Jemand der eine schwere Krise bewältigt, symbolisiert durch ein Boot in rauher See.

Meine größte Krise und was ich daraus gelernt habe

In die­ser sehr per­sön­li­chen Fol­ge erzäh­le ich von mei­ner schwers­ten Kri­se und den Lek­tio­nen, die ich dar­aus gelernt habe. Ich beto­ne die Bedeu­tung per­sön­li­cher Erfah­run­gen für Coa­ches und wie sie die Empa­thie für ihre Kli­en­ten stei­gern kön­nen. Ich beschrei­be die ver­schie­de­nen Ereig­nis­se, die zu mei­ner Kri­se geführt haben, dar­un­ter eine schwie­ri­ge Tren­nung, beruf­li­che Pro­ble­me und eine toxi­sche Bezie­hung. Ich erläu­te­re, wie ich pro­fes­sio­nel­le Hil­fe such­te und die drei wich­tigs­ten Lek­tio­nen, die ich dar­aus gelernt habe:

  • Du musst nicht alles allei­ne meis­tern
  • Sor­ge für dich selbst und
  • Mach aus der Kri­se eine Tugend

Durch die­se Kri­se konn­te ich per­sön­lich wach­sen und mei­ne Beru­fung als Coach fin­den.

Takea­ways

Per­sön­li­che Erfah­run­gen kön­nen die Empa­thie eines Coa­ches für sei­ne Kli­en­ten stei­gern.

Es ist wich­tig, sich in schwie­ri­gen Zei­ten Hil­fe zu suchen und nicht alles allei­ne meis­tern zu wol­len.

Selbst­für­sor­ge ist ent­schei­dend, um aus einer Kri­se gestärkt her­vor­zu­ge­hen.

Schwie­ri­ge Erfah­run­gen kön­nen zu per­sön­li­chem Wachs­tum und neu­en beruf­li­chen Mög­lich­kei­ten füh­ren.

Kapi­tel

00:00 Ein­lei­tung

00:57 Per­sön­li­che Erfah­run­gen als Coach

04:37 Selbst­stän­dig­keit und Ent­täu­schung

06:04 Sozia­le Iso­la­ti­on und toxi­sche Bezie­hung

07:35 Suche nach pro­fes­sio­nel­ler Hil­fe

08:05 Lek­ti­on 1: Du musst nicht alles allei­ne meis­tern

09:01 Lek­ti­on 2: Sor­ge für dich selbst

12:07 Lek­ti­on 3: Mach aus der Kri­se eine Tugend

Björn (00:00.878)
Hal­lo und herz­lich will­kom­men zu einer neu­en, sehr per­sön­li­chen Fol­ge von Klas­sicht, dem Coa­ching ‑Pod­cast mit mir, Björn Bob­ach. Ich freue mich, dass ihr dabei seid. Ja, und wie erwähnt, das ist eine sehr per­sön­li­che Fol­ge, denn es geht um mei­ne per­sön­lich schwers­te Kri­se und was ich dar­aus gelernt habe. War­um tei­le ich das mit euch? Denn das ist schon eine sehr pri­va­te Geschich­te, aber ich fin­de, das ist ein gutes Bei­spiel dafür, wie man aus einer Kri­se mit viel Kraft

und viel neue Ener­gie her­vor­ge­hen kann. Wie ein Phoe­nix aus der Asche möch­te ich jetzt nicht sagen, das wäre zu viel. Aber es ist ein schö­nes Bei­spiel, wie man das Bes­te aus einer Situa­ti­on zie­hen kann und hin­ter­her eigent­lich stär­ker ist als vor­her. Ich fin­de es außer­dem auch ent­schei­dend, dabei noch­mal zu beto­nen, wie wich­tig per­sön­li­che Erfah­run­gen gera­de auch als Coach sind. Denn das stei­gert natür­lich auch noch­mal die Empa­thie für sein Gegen­über, für sei­nen Kli­en­ten.

Gera­de wenn man viel­leicht in ähn­li­chen Situa­tio­nen schon mal gesteckt hat. Natür­lich ist dann nicht die eige­ne Lösung die Lösung des Kli­en­ten, aber es schärft die Sin­ne dafür. Ja, also mei­ne per­sön­lich schwers­te Kri­se direkt vor­weg. Es gab kein sin­gu­lä­res gro­ßes Ereig­nis, was die­se Kri­se aus­ge­löst hat. Es gab also nicht eine Sache, son­dern es war eine Akku­mu­la­ti­on von Din­gen, die sich dann auch noch gegen­sei­tig poten­zier­ten.

die dazu geführt hat, haben, dass ich dann an einer Situa­ti­on war, die über­haupt nicht mehr schön war. Das Gan­ze fing sehr wahr­schein­lich an und das Gan­ze ist jetzt auch schon wie­der sehr, sehr lan­ge her, das muss ich dazu sagen, zehn Jah­re sind es bestimmt jetzt. Fing also damit an, dass ich eine sehr unschö­ne Tren­nung hat­te, wo dann im Zuge der Tren­nung auch noch sehr unschö­ne Din­ge so ans Tages­licht kamen. Also Din­ge, die mich fas­sungs­los zurück­lie­ßen.

die ich über­haupt nicht nach­voll­zie­hen konn­te. Und das Gan­ze hat mich sehr geknickt. Also da war ich schon in so einer Grund­stim­mung von, wie kann das eigent­lich sein und was ist mir da nur wider­fah­ren? Ja, und dann hat­te ich eine ungüns­ti­ge beruf­li­che Ent­wick­lung mei­nes eins­ti­gen Traum­jobs. Also da sind Din­ge pas­siert, wo ich tat­säch­lich blind hin­ein­ge­tau­melt bin in schwie­ri­ge Situa­tio­nen.

Björn (02:21.422)
Die hat­ten viel damit zu tun. Rück­bli­ckend weiß ich das, dass da Nar­ziss­mus um mich rum zu gan­ge war und ich hat­te einen total man­geln­den Selbst­schutz. Jetzt über die Situa­ti­on damals reflek­tiert, war mir damals nicht so bewusst. Aber ich bin also in eine Situa­ti­on gera­ten, die für mich nur noch stres­sig und unan­ge­nehm wur­de und wo ich auch über­haupt kei­nen Aus­weg raus­fah­re.

Ja, und der ver­meint­li­che Aus­weg war dann der Schritt in die Selbst­stän­dig­keit. Und das wur­de mir damals von außen her­an­ge­tra­gen. Das war auch rück­bli­ckend noch der rich­ti­ge Schritt, weil das ist jetzt für mich genau die rich­ti­ge Situa­ti­on. Aber ich habe mich damals auf Din­ge ver­las­sen, die ich nicht schrift­lich hat­te, weil ich halt unglaub­lich ver­traut habe. Es war auch jemand aus mei­nem nähe­ren Umfeld. Und das Gan­ze ende­te mit einer rie­si­gen Ent­täu­schung.

Und das war dann noch dar­an gekop­pelt, dass ich sozi­al auf ein­mal total iso­liert war. Also ich habe vor­her in einem rie­sen­gro­ßen Team gear­bei­tet, dann von jetzt auf gleich, meis­tens im Home­of­fice, war also völ­lig allei­ne und hat­te offen­sicht­lich auch ein man­geln­des Ver­ständ­nis dafür, was Freun­de eigent­lich bedeu­ten kön­nen. Denn ich hat­te eigent­lich damals auch schon genug Freun­de, aber die haben mir in der Situa­ti­on irgend­wie auch nichts gebracht. Also ich fühl­te mich sozi­al iso­liert.

Die beruf­li­che Situa­ti­on, die­se Selbst­stän­dig­keit wur­de auch immer schwie­ri­ger. Nicht unbe­dingt finan­zi­ell, das war nicht das The­ma, son­dern es wur­de ein­fach mein eige­nes Ziel über­haupt nicht mehr berück­sich­tigt. Also da habe ich aber auch nicht genug gegen­ge­steu­ert direkt. Habe ich zwar so ein biss­chen, aber nicht mit dem Nach­druck, den ich viel­leicht hät­te haben müs­sen, rück­bli­ckend betrach­tet. Also ich war da in einer tota­len Stress­si­tua­ti­on.

