Fehler durch Coaching akzeptieren lernen

Krisen als Chance nutzen

In die­ser Fol­ge von Klar­Sicht geht es um das The­ma Kri­sen als Chan­ce. Ich erklä­re, wie man Kri­sen posi­ti­ver sehen und als Chan­ce begrei­fen kann, um gestärkt dar­aus her­vor­zu­ge­hen. Ich spre­che über wirt­schaft­li­che, gesund­heit­li­che und Bezie­hungs­kri­sen und gebe Denk­im­pul­se zu jedem Bereich. Anschlie­ßend bekommt ihr vier wich­ti­ge Punk­te, um Kri­sen bes­ser zu bewäl­ti­gen: Akzep­tanz, Ver­än­de­rung, Wachs­tum und Neu­ori­en­tie­rung. Zum Schluss gibt es noch kon­kre­te Tipps und Übun­gen, um Kri­sen zu über­win­den.

Takea­ways

Kri­sen soll­ten akzep­tiert und zuge­las­sen wer­den, um sie bes­ser bewäl­ti­gen zu kön­nen.

Kri­sen bie­ten die Chan­ce zur Ver­än­de­rung, zum Wachs­tum und zur Neu­ori­en­tie­rung.

Es ist wich­tig, sich bewusst zu wer­den, wel­che Res­sour­cen in der Ver­gan­gen­heit bereits gehol­fen haben.

Ein Per­spek­tiv­wech­sel aus der Zukunft her­aus und die Betrach­tung ande­rer Vor­bil­der kön­nen bei der Bewäl­ti­gung von Kri­sen hel­fen.

Kapi­tel

00:00 Ein­lei­tung

02:27 Denk­im­pul­se zu wirt­schaft­li­chen, gesund­heit­li­chen und Bezie­hungs­kri­sen

09:10 Wich­ti­ge Punk­te im Umgang mit Kri­sen

12:58 Tipps und Übun­gen zur Über­win­dung von Kri­sen

19:42 Fazit

Björn (00:02.254)
Herz­lich will­kom­men zu einer neu­en Fol­ge von Kla­sich, dem Coa­ching ‑Pod­cast mit mir, Björn Bob­ach. Ich freue mich, dass ihr dabei seid. Und in die­ser Fol­ge geht es um das The­ma Kri­sen als Chan­ce. Und das ist Teil mei­ner Jah­res­se­rie Ein Bewuss­tes Jahr. Und im Janu­ar möch­te ich damit beschäf­ti­gen, wie man Kri­sen posi­ti­ver sehen kann und sie auch als Chan­ce begrei­fen kann, um am Ende gestärkt da raus­zu­ge­hen. Viel­leicht direkt zur Ein­lei­tung, war­um …

ich auf die­ses The­ma. Nun, als Coach begeg­ne ich mir das natür­lich sehr häu­fig, dass Men­schen in einer Kri­se ste­cken und nicht so rich­tig wis­sen, wie sie da raus­kom­men und die Ver­zweif­lung ist dann rie­sen­groß. Und für vie­le sind Kri­sen dann ein tat­säch­li­cher Welt­un­ter­gang. Das müs­sen die aber nicht sein. Das hat sehr viel mit der eige­nen Per­spek­ti­ve dar­aus zu tun, mit dem Erfah­rungs­schatz und natür­lich auch mit der Prä­gung, die wir erfah­ren haben. Und genau dar­um soll es heu­te gehen. Also,

Gedan­ken dazu, wie man Kri­sen bewäl­ti­gen kann, wenn sich eine Kri­se ankün­digt oder wenn sie schon begon­nen hat, um dar­aus etwas Posi­ti­ves zu zie­hen. Und viel­leicht auch ganz klar gesagt, es geht hier nicht um Beschö­ni­gend oder Posi­ti­vis­mus, das liegt mir sehr fern. Dazu gibt es ja auch schon eine Fol­ge, die ich mit mei­nem Coa­ching ‑Kol­le­gen Jan Fran­ke­mai im Rah­men von Coach um Coach gemacht habe. Also posi­ti­vis­tisch soll das hier nicht sein, son­dern es geht dar­um, wie man mit Kri­sen

kon­struk­tiv umge­hen kann. Um was für Kri­sen geht es heu­te eigent­lich? Es geht vor allem um bestimm­te per­sön­li­che Kri­sen. Ich rede nicht von Kri­sen, die wir in den Nach­rich­ten sehen, die uns im Moment ja auch, wir sind im Jahr 2024, häu­fig befeu­ern Din­ge, die uns in den Nach­rich­ten es kri­seln las­sen, son­dern es geht um per­sön­li­che Kri­sen. Und da gibt es vor allem die Berei­che Bezie­hungs­kri­sen. Das muss nicht nur der Part­ner sein, das kann auch fami­li­är sein.

gesund­heit­li­che Kri­sen, Krank­hei­ten oder ein­fach man­geln­de Fit­ness oder Burn­out geht schon fast in die Rich­tung, wobei das was kli­ni­sches ist, da bin ich als Coach nicht ganz in der Lage zu hel­fen. Und wirt­schaft­li­che Kri­sen, also finan­zi­el­le Kri­sen, Ver­lus­te machen, wirt­schaft­li­che Din­ge ver­lie­ren oder wenn die in Gefahr sind. Und ich möch­te jetzt zu die­sen Berei­chen ein­fach erst­mal Denk­im­pul­se gehen, bevor ich dann

Björn (02:27.758)
im zwei­ten Teil des Pod­casts um die vier wich­tigs­ten Punk­te geht, die nach mei­ner Mei­nung nach dazu füh­ren, dass man mit Kri­sen bes­ser umgeht. Aber erst mal viel­leicht zu die­sen drei Berei­chen, wirt­schaft­lich, gesund­heit­lich und Bezie­hung, ein paar Denk­im­pul­se und ein paar Gedan­ken von mir. Der wirt­schaft­li­che Bereich. Ich glau­be, es ist sehr wich­tig, wenn hier etwas ins Wan­ken gerät, wirk­lich ganz inten­siv nach den Ursa­chen zu for­schen und das so weit zu trei­ben, bis man wirk­lich die Wur­zel gefun­den hat.

Also sagen wir mal, ein Monat ist schlecht gelau­fen und dann ist das Kon­to im Minus. Ist das dann die Ursa­che, dass der Monat schlecht gelau­fen ist? Sehr wahr­schein­lich nicht. Da müss­te man noch wei­ter zurück­schau­en. Dann hat sehr wahr­schein­lich kei­ne aus­rei­chen­de Rück­la­gen­stra­te­gie dazu geführt. Also ein wirk­li­ches Ver­ständ­nis der Ursa­chen. Das muss jetzt natür­lich nicht nur die Kon­to­füh­rung sein, das kann per­so­nel­le Grün­de haben. Das kann natür­lich auch in einem Selbst lie­gen. Habe ich hier stra­te­gisch fal­sche Ent­schei­dun­gen getrof­fen.

Da soll­te man sehr scho­nungs­los sein, aber gleich­zei­tig auch sehr sach­lich und sehr unemo­tio­nal, denn die­se Ursa­chen haben meis­tens einen ganz sach­li­chen Hin­ter­grund, den man sehr prak­tisch ändern kann.

Dann ein Gedan­ke, den ich bei wirt­schaft­li­chen Kri­sen immer habe, ist, dass man sich nicht wie der Käfer auf den Rücken wirft und mit den bei­den stram­pelt, son­dern dass man mög­lichst sofort einen Action­plan zur Über­win­dung der Kri­se sich über­legt. Dazu gehört wirk­lich ein Schritt für Schritt Plan. Also was ist jetzt als ers­tes am aller­wich­tigs­ten und gleich­zei­tig am eiligs­ten? Die Eisen­hower Matrix lässt da grü­ßen. Also was ist wirk­lich Pri­or 1 und in wel­chen Schrit­ten kann ich die­se

hin­ter mir las­sen und aus ihr gestärkt viel­leicht sogar noch her­vor­tre­ten. Also wirk­lich einen Plan für die Über­win­dung einer wirt­schaft­li­chen Kri­se machen. Und auch wich­tig, egal wie so etwas aus­geht, wie so eine Situa­ti­on wirt­schaft­li­cher Art am Ende aus­geht, ist es wich­tig, sich einen Lern­ef­fekt zu über­le­gen. Also egal, ob man jetzt, ich sag mal,

Björn (04:35.222)
als Ver­lie­rer dar­aus geht, auch wenn ich glau­be, dass man da nicht Ver­lie­rer sein kann, weil man immer etwas lernt, soll­te man sich Gedan­ken machen, was bringt mir das für die Zukunft? Was habe ich dar­aus gelernt, um zukünf­ti­ge ähn­li­che Situa­tio­nen ent­we­der bes­ser zu bewäl­ti­gen oder viel­leicht sogar zu ver­hin­dern? Zum Bei­spiel noch­mal, was ich eben schon gesagt habe, wenn nach einem Monat die Liqui­di­tät auf Null ist, nach einem schlech­ten Monat die Liqui­di­tät auf Null ist,

soll­te ich mir eine nach­hal­ti­ge Rück­hal­te­stra­te­gie über­le­gen, also eine Rück­la­ge ‑Stra­te­gie, um das in Zukunft zu ver­hin­dern, damit nicht einen Monat schon alles ins Wan­ken bringt. Es muss jetzt nicht nur ein schlech­ter Monat sein. Bei man­chen ist es sogar ein Kun­de, der nicht zahlt, der schon das gan­ze Gefü­ge aus­ein­an­der­bre­chen lässt. Da soll­te man sich dann über­le­gen, wie kann ich das in Zukunft anders auf­stel­len. Der zwei­te Bereich, gesund­heit­li­che Kri­sen.

Ja und das ist so eine Sache, da ste­cken wir ja nicht immer sel­ber drin. Also manch­mal wird man ja ein­fach auch ernst­haft krank, ohne einen Bei­trag dazu geleis­tet zu haben. Ich habe dann immer das Bild von jeman­dem, den ich mal kann­te, der wirk­lich mit Anfang 40 kern­ge­sund, super­sport­lich, ein­fach tot umge­fal­len ist. Also jemand, der wirk­lich mit­ten aus dem Leben geris­sen wur­de. Und man­che trifft es dann halt auch, die krie­gen ernst­haf­te Krank­hei­ten und haben da eigent­lich nichts zu bei­getra­gen.

Aber bei allen ande­ren Din­gen, die nicht so unvor­her­ge­se­hen kom­men, soll­te man sich fra­gen, wel­chen Bei­trag habe ich geleis­tet? Was habe ich getan, um jetzt in die­ser Situa­ti­on zu sein? Trifft bestimmt auf ganz vie­le stress­be­ding­te Sachen zu. Also wenn ich zum Bei­spiel unter Schlaf­stö­run­gen lei­de, kann es sehr häu­fig damit zusam­men­hän­gen, dass sehr wahr­schein­lich mei­ne Stress­be­wäl­ti­gung, mei­ne Resi­li­enz nicht gut aus­ge­prägt war. Wie kann ich das ver­bes­sern?

hat mir die­ser Warn­schuss, die­ser gesund­heit­li­che Warn­schuss viel­leicht etwas sagen wol­len, dass ich an mei­nem Leben etwas ändern soll­te. Das ist ein wert­vol­ler Gedan­ke. Und wie kann ich dann mein Leben umge­stal­ten, um gesün­der zu wer­den oder nach­hal­tig gesün­der zu blei­ben?

Björn (06:48.558)
Im Bereich Bezie­hung sieht es ganz anders aus, weil hier sind wir sehr viel mehr selbst am Steu­er, als wir eigent­lich glau­ben. Ich erle­be das bei Kli­en­ten, dass die sagen, ja, mein Part­ner ist so schlimm. Also ich bin ganz toll und ich mache und tue, aber mein Part­ner ist so und so. Span­nend ist, wenn man dann die Fra­ge stellt, wie es in frü­he­ren Part­ner­schaf­ten war und es sich dann alles wie­der­holt. Also dass es immer wie­der die glei­chen Pro­ble­me in jeder Part­ner­schaft gab.

Und dann soll­te man sich sel­ber fra­gen, wel­ches Mus­ter bei mir führt denn eigent­lich dazu, dass eine Bezie­hung immer so endet, dass ich mich immer wie­der dar­über auf­re­gen muss? Viel­leicht soll­te ich mei­ne Fil­ter anders gestal­ten, die ich für ande­re Men­schen habe, die ich in mein Leben las­se. Das gilt dann ja nicht nur für den wirk­li­chen Part­ner, son­dern viel­leicht auch für Freund­schaf­ten. Und habe ich viel­leicht selbst ein Ver­hal­tens­mus­ter, das für eine lang­fris­ti­ge Bezie­hung schäd­lich ist? Also kann es sein, dass ich ein Mus­ter habe, dass mein Part­ner dazu

sich auf eine bestimm­te Art zu ver­hal­ten, kann es sein, dass ich viel­leicht der bin, der das Gan­ze dann auf die Spit­ze treibt durch mein Ver­hal­ten und der ande­re nur noch reagiert? Also natür­lich kann man da jetzt nicht pau­schal sagen, es liegt immer an einem selbst, aber was man glau­be ich pau­schal sagen kann, ist es liegt immer an bei­den. Und da den Blick auf sich selbst zu rich­ten und sich zu über­le­gen, was habe ich dazu bei­getra­gen? Was kann ich jetzt dazu bei­tra­gen, um das zu lösen?

oder um es in Zukunft ein­fach nicht mehr erle­ben zu müs­sen, ist ein sehr wich­ti­ger Gedan­ke. Und dann ganz all­ge­mein, wie kann ich eine Bezie­hung viel­leicht anders gestal­ten? Und da geht es dann auch wie­der um Freund­schaf­ten und nicht nur um Lie­bes­be­zie­hun­gen. Wie kann ich eine zukünf­ti­ge Bezie­hung anders gestal­ten, damit sie nach­hal­tig, glück­lich ist und aus­ge­gli­chen?

Und ganz grund­sätz­lich jetzt vier mei­ner Mei­nung nach wich­ti­ge Punk­te, die man beden­ken soll­te, um Kri­sen als Chan­ce zu ver­ste­hen. Und das Aller­ers­te ist die Akzep­tanz. Also Kri­sen muss man akzep­tie­ren. Kri­sen muss man zulas­sen. Wenn sie da ist, bringt es nichts, sie zu ver­leug­nen. Und das ist ein Phä­no­men, das hört man ja zum Bei­spiel bei Men­schen, die hoch­ver­schul­det sind, dass die irgend­wann ihre Post nicht mehr öff­nen. Das ist nichts ande­res als

Björn (09:11.406)
Nach­voll­zieh­bar zwar, aber nicht wirk­lich för­der­li­che Ver­mei­dungs­stra­te­gie. Wir ver­su­chen ja Schmerz zu ver­mei­den als Men­schen. Das ist so ein Urt­an­trieb von uns. Schmerz ist nicht gut, in dem ver­su­chen wir zu ver­mei­den. Und in dem Bei­spiel jetzt wäre die Post so ein schmerz­ge­ben­der Fak­tor, in dem ver­su­chen wir zu ver­mei­den. Wich­tig ist, die Kri­se also zu akzep­tie­ren. Das fällt vie­len sehr schwer, weil wir das nicht gelernt haben. Da sind Glau­bens­sät­ze am Werk, die sagen, du darfst nichts falsch machen.

darfst kei­nen Feh­ler machen. Dar­auf bin ich ja schon in vie­len Fol­gen ein­ge­gan­gen. Die­se Art von Glau­bens­sät­zen ist erlösch­bar, also ersetz­bar woll­te ich sagen. Lösch­bar und ersetz­bar. Das braucht ein biss­chen Fleiß und manch­mal auch exter­ne Hil­fe. Aber das ist mög­lich. Und wenn man es geschafft hat oder grund­sätz­lich schafft, eine Kri­se sofort anzu­neh­men und ihr ins Auge zu schau­en, dann kann man sich auch sofort mit der Lösung beschäf­ti­gen.

Das ist näm­lich häu­fig das Pro­blem, dadurch dass ich eine Kri­se nicht wahr­ha­ben will und ver­drän­ge und zur Sei­te schie­be, schie­be ich auch die Lösung immer wei­ter in die Zukunft. Das wird oft als Pro­kras­ti­na­ti­on miss­ver­stan­den, dann als Auf­schie­ber Rites, wie das so schön heißt auf Deutsch. Aber das ist es gar nicht. Es ist eigent­lich eine Ver­mei­dung. Und da sind meis­tens Glau­bens­sät­ze am Werk, die uns sagen, das darf dir nicht pas­sie­ren. Du darfst kei­nen.

Feh­ler machen, kei­nen Feh­ler machen, du darfst kein Ver­lie­rer sein und dem auf den Grund zu gehen und dann einer Kri­se ins Auge zu schau­en, ist unglaub­lich befrei­end. Dazu wer­de ich sehr wahr­schein­lich auch noch­mal in einem You­Tube ‑Video etwas spä­ter die­sen Monat drauf ein­ge­hen und ein biss­chen per­sön­li­cher über mich erzäh­len, weil das ist auch ein Punkt, den ich ler­nen muss­te, zu sagen, das ist jetzt ein Punkt, wo ich sagen muss,

Jetzt habe ich eine Kri­se und jetzt muss ich mir einen Weg dar­aus den­ken und nicht so tun, als wür­de das nicht exis­tie­ren. Wie gesagt, da gehe ich in einer You­Tube ‑Fol­ge spä­ter drauf ein. Also Akzep­tanz ist der aller­wich­tigs­te ers­te Schritt und auch der ers­te der vier Punk­te, die ich anspre­chen woll­te. Der zwei­te Punkt ist eine Kri­se als Chan­ce zur Ver­än­de­rung zu begrei­fen. Also es ist das glei­che Bei­spiel, wie ich das eigent­lich eben geführt habe. Also was hat zu der Kri­se geführt?

Björn (11:37.358)
Was kann ich dar­aus ler­nen? Was woll­te ich viel­leicht schon immer anders machen? Und auch hier aus eige­ner Erfah­rung kann ich sagen, wenn man begreift, dass das, was zu der Kri­se geführt hat, eigent­lich ein hem­men­der Fak­tor war und dass die Kri­se eigent­lich das Signal ist, hier, du musst etwas ver­än­dern und das ist die Chan­ce, etwas zu ver­än­dern. Eine Kri­se setzt qua­si alles auf Null und bie­tet eine wei­ße Lein­wand, auf der man dann malen kann, wie man möch­te und wie man…

sei­ne Zukunft gestal­ten möch­te und will, ist das unheim­lich posi­tiv und ein unheim­lich schö­ner Antrieb und ein ganz schö­ner Gedan­ke auch, eine ganz wun­der­ba­re Per­spek­ti­ve dar­auf. Also das ist eine Sache, die auch natür­lich wie­der von dem Erfah­rungs­schatz abhängt. Und ich habe schon ein paar Kri­sen jetzt in mei­nem Leben gehabt und weiß ein­fach, dass jede Kri­se eigent­lich in etwas Bes­se­rem hin­ter­her ende­te. Also vor­her war immer bes­ser.

nach­her war immer bes­ser als vor­her. Und wenn man das ein paar Mal erlebt hat, dann weiß man auch, also man ersehnt die Kri­se nicht, aber man weiß ein­fach so, wenn ich da jetzt ein biss­chen Ener­gie inves­tie­re, ver­än­dert sich etwas und es ist hin­ter­her bes­ser als es vor­her war.

Der nächs­te Punkt ist die Kri­se als Chan­ce zum Wachs­tum zu sehen. Neh­men wir ein Bei­spiel, das ken­nen wir viel­leicht eini­ge von euch. Eine nicht bestan­de­ne Prü­fung oder eine Absa­ge für einen nicht bekom­me­nen Job. Da ist das Leid dann auch oft groß. Das hat man sich viel­leicht erse­hen, viel­leicht ein Arbeit­ge­ber, zu dem man unbe­dingt woll­te. Und auch da ver­za­gen hilft gar nichts, son­dern sich die Fra­ge stel­len, wie kann ich jetzt wach­sen?

um beim nächs­ten Mal hier erfolg­reich zu sein. Den Fokus auf das Wachs­tum. Also Gedan­ken wie, was ist mir jetzt wirk­lich kon­kret schwer­ge­fal­len? Was, bei wel­chem Teil oder was ist etwas gewe­sen, was ich mir hat, wo ich mich unwohl bei­gefühlt habe? Und war­um habe ich mich unwohl gefühlt? Da dem auf den auf den Grund gehen, nicht nur, das war mir unan­ge­nehm, son­dern war­um war mir das unan­ge­nehm? Weil manch­mal ist das, was mir unan­ge­nehm ist, nicht mal das, was mir schwer­fällt, son­dern etwas grund­le­gend.

Björn (13:54.314)
Was konn­te ich viel­leicht ein­fach noch nicht und wie kann ich mir das aneig­nen oder trai­nie­ren? Will ich das über­haupt ler­nen? Na, das ist auch so ein Ding. Man­che stu­die­ren etwas und flie­gen durch eine Klau­sur, durch eine Prü­fung nach der ande­ren. Viel­leicht, weil sie das gar nicht machen wol­len. Viel­leicht wol­len sie die­sen Beruf gar nicht ler­nen. Viel­leicht wol­len sie die­ses Stu­di­um gar nicht wirk­lich. Das soll­te man sich fra­gen, mög­lichst früh­zei­tig natür­lich. Und

Ein Gedan­ke ist auch hier, wer kann mir hel­fen? Also wer kann mich unter­stüt­zen, damit ich mir die­ses Wis­sen aneig­nen, damit ich wach­sen kann? Wer kann ein Men­tor sein?

Und der Men­tor bringt mich auch dazu, zu auf den vier­ten Punkt zu kom­men, näm­lich die Kri­se als Chan­ce zur Neu­ori­en­tie­rung zu sehen. Neh­men wir das Bei­spiel einer Kün­di­gung. Und da ist es jetzt tat­säch­lich egal, ob ich der Kün­di­gen­de bin, also ob ich der Arbeit­ge­ber bin, der jeman­dem kün­digt oder ob oder auch der Arbeit­neh­mer bin, der jeman­dem kün­digt tat­säch­lich oder ob ich der dem gekün­digt wird, also als Arbeit­ge­ber oder auch als Arbeit­neh­mer.

Wich­tigs­te Fra­ge ist, was hat mir per­sön­lich denn an der aktu­el­len Situa­ti­on nicht gefal­len? Also sowohl auf den Sei­ten des Kün­di­gen­den und der, der dem gekün­digt wur­de. Was hat mir denn nicht gefal­len? Hät­te ich jetzt viel­leicht ahnen kön­nen, dass da etwas im Argen ist? Und jetzt, wo ich alle Optio­nen habe, was ist es, was ich wirk­lich will und was zu mei­nen Wer­ten passt? Über die Wer­te habe ich ja letz­ten Monat schon gespro­chen. Also was will ich denn wirk­lich?

Wenn ich selbst gekün­digt habe und mich da ein­fach unru­hig gefühlt habe, dann scheint es hier ja einen Kon­flikt mit mei­nen Wer­ten gege­ben zu haben. Und das gilt dann auch wie­der für Arbeit­ge­ber, die Kün­di­gun­gen erhal­ten. Wie fin­de ich denn Mit­ar­bei­ter, die wirk­lich zu mir und mei­nem Unter­neh­men und mei­ner Fir­men­phi­lo­so­phie pas­sen? Und wie kann ich den Bewer­ber­pro­zess so gestal­ten, dass ich Mit­ar­bei­ter fin­de, die lang­fris­tig blei­ben? Was für Fra­gen kann ich dar­stel­len? Kann ich mei­ne Ver­trä­ge ent­spre­chend anders gestal­ten?

Björn (16:01.518)
Und in sol­chen Situa­tio­nen, wenn man sich da auf Neu­ori­en­tie­rung kon­zen­triert und eine Kün­di­gung, auch wenn man sie sel­ber erhält, nicht als um Got­tes Wil­len, ich schmeiß mich auf den Rücken, mir wur­de gekün­digt, son­dern als den Impuls sieht, okay, hier war etwas nicht in Ord­nung, hier hat etwas nicht gepasst, ich muss mich neu ori­en­tie­ren und ich muss es so suchen, dass es beim nächs­ten Mal bes­ser funk­tio­niert. Das ist ein sehr befrei­en­der Gedan­ke.

Ganz kon­kre­te Tipps und Übun­gen noch, um Kri­sen zu über­win­den, möch­te ich euch auch noch an die Hand geben. Und das sind ganz grund­le­gen­de Din­ge. Also gar nicht so sehr auf Bei­spie­le bezo­gen, son­dern Din­ge, die immer hel­fen, wenn man sich in einer schwie­ri­gen Situa­ti­on befin­det. Und das ist das, der aller­ers­te Punkt, alter Res­sour­cen bewusst wer­den. Sich über­le­gen, was hat­te ich in der Ver­gan­gen­heit schon für ähn­li­che Situa­tio­nen und was hat mir dabei gehol­fen und vor allem

Wer hat mir dabei gehol­fen? Wir wer­den viel zu oft dazu erzo­gen, nicht nach Hil­fe zu fra­gen. Das muss man allei­ne schaf­fen. Also man darf sich auch kei­ne Blö­ße geben, indem man sagt, ich brau­che Hil­fe. Und aus mei­ner per­sön­li­chen Erfah­rung auch her­aus ist es unglaub­lich, wenn man das eine Wei­le so prak­ti­ziert hat, dass man nicht um Hil­fe gefragt hat, ist es unheim­lich wohl­tu­end zu sehen, wie vie­le Men­schen um einen her­um eigent­lich in schwie­ri­gen Situa­tio­nen sagen,

kann dir hel­fen, möch­test du mei­ne Hil­fe? Und wenn man die anneh­men kann, ist einem ja schon sehr, sehr viel gehol­fen. Das heißt jetzt nicht, dass man sei­ne Last kom­plett auf ande­re abla­den soll, aber mit Hil­fe geht vie­les bes­ser und ist auch über­haupt nichts schänd­lich dar­an, Hil­fe anzu­neh­men.

Eine wei­te­re Hil­fe in schwie­ri­gen Situa­tio­nen ist der Per­spek­tiv­wech­sel aus der Zukunft her­aus. Und damit mei­ne ich jetzt nicht, guck nach vor­ne. Das hören wir ja ganz häu­fig, wenn wir eine schwie­ri­ge Situa­ti­on haben. Guck nach vor­ne. In der Zukunft wird alles bes­ser. Was ich mei­ne ist, sich zu über­le­gen, wie wer­de ich in eini­ger Zeit, Zeit­raum hängt natür­lich von der Situa­ti­on ab, auf die­se Situa­ti­on jetzt zurück­bli­cken.

Björn (18:18.35)
Was wird die für einen Stel­len­wert haben? Was wer­de ich dann über die­se Situa­ti­on sagen? Was wer­de ich dann sehr wahr­schein­lich über die­se Situa­ti­on sagen? Was sie mir gebracht hat? Was ich dar­aus gelernt habe? Das ist eine unheim­lich befrei­en­de Sicht, um eine Kri­se als wirk­li­chen Wachs­tums­mo­tor zu sehen und auch zu rela­ti­vie­ren. Weil wenn man sich das über­legt, was wer­de ich in zehn Jah­ren zum Bei­spiel über die­se Situa­ti­on sagen, dann scheint sie einem schon gar nicht mehr so gut.

weil in zehn Jah­ren wer­de ich sehr wahr­schein­lich dar­über den­ken, na ja, das war eine schwe­re Zeit, aber die war ja rela­tiv schnell vor­bei. Und als letz­tes der Per­spek­tiv­wech­sel. Was wür­den ande­re in die­ser Situa­ti­on tun oder zu die­ser Situa­ti­on sagen? Und da ist es natür­lich ent­schei­dend, dass es jetzt nicht ande­re sind, die viel­leicht über­haupt kei­ne Ahnung von der Situa­ti­on haben oder die das noch nie erlebt haben, son­dern Vor­bil­der. Also was wür­den ande­re Men­to­ren?

in die­ser Situa­ti­on tun? Was wür­de jemand, den ich sehr bewun­de­re, der ein sehr sta­bi­les Leben geführt hat oder der viel­leicht wirt­schaft­lich beson­ders erfolg­reich war oder schon 40 Jah­re glück­lich ver­hei­ra­tet ist, was wür­de der denn in die­ser Situa­ti­on machen? Das kann sehr berei­chernd sein und einem super Impul­se geben, um eine Kri­se posi­tiv zu bewäl­ti­gen. Ja, damit bin ich am Ende ange­kom­men. Ich hof­fe, da war was für euch bei.

Mir ist das so eine Her­zens­an­ge­le­gen­heit, dass man sich in schwie­ri­gen Situa­tio­nen halt nicht auf den Rücken wirft und nicht in tota­ler Melan­cho­lie ver­sinkt und sich selbst zum Opfer dekla­riert, son­dern dass man da posi­tiv und mit Aktio­nis­mus dran geht. Also nicht mit nega­ti­ven Aktio­nis­mus, nicht mit purem blin­dem Aktio­nis­mus, son­dern dass man sich da sel­ber raus­zieht. Und das kann man, um es noch­mal zusam­men­zu­fas­sen, mit der Sicht dar­auf, dass es eine wich­ti­ge Lern­erfah­rung ist, dass die auch dazu gehört.

dass es ein natür­li­cher Bestand­teil des Lebens ist und dass es res­sour­cen­bil­dend ist für alle zukünf­ti­gen Her­aus­for­de­run­gen. Damit, mit sol­chen Gedan­ken, kann man Kri­sen sehr gut bewäl­ti­gen. Ich bedan­ke mich, wenn ihr bis hier­hin zuge­hört habt und wür­de mich natür­lich freu­en, von euch zu hören. Kon­takt­da­ten wie immer auf mei­ner Home­page björn­bo­b­ach .de oder in den Noti­zen zu die­ser Pod­cast ‑Fol­ge. Ich freue mich, wie gesagt, von euch zu hören, wenn ihr den Pod­cast auch noch posi­tiv bewer­tet wer­det, dass das sei­ne Häuf­chen.

Björn (20:40.492)
und ich freue mich auf die nächs­te Fol­ge mit euch. Macht’s gut, ciao!