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Lebenskrisen verstehen und meistern

In die­ser Epi­so­de von Coach&Coach beschäf­ti­gen sich Björn Bob­ach und Jan Gus­tav Fran­ke mit Lebens­kri­sen. Wir defi­nie­ren den begriff, geben einen klei­nen Ein­blick in per­sön­li­che Kri­sen und was uns gehol­fen hat sie zu über­win­den. Coa­ching kann bei Lebens­kri­sen sehr hilf­reich sein und auch prä­ven­tiv ein­ge­setzt wer­den.

Fra­gen und Anmer­kun­gen ger­ne an bjoern@bjoernbobach.de und kontakt@jangustavfranke.de

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Hier die Tran­skrip­ti­on des Pod­cast:

Jan
Herz­lich will­kom­men zu einer neu­en Fol­ge von Coach und Coach. Wir freu­en uns, euch heu­te zu begrü­ßen und haben heu­te ein beson­de­res The­ma vor­be­rei­tet und zwar das The­ma Lebens­kri­sen. Tja Björn, da haben wir uns ein ganz schön har­tes The­ma für heu­te aus­ge­sucht.

Björn
Fin­dest du?

Jan
Ja, weiss ich nicht ‚das kann ein­fach das The­ma sein, hängt ein biss­chen indi­vi­du­ell davon ab. Was ver­stehst du denn unter einer Kri­se?

Björn
Also ganz grund­sätz­lich fin­de ich das The­ma gar nicht so hart, weil ich glau­be, dass Kri­sen zum Leben ja dazu­ge­hö­ren. Ein­fach. Aber wenn du mich jetzt fragst, was ich dar­un­ter ver­ste­he und ich glau­be, Lebens­kri­sen sind Situa­tio­nen, in denen man fest­hängt, wo man, um jetzt ein biss­chen bild­lich zu spre­chen, viel­leicht den Wald vor lau­ter Bäu­men nicht sieht, wo der Hori­zont abhan­den kommt, wo man sich und das, was man tut, viel­leicht sehr grund­sätz­lich in Fra­ge stellt.

Björn
Das sind so Gedan­ken, die ich zu Lebens­kri­sen habe, aber ich glau­be, man ist davor nicht gefeit. Da kann jeder durch auch durch äuße­re Ein­flüs­se jeder­zeit rein­rut­schen.

Jan
Ja, glau­be ich auch ganz bestimmt. Ich glau­be, wes­halb ich auch gesagt habe har­tes The­ma. Kri­sen ist so ein biss­chen, das aus mei­ner Sicht das The­ma Kri­se ja auch immer ganz viel damit zu tun hat, dass man es auch selbst als Kri­se emp­fin­det. Es gibt ja zwei, bis kei­ne zwei Per­so­nen geben, die in der glei­chen Situa­ti­on sind und die eine Per­son emp­fin­det das als Kri­se und die ande­re emp­fin­det das viel­leicht ganz, ganz anders. Und inso­fern, so mein Ein­druck, dass jeder, der von sich sagt, dass er sich in einer Kri­se befin­det, dass auch durch also doch durch­aus als hart emp­fin­det.

Jan
Ein Stück weit, ja. Aber grund­sätz­lich glau­be ich auch, dass so Bil­der wie du die jetzt beschrie­ben hast, den Wald vor lau­ter Bäu­men nicht sehen, was der Hori­zont abhan­den kommt. Das das ist ganz gut beschreibt oder grund­sätz­lich. Eigent­lich, fin­de ich, haben Kri­sen auch oft­mals etwas mit Ver­än­de­rung zu tun. Das heißt so der gewünsch­te Zustand, den man kennt, der kommt aus dem Gleich­ge­wicht, wird irgend­wie gestört oder ver­än­dert, viel­leicht auch ein­fach nur. Und die­se Ver­än­de­rung ent­spricht nicht dem, was man sich viel­leicht wünscht oder wie man es ger­ne hät­te.

Jan
Das heißt also, irgend­wo ist es eine nega­ti­ve Ver­än­de­rung und das kann als Kri­se emp­fun­den wer­den. Das ist so wer, so mei­ne per­sön­li­che Defi­ni­ti­on von einer Kri­se.

Björn
Hast du das schon mal erlebt?

Jan
Ich selbst habe das schon mal erlebt. Also ich habe das schon mal ich glau­be, ich wüss­te nicht, wer jetzt qua­si schon ein paar Jah­re durchs Leben gegan­gen ist, der sowas noch nie erlebt hat. Also die Fra­ge ist halt immer, wie gra­vie­rend ist eine Kri­se? Aber ich per­sön­lich wür­de sagen sicher, dass eine der für mich wahr­schein­lich. Größ­ten Kri­sen war tat­säch­lich mei­ne gesund­heit­li­che Geschich­te, wo ich eine Dia­gno­se bekom­men habe, die die aus­sag­te, es kann inner­halb von ein paar Tagen vor­bei sein.

Jan
Wir pro­bie­ren es jetzt mal. Aber wir kön­nen es nicht ver­spre­chen. Und da das doch eine rela­tiv fun­da­men­ta­le Erfah­rung. Wenn man dann so im Kran­ken­haus liegt und gar nicht weiß, was da so auf einen zukommt, dass man zumin­dest mal anfängt, Din­ge zu hin­ter­fra­gen, was man qua­si als Kri­se dann emp­fin­den kann, das habe ich auch so als Kri­se emp­fun­den. Und ins­be­son­de­re hat­te das qua­si auch so eine neu­ro­lo­gi­sche Geschich­te. Da hat­te das im Prin­zip auch. Natür­lich auch eine Fol­ge.

Jan
Das heißt, man muss sich danach erst mal wie­der berap­peln. Und das heißt, irgend­wo aus die­sem Tal wie­der her­aus­zu­kom­men, in das man dann viel­leicht so abge­stie­gen ist, dass das ist ja auch er hat ja auch was mit Kri­sen­be­wäl­ti­gung zu tun und das ist auf jeden Fall was. Wo ich sagen wür­de, da habe ich in mei­nem Leben mal eine tat­säch­li­che Kri­se erlebt. Wie ist das bei dir? Hast du schon Kri­sen durch­ge­stan­den?

Björn
Ja. Oh ja, mehr als eine. Du sagst ja. Wir haben ja eben schon fest­ge­stellt, dass eigent­lich ist sehr wahr­schein­lich kei­ne Lebens­we­ge ohne Kri­sen gibt. Also eine wirk­lich, wirk­lich tie­fe Kri­se. Hat­te ich vor ein paar Jah­ren tat­säch­lich mal, da kam alles zusam­men. Also das war wirk­lich toxi­sche Bezie­hung, war beruf­lich wirk­lich schwie­rig. Mein gan­zes Umfeld reagier­te dann auch sehr irri­tiert auf mich, weil ich in die­ser Kri­se halt in einem ganz selt­sa­men Modus schal­ten muss­te, den ich auch damals erst mal gar nicht so ver­stand.

Björn
Das war so das Tiefs­te. Da hat mir Coa­ching sehr gehol­fen. Aber da wer­den wir ja sehr wahr­schein­lich spä­ter auch noch drü­ber spre­chen. Aber natür­lich auch im Stu­di­um. Ich habe ja mal Musik stu­diert. Das ist also das zwi­schem eines Musi­kers ist von Kri­sen gezeich­net. Und war­um? Ja, weil es gibt immer wie­der Punk­te, wo man sich fragt Wer­de ich das jemals kön­nen? Ich kann nicht. Ich kann mich erin­nern. Ich habe ja gesun­gen, dass es Ari­en gab, Stü­cke gab, wo ich gedacht hab Das wer­de ich nie schaf­fen.

Björn
Ich habe mich da so wund dran geübt. Und da gab es dann tat­säch­lich auch ein ganz adäqua­tes Mit­tel. Und das begeg­net tat­säch­lich jetzt auch ganz anders im Coa­ching mir immer wie­der. Das Mit­tel der Wahl war damals, das habe ich dann auch ler­nen müs­sen, ein­fach mal blei­ben las­sen. Also die­ses Stück, was ein­fach nicht ging, die­se Arie, die ein­fach nicht gelin­gen woll­te, ein­fach mal zwei Mona­te zur Sei­te zu legen. Und wenn man sie dann wie­der aus­pack­te war ging es auf ein­mal.

Björn
Alles, was vor­her ein Pro­blem war, ging, weil man ein­fach nicht mehr so im Kopf fest hing. Und das hat mir dann jetzt auch im Coa­ching Kon­text eigent­lich viel bei­gebracht. Aber ja, natür­lich hat­te ich Kri­sen ver­schie­dens­ter Art, die tiefs­te. Sehr wahr­schein­lich die, die ich anfangs erwähnt habe vor ein paar Jah­ren. Aber klei­ne Kri­sen, gro­ße Kri­sen und es ist ja auch tat­säch­lich, wie du gesagt hast, immer eine Fra­ge, was man als Kri­se emp­fin­det.

Björn
Aber grund­sätz­lich glau­be ich. Und da kön­nen wir den Bogen zurück, was du gesagt hast, was der eine als Kri­se emp­fin­det, emp­fin­det der ande­re viel­leicht gar nicht als Kri­se. Wenn jemand so emp­fin­det, dass er in einer Kri­se ist, gehört das auf jeden Fall ernst genom­men. Ich glau­be, wenn man zu jeman­dem sagt Was stellst du dich so an? Hat man dem kei­nen Dienst erwie­sen.

Jan
Ich den­ke auch, damit ist nie­man­dem gehol­fen und viel­leicht hat der ein oder ande­re so was auch schon mal gehört. Ich habe so schon mal gehört und damit ist gar nicht gehol­fen. Denn wenn da Ver­ständ­nis da ist und irgend­wie kein Weg ange­bo­ten wird oder so was, dann steht man genau­so schlau da wie vor­her. Aber du hast ja schon auch gesagt, dass es sowohl pri­vat als auch im Stu­di­um. Das heißt, Kri­sen kön­nen ja auch in unter­schied­li­chen Lebens­be­rei­chen begeg­nen. Ja, also und das ist ja eigent­lich in nahe­zu jedem Lebens­be­reich kön­nen, kön­nen Kri­sen auf­tre­ten.

Jan
Ich hat­te ja gera­de erzählt gesund­heit­lich. Es kann beruf­lich sein, es kann emo­tio­nal sein. In einer Bezie­hung, eigent­lich in nahe­zu jedem Lebens­be­reich kön­nen irgend­wo Kri­sen auf­tre­ten und. Tat­säch­lich ist ja auch in jedem Lebens­be­reich die Umgangs­wei­se oder das sind die Mit­tel, die man da zur Ver­fü­gung hat, wie man damit umge­hen kann, also jen­seits von men­ta­len Kom­po­nen­ten, aber auch immer jeweils indi­vi­du­ell und unter­schied­lich. Das heißt, man kann es gar nicht so rich­tig ver­glei­chen. Eine Kri­se ist wie die ande­re und auch für einen Men­schen oder ein­fach einem Men­schen zum ande­ren ist eine Kri­se nicht das Glei­che, son­dern jeweils ganz indi­vi­du­ell anzu­schau­en.

Jan
Patent­re­zep­te gibt es da wahr­schein­lich in der Art und Wei­se eher nicht.

Björn
Auch wenn man­che behaup­ten, sie hät­ten sie. Das gibt es ja auch sehr viel drau­ßen. Das liegt dar­an, dass man, wenn man so durchs Inter­net vors­ter. Ich habe den Weg zum Glück­lich­sein und mit mir wirst du der gro­ße Zam­pa­no, der trotz sei­ner aktu­el­len Kri­se, das funk­tio­niert in der Regel nicht, weil das so eine indi­vi­du­el­le Geschich­te ist. Ich muss die gan­ze Zeit am radi­ka­len Kon­struk­ti­vis­mus nach radi­ka­lem Kon­strukt des Kapi­ta­lis­mus, nicht im Kon­struk­ti­vis­mus. Dan­ke. Ja, des­we­gen machen wir das zusam­men.

Björn
Ja, muss ich, was ich die gan­ze Zeit am radi­ka­len Kon­struk­ti­vis­mus den­ken, weil von wegen was ich als Kri­se emp­fin­den muss, mein Gegen­über nicht als Kri­se sehen. Und das ist tat­säch­lich ist, glau­be ich sehr, sehr wich­tig. Und die ver­schie­de­nen Berei­che da hast du das auch so beob­ach­tet, dass die ver­schie­de­nen Berei­che sich dann ja auch so beein­flus­sen. Also sagen wir mal, ich habe eine pri­va­te Kiesow Bezie­hung, irgend­et­was in der Art. Und dann lei­det ja auch das Beruf­li­che, das Pro­fes­sio­nel­le.

Björn
Das kann man so schwer von­ein­an­der abgren­zen. Und manch­mal ver­steht man viel­leicht auch gar nicht, wo eigent­lich der Ursprung ist, weil das viel­leicht ein schlei­chen­der Pro­zess in einem Bereich war, sagen wir im Pri­va­ten. Und auf ein­mal hat man beruf­lich Situa­tio­nen mit Kol­le­gen, viel­leicht mit Mit­ar­bei­tern, die man frü­her nicht hat und ver­steht gar nicht, wo es her­kommt. Und das kann man durch­aus auch von­ein­an­der abhän­gig sein.

Jan
Das heißt also eigent­lich, Ursa­che und Sym­ptom kön­nen unter­schied­lich von­ein­an­der auf­tre­ten. Das heißt also, die Ursa­che kann zum Bei­spiel im pri­va­ten Bereich sein und sich dann im beruf­li­chen äußern oder auch anders­her­um. Also ich glau­be, ganz pro­mi­nen­tes Bei­spiel dazu Es sind so The­men wie gestress­te Arbeit­neh­mer, Arbeit­neh­me­rin­nen, die nach Hau­se kom­men und dann zu Hau­se ein­fach immer noch gestresst sind, das gar nicht able­gen kön­nen. Die sind die­sen Stress der Arbeit, viel­leicht auch die Rol­le, die auf der Arbeit wahr­ge­nom­men wer­den muss.

Jan
Und dann trägt sich im Prin­zip die­ser Stress in die pri­va­te Situa­ti­on und zu Hau­se ent­steht ein Kon­flikt. Also ich glau­be, es gibt ja nicht nicht weni­ge Bezie­hun­gen, die im Prin­zip über eine beruf­li­che Situa­ti­on zugrun­de gegan­gen sind und wo aber viel­leicht sozu­sa­gen sich das gar nicht immer auf den Beruf hat zurück­füh­ren las­sen, son­dern dass im Grun­de genom­men sich ein­fach das Ver­hal­ten so ver­än­dert hat oder auch gezeigt hat, dass das dann ein­fach woan­ders Kon­flik­te ent­stan­den sind und Sym­pto­me. Das heißt, ich habe also auch total ich habe eine Über­trag­bar­keit auf ande­re Lebens­be­rei­che, die die Ursa­che der Kri­se kann sich woan­ders als Sym­ptom dar­stel­len.

Jan
Und inso­fern sind wir da ja auch immer ganz­heit­li­che Sys­te­me, also nicht nur irgend­wie begrenzt auf einen Lebens­be­reich. Des­halb ist ja auch das The­ma Work-Life-Balan­ce immer so schwie­rig, wenn man da ver­sucht zu unter­schei­den zwi­schen Work und Life. Es gehört ja auch alles zusam­men, denn das eine hat defi­ni­tiv Ein­fluss auf das ande­re und es lässt sich über­haupt nicht tren­nen. Des­we­gen machen wir ja auch noch eine Fol­ge zu In Zukunft Work-Life-Balan­ce haben wir ja auch auf unse­rer Lis­te ste­hen. Die Tren­nung ist ja auch völ­lig, völ­lig abwe­gig.

Jan
Eigent­lich.

Jan
Ja, abso­lut. Jetzt haben wir ja gera­de schon kurz gesagt Also es gibt kei­ne Patent­re­zep­te, Rezep­te, wie man mit Lebens­kri­sen umge­hen kann. Jetzt anders­rum gefragt fal­len die Din­ge, die man auf jeden Fall falsch machen kann, in Kri­sen.

Björn
Ja, da gibt es bestimmt eine Men­ge. Also ich glau­be, das Gefähr­lichs­te ist ein­fach wei­ter so, nichts ver­än­dern. Die­ser die­ser nur den Kopf in den Sand ste­cken und sagen Ich pau­er das jetzt durch. Und das ist eine Gefahr, glau­be ich heut­zu­ta­ge. Weil wir müs­sen ja alle stark sein, dür­fen kei­ne Schwä­chen zei­gen. Das sind Din­ge, die man ja auch immer wie­der beob­ach­tet. Ich muss ja so und so sein. Glau­bens­sät­ze, die einen antrei­ben und Antrei­ber.

Björn
Ja und wenn man, wenn man da zu sehr dar­auf hört und so unter­wegs ist à la Ich schaff das, ich halt das aus, glau­be ich, kann man sehr schnell vor die Wand fah­ren. Das ist eine Gefahr.

Jan
Ja, ja, du hast das jetzt als Kopf in den Sand ste­cken. Ich muss nur auf­pas­sen, dass sie nicht Sand in den Kopf ste­cke. Sei ja genau. Oder eben auch so ein gewis­ser Tun­nel­blick in dem Zusam­men­hang und Tun­nel­blick und ein­fach wei­ter­ma­chen. Nicht mehr links und rechts gucken. Und das ist ja auch einer von von, von gewis­sen oder von gewis­sen Stress Sym­pto­men im All­ge­mei­nen. Also das heißt auch so einen Tun­nel­blick zu ent­wi­ckeln und dann qua­si in der Situa­ti­on ein­fach so wei­ter zu lau­fen und ohne irgend­wie eine Sicht von außen oder mei­ne Distan­zie­rung zur Situa­ti­on dann im Prin­zip immer wei­ter sich in die­se Rich­tung zu ent­wi­ckeln.

Jan
Das heißt, er ent­wi­ckelt sich ja auch so eine Eigen­dy­na­mik, die das eigent­lich immer wei­ter för­dert, dass man immer wei­ter in so eine Kri­se hin­ein läuft. Auch wenn ich qua­si immer die glei­chen als pro­ble­ma­tisch emp­fun­de­nen Gedan­ken­gän­ge immer wie­der durch­ge­he und über Mit jedem Mal mani­fes­tiert sich das mehr im Gehirn und mein Den­ken prägt sich immer immer mehr dar­auf ein.

Björn
Ja, genau. Und das kann man eigent­lich. Ich habe gera­de über­legt, ob man das auch für Din­ge sagen kann, die defi­ni­tiv von außen kom­men. Also Fak­to­ren, die von außen auf einen ein­strö­men, die einen in eine Kri­se wer­fen kön­nen. Ich den­ke jetzt zum Bei­spiel einen Todes­fall im nähe­ren Umfeld oder sowas. Ich muss aber sagen, aus mei­ner Erfah­rung. Auch in sol­chen Situa­tio­nen ist man, glau­be ich, ver­sucht. Da sich sel­ber durch­zu­kämp­fen und eben nicht die­sen Schritt zurück­zu­ge­hen und zu sagen Moment!

Björn
Was ist eigent­lich gera­de mit mir, was macht das mit mir, was muss ich jetzt ver­än­dern? Was? Was ist etwas, was ich ange­hen soll­te? Was ist etwas, was ich ändern kann? Und viel­leicht anders­her­um auch, was ich nicht ändern kann, was ich akzep­tie­ren muss? Die­ser Schritt zurück ist, glau­be ich, ein ganz wich­ti­ges, nich­ti­ger, wich­ti­ges Werk­zeug, das man ein­fach wirk­lich von außen auf die Situa­ti­on schaut. Was hast du sonst für Erfah­run­gen?

Björn
Wie soll­te man damit umge­hen? Soll­te man Lebens­kri­sen meis­tern?

Jan
Da wür­de ich gleich tat­säch­lich gleich noch mal drauf zu gehen. Aber mir fällt noch eine Sache ein, die glau­be ich auch auf jeden Fall erwäh­nens­wert ist, die pro­ble­ma­tisch sein kann im Umgang mit Kri­sen. Und das ist im Prin­zip die, die­se Ver­mei­dungs­stra­te­gie bzw. das zu ver­la­gern und zu ver­su­chen, irgend­wo einen unge­sun­den, ein unge­sun­des Ven­til zu fin­den. Also da fällt mir typi­scher­wei­se das schwebt mir hier gera­de so die gan­ze Zeit im Kopf rum das The­ma Alko­hol ein Ziga­ret­ten im Grun­de genom­men sich irgend­wo zu berau­schen oder irgend­wie den Geist zu bene­belt, um halt irgend­wie zu ver­su­chen, abschal­ten zu kön­nen, viel­leicht auch irgend­wie aus den Gedan­ken­ka­rus­sell raus­zu­kom­men.

Jan
Was dann? Ja, sage ich mal bei einem gesun­den Men­schen, wenn der mal ein Glas Wein trinkt zur Ent­span­nung oder viel­leicht auch ein­mal, wenn wenn mal ein Tag nicht so kommt. Ich gön­ne mir jetzt mal was. Das ist, den­ke ich mal was ande­res, als wenn das tat­säch­lich ein rich­ti­ges Mus­ter annimmt und viel­leicht auch dann über die Zeit zu einer Sucht wer­den kann. Aber auch da ist es ja so, dass wenn ich das tat­säch­lich regel­mä­ßig prak­ti­zie­re, ich da auch wirk­lich phy­sio­lo­gisch mir was antue und auch noch die­se Stress­fak­to­ren noch begüns­ti­ge, ich mein Orga­nis­mus immer wei­ter schwä­che und dann immer wei­ter in die­se Spi­ra­le rein­kom­me, aus der ich eigent­lich hin­aus möch­te, aber das schein­bar immer noch der ein­fachs­te Weg zu sein scheint, den den, den ich gehen kann.

Jan
Und das wäre halt auch noch so was, was mir ein­fällt, was man ganz sicher auch nicht tun soll­te.

Björn
Ja, da muss man ja nicht mal so weit gehen und direkt mit Sucht­fak­tor kom­men. Also das ist das ist ja dann das Extre­me, was wirk­lich sehr, sehr schäd­lich ist. Nicht nur für einen sel­ber, auch für das Umfeld, das Ver­mei­dung ist. Ist ja auch schon, wenn ich zum Bei­spiel immer wie­der Kon­flik­te habe, ein­fach die­se Men­schen aus dem Weg gehen. Das ist ja auch kei­ne Lösung. Und das ist, wenn ich, wenn ich es gibt ja auch Men­schen, die ein Pro­blem im Beruf haben und dann sich immer öfter krank mel­den, weil sie da eine Situa­ti­on haben, mit der sie nicht klar­kom­men.

Björn
Gelöst ist dann gar nichts. Jemand sehr Schlau­es hat mal zu mir gesagt Im psy­cho­lo­gi­schen Kon­text ist Ver­mei­dung die Wur­zel allen Übels.

Jan
Na ja, und auch tat­säch­lich das Gespräch nicht suchen, die Sache nicht anpa­cken. Aber es gibt ja auch die­se Weis­heit Nur spre­chen­den Men­schen kann gehol­fen wer­den. Da sind wir auch schon wie­der fast beim The­ma Wie kann man damit umge­hen oder was kann man tun, um mit Kri­sen umzu­ge­hen? Also ich den­ke was. Was auf jeden Fall. Gut ist, wenn man es selbst hin­be­kommt, ist erst mal fest­zu­stel­len, dass man sich in einer Kri­se befin­det. Also das zu rea­li­sie­ren, anneh­men genau so zu rea­li­sie­ren und irgend­wo anzu­neh­men oder zu akzep­tie­ren, dass da eine Kri­se aktu­ell ist, die auch her­aus­for­dernd ist und die auch als nicht ange­nehm emp­fun­den wird.

Jan
Das ist ja auch etwas, was glau­be ich oft­mals als ver­pönt emp­fun­den wird oder was man sich nicht ein­ge­ste­hen möch­te. Aber was auch mit dazu­ge­hört, dass man ja erst­mal die Din­ge so akzep­tie­ren muss, wie sie sind da, damit man dann auch dar­an arbei­ten kann.

Björn
Ja, genau das, was ich für sehr wich­tig hal­te, ist Reden. Also das sind halt da ist dann die Fra­ge, was man auch für ein Typ ist, was man, inwie­weit man dazu in der Lage ist. Aber über eine Situa­ti­on zu spre­chen. Viel­leicht auch mit jeman­dem ganz über­ra­schen­den, der gar nicht so im engs­ten Umfeld ist, der das viel­leicht sehr von außen sieht. Kann wirk­lich Wun­der wir­ken?

Jan
Ja, und da ist dann die Fra­ge, wie du schon sagst, der rich­ti­ge Gesprächs­part­ner die rich­ti­ge Gesprächs­part­ne­rin wäre. Wer ist da jetzt die bes­te Adres­se? Ich den­ke, man kennt das viel­leicht auch, dass es viel­leicht auch Per­so­nen im Umfeld gibt, die die viel­leicht unbe­dingt die zwar ger­ne mit einem spre­chen, aber die viel­leicht nicht unbe­dingt dazu bei­tra­gen, dass man sich bes­ser fühlt. Das gibt es. Es gibt auch im Prin­zip dann Bezie­hun­gen oder oder Kon­tak­te, die einem in einem sol­chen Kon­flikt, aber in einer sol­chen Kri­se viel­leicht dann eher noch wei­ter run­ter­zie­hen oder oder nur bemit­lei­den.

Jan
Und in dem Zusam­men­hang ist. Mit­ge­fühl ist zwar wich­tig, dass man sich auch ver­stan­den fühlt und auch irgend­wo Zunei­gung erfährt, aber dass man halt ein Stück weit auch even­tu­ell eine ande­re Per­spek­ti­ve mit­be­kommt, auf die Din­ge viel­leicht auch mal hin­ter­fragt wird oder viel­leicht auch mal zu einem Per­spek­tiv­wech­sel ein­ge­la­den wird oder ob es viel­leicht auch noch was es für Wege gibt, es mit die­ser Kri­se umzu­ge­hen. Was es für Wege gibt, da der zu begeg­nen, was man dar­aus ent­wi­ckeln kann oder was man viel­leicht sogar aus die­ser Kri­se her­aus­zie­hen kann.

Jan
Das ist ja auch eine ganz inter­es­san­te Fra­ge.

Björn
Ja, genau. Ja, also so wie es Men­schen gibt, die einem dann viel­leicht nicht gut­tun, dann gibt es natür­lich auch genau die, die über­ra­schen­der­wei­se sehr gut tun. Am. Ich kann das jetzt aus eige­ner Erfah­rung erzäh­len, dass ich mich damals die­se ich ein­gangs erwähnt habe, die­se schwe­re Kri­se vor ein paar Jah­ren, dass ich mich da sehr schwer getan habe, anfangs drü­ber zu spre­chen, weil ich gedacht habe genau, was du gesagt hast. Mein Gott, dann belas­se ich die jetzt damit.

Björn
Und das sol­len die mir schon sagen. Und das mei­ne ich nicht arro­gant. Also nicht im Sin­ne von die kön­nen mir dazu eh nichts sagen. Aber ich dach­te eigent­lich damals, es könn­te mir nicht hel­fen. Und dann wur­de ich eines Bes­se­ren belehrt. Ich habe mich dann immer gefühlt wie so eine Müll­ab­fuhr, dass ich qua­si ich tex­te da jeman­den zu jam­mern und bin dann eines bes­se­ren belehrt wor­den, weil. Ich sage es mal so Da lernt man wirk­li­che Freun­de schät­zen, die halt nicht nur Ja, du Armer sagen, son­dern auch wirk­lich mal anre­gen Mensch, sie doch mal so drauf.

Björn
Hast du mal dar­über nach­ge­dacht? Um jetzt von Per­spek­tiv­wech­sel wie­der zu spre­chen. Das hat schon. Das hat schon sehr gehol­fen. Und ich habe dann natür­lich auch Coa­ching gekriegt. Das ist es. Das war natür­lich wirk­lich ein zen­tra­ler Punkt. Das war auch der Moment in mei­nem Leben, wo ich damit das ers­te Mal so rich­tig Kon­takt hat­te und was mich eigent­lich auch moti­viert hat, dann Coach zu wer­den, weil aus so einer Situa­ti­on Imam her­aus­zu­hel­fen aus eige­ner Kraft ist schon sehr befrie­di­gend fin­det.

Jan
Was heißt denn Du hast Coa­ching gekriegt? Wur­dest du zum Coa­ching geschickt oder hast du dich selbst ent­schie­den, gekürzt zu wer­den?

Björn
Und nein, ich habe es mir sel­ber gesucht. Ich habe mir das sel­ber gesucht. Also das ist ja lus­tig, wenn ich zum Coa­ching das funk­tio­niert ja eh nicht, weil weil mit dem Coa­ching bekommst, ohne es wirk­lich sel­ber zu wol­len, bringt das ja gar nix. Also nicht. Nein, nein, ich habe mir das. Ich habe mir dann sel­ber jeman­den gesucht und habe da vie­le in die Hand gekriegt. Aber ich glau­be, das Zen­tra­le ist, dass der Coach dann.

Björn
Dazu führt aus eige­ner Kraft und das ist im End­ef­fekt etwas sehr Befrie­di­gen­des, auch für den für den Kli­en­ten, also für mich damals bzw. jetzt für unse­re Kli­en­ten, weil es gibt ja eigent­lich nichts, was bes­ser fürs Selbst­wert­ge­fühl ist, wenn man hin­ter­her sagen kann Das habe ich sel­ber geschafft. Nicht weil der Coach das für mich gemacht hat, son­dern wir füh­ren die Leu­te ja nur dazu, dass sie es am Ende sel­ber schaf­fen. Und das ist eine tol­le Sache.

Jan
Ja, auf jeden Fall die Selbst­wirk­sam­keit. Aus Erfah­rung fest­zu­stel­len, dass das eige­ne Han­deln dazu füh­ren kann, dass man dahin kommt, wo man hin möch­te, das ist ja der wesent­li­che Punkt mit dabei. Und ich glau­be, das unter­schei­det viel­leicht auch an der einen oder ande­ren Stel­le Coa­ching von rei­nen Gesprä­chen mit Freun­den. Das natür­lich. Ich glau­be, es gibt ganz vie­le Men­schen, die haben auch ein natür­li­ches Talent dafür, auch ande­re Men­schen zu hel­fen, auch auf die rich­ti­gen Fra­gen zu stel­len und auf den rich­ti­gen Weg zu brin­gen.

Jan
Aber da muss man natür­lich auch das Glück haben, dass man einen sol­chen Men­schen bei sich in der Umge­bung hat, mit dem das auch so gut funk­tio­niert und bei denen das dann auch passt. Und das fin­de ich, ist halt eben der gro­ße Vor­teil von Coa­ching oder das Tol­le, was das bie­ten kann, dass man jeman­den hat an sei­ner Sei­te, der eigent­lich genau dar­auf spe­zia­li­siert ist, um zu schau­en, wie kann ich jeman­den dabei unter­stüt­zen, die für ihn rich­ti­gen Wege zu fin­den, um mit einer Situa­ti­on umzu­ge­hen?

Jan
Zum Bei­spiel mit einer Kri­se, wie wir das jetzt heu­te hier bespre­chen?

Björn
Ja, kannst du dir vor­stel­len, dass Coa­ching Kri­sen ver­hin­dern kann?

Jan
Tja, kann Coa­ching Kri­sen ver­hin­dern? Ich kann mir vor­stel­len, dass. Coa­ching dazu füh­ren kann und ich bin ja ein gro­ßer Freund von prä­ven­ti­ven Maß­nah­men, also auch, sage ich mal Sport bei­spiels­wei­se. Es macht einen Unter­schied, ob ich per­ma­nent Sport trei­be, um irgend­wie fit zu blei­ben und mich zu wapp­nen für alles, was mir im All­tag begeg­net. Oder ob ich dann, wenn ich krank bin, fest­stel­le, ich hät­te eigent­lich mehr Sport machen müs­sen. Oder ich fan­ge damit jetzt an und fan­ge ich auf einer ganz ande­ren Basis an.

Jan
Und ähn­lich wür­de ich das jetzt hier auch beschrei­ben, wenn ich sozu­sa­gen im Gegen­über habe. Und das kann ein Coach sein, mit dem ich mich aus­tau­sche zu den The­men, die mich beschäf­ti­gen und ich da im Prin­zip Wege, Mit­tel, Metho­den trai­nie­re, mich selbst zu hin­ter­fra­gen, ande­re Per­spek­ti­ven ein­zu­neh­men, Tech­ni­ken ein­zu­üben, wie ich qua­si mit her­aus­for­dern­den Situa­tio­nen umge­hen kann. Da kann ich viel­leicht dafür sor­gen, dass ich ent­we­der bestimm­te Situa­tio­nen gar nicht unbe­dingt als Kri­se emp­fin­de oder dass ich so han­deln, dass Situa­ti­on nicht für mich zu Kri­sen wer­den.

Jan
Oder dass, wenn eine Kri­se kommt, ich viel­leicht sogar schon so weit vor­be­rei­tet bin, dass ich Mit­tel an der Hand habe, wie ich da schnell wie­der raus­kom­me. So beschrei­ben aus mei­ner Emp­fin­dung. Wie siehst du das?

Björn
Im Prin­zip genau­so. Ich glau­be nur, die Her­aus­for­de­rung ist tat­säch­lich, dass Men­schen, die noch nicht mit Coa­ching Kon­takt hat­ten, in der Regel nicht zum Coach gehen. Das also logi­sche Fol­ge davon. Also Men­schen, die nicht, nicht, nicht, nicht nicht regel­mä­ßig zum Coach gehen, das meis­te davon irgend­wann ist ja das ers­te Mal. Geht ja nicht anders.

Björn
Aber ja, genau, genau. Was ich damit sagen woll­te, war also wenn ich noch nie bei einem Coach war, weil ich irgend­ein The­ma hat­te, das ich bear­bei­ten woll­te, kom­me ich ja nicht auf die Idee. Auch ich gehe mal pro­phy­lak­tisch zum Coach, um zu ver­hin­dern, dass ich irgend­wann eine wirk­li­che Kri­se stol­per. Also der ers­te Kon­takt ist ja meis­tens, wenn jemand wirk­lich ein aku­tes The­ma hat.

Jan
Ich glau­be, in der Regel ist das so. Wobei mir da jetzt gera­de spon­tan so ein Bei­spiel ein­fällt. Das fand ich total toll von einer Bekann­ten, die ist beruf­lich auch ganz erfolg­reich. Und die wur­de dann zur Wei­ter­bil­dung, fach­li­che Wei­ter­bil­dung und Pro­jekt­ma­nage­ment, aber kei­ne Ahnung was geschickt. Und irgend­wann war das dann so Fach­lich war sie sehr gut auf­ge­stellt und gera­de gab es auch irgend­wie nichts Neu­es. Was ist für Sie rele­vant war? Und hat die Fir­ma gesagt Du, wir haben jetzt eigent­lich nichts, was du jetzt gera­de akut machen müss­test oder soll­te es aus unse­rer Sicht?

Jan
Aber wenn du Lust hast, dann such dir doch mal einen Coach und mach mal einen Coa­ching. Da geht es im Prin­zip um kann es um alles gehen, auch um pri­va­te Sachen. Und so hat­te die das ers­te Mal Kon­takt mit einem Coach und war total begeis­tert davon und ist seit­dem auch dann zumin­dest für eine Zeit­lang regel­mä­ßig dabei geblie­ben. Was ich auch total toll Ein­stieg fin­de. Also eigent­lich nicht aus einer aku­ten Situa­ti­on her­aus, son­dern ein­fach nicht durch Zufall. Aber sag mal rela­tiv unge­rich­tet und ein­fach mal auf sich zukom­men las­sen, was das, was das bedeu­tet.

Björn
Ja, also ich habe nach die­ser Kri­se damals ein­ge­führt für mich sel­ber alle drei Mona­te immer noch mei­nen eige­nen Coach zu Besuch. Mei­ne Coa­ching, dass ich in dem Fall sagen, das nen­ne ich den TÜV. Okay, jetzt, ich gehe zu mei­nem Chef.

Jan
Eigent­lich muss sein Auto nicht so oft zum TÜV.

Björn
Mein Auto muss gar nicht alle drei Yani Wie war das? Ich weiß gar nicht. Ich glau­be, nächs­tes Jahr auf. Ich gehe. Ich gehe zu mei­nem eige­nen TÜV, zu mei­nem eige­nen TÜV. Und das ist super. Selbst wenn ich jetzt nicht ein aku­tes The­ma habe, das ich bespre­chen möch­te, sind es, ist es immer so, dass ich da raus­ge­he, mit neu­en Ideen und neu­en Impul­sen und einem neu­en Blick auf vie­le Din­ge. Das ist wirk­lich toll.

Björn
Und damit kom­men wir eigent­lich dazu, dass Kri­sen immer dazu füh­ren, dass sich etwas auch zum Guten ändern kann. Das ist so mei­ne, mei­ne Quint­essenz aus den Gedan­ken Zurück zu Lebens­kri­sen. Grund­sätz­lich Jede Kri­se ist eine Chan­ce und jede Kri­se hat eigent­lich einen Neu­an­fang. Weil das bedeu­tet ja, eine Kri­se sagt einem ja eigent­lich nur so wie Bis jetzt geht es nicht wei­ter. Also irgend­was muss anders sein. Und mei­ne Erfah­rung ist Alles, was nach einer Kri­se kam, war eigent­lich bes­ser als das, was da vor­lag.

Björn
Ja, kannst du das bestä­ti­gen?

Jan
Ich wür­de sagen, das kann ich bestä­ti­gen, weil ich das jetzt auch so sehe. Ich weiß nicht, ob das all­ge­mein gül­tig ist, weil das glau­be ich auch viel damit zu tun hat, wie man selbst damit umgeht. Also ich ken­ne auch Men­schen, die stol­pern gefühlt von einer Kri­se in die ande­re und da aber qua­si nicht unbe­dingt von außen, son­dern auch durch­aus das ist halt ein­fach alles als schwer emp­fun­den wird, was nicht heißt, dass es nicht schwer für die­se Per­so­nen ist.

Jan
Aber ich den­ke, da gehört natür­lich auch ein Stück weit die Offen­heit dazu, dass nach der nach der Akzep­tanz, was wir am Anfang hat­ten, dass da eine Kri­se ist und dass sich etwas ver­än­dert, was ich viel­leicht auch akzep­tie­ren muss, weil es nun mal jetzt gera­de so ist, dass ich dann auch bereit bin, mich dar­auf ein­zu­las­sen, dass jetzt etwas Neu­es kommt und mich dafür zu öff­nen, dass sich etwas ver­än­dert und dass dann eben auch anneh­me und begrü­ße und posi­tiv gestal­te.

Jan
Und ich glau­be, wenn das so ist, wenn man nicht allein an dem fest­hält, was man mal als gut erach­tet hat oder als den Zustand, der viel­leicht nicht mehr wie­der­zu­ho­len ist, son­dern wenn man dafür offen ist, dass sich Din­ge auch ver­än­dern kön­nen, weil viel­leicht sogar manch­mal müs­sen und wer­den, dann besteht auf jeden Fall die Chan­ce, dass man Posi­ti­ves aus Kri­sen zie­hen kann oder halt eben auch die Din­ge, die sich dann danach erge­ben, ja für sich ein­fach mal als posi­tiv bewer­tet und emp­fin­det und dann auch so erlebt.

Björn
Ja, hast du Recht. Es ist natür­lich immer eine Fra­ge, wie man aufs Leben blickt, ob man jetzt. Viel­leicht ewig an Ver­gan­ge­nem hängt. Und es ist ja auch eine Hal­tung, die man die man oft beob­ach­tet. Aber ich glau­be, dass Coa­ching einen sehr posi­ti­ven Ein­fluss haben kann, weil die­ser Blick nach hin­ten. Also ich weiß das von mir sel­ber. Das hat­te ich auch frü­her war doch und ich habe auch mal so und. Dadurch, dass man.

Björn
Das hat natür­lich auch mit Acht­sam­keits­trai­ning und und uns zu tun. Aber dass man, dass man. Ver­steht für sich sel­ber, dass das, was man da gera­de erlebt oder erlebt hat, einen eigent­lich für das, was kommt, so viel brin­gen kann. Dann ist eine Kri­se eigent­lich so unan­ge­nehm. Sie ist rück­bli­ckend etwas, was wie ein. Wie so ein Tur­bo Bust auch für die per­sön­li­che Ent­wick­lung sein kann und. Ich glau­be, wenn wenn man die Hal­tung ent­wi­ckelt, irgend­wann hat man auch gar nicht so Sor­ge vor den nächs­ten Kri­sen, die defi­ni­tiv kom­men.

Björn
Ja, ja, so und das klingt jetzt so, wenn man sowas sagt, als wäre man, als wenn man so ein Pes­si­mist her­aus kommt, eine Kri­se garan­tiert wie­der. Aber so mei­ne ich es gar nicht, weil wir ja auch am Anfang schon gesagt hat­ten, dass Kri­sen eigent­lich nicht ver­meid­bar sind und in jedem, auf jedem Lebens­weg immer wie­der mal kom­men kön­nen. Das ist so eine, so eine Sicht auf das, was eine Kri­se mit einem gemacht hat.

Björn
Hilft einem da auch wirk­lich deut­lich ent­spann­ter zu sein?

Jan
Rich­tig. Und viel­leicht muss man auch gar nicht jedes jede Situa­ti­on oder ver­meint­li­che Kri­se als Kri­se bewer­ten, son­dern kann sie tat­säch­lich auch erst mal ein­fach nur als Ver­än­de­rung wahr­neh­men oder anneh­men. Und dann? Dann hat man viel­leicht gar nicht so vie­le Kri­sen, die einem begeg­nen, je nach­dem. Also da kann man sich qua­si auch der eige­nen Bewer­tung ändern. Was mir gera­de so ein­fällt ist, dass ich jetzt für mich bei dem The­ma Kri­sen, Lebens­kri­sen wie geht man damit um, was kann man dar­aus ler­nen?

Jan
Was sind da so posi­ti­ve oder nega­ti­ve Fak­to­ren, die da mit rein­spie­len? Natür­lich auch das The­ma Resi­li­enz viel damit zu tun hat. Das haben wir auch noch bei uns auf der Agen­da für eine wei­te­re Fol­ge, wo man sich mal, wo wir uns mal anschau­en kön­nen. Was gibt es da so für Fak­to­ren? Da gibt es ja auch unter­schied­li­che Model­le wie die Säu­len der Resi­li­enz oder die 10 Steps auf der auf dem Weg zur Resi­li­enz. Und da hat man viel­leicht sogar noch mal ein biss­chen was Hand­fes­tes an der Hand, was man für sich auch so abha­ken kann bei bestimm­ten Punk­ten.

Jan
Wie man damit umge­hen kann, dass viel­leicht auch ganz inter­es­sant als als Du. Da freue ich mich auf jeden Fall auch schon drauf.

Björn
Auf die Fol­ge freue ich mich auch. Ich glau­be, wir haben das The­ma für heu­te ziem­lich aus­ein­an­der­ge­nom­men, aber eigent­lich schön posi­tiv been­det, oder?

Jan
Ja, ich fin­de, wir haben das umfas­send betrach­tet und eini­ge schö­ne Gedan­ken dazu aus­ge­tauscht und. Ich fin­de es halt immer. Schön ein­fach, sich mit so einer The­ma­tik aus­ein­an­der­zu­set­zen und zu schau­en, was gibt es für Blick­win­kel dar­auf auch immer zu schau­en, was kann man da her­aus­zie­hen. Und ich fin­de die­se Quint­essenz, dass man, dass man aus jeder Kri­se, aus jeder Ver­än­de­rung auch etwas Posi­ti­ves machen kann. Das, fin­de ich, ist auf jeden Fall ein schö­ner Gedan­ke, den man mit­neh­men kann.

Björn
Ja, fin­de ich auch, dass ein schö­ner, schö­ner letz­ter Satz gewe­sen. Wir freu­en uns, dass er zuge­hört hat. Wir freu­en uns auch aufs nächs­te Mal. Das waren Jan Gus­tav Fran­ke im Inter­net unter jangustavfranke.de zu fin­den und bjoernbobach.de. Wir freu­en uns aufs nächs­te Mal, dass dann Wie­der­hö­ren.