Beruf­lich total getrie­ben, sozi­al iso­liert. Ich hab mich ein­sam gefühlt. Hat­te wirk­lich schlech­ten Fami­li­en­rück­halt. Da komm ich gleich auch noch mal drauf. Und dann hab ich mich völ­lig blin­den Auge in eine neue, noch toxi­sche­re, ich will’s in Anfüh­rungs­stri­chen Bezie­hung nen­nen, also in Anfüh­rungs­stri­chen Gesetz Bezie­hung gestürzt, die wie­der was mit Nar­ziss­mus zu tun hat­te.

Björn (04:37.742)
Und da wur­de mir auch mei­ne man­geln­de Selbst­ver­sor­ge eigent­lich schon mehr als deut­lich. Aber wie das dann so ist, Augen zu und wei­ter immer rein ins Ver­der­ben. Und das endet natür­lich auch über­haupt nicht gut in einem tota­len Desas­ter. Und dann war ich schon wirk­lich ziem­lich am Boden. Was dem natür­lich kom­plett immer über­ge­ord­net ist, ist die Tat­sa­che, dass ich die frü­hen Wahr­zei­chen immer igno­riert habe. Ich habe jetzt ein paar Mal den Begriff blin­den

sehen­den Auges oder blind hin­ein­ge­tau­melt benutzt und das ist tat­säch­lich so, dass ich das eigent­lich schon wuss­te, dass das nicht gut ist. Aber ich bin ein­fach in mein Unheil immer wei­ter rein­ge­rit­ten und konn­te da auch gar nicht anders. Also ich mache in dem Moment auch kei­nen Vor­wurf an die ande­ren oder die Umge­bung, die dann mit dazu geführt hat, dass es mir nicht gut ging, denn ich hät­te mich ja schüt­zen kön­nen. Ich hät­te ja sel­ber ent­schei­den kön­nen.

Das soll­te auf­hö­ren. Habe es aber nicht getan. So wur­de das gan­ze Dra­ma immer schlim­mer. Ja, und das gip­fel­te dann schließ­lich im Tod mei­ner Mut­ter. Das kam rela­tiv plötz­lich. Die ist an einem Krebs­lei­den sehr, sehr schnell ver­stor­ben. Aber das war eine schwie­ri­ge Bezie­hung, die ich zu ihr hat­te. Wie ich sowie­so ein sehr schwie­ri­ges Eltern­haus hat­te und kei­nen gro­ßen fami­liä­ren Rück­halt. Da will ich jetzt gar nicht näher drauf ein­ge­hen. Das wäre ein völ­lig ande­res The­ma.

Aber die­ses Ereig­nis, der Tod der Mut­ter, hat dann dem Gan­zen noch mal die Kro­ne auf­ge­setzt und da habe ich mich also völ­lig allein gefühlt und da lei­te­te sich sehr viel draus ab und es war für mich Zeit, wirk­lich an die Wur­zeln zu gehen und zu erfor­schen, wor­an hat es denn nun gele­gen. Wie konn­te ich das zulas­sen und was hat dazu geführt, dass es mir suk­zes­si­ve mit jedem Ereig­nis immer schlech­ter und schlech­ter ging.

Und schlecht jetzt nicht im Sin­ne von hoch­gra­dig depres­siv. Also ich hab jetzt nicht wie ein wirk­lich kli­nisch depres­si­ver Mensch mona­te­lang im Bett gele­gen und kam nicht raus. Das nicht. Ich hat­te immer Taten­drang. Ich war auch immer flei­ßig und hab immer gear­bei­tet. Aber ich war zutiefst ver­un­si­chert, sehr rast­los und auch teil­wei­se völ­lig anspruchs­los sozia­len Inter­ak­tio­nen gegen­über. Also Haupt­sa­che, ich hat­te Kon­takt zu ande­ren Men­schen in irgend­ei­ner Form. Und …

Björn (07:04.622)
Das hat mir natür­lich auch dann im End­ef­fekt nicht gut getan, weil das dann wie­der so ein biss­chen, ja, wahl­los möch­te ich nicht sagen, da wür­de ich den ande­ren Men­schen auch unrecht tun. Aber es hat­te zumin­dest nie die­sen über­ge­ord­ne­ten Fil­ter, tut mir das über­haupt gut. Das muss­te erst wie­der­kom­men und vor allem erlernt wer­den. Ja, also da war ich dann wirk­lich ziem­lich am Boden. Ich habe mir dann pro­fes­sio­nel­le Hil­fe gesucht. Also ich habe gedacht, das schaf­fe ich allei­ne nicht.

und habe mir dann jeman­den gesucht und bin da auch unter­ge­kom­men bei einer Frau, die mir sehr, sehr gehol­fen hat. Und ich habe im Prin­zip drei Lek­tio­nen dar­aus gelernt. Und die möch­te ich jetzt mit euch tei­len, weil ich glau­be, das ist etwas uni­ver­sel­les. Aber für mich spe­zi­ell in der Situa­ti­on war das unglaub­lich wich­tig. Die ers­te Lek­ti­on lau­tet, du musst nicht alles allei­ne meis­tern.

Das geht sehr, sehr vie­len Men­schen so. Also das erle­be ich jetzt auch mit mei­nen Kli­en­ten immer oder immer häu­fi­ger eigent­lich. Das hat natür­lich auch mit unse­rer gesell­schaft­li­chen Struk­tur zu tun und der zuneh­men­den Iso­la­ti­on durch sozia­le Medi­en, die Ober­fläch­lich­keit, die dadurch natür­lich in zwi­schen­mensch­li­chen Inter­ak­tio­nen Ein­zug gehal­ten hat. Aber ich hat­te eine sehr frü­he Prä­gung und war gewohnt, alles allei­ne meis­tern zu müs­sen.

Und das kommt dazu, auch für ande­re alles allei­ne meis­tern zu müs­sen. Also ich habe im Prin­zip sehr früh schon Ver­ant­wor­tung über­neh­men müs­sen und habe das auf mei­ne eige­nen Kos­ten getan. Außer­dem, nach Hil­fe­fra­gen war für mich damals immer ein Zei­chen von Schwä­che. Also ich habe immer gedacht, wenn ich um Hil­fe fra­ge oder mir Hil­fe suche, ist das ein Zei­chen von Schwä­che.

Und dann fiel mal ein ent­schei­den­der Satz in einem Gespräch und das der lau­te­te, also jetzt auf die Ich ‑Form über­setzt, wenn ich nie­man­dem sage, wie es mir wirk­lich geht, wer­de ich auch nie erfah­ren und vor allem spü­ren, wer wirk­lich an mei­ner Sei­te steht und für mich da ist. Tja, das war damals ein Ham­mer für mich. Das war ein tota­ler Eiob­ner. Und …

Björn (09:26.542)
Das hat mich dann zwar sehr viel Über­win­dung gekos­tet, wirk­lich den Hörer in die Hand zu neh­men, mei­ne Freun­de anzu­ru­fen, zu sagen, hör mal, das ist gera­de die Situa­ti­on, mir geht es auch über­haupt nicht gut. Da wur­de auch viel geweint. Also das war ein tota­les Ven­til. Aber es war dann eine sehr, sehr posi­ti­ve Erfah­rung. Denn ich habe erlebt, dass ich wirk­lich Freun­de hat­te und habe, die alles ste­hen lie­ßen und auch immer noch las­sen, um mich zu unter­stüt­zen, wenn es mir nicht gut geht.

Und das auch bedin­gungs­los. Also bedin­gungs­lo­se Zunei­gung, auch wenn ich sel­ber Mist baue, und das tue ich ja auch, ich bin ja auch nur ein Mensch, sind die für mich da. Haben die ein Ohr und haben die tat­säch­lich auch immer so eine Art Steig­bü­gel, der mir hilft, aus einer Tie­fe wie­der raus­zu­kom­men. Es hat sich auch die Spreu vom Wei­zen getrennt. Und das mei­ne ich nicht abwer­tend den Men­schen gegen­über, die ich viel­leicht zurück­ge­las­sen habe.

Aber es war für mich halt auch so eine Pha­se, wo ich gemerkt habe, was passt denn eigent­lich nicht zu mir. Also, wel­che Gesprä­che tun mir wirk­lich gut und wel­che tun mir nicht gut. Und das mei­ne ich nicht, wie gesagt, abwer­tend, son­dern ein­fach, dass ich hier eine Selbst­für­sor­ge gelernt habe, zu schau­en, was brau­che ich eigent­lich und wen brau­che ich eigent­lich. Ja, und die­ser Fil­ter ist auch sehr nach­hal­tig gewor­den, denn im Gegen­satz zu frü­her, ach­te ich jetzt auch …

bei neu­en Begeg­nun­gen rela­tiv früh schon dar­auf, ob mir jemand wirk­lich lang­fris­tig gut tut. Und das mei­ne ich nicht nur an Bezie­hun­gen, also roman­ti­schen Bezie­hun­gen, son­dern auch Freund­schaf­ten, auch geschäft­li­che Bezie­hun­gen, habe ich jetzt sehr, sehr früh einen Fil­ter ein­ge­baut, wo ich mich fra­ge, ist das für mich wirk­lich eine gute, lang­fris­ti­ge Bezie­hung?

Und das hat mir auch durch extrem schwie­ri­ge Situa­tio­nen danach bereits sehr gut gehol­fen. Die­ses Nach­hil­fe ‑Fra­gen. Ich hat­te dann, nach­dem ich die­se Kri­se eigent­lich lan­ge über­wun­den hat­te, eine ande­re, sehr unan­ge­neh­me wirt­schaft­li­che Situa­ti­on. Die waren nicht mal selbst ver­schul­det. Da muss ich jetzt auch nicht wei­ter drauf ein­ge­hen. Ich war auch jetzt nicht pleit oder so, aber ich hat­te unglaub­lich hohe Belas­tun­gen. Und das habe ich auch so erzählt, wie es war. Und auch da kamen Freun­de.

Björn (11:39.148)
zur Sei­te und haben mir gehol­fen, wofür ich natür­lich unend­lich dank­bar war. Aber das hät­te ich mich vor­her gar nicht gewagt. Also da hät­te ich mich nicht getraut. Stich­wort Zei­chen von Schwä­che und mir selbst Vor­wür­fe machen sowas. Das war dann schon kein The­ma mehr. Also das habe ich durch die­se Kri­se gelernt, dass ich es nicht allei­ne machen muss, wenn es auch gar nicht allei­ne zu bewäl­ti­gen ist. Und da ist natür­lich auch die Erkennt­nis für mich ganz wich­tig gewe­sen.

dass ich so etwas ver­dient habe. Das habe ich mir vor­her gar nicht zuge­stan­den, dass mir per­sön­lich auch Hil­fe zusteht und dass ich die per­sön­lich auch ver­dient habe, dadurch dass ich auch ein guter Freund bin. Also die­se ers­te Lek­ti­on war, glau­be ich, eine ganz ent­schei­den­de und viel­leicht fast die ent­schei­dends­te, dass ich das nicht allei­ne machen muss, son­dern dass ich mich da sehr wohl auf Hil­fe beru­fen kann und dass es sehr vie­le Men­schen in mei­nem Umfeld gibt, die mir hel­fen wol­len.

und das auch getan haben und dafür bin ich sehr, sehr dank­bar.

Die zwei­te Lek­ti­on ist jetzt nach innen gerich­tet, weil die ers­te war ja, ich muss es nicht allei­ne machen, aber die zwei­te ist Sor­ge für dich selbst. Auch das hat natür­lich wie­der mit mei­nen alten Glau­bens­sät­zen zu tun und der Art, wie ich geprägt bin, denn in mei­ner Fami­lie damals war eigent­lich so das Man­tra Haupt­sa­che wirt­schaft­lich erfolg­reich, also Haupt­sa­che viel Geld ver­die­nen. Ja, und das habe ich per­sön­lich durch­bro­chen.

Ich habe eige­ne Maß­stä­be ent­wi­ckelt, wirt­schaft­lich und per­sön­lich, was mich eigent­lich glück­lich macht und was mei­ne Defi­ni­ti­on von Glück ist. Und da habe ich mich dann indi­vi­du­ell ganz neu auf­ge­stellt und mich nicht mehr davon abhän­gig gemacht, was mir da irgend­wann mal ins Hirn gepflanzt wur­de. Da hat mir sehr viel auf dem Weg gehol­fen. Ganz vor­ne­weg die immer wie­der beschwo­re­ne Acht­sam­keit. Ich habe das mit dem, das habe ich auch schon oft erwähnt, auch in Pod­cast­fol­gen mit mei­nem Coa­ching ‑Kol­le­gen Jan.

Björn (13:41.27)
Mit dem Sechs ‑Minu­ten ‑Tage­buch habe ich das gemacht. Das war unheim­lich posi­tiv, was ich damit erlebt habe. Und auch Stich­wort Glau­bens­sät­ze noch­mal. Ich habe mich von alten Glau­bens­sät­zen befreit, die mir den Spaß an Din­gen ver­dor­ben haben, die mir unglaub­lich wich­tig waren. Es war bei mir zum Bei­spiel Rei­sen. Rei­sen ist etwas, was mich unglaub­lich mit Glück erfüllt. Und das muss nicht immer eine Welt­rei­se sein. Ich kom­me …

Ich bin gera­de aus dem Urlaub zurück. Das ist natür­lich das Auf­re­gends­te und Tolls­te, wenn man dann weit weg­fährt. Aber es sind auch die Klei­den­rei­sen, die ich mir zuge­stan­den habe. Mal für ein Wochen­en­de an die Küs­te nach Hol­land fah­ren, so was. Das habe ich mir gar nicht zuge­stan­den, weil ich immer ein schlech­tes Gewis­sen gemacht bekom­men habe, wenn ich mir Aus­zei­ten genom­men habe. Also die Frei­heit konn­te ich mir dane­ben, als ich mit mei­nen eige­nen Glau­bens­sät­zen auf­ge­räumt habe.

Das ist jetzt ein Bei­spiel mit dem Rei­sen, da gab es noch ein paar ande­re. Aber das war ganz ganz wich­tig in der Selbst­für­sor­ge. Und auch Selbst­für­sor­ge, ich habe Ver­mei­dung redu­ziert. Ich habe schon mal den Satz gesagt, Ver­mei­dung ist die Wur­zel allen Übels. Da ste­he ich auch immer noch hin­ter. Aber Ver­mei­dung ist auch gleich­zei­tig ein Grund­an­trieb von uns. Denn wir Men­schen, so wie jedes

Lie­be Wesen, ist dar­auf getrimmt, Schmerz zu ver­mei­den. Nun sehe ich das Gan­ze aber ein biss­chen unter dem Stich­wort Selbst­ver­sor­ge lang­fris­ti­ger, weil ich mir schon über­le­ge, erspart mir das gera­de wirk­lich Leid, wenn ich das ver­mei­de oder zögert das nur etwas her­aus, was dann spä­ter viel­leicht noch viel, viel grö­ßer ist. Also was ich mir ange­wöhnt habe, ist, dass ich Din­ge ver­mei­de, die mir mit­tel — bis lang­fris­tig zum Pro­blem wer­den könn­ten. Also da sind

wirt­schaft­li­che Din­ge, auch zwi­schen­mensch­li­che Din­ge, dass ich man­che Sachen sehr, sehr schnell anspre­che, weil ich ein­fach weiß, wenn ich das nicht tue, wird mir da irgend­wann ein Strick draus. Und das habe ich frü­her auch nicht gemacht, weil da war für mich ganz wich­tig, bloß kei­nen Schmerz­emp­fin­den, bloß immer glück­lich schei­nen, nicht unbe­dingt sein. Und das war natür­lich nicht gesund. Des­we­gen bin ich jetzt immer im Dia­log mit mei­nem Gegen­über.

Björn (16:02.318)
Ich mache sel­ten Allein­gän­ge bei irgend­wel­chen Pro­ble­ma­ti­ken und ver­su­che so etwas sehr früh­zei­tig aus dem Weg zu räu­men, damit es ein­fach sich nicht auf­häuft und dann irgend­wann ein Rie­sen­pro­blem draus gewor­den ist. Ja, und die drit­te Lek­ti­on aus der Krux eine Tugend machen. Und das liegt ja jetzt schon fast auf der Hand, wenn ihr mir folgt und wenn ihr mir öfter zuhört, ihr wisst ja, was ich beruf­lich mache. Nun bin ich Coach gewor­den und das ist tat­säch­lich

aus der Erkennt­nis, dass ich ein unglaub­lich star­kes Bedürf­nis habe, ande­ren zu hel­fen und sie zu unter­stüt­zen. Und beim Erfor­schen mei­ner Wer­te, das The­ma hat­ten wir ja im letz­ten Monat, sind Soli­da­ri­tät und Loya­li­tät auch unglaub­lich star­ke Grund­wer­te von mir. Ja, das kann ein Pro­blem sein, Hel­fer ‑Syn­drom, ne? Aber anstatt mir das Gan­ze abzu­ge­wöh­nen, habe ich mir einen neu­en Kanal gesucht.

wie ich das aus­le­ben kann, weil das ist etwas, was mich zutiefst glück­lich macht. Wenn ich jeman­den unter­stüt­zen kann und sehe, dass die Hil­fe auch fruch­tet, macht mich das unfass­bar zufrie­den. Also habe ich das Gan­ze auf ein gesun­des Maß redu­ziert, nicht mehr ohne Acht auf mich selbst und habe es dann in eine Pro­fes­si­on umge­wan­delt. Das heißt, ich woll­te dann seriö­ser und pro­fes­sio­nel­ler Coach wer­den mit einer rich­ti­gen Aus­bil­dung. Das war mir immer ganz wich­tig.

Weil es gibt ja genug Coa­ches, die gar kei­ne sind. Das ist ja auch in den Medi­en gera­de ein gro­ßes The­ma. Es gibt auch inner­halb der Coa­ching­welt ganz gro­ße Strö­mun­gen, dass die­ser Begriff Coach end­lich in irgend­ei­ner Form abge­si­chert ist, damit jeder Kli­ent auch weiß, dass er an einen seriö­sen Coach gerät. Und was ich dar­an so schät­ze, ist die­se Hil­fe ohne Befor­mung, was ich über­haupt nicht mag. Also das mag ich auch sel­ber nicht, wenn mir jemand sagt,

musst, du sollst, mach jetzt dies, mach jetzt das. Natür­lich, wenn man fragt, was wür­dest du tun, dann möch­te man so eine Ant­wort bekom­men, aber das ist ja etwas, was ein Coach sel­ten macht oder nur sehr, sehr, sehr, sehr extre­men Situa­tio­nen, wenn wirk­lich eine Inter­ven­ti­on not­wen­dig ist, da ein­zu­schrei­ben, sagen, das ist jetzt das, was man tun muss. Also, das pas­siert bei mir sehr, sehr sel­ten.

Björn (18:21.934)
dann ist es eine nach­hal­ti­ge Form von Unter­stüt­zung. Es ist nicht nur so schnell, ich hel­fe mal, weil dann füh­le ich mich wie ein guter Mensch. Das gibt es ja auch so öffent­lich. Ich hel­fe jetzt ganz öffent­lich und ganz deut­lich zur Schau gestellt, damit alle ein tol­les Bild von mir haben. Dar­um geht es gar nicht. Es geht ja dar­um, eine nach­hal­ti­ge Hil­fe zu geben, die auch die Selbst­hil­fe bei ande­ren akti­viert. Und das ist unglaub­lich zufrie­den­stel­lend und befrie­di­gend, wenn man das bei einem Kli­en­ten beob­ach­tet, der dann …

vor einem qua­si den Gro­schen­fal­len hört und wo sich dann der Blick ver­än­dert und auf ein­mal so eine ganz gro­ße Klar­heit auf­kommt, was jetzt eigent­lich für einen selbst ange­sagt ist. Des­we­gen, klar sich, daher kommt auch der Name des Vod­casts. Und das gan­ze The­ma Coa­ching ist natür­lich auch etwas, was ich lang­fris­tig aus­le­ben und aus­bau­en kann, wo mein, ist noch so ein Grund­prin­zip bei mir, immer wei­ter ler­nen, nie auf der Stel­le ste­hen, ist auch ein Wert, dazu ler­nen.

Das wird immer wie­der gefüt­tert. Das heißt, ich kann mich immer wei­ter­ent­wi­ckeln, ich kann das lang­fris­tig machen und auch die­ses Grund­be­dürf­nis und die­sen Grund­wert lang­fris­tig befrie­di­gen. Und zu guter Letzt hat das Gan­ze natür­lich die­se Tugend, die ich aus der Krug gemacht habe, enor­me Aus­wir­kun­gen auf alles, was ich mache. Also nicht nur für mich selbst, son­dern auch jeg­li­che sozia­le Inter­ak­ti­on, die ich habe. Denn bei mir ist immer der Grund­ge­dan­ke, was brau­che ich und was braucht der ande­re gera­de.

Und das hät­te ich durch die­se Coa­ching ‑Aus­bil­dung nicht in der Form aus­ge­prickt. Ich war immer schon ein empa­thi­scher Mensch, aber das ist jetzt ein Ding, wo ich fast immer einen Unbe­wuss­ten schon fast Fil­ter habe. Was brau­che ich und was braucht der ande­re? Also nicht zu viel Selbst­lo­sig­keit und immer ein Augen­merk dar­auf, in wel­cher Situa­ti­on mein Gegen­über ist. Egal, ob es jetzt beruf­lich oder pri­vat ist und was mein Gegen­über gera­de über­haupt benö­tigt.

und was ich dann halt auch zu leis­ten in der Lage bin, ohne mich selbst zu ver­nach­läs­si­gen.

Björn (20:26.926)
Das sind die drei Lek­tio­nen. Du musst nichts allei­ne meis­tern, sor­ge für dich selbst und mach aus der Krux eine Tugend. Und das ist mir recht gut gelun­gen. Ich bin jetzt sehr zufrie­den und glück­lich und kann nur sagen, die­se Kri­se damals hat mich enorm wei­ter­ge­bracht, weil ich sie bewusst ange­gan­gen bin und weil ich da stär­ker draus gezo­gen.

Das war mal eine ganz ande­re Fol­ge des Pod­casts. Sehr per­sön­lich, wie gesagt. Ein biss­chen Self ‑Reve­la­ti­on, wie man das so in der Sze­ne nennt. Aber ich glau­be, das kann euch was brin­gen. Ich wür­de mich natür­lich über Feed­back freu­en. Ihr könnt mich wie immer über mei­ne Web­site kon­tak­tie­ren oder auch über Kom­men­ta­re hier unter die­sem Pod­cast fol­gen. Und da freue ich mich natür­lich drü­ber auch. Sonst natür­lich über The­men­vor­schlä­ge. Und wenn ihr mir treu bleibt und die­sem Pod­cast viel­leicht ein Like schenkt.

Ich bedan­ke mich fürs Zuhö­ren und ich sage bis zum nächs­ten Monat. Macht’s gut, ciao!