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Der Zusammenhang von Arbeit und Glück

Braucht man einen erfül­len­den Job, um glück­lich zu sein? Darf man auch glück­lich sein, wenn mein Beruf ledig­lich den Zweck erfüllt, Geld zu ver­die­nen? Die­sen Fra­gen und (mög­li­chen) Ant­wor­ten gehen Jan Gus­tav Fran­ke und ich in die­ser neu­es­ten Fol­ge von Coach&Coach sehr per­sön­lich nach.

Fra­gen und Anmer­kun­gen ger­ne an bjoern@bjoernbobach.de und kontakt@jangustavfranke.de

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Hier die Tran­skrip­ti­on des Pod­cast:

Jan
Herz­lich will­kom­men zu einer neu­en Fol­ge von Coach und Coach. Ich spre­che heu­te wie jedes Mal mit Björn Bob­ach. Ich bin Jan Fran­ke. Wir haben uns heu­te ein The­ma aus­ge­sucht, was viel­leicht der einen oder ande­ren Per­son schon mal begeg­net ist, näm­lich dem The­ma oder The­men­kom­plex Arbeit und Glück. Was fällt dir dazu ein? Wir.

Björn
Oh, jede Men­ge. Spon­tan den­ke ich dabei tat­säch­lich an die ers­ten zehn Jah­re mei­nes Berufs­le­bens, wo ich ja mei­nen Traum­be­ruf aus­ge­übt habe und dann fest­stel­len muss­te, dass auch Traum­be­ruf nicht unbe­dingt glück­lich machen.

Jan
Okay, ja, das ist natür­lich eine unter Umstän­den gar nicht so ein­fa­che Erkennt­nis. Also nicht im Sin­ne von Es ist schwer, zu die­ser Erkennt­nis zu kom­men, son­dern fühlt sich viel­leicht nicht unbe­dingt gut an!

Björn
Na ja, das war damals auch erst mal so, dass ich dann schon gedacht habe, es kann doch nicht sein, dass so Traum­be­ruf. Da wür­den so vie­le sich freu­en, wenn sie das machen wür­den, was ich hier gera­de tue. Und aber dass sich Tau­sen­de die Fin­ger auch den Satz habe ich gehört, den habe ich nicht. Das ist ein Klas­si­ker, wie Sie Tau­sen­de die Fin­ger lecken.

Björn
Ja, das ist ein Klas­si­ker. Aber du hast schon recht. Das war die, das zu rea­li­sie­ren und anzu­neh­men, dass man das fest­stellt, dass das, was man so sich so unglaub­lich erwünscht hat, wo man so wahn­sin­nig viel Ener­gie und Zeit rein­ge­steckt hat, dass das am Ende nicht das ist, was einen glück­lich macht. Das ist schon ein Pro­zess gewe­sen.

Jan
Ja, das kann ich mir vor­stel­len. Und das ist ja die, dass qua­si die eine Sei­te, wie man zu die­sem Kom­plex kom­men kann und die ande­re Sei­te oder eine ande­re Sei­te ist. Das ist ja auch sicher­lich ganz, ganz vie­le Men­schen gibt. Die gehen zwar im Job nach, weil die einem Job nach­ge­hen müs­sen, um Geld zu ver­die­nen, aber der Job macht sie dann ein­fach unter Umstän­den gar kei­nen Spaß. Und die haben sich das gar nicht aus­ge­sucht, weil sie es unbe­dingt ger­ne machen möch­ten.

Björn
Hmmm, son­dern hast du denn hast du ein Bei­spiel?

Jan
Ein Bei­spiel tu ich. Ich ken­ne wirk­lich die eine oder ande­re Per­son, die sagt, sie macht den Job in ers­ter Linie ein­fach nur, um Geld zu ver­die­nen. Da kann das Motiv sein zu sagen ich möch­te ger­ne einen Job haben, in dem ich viel Geld ver­die­ne. Oder es gibt den das Motiv. Ich möch­te einen siche­ren Job haben. Das sind ja ganz vie­le unter­schied­li­che Moti­ve, die dazu füh­ren kön­nen, einen Job auch zu wäh­len, an dem man viel­leicht gar kei­nen Spaß hat.

Jan
Und wenn irgend­je­mand ger­ne eigent­lich was weiß ich Thea­ter, also Künst­ler, Schau­spie­ler, Ani­ma­te und nicht aus­ge­bil­det und könn­te das auch irgend­wo auf einer klei­nen Büh­ne machen für klei­nes Geld. Aber das reicht halt eben lei­der nicht, um eine drei­köp­fi­ge fünf­köp­fi­ge Fami­lie durch­zu­brin­gen. Und des­halb macht man irgend­was ande­res. Das kön­nen ja sol­che Grün­de sein. Was mich antreibt. Ich habe mir so ein biss­chen auch die­ses The­ma heu­te aus­ge­sucht, da drau­ßen, wenn ja, aber 1000 Leu­te rum, viel­leicht auch noch mehr, die einem sagen Arbeit muss glück­lich machen.

Jan
Ja, und das möch­te ich doch mal zumin­dest mal mit ihm bespre­chen. Also muss Arbeit, Arbeit und Glück zwin­gen. Mit­ein­an­der zusam­men? Ja oder nein? Und wer nimmt sich über­haupt her­aus, zu sagen, dass Arbeit glück­lich machen muss? Das heißt ja nicht, das möch­te ich auch ganz expli­zit sagen, dass Arbeit nicht glück­lich machen kann oder dass das nicht schön sein kann, wenn sich das trifft. Und ich selbst wird auch von mir sagen, dass ich Spaß habe an dem, was ich tue.

Jan
Und das ist natür­lich eine gro­ße Freu­de. Aber das heißt ja nicht zwin­gend, dass das so sein muss und dass uns der Anspruch von jedem sein muss. Und da wür­de ich ger­ne mal drü­ber spre­chen. Also eigent­lich mal die Fra­ge Ja.

Björn
Ja, das ist eine gute Fra­ge, wo kommt das her, war­um ist es? Das ist ja tat­säch­lich so, dass das sehr, sehr prä­sent ist, dass man, dass man sagt, dass man immer wie­der hört Arbeit muss glück­lich machen, du musst etwas tun, was dich glück­lich macht. Ich glau­be, das ist ein Pro­dukt der aktu­el­len Zeit oder der letz­ten Jahr­zehn­te. Ich kann mir schon vor­stel­len, dass das so in den 50er, 60er Jah­ren noch ganz anders aus­sah.

Björn
Es ist halt so das Stre­ben nach Selbst­er­fül­lung, also dass man, dass man, dass man irgend­wie, dass die Gene­ra­ti­on, die jetzt so ins Berufs­le­ben star­tet, auch das Gefühl hat, sie müs­sen etwas machen, was sie je zu jedem Zeit­punkt 100 pro­zent erfüllt und glück­lich macht. Gepaart damit, dass vie­le das dann gar nicht wis­sen. Wie auch, wenn man Anfang 20 ist oder knapp 20 ist, weiß man ja sehr wahr­schein­lich über sich noch bei wei­tem nicht so viel, wie wenn man dann irgend­wann mal 20 30 Jah­re mehr Lebens­er­fah­rung gesam­melt hat.

Björn
Wie soll man in dem Alter schon ent­schei­den kön­nen? Was macht mich mein gan­zes Leben froh und oder so. Also da kann sich das nicht auch ver­än­dern übers Leben und das kann ja genau sein.

Björn
Ja, genau das ist jetzt zum Bei­spiel zurück­zu­kom­men. Auf mei­ne Geschich­te, die ich da eben erzählt habe, ist das ja so, das hat mir ja auch eine lan­ge Zeit Freu­de berei­tet. Aber es gab halt einen Punkt, wo es nicht mehr gepasst hat. Ich glau­be, das ist Pro­dukt der Neu­zeit ist, das man in Arbeit sei­ne Erfül­lung sucht. Wie das jetzt ent­stan­den ist, kann natür­lich sehr vie­le ver­schie­de­ne Grün­de haben. Es gesell­schaft­li­che Din­ge, es geht uns sehr sehr gut.

Björn
Also es geht uns wirt­schaft­lich sehr gut in Deutsch­land. Wir wir haben alle mehr als wir brau­chen. Im Prin­zip. Und viel­leicht sucht man dann so über die Arbeit die­ses Gefühl der Erfül­lung, dass einem sonst nicht so schnell über den Weg läuft, weil wir und weil es uns so gut geht, dass wir auch Glück weni­ger emp­fin­den kön­nen. Ist jetzt sehr phi­lo­so­phisch, das weiß ich nicht, ob wir Glück weni­ger emp­fin­den kön­nen, aber wenn wir uns jetzt mal wenn wir jetzt mal über die­se klas­si­sche mut­lo­se Bedürf­nis­py­ra­mi­de kommt, dann ist das ja im Prin­zip genau das.

Björn
Und das passt eigent­lich auch zu dei­ner The­se, die du gera­de genannt hast, ist näm­lich, dass es viel­leicht in den 50er, 60er, 70er und 70er Jah­ren ganz ande­re The­men waren. Da ging es näm­lich dar­um, erst mal so viel zu ver­die­nen, dass man sich ver­nünf­tig ernäh­ren kann, wenn man sich auf die Sto­ry so von den Groß­el­tern und so wei­ter an. Dann ging es dar­um, dass man genug Brot hat zum Essen oder so was. Und dann hat man dafür halt erst mal geschafft.

Björn
Und ich mei­ne, heu­te sind wir, es gibt. Das ist natür­lich auch kannst du nie­mals pau­schal sagen, weil man kann man nie­mals pau­schal sagen, weil es natür­lich da auch ganz, ganz vie­le unter­schied­li­che Situa­tio­nen in unse­rer Gesell­schaft gibt und dass ja auch jeder unter­schied­lich unter­wegs ist. Aber ich glau­be, dass die­ser Punkt arbei­ten muss, irgend­wie erfül­lend sein und so wei­ter. Ins­be­son­de­re halt über­all da ist, wo viel­leicht auch eine gewis­se Absi­che­rung ist oder da kann es auch sein.

Björn
Aber das hat natür­lich auch raus, weil wir einen unheim­li­chen, ja über­haupt schon so einen Life­style Kul­tur haben. Auch über Social Media. Also über­all wird aus­ge­strahlt, alles ist toll. Es gibt ja nichts, was nicht, son­dern alles muss toll sein. Die Bezie­hung muss per­fekt sein und da muss man dann auf­ge­hen. Das war viel­leicht in den 50er Jah­ren auch noch Absi­che­rung, teil­wei­se oder Jahr­hun­der­ten. Eine poli­ti­sche Sache. Dass über­haupt Lie­be in einer Bezie­hung das ers­te The­ma ist, das ist ja, das ist ja ein ist ein Phä­no­men der Neu­zeit.

Björn
Das ist ja ganz jung eigent­lich gar nicht so lan­ge eta­bliert, aber da kom­men wir auf ein ande­res The­ma. Aber klar, es ist im Grun­de genom­men die Situa­ti­on. Uns geht es größ­ten­teils ganz gut. Und der nächs­te Punkt ist Es muss halt eben auch alles einen Sinn haben. Es ist die Sinn­su­che, Fül­lung sozu­sa­gen. Aber die Fra­ge ist halt. Ist die­ser sinn in sämt­li­chen Lebens aspek­ten zu suchen? Muss man den über­all fin­den? Oder kann man nicht eine Sache auch ein­fach mal des Zwe­ckes wegen machen?

Björn
Also muss man die Arbeit glück­lich machen. Muss mich ein Teil­aspekt glück­lich machen. Muss mich irgend­wie. Muss nicht mei­ne bezie­hung glück­lich machen. In dem Sin­ne? Oder hat das auch was mit mir selbst zu tun? All das sind ja Fra­gen, die man sich dann stel­len kann. Und ich glau­be bei der Arbeit ist es natür­lich auch ein The­ma, was glau­be ich einen gro­ßen Unter­schied macht oder wor­un­ter man ja auch unter­schied­lich ist, in Anfüh­rungs­stri­chen, Arbeit oder Beruf bzw. Beru­fung.

Björn
Das heißt, eini­ge sagen ja auch Sie haben wir eine Beru­fung zu einem bestimm­ten The­ma. Es gibt Men­schen, die wis­sen schon von Kin­des­bei­nen an. Sie wol­len Arzt wer­den. Das ist dein größ­ter Wunsch und dann total drauf oder emp­fin­den viel­leicht auch eine Ent­täu­schung, wenn das nicht klappt.

Björn
Oder stel­len dann fest Sie sie oder sie stel­len dann fest, sie sind dann Arzt gewor­den. Und es ist halt trotz­dem wie alle Fel­der im Leben, egal ob es jetzt beruf­li­che Bezie­hun­gen oder Freund­schaf­ten sind. Natür­lich auch davon ab und zu mal Schat­ten­sei­ten geprägt. Also alles hat ja zwei, zwei Sei­ten und ein Arzt­be­ruf hat natür­lich auch Schat­ten­sei­ten. So wie in Thea­ter Job auch Schat­ten­sei­ten hat, so wie eine Bezie­hung auch mal durch Täler muss. Also ich fin­de da ist die, die die rich­ti­ge Mischung und der Umgang damit halt wich­tig.

Björn
Ich wür­de von mir jetzt sagen, dass ich Din­ge mache beruf­lich, die mir alle Spaß machen. Also ich bin ja selbst­stän­dig, ich kann ja selbst ent­schei­den, was ich tue. Nichts­des­to­trotz gibt es da Tätig­kei­ten, die fin­de ich jetzt eher läs­tig. Oder es gibt Ter­mi­ne, wo ich den­ke muss das sein? Aber das mache ich dann halt ein­fach und das ist dann auch okay. Also ich neh­me dann auch an, dass man­che Din­ge ein­fach pas­sie­ren müs­sen, um Geld zu ver­die­nen und das fällt vie­len schwer.

Björn
Mitt­ler­wei­le also die­ses die­ses ver­meint­lich sinn­lo­se Geld ver­die­nen und das mei­ne ich jetzt nicht im Sin­ne von viel Geld ver­die­nen, son­dern es fängt ja schon im Klei­nen an.. Da, da, da merkt man so regel­recht bei vie­len ein, einen Kon­flikt sogar schon fast eine Recht­fer­ti­gungs­zwang manch­mal, dass sie erklä­ren müs­sen, war­um sie einen bestimm­ten Job haben.

Jan
Das ist natür­lich. Das fin­de ich inso­fern nicht in Ord­nung. Ich mei­ne, wenn das alles kommt es aus mir selbst, dass ich das Gefühl habe, das ers­te Mal, was ich eben zum Bei­spiel nicht in Ord­nung fin­de, ist, wenn halt ein­fach über bestimm­te Beru­fe. Also wenn die qua­si als nicht irgend­wie schön oder nicht gut wahr­ge­nom­men wer­den, dann alles erst mal sein, sei­ne Berech­ti­gung, Not­wen­dig­keit. Des­halb gibt es ja die­se Jobs, weil sie genau etwas leis­ten.

Jan
Und das ist halt ganz, ganz wich­tig. Und ich fin­de, das ist halt auch nichts über eine mensch­li­che Kom­po­nen­te oder Wer­tig­keit aus, was man für einen Job aus­übt.

Björn
Ja, aber das wird oft in einen Topf gewor­fen. Also dass das die, dass wenn jemand einen, sagen wir mal jemand Arbeit ist. Noch so, ich such mal gera­de nach Bei­spie­len. Ich möch­te auch über­haupt nie­man­dem auf die Füße tre­ten, der uns zuhört, aber immer noch mal nach.

Björn
Ja, ich tue mich schwer, weil man wür­de ja sofort jeman­den dif­fa­mie­ren. Also sagen wir mal, wir neh­men ein Nein, nein, nein. Ich sag, ich sage auch, ich sage auch nichts Kon­kre­tes, son­dern neh­men wir ein­fach ganz all­ge­mein. Neh­men wir einen Job, der viel­leicht im Volks­mund nicht beson­ders beliebt ist. So also neh­men wir irgend­ei­nen ganz abs­trakt. Genau. Neh­men wir einen Job, der ein­fach kein gutes Anse­hen hat. Der füllt ja trotz­dem sei­ne Funk­ti­on und der ernährt ja jeman­den.

Björn
Und es gibt ja einen Sinn, war­um es die­sen Job gibt, wenn jemand so etwas macht und da viel­leicht auch gar nicht so viel Emo­ti­on rein­steckt und damit sein sein Leben finan­ziert, sei­ne Kin­der ernährt, ist das ja über­haupt nichts Ver­werf­li­ches. Aber es wird lei­der oft etwas ver­ur­teilt und das fin­de ich dann scha­de.

Jan
Ist rich­tig und da gibt es natür­lich auch noch den Aspekt, den darf man glau­be ich auch nicht ver­ges­sen oder nicht außer Acht las­sen. Es gibt auch Jobs, die so einen Ruf haben und dann gibt es aber auch Leu­te, die füh­ren den total ger­ne aus. Also genau und sagen, sie haben da Spaß dran und auch das ist ja völ­lig gut und super. Ich mei­ne, was Schö­ne­res kann man ja gar nicht haben als einen Job. Dann ver­bringt man in der Regel 8 Stun­den des Tages, also ein Drit­tel sei­ner Zeit bzw.

Jan
nur die Hälf­te der der wachen Zeit, wenn du 8 Stun­den auf schläfst. Und dann ist ja gut was zu tun, wor­an man, wor­an man Freu­de hat unter Umstän­den und soll­te sich da glau­be ich auch nicht von vorn beein­träch­ti­gen las­sen, was ande­re davon den­ken.

Björn
Aber was ist denn, wenn jemand einen Job hat, wo er sagt da ist er emo­ti­ons­los, es ist ihm egal. Er geht da hin, macht sei­nen Job, geht nach Hau­se. Ist ihm wirk­lich egal. Er könn­te auch was ande­res machen. Ver­dient sein Geld. Damit ist das schlimm.

Jan
Ich fin­de über­haupt nicht, ich fin­de, man soll­te sich gar nicht erst den Druck machen las­sen von irgend­je­man­dem. Und ich fin­de es auch völ­lig, völ­lig anma­ßend, jeman­dem sagen zu wol­len Du musst glück­lich sein mit dei­nem Job. Ich mei­ne es nicht. Wer unglück­lich ist, dem wür­de ich emp­feh­len, dar­über nach­zu­den­ken, ob er was tun kann, dafür, dass er glück­li­cher wird. So, aber wenn jetzt jemand da ist und der sagt Ich, mein Anspruch ist, ich möch­te einen Job haben, der in Ord­nung ist, der ist also ein Min­dest­maß sozu­sa­gen nicht unan­ge­nehm, son­dern das Aus­hal­ten.

Jan
Man jetzt auch nicht für was und die Koh­le stimmt, dann ist das aus mei­ner Sicht völ­lig legi­tim. Und der Punkt ist ja auch Das Leben spielt sich ja nicht nur allein auf der Arbeit ab. Das ist ja was, wenn ich mich nur über die Arbeit defi­nie­re, weil ich jetzt irgend­wie der tolls­te Hecht bin und aber alles qua­si über die über die Arbeit zie­he, dann ent­steht natür­lich auch da qua­si eine auch nur emo­tio­na­le Abhän­gig­keit davon. Also ich mei­ne, wie vie­le Per­so­nen gibt es, die in Ruhe­stand gehen und vor­her qua­si immer nur oder viel, viel mit­ge­tra­gen haben?

Jan
Ich bin, ich tue und so wei­ter. Und ganz viel hing sozu­sa­gen an die­ser Rol­le. Und auf ein­mal ist die­se Rol­le weg und dann bleibt da wenig übrig. Inso­fern gibt es auch ganz, ganz vie­le ande­re Aspek­te und zum Bei­spiel den Weg zu gehen, einen Job zu haben, der halt ein­fach in Ord­nung ist und eine Lei­den­schaft neben­her, ein Sport, irgend­was künst­le­ri­sches, sozia­les Enga­ge­ment. Also wie vie­le Men­schen gibt es? Die, die ein­fach total im sozia­len Enga­ge­ment auf­ge­hen und super viel für die Gesell­schaft leis­ten, sogar noch neben ihrem Job.

Jan
Also dop­pelt eigent­lich sich da ein­brin­gen. Und das sind alles Lebens­be­rei­che, die so wert sind zu leben und und wahr­ge­nom­men zu wer­den.

Björn
Das ist mir auch tat­säch­lich in einem Coa­ching schon mal begeg­net, dass jemand eigent­lich in einem ganz in einem guten Job war, gut bezahlt war und so mit der Fra­ge­stel­lung kam. Aber ich bin da so unglück­lich. Und dann habe ich ver­sucht her­aus­zu­fin­den, war­um eigent­lich. Und dann stell­te sich über viel Arbeit her­aus, dass es eben nicht, gar nicht der Job war, der unglück­lich mach­te, son­dern genau das, die­ses Gefühl, das von außen kam. Du musst doch etwas machen, was dich glück­lich macht.

Björn
Und dann der Fokus so auf das Arbeits­le­ben gelegt wur­de. Und was soll ich nur ande­res tun? Die Lösung war dann im Prin­zip in dem Fall für den Kli­en­ten oder die Kli­en­tin, ganz ein­fach, weil der Fokus sich ver­schob. Also es wird dann eben nicht so viel Wert dar­auf gelegt. Was mache ich eigent­lich in mei­nem Job? Son­dern wie viel Zeit ver­brin­ge ich mit mei­nen Freun­den? Was mache ich mit mei­nen Freun­den? Wie füh­re ich mei­ne Bezie­hung? Sol­che Geschich­ten haben einen höhe­ren Stel­len­wert bekom­men und dann war alles in Ord­nung.

Björn
Und dann war auch der Job auf ein­mal wie­der gefühlt viel wert­vol­ler, weil es gab eigent­lich defac­to nichts schlech­tes an dem, an dem Job oder dem Umfeld, dann im beruf­li­chen Umfeld. Und das ist natür­lich etwas, was von außen gekom­men ist, wie wir ja am Anfang schon gesagt haben, dass das so ein Druck ist, der manch­mal von Freun­den ja auch gemacht wird, muss doch was Sinn­stif­ten­des tun.

Jan
Ja und da ist auch die Fra­ge wo fängt Sinn an Vor­sprung, Geschich­te und kann man nicht auch eigent­lich in jeder Tätig­keit, die man erbringt, auch einen gewis­sen Sinn sehen?

Björn
Hm. Ist ja auch wie­der so groß gewor­den.

Jan
Die Tätig­keit len­ken, ganz acht­sam mit die­ser Tätig­keit sein, dass man gar nicht die Sinn­haf­tig­keit der Tätig­keit unbe­dingt in den Vor­der­grund stellt, son­dern qua­si die Tätig­keit an sich und den Umgang mit die­ser Tätig­keit.

Björn
Und wenn man von Sin­nen. Ja, und wenn man von Sin­nen spricht, sind wir ja wie­der in so einem sub­jek­ti­ven Fil­ter. Das das ist ja wie­der für jeden was ande­res. Also für man­che ist sind so viel Reich­tum anzu­häu­fen wie mög­lich, für ande­re ist Sinn für die Umwelt was zu tun oder für Men­schen, also phil­an­thro­pi­sche, unter­wegs zu sein. Das ist, das ist so sub­jek­tiv gefil­tert. Des­we­gen ist der Druck, der von außen kommt du brauchst, musst sinn­stif­tend sein.

Björn
Ist schon gefähr­lich eigent­lich. Mir fällt aber auch gera­de ein, dass. Das ist tat­säch­lich etwas, was ich da nicht so glück­lich fin­de, es gibt ja sehr vie­le Selbst­fin­dung. Gurus nen­nen. Na also, da gibt es ja ganz gro­ße Namen auch, die das ganz stark pro­pa­gie­ren. Du musst den Sinn in dei­nem Tun fin­den und so. Und ich hel­fe dir, um den zu fin­den. Das setzt ja einen noch mehr unter Druck. Und das wird ja über die sozia­len Medi­en immer wei­ter, immer wei­ter gepusht.

Björn
Ja, oder? Die Leu­te eifern dann auch sol­chen Leu­ten nach.

Jan
Ja klar, da ist ja die Fra­ge was fin­de ich auch nur bedingt bis gar nicht seri­ös. Also Heils­ver­spre­chen fin­de ich gar nicht seri­ös. Letz­ten Endes. Das ist halt ein­fach. Ich fin­de es fin­de es klas­se. Ich glau­be, es gibt ja auch vie­le erfolg­rei­che Wege, die man gehen kann. Also die, die auch schon für vie­le Men­schen funk­tio­niert haben, um auch glück­lich zu wer­den oder auch glück­lich mit der Arbeit zu wer­den. Was eigent­lich unser unser The­ma hier ist in die­sem Zusam­men­hang.

Jan
Aber auch das ist natür­lich indi­vi­du­ell und da gibt es kei­ne kei­ne Blau­pau­se. Aber ganz wich­tig in dem Zusam­men­hang ist sicher­lich eben auch ein­fach selbst rein­zu­schau­en in sich. Fest­zu­stel­len Was ist denn das über­haupt, dass wir viel­leicht über­haupt den Anlass gibt, dar­über nach­zu­den­ken, ob ich glück­lich bin mit mei­ner Arbeit? Also unter Umstän­den gibt es ja zig Men­schen, die die­sen Pod­cast nicht hören, ein­fach weil die sagen, das The­ma ist gar nicht rele­vant für mich, inter­es­siert mich nicht und ich bin genervt und ich will da gar nicht mehr drü­ber hören.

Jan
Inter­es­siert mich nicht, oder? Das hat das eine mit dem ande­ren zu tun. Das heißt, in dem Moment, wo man sich damit aus­ein­an­der­setzt, jen­seits von man man mit bei die­sem Bei­spiel zu zu neh­men, kon­su­miert das ein­fach, weil man da irgend­wie jede Fol­ge hört oder so was. Es ist ja so ein Anlass gibt, war­um man über so ein The­ma auch nach­denkt. Und dann ist halt die Fra­ge auch wie kann man das bear­bei­ten? Und eine Mög­lich­keit ist in dem Zusam­men­hang auch natür­lich da mal ein Coa­ching Pro­zess rein­zu­ge­hen und ein­fach fest­zu­stel­len zu iden­ti­fi­zie­ren.

Jan
Woher kommt das, dass ich den­ke, das ist ein The­ma für mich, dass ich nicht glück­lich bin mit der Arbeit oder dass ich glück­lich wer­den möch­te mit der Arbeit oder noch glück­li­cher wer­den möch­te mit der Arbeit. Und was kann ich dafür tun, um für mich ent­we­der die­sen Zustand her­zu­stel­len oder dass ich glück­lich bin damit oder für mich even­tu­ell auch neu defi­nie­ren, was das über­haupt für mich bedeu­ten soll und dann glück­lich mit der Arbeit sein oder mit Lebens Aspek­ten sein. Kann ja auch sein, im Rei­nen damit zu sein, zufrie­den zu sein.

Björn
Was mir schon sehr häu­fig begeg­net ist, ist, dass an der eige­nen Tätig­keit rum geme­ckert wur­de, weil ganz woan­ders etwas nicht stimm­te. Das kommt dann ja auch noch dazu, dass man das man das ist im Prin­zip eine Ver­mei­dung. Also hat eigent­lich das Pro­blem ganz woan­ders im Pri­va­ten, in der Bezie­hung oder im Freun­des­kreis oder gesund­heit­lich sogar und sucht dann sein Heil im Job oder im beruf­li­chen Umfeld und ver­grault es sich dann aber eigent­lich auch das Glück im Job, weil man da Maß­stä­be ansetzt, die gar nicht zu erfül­len sind.

Björn
Es kann ja nicht jeder. Jeder, jeder Beruf kann nicht die Welt ret­ten. Er kann ein Zahn­räd­chen in dem Pro­zess sein, der uns unse­re Welt am Lau­fen hält. Aber es gibt ja nicht den einen Job, der ulti­ma­tiv glück­lich macht.

Jan
Ja, ja, die­ser Pro­zess der Über­tra­gung, der funk­tio­niert natür­lich auch in ande­re Rich­tung. Also genau­so, wenn es irgend­wie im Job nicht läuft oder so was. Kann es sein, dass Men­schen auch da The­men qua­si mit in die Bezie­hung neh­men? Ja, die Bezie­hung muss mich ja jetzt voll erfül­len. Ja, genau. Ich muss mich glück­lich machen.

Björn
Ich bin doch eigent­lich glück­lich machen muss, muss auch die Bezie­hung eigent­lich glück­lich machen.

Björn
Wie schreck­lich, wenn man sich das vor­stellt, wenn man sich das vor­stellt. Mein Mann kommt gefrus­tet nach Hau­se und bür­det dem Part­ner dann qua­si die unglaub­li­che Auf­ga­be auf. Und du musst jetzt mei­nen gan­zen Frust, den ich im Kopf habe, aus­bü­geln und mich hier bit­te sofort aus mei­nem noch raus­ho­len. Also wir kom­men ja ganz oft immer wie­der an die­sen Punkt, wo wir fest­stel­len, dass es die Balan­ce ist. Also nicht nur heu­te Sachen an, son­dern bei ganz vie­len The­men.

Björn
Das ist die Aus­ge­gli­chen­heit zwi­schen allen Berei­chen, ist also. Des­we­gen ist die­ses Arbeit und Glück fin­de ich auch so ein span­nen­des und ich glau­be auch in der heu­ti­gen Zeit ein ganz wich­ti­ges The­ma, weil es auch ein biss­chen bewusst macht, dass es eben nicht so ist, dass wir nur in einem Bereich unse­res Lebens unser Glück suchen soll­ten. Ja, abso­lut ja, ich fin­de das waren war eine sehr span­nen­de Run­de heu­te mit dir. Das war ein sehr schö­nes The­ma. Freue ich mich über das Ja, freue ich mich dar­über, dass du dir das gewünscht hast.

Björn
Wenn ihr noch Fra­gen dazu habt oder Anre­gun­gen, freu­en wir uns natür­lich wie immer über eure Kon­takt­auf­nah­me. Ihr fin­det uns auf unse­ren Home­pages jangustavfranke.de und bjoernbobach.de und über die E‑Mail-Adres­sen kontakt@jangustavfranke.de und bjoern@bjoernbobach.de. Und wir freu­en uns auf die nächs­te Fol­ge und wir hof­fen, ihr bleibt uns gewo­gen. Ich sage bis bald und der Jan sagt Auf Wie­der­hö­ren. Wie immer. Tschüss.