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Das GROWTH Mindset einfach erklärt

Still­stand muss nicht sein! Wir kön­nen bis zu unse­rem Tod ler­nen und auch Din­ge, die wir nicht zu hof­fen gewagt haben, errei­chen. Mög­lich wird dies durch das GROWTH Mind­set, auf deutsch auch dyna­mi­sches Selbst­bild genannt. Was es damit auf sich hat, und wie es sich vom Gegen­teil, dem FIXED Mind­set oder sta­ti­schem Selbst­bild, unter­schei­det, dis­ku­tie­ren Jan Gus­tav Fran­ke und ich in die­ser Epi­so­de von Coach&Coach.

Die­ses The­ma wur­de uns von einem treu­en Hörer ange­tra­gen. Wenn ihr auch Anre­gun­gen oder Wün­sche für zukünf­ti­ge Fol­gen habt, kon­tak­tiert uns ger­ne unter bjoern@bjoernbobach.de oder kontakt@jangustavfranke.de.

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Hier die Tran­skrip­ti­on des Pod­cast:

Jan
Herz­lich will­kom­men zu einer neu­en Fol­ge von Coach und Coach heu­te mit einem sehr inter­es­san­ten The­ma, zumin­dest aus unse­rer Sicht, näm­lich dem The­ma Growth Mind­set und mit dabei ist wie immer der Björn Bob­ach.

Björn
Hal­lo Jan!

Jan
Ja, das The­ma Growth Mind­set ist uns ange­tra­gen wor­den von einem Hörer­wunsch und gleich­zei­tig kam in dem Zusam­men­hang auch jüngst noch ein Arti­kel im Spek­trum raus zum The­ma dyna­mi­sches Selbst­bild und sta­ti­sches Selbst­bild. Und das pass­te sehr gut zusam­men. Da haben wir gedacht Machen wir doch mal die Fol­ge und wol­len uns heu­te dar­über unter­hal­ten. Was ist denn über­haupt das Gro­ße? Meint Seth. Was unter­schei­det es vom Mind­set und wie ent­steht es? Und was kann man damit tun? War­um ist es über­haupt wich­tig? All die­sen Punk­ten wol­len wir uns heu­te mal wid­men. Björn, hast du zum Ein­stieg eine Asso­zia­ti­on oder eine Idee, einen Gedan­ken?

Björn
Ich glau­be grund­sätz­lich, bevor wir uns jetzt damit beschäf­ti­gen, was das über­haupt ist, kann man vor­weg ja schon sagen, dass kei­ner das eine oder das ande­re ist, son­dern dass wir etwas dazwi­schen sind. Das ist also jeder in bestimm­ten Situa­tio­nen eher zur einen oder ande­ren Sei­te neigt. Ich fin­de das des­we­gen so span­nend, weil man das. Das ist ja wie eine Umpro­gram­mie­rung im Hirn. Da kom­men wir ja dann auch spä­ter noch mal zu. Und dass man das in jedem Alter machen kann. Grund­stei­ne dafür wer­den zwar rela­tiv früh schon gelegt in der Per­sön­lich­keits­ent­wick­lung, aber egal wie alt man ist, man kann sich da qua­si jeder­zeit um kon­di­tio­nie­ren und zu einem ande­ren Selbst­ver­ständ­nis oder einem ande­ren Selbst­bild fin­den. Aber viel­leicht fan­gen wir damit an, was das über­haupt ist, was ein Growth Mind­set über­haupt ist oder wie es dann auf Deutsch heißt Es heißt, ein dyna­mi­sches Selbst­bild magst du ja ger­ne.

Jan
Also wenn wir dar­über spre­chen, was ein Gold­mün­ze ist, dann kön­nen wir auch sozu­sa­gen damit star­ten, was ein Fixum ist, näm­lich genau das Gegen­teil. Und das ist ein Mind­set, eine Ein­stel­lung, in der ich davon aus­ge­he, dass ich sta­tisch bin in dem, was ich kann, was ich tue, was ich mag. Soll hei­ßen, zum Bei­spiel die Ein­stel­lung, dass ich schlecht in Mathe bin und dass dar­an auch nichts ver­füg­bar ist. Und wenn wir da gera­de drü­ber spre­chen, dann kommt mir auch kei­ne Asso­zia­ti­on. Und zwar ich war in der Schu­le, in der sieb­ten, ach­ten Klas­se. Super, super schlecht, in Mathe rich­tig schlecht und mei­ne dama­li­ge Klas­sen­leh­re­rin hat mei­ner Mut­ter auch ange­ra­ten, mich mal lie­ber vom Gym­na­si­um zu neh­men, weil das gibt sowie­so nix und mei­ne Mut­ter, rebel­lisch wie sie ist, hat sich dann dage­gen ent­schie­den. Und inter­es­san­ter­wei­se, ich mei­ne das war in der zehn­ten Klas­se kam. Dann bekam ich einen neu­en Mathe­leh­rer und da sind wir wie­der beim Zuhö­rer Emp­fän­ger Modell. Frag mich nicht war­um. Bei dem habe ich es immer ver­stan­den, ver­stan­den was er woll­te, wie es funk­tio­niert und so wei­ter und so fort.

Jan
Und der sag­te dann zu mir Jan, in dir steckt ein Mathe Genie.

Björn
Ob das so ist oder nicht.

Jan
Dazu will ich mir gar kein Urteil erlau­ben. Aber Ende vom Lied war, dass ich qua­si ab dann eigent­lich wirk­lich immer sehr sehr gute Noten in Mathe hat­te und auch die Sache wirk­lich durch­drun­gen hat und auch Spaß dar­an hat­te. Und fak­tisch hat­te sich ja nichts ver­än­dert. Es hat sich ja, ich bin ja nicht über Nacht schlau­er gewor­den. Ich habe einen ande­ren Leh­rer bekom­men, der für den ande­ren Zugang hat­te, aber was mich defi­ni­tiv geär­gert hat, geän­dert hat, ist die Selbst­wahr­neh­mung davon, dass ich es doch kann, dass man mir das zutraut, dass ich es mir selbst zutraue und dass ich mit Fleiß etwas dar­an ändern kann. Das ist, glau­be ich, der ganz wesent­li­che Punkt, wenn man davon spricht. Was ist der Unter­schied zwi­schen einem Fix und dem mein Mind­set beim sta­ti­schen bzw. dyna­mi­schen Selbst­bild, dass man Din­ge ver­än­dern kann, wenn ich schei­te­re, ist die Fra­ge Sage ich Ich schei­tert, weil ich ein­fach weil ich es ein­fach nicht kann, weil ich nicht begabt bin, weil ich kei­ne Fähig­kei­ten habe? Oder ist die Sache viel­leicht des­halb geschei­tert, weil ich even­tu­ell mich nicht opti­mal vor­be­rei­tet habe?

Jan
Und hät­te ich mit einer ande­ren Vor­be­rei­tung zum Ziel kom­men kön­nen? Oder auch die Fra­ge Mit wel­cher Vor­be­rei­tung kann ich denn zum Ziel kom­men und mich so dar­auf dar­auf prä­pa­rie­ren, dass es dann klappt? Letz­ten Endes. Das ist glau­be ich, ein ganz wesent­li­cher Unter­schied, ob man sagt, es ist wie es ist und dar­an ist nichts zu ändern. Oder ich kann es ver­än­dern und gestal­ten.

Björn
Hmmm, span­nend. Ich habe eine ähn­li­che Geschich­te, aller­dings nicht mit Mathe. Bei mir war es die Recht­schrei­bung. Ja, ja und ich hat­te dann auch eine Leh­re­rin alter Schu­le, sage ich mal, die mich auch qua­si des­we­gen völ­lig abge­schrie­ben hat­te. In der vier­ten, in der fünf­ten, sechs­ten Klas­se war das. Und und damit kom­men wir jetzt schon eigent­lich das es eigent­lich eine span­nen­de Geschich­te, aber da kom­men wir schon dazu, wie­so was eigent­lich ent­steht. Also wie sol­che Bil­der von einem selbst ent­ste­hen oder so eine Her­an­ge­hens­wei­se. Ich habe dann eine Arbeit geschrie­ben, ein Dik­tat und sie­he da, da habe ich ganz wenig Feh­ler gemacht. Das hät­te man ja jetzt auch posi­tiv nut­zen kön­nen. Zur Bestär­kung: “Siehs­te, was hast du denn anders gemacht?” Wie hast du dich denn da jetzt drauf vor­be­rei­tet? Wie war denn der Weg zu dem bes­se­ren Ergeb­nis? Hat sie aber nicht gemacht, son­dern sie hat das Ergeb­nis in Fra­ge gestellt und mir also unter­stellt, ich muss ja geschum­melt haben, weil ich kann das ja eigent­lich nicht.

Jan
Das ist hart.

Björn
Das war hart. Genau. Und als Kind habe ich das natür­lich unglaub­lich. Also das hat ein­ge­schla­gen wie eine Bom­be. In dem Moment, wo ich dach­te Jetzt machst du’s mal rich­tig, und jetzt wird das auch nicht hono­riert. Also das hat schon ganz viel dazu geführt, dass ich eigent­lich mein Leben lang immer dach­te Recht­schrei­bung kann ich nicht. Das ist auch tat­säch­lich immer noch so ein Ding, wo ich lie­ber Leu­te drü­ber gucken las­se, weil das ist ein­fach mei­ne Schwä­che, so ein biss­chen. Aber die­se Reak­ti­on von die­ser Leh­re­rin war natür­lich war natür­lich Öl ins Feu­er und span­nen­der­wei­se hat­te das auch Aus­wir­kun­gen auf alle ande­ren schu­li­schen Leis­tun­gen, weil dadurch dach­te ich natür­lich ja, Schu­le ist nicht so mein Ding. Und bei mir hat es dann auch eine kras­se Ände­rung durch eine ande­re Leh­re­rin gege­ben, die dann Klas­sen­leh­re­rin wur­de, die mit ganz klein. Also rück­bli­ckend ver­ste­he ich, was da, was sie da gemacht hat, also mit so ganz klei­nen Impul­sen und tota­le Fokus­sie­rung auf Ler­nen und wie man lernt und dann die Erfol­ge dann auch fei­ern hat die aus mir einen guten Schü­ler gemacht im End­ef­fekt.

Björn
Also das war war ganz span­nend und inter­es­sant. Wir haben uns das ja vor­her nicht erzählt, dass wir da so eine Par­al­le­le haben. Also viel­leicht kann man zusam­men­fas­sen. Dass ein dyna­mi­sches Selbst­bild, also ein Growth Mind­set ist das End­ergeb­nis erst mal egal. Da geht es um den Weg dahin. Da geht es dar­um, wie bin ich dahin gekom­men? Wie habe ich das Ziel erreicht? Was habe ich auf dem Weg gelernt? Das ist das ganz Wich­ti­ge. Und das Fixed Mind­set oder ein sta­ti­sches Selbst­bild kon­zen­triert sich fast immer nur auf das Ergeb­nis. Und damit bei Miss­erfol­gen haut es dann auch dop­pelt rein, weil dann sagt man sich selbst Ja, has­te wie­der nicht hin­ge­kriegt, kannst du nicht, wird nie bes­ser wer­den. Anstatt zu schau­en, wie man auf dem Weg dahin etwas opti­mie­ren kann, kann man so zusam­men­fas­sen.

Jan
Ich den­ke schon. Das ist glau­be ich all­um­fas­send ein all­um­fas­sen­des The­ma. Aber das bringt schon auf den Punkt. Jemand hat mal gesagt Ich weiß gar nicht mehr, woher das kommt. Aber Fleiß schlägt Talent. Man ist viel dran. Also ich kann unheim­lich talen­tiert sein für ein bestimm­tes The­ma, wenn ich mich gar nicht dar­um küm­me­re, meis­tens. Trotz­dem fin­de ich, dass ich damit erfolg­reich wer­de und anders­her­um. Selbst wenn ich für mich etwas viel­leicht nicht in die Wie­ge gelegt ist. Oder ich mei­ne, es ist mir nicht in die Wie­ge gelegt und ich bin aber auch schon flei­ßig dabei und über und über und über. Dann ist im Prin­zip auch eine Ent­wick­lung mög­lich. Und das hat aber auch damit zu tun, ob ich selbst dar­an glau­be, dass ich mich da ent­wi­ckeln kann oder nicht in dem Zusam­men­hang. Aber das ist genau der Punkt. Und damit ein­her gehen natür­lich auch ein paar unter­schied­li­che Sachen. Das eine ist also die Über­zeu­gung, ob ich mich da ent­wi­ckeln kann oder nicht. Das ande­re ist aber auch, was das für mich heißt.

Jan
Also wenn ich dar­an glau­be, dass mei­ne Fähig­kei­ten dadurch limi­tiert sind, was ich für ein Talent habe, was mir so von der Natur gege­ben ist, dann pro­bie­re ich viel­leicht auch man­che Sachen gar nicht aus. Und wenn ich aber sage ich. Ich glau­be dar­an, dass ich mich ent­wi­ckeln kann, dass ich in allen Berei­chen auch Fähig­kei­ten ent­wi­ckeln kann, dann wer­de ich viel­leicht auch noch etwas neu­gie­ri­ger, neue Din­ge aus­zu­pro­bie­ren, mal was ganz ande­res zu machen. Auch die Scham davor zu ver­lie­ren, viel­leicht auch mal zu schei­tern. Also haben wir alle nicht lau­fen gelernt als Men­schen, weil wir von Anfang an auf­ge­stan­den sind und los­ge­lau­fen sind, son­dern wir sind ganz oft hin­ge­fal­len und immer wie­der trai­niert, auf­zu­ste­hen und wei­ter­zu­ge­hen. Und es hat dann immer bes­ser geklappt. Und genau das ist natür­lich auch mit vie­len ande­ren Din­gen, dass es ein­fach dazu­ge­hört, Feh­ler zu machen und man nur über die­se Feh­ler lernt. Und wenn man dann immer dabei bleibt und immer wei­ter flei­ßig trai­niert und übt, dann kann es sich auch dem­entspre­chend ent­wi­ckeln. Und das ist ein ganz gro­ßer Unter­schied.

Björn
Nils Hast du gera­de lau­fen ler­nen ange­spro­chen? Ich möch­te noch ein ande­res Bei­spiel ger­ne auf­füh­ren, das ja auch in die­sem Spek­trum Arti­kel, den du eben erwähnt hast, zitiert wur­de bzw. bespro­chen wur­de. Und das ist ein Kind malt ein Bild. Und wie reagiert man auf das Bild, das das Kind gemalt hat? Und in dem Arti­kel wird halt beschrie­ben, dass sehr wahr­schein­lich der Groß­teil der Men­schen, wenn sie das Bild vom Kind gezeigt krie­gen, sagen man was für ein tol­les Bild, bist du talen­tiert? Du hast ja ein ganz gro­ßes Talent und der Arti­kel sagt Das ist im Prin­zip die Saat für ein sta­ti­sches Selbst­bild, für ein fixed mind­set. Das Kind lernt ganz früh schon. Ich muss ein tol­les Ergeb­nis ablie­fern. Ich muss also hin­ter­her hören Toll, hast das gemacht, bist du begabt? Und das Span­nen­de ist ja eigent­lich möch­te man ja, wenn man einem Kind so was sagt, genau das Gegen­teil. Man möch­te ja, dass den Selbst­wert des Kin­des stei­gern. Tut man viel­leicht auch. Aber was man in dem Moment nicht tut, ist, dem Kind zu zei­gen, dass der Pro­zess zur Ent­ste­hung des Bil­des eigent­lich viel, viel wesent­li­cher ist.

Björn
Und der Arti­kel emp­fiehlt dann halt, dass man sagt Wie hast du denn das gemalt? Womit hast du ange­fan­gen, dass man hono­riert, dass das Kind viel Zeit da rein­ge­steckt hat, weil nur so eigent­lich eine Hal­tung ent­steht, dass der der Pro­zess, etwas zu schaf­fen oder etwas zu ler­nen oder was auch immer eigent­lich das Wert­vol­le ist, weil auch da die Rück­schlä­ge, wie du es gera­de gesagt hast, was hat nicht gut funk­tio­niert? Viel­leicht ein Bei­spiel von einem Bild, das ein Kind meint War­um ist der Kreis nicht rund gewor­den? Oder wie hast du es geschafft, dass die Noten Kreis malen? Ist aber auch hart, weil er Ja genau. Wie hast du es geschafft, dass die Krei­se so rund sind? Also das sind die. Womit hast du dir da gehol­fen? Oder sol­che Geschich­ten? Viel eher bei Kin­dern för­dern kön­nen, dass sie mit Rück­schlä­gen bes­ser umge­hen kön­nen und dass sie viel mehr Freu­de am Pro­zess haben. Jetzt betrifft das aber ja auch vie­le Erwach­se­ne. Jetzt also wir Erwach­se­ne malen in der Regel kei­ne Bil­der oder sel­ten sagen wir so also die Anzahl der Fans oder Maler ist viel­leicht dann dann schön, aber wir Erwach­se­ne erle­ben ja sol­che Situa­tio­nen auch.

Björn
Also ich habe da jetzt spon­tan. Das Bild des Kon­zerns im Kopf, wo es ganz vie­le KPIs gibt und wo am Ende eines Quar­tals oder eines Monats eigent­lich immer nur geguckt wird wie hast du denn dei­ne dei­ne Ergeb­nis­se erreicht? Hast du genug Umsatz gemacht, Kun­den akqui­riert oder oder oder. Und da haben wir dann die genau glei­che Situa­ti­on nur im Erwach­se­nen­al­ter. Das dadurch, dass ich dann nur auf das kon­zen­triert wird viel­leicht aus Unter­neh­mens­sicht ja auch größ­ten­teils nach­voll­zieh­bar. Wir aber auch ver­hin­dern, dass Mit­ar­bei­ter sich wei­ter­ent­wi­ckeln kön­nen und auch mutig wer­den, viel­leicht mal neue Wege aus­zu­pro­bie­ren.

Jan
Ja, also ich mei­ne, da kommt man natür­lich jetzt auch in die­sem Bereich Orga­ni­sa­ti­ons­ent­wick­lung und Unter­neh­mens­füh­rung rein. Auch da ist glau­be ich aktu­ell sehr, sehr viel im Wan­del, wie sich auch Unter­neh­men anders gestal­ten und da ja auch pro­zess­ori­en­tiert unter­wegs sind. Aber natür­lich, wenn ich jetzt rein, nach rein, nach Kenn­zah­len che­cke und das halt eben jetzt kei­ne Pro­cess ori­en­tier­ten Din­ge sind, son­dern letz­ten Endes dann ein­fach nur ein Ergeb­nis dar­stel­len, dann besteht da auf jeden Fall die­ses Risi­ko in dem Zusam­men­hang. Und dann haben wir damit auch als Erwach­se­ne zu tun, ganz klar. Dem kann man sich wahr­schein­lich auch nicht ganz ent­zie­hen. Also ich kann ja nicht sozu­sa­gen sämt­li­che Sys­te­me, in denen ich unter­wegs bin, die Zei­ten gestal­ten, dass ich sage Lie­ber Chef, lie­be Fir­ma, lie­ber Kon­zern, das möch­te ich aber eigent­lich gar nicht beur­teilt wer­den, son­dern das möch­te ich ger­ne anders haben. Das wird wahr­schein­lich nur bedingt funk­tio­nie­ren, aber was sich natür­lich immer ändern kann, ist der Umgang damit. Und wie ich das selbst sehe. Also wenn wir gewis­se Kenn­zah­len bei­spiels­wei­se nicht erreicht wur­den wer­den.

Jan
Wor­an hat es gele­gen? Gute Fra­ge. Dass man also eher sagt Okay, was habe ich denn getan? Was könn­te ich denn in der Zukunft anders tun, damit es anders läuft? Was sind auch die Fak­to­ren, die aber Naray­en gespielt haben? Und dass man dann eben schaut, wie kann man den Pro­zess opti­mie­ren, den Weg opti­mie­ren, damit es zukünf­tig gege­be­nen­falls anders läuft? Ich wür­de ger­ne noch ein­mal auf die­sen Arti­kel zurück­kom­men, von dem wir gera­de gespro­chen haben. Wir kön­nen ja auch mal den Link noch unter den unter dem Bei­trag stel­len, dann könnt ihr da auch noch mal selbst nach­le­sen. Und inter­es­sant ist in die­sem Zusam­men­hang auch noch ein­mal das The­ma, wie man das auch in Expe­ri­men­ten dar­ge­stellt hat. Und da hat man dann eben auch zwei Grup­pen genom­men, die dann eine ein mathe­ma­ti­sches Pro­blem lösen soll­ten und das der einen Grup­pe. Hat man dann im Anschluss also ein ein­fa­ches mathe­ma­ti­sches mathe­ma­ti­sches Pro­blem der einen Grup­pe hat man gesagt Das habt ihr super gemacht, ihr seid super begabt und der ande­ren hat man gesagt Okay, ihr wart super hart­nä­ckig und habt unter­schied­li­che Wege aus­pro­biert und des­halb seid ihr zum Ziel gekom­men.

Jan
Und dann hat man qua­si die­se Grup­pen mit einer schwe­re­ren Auf­ga­be bela­den. Und das Ergeb­nis war, dass die­je­ni­gen, die qua­si die Rück­mel­dung bekom­men haben Du bist talen­tiert, die haben dann eher auf­ge­ge­ben bei die­sem schwe­re­ren Pro­blem, weil sie ein­fach gesagt haben Okay, ich bin nicht talen­tiert genug. Und die ande­ren, denen man gesagt hat, weil ihr euch damit so aus­ein­an­der­ge­setzt habt und unter­schied­li­che Din­ge aus­pro­biert habt, die sind hart­nä­cki­ger dran geblie­ben. Und wir sind dann auch eher zur Lösung gekom­men. Und ich glau­be, das ist halt auch etwas, was eine ganz wesent­li­che Erkennt­nis dabei ist. Also auch, dass hier­bei, wenn wir gera­de gesagt beim Malen die Fra­ge Wie ist wie, was hast du getan? Noch hier ist. Die Fra­ge wird eher dafür belohnt, dass man Eigen­schaf­ten mit­bringt, kul­ti­viert, die, die lösungs­ori­en­tiert sind, oder dafür, dass man etwas ein­fach von Natur aus in Anfüh­rungs­stri­chen hat. Und das ist ja auch etwas, was wir qua­si im Erwach­se­nen­al­ter, um jetzt noch mal den Bogen zu schla­gen, auch regel­mä­ßig haben. Und auch im Beruf wird jetzt jemand dafür gelobt, dass er oder sie ein­fach ja eine tol­le Type ist.

Jan
Und das des­halb kann oder wird auch im Feed­back dar­auf Wert gelegt zu sagen Okay, was wur­de denn getan dafür, dass jetzt jemand erfolg­reich ist oder was ist auch pas­siert? Das ist viel­leicht nicht so geklappt hat man auch. Wenn etwas nicht geklappt hat, kann man ja kon­struk­ti­ves Feed­back geben und sagen Was? Was sind denn die Fak­to­ren, die jetzt dazu geführt haben, dass es dies­mal nicht geklappt hat? Was kön­nen wir viel­leicht ver­än­dern, damit es beim nächs­ten Mal klappt? Denn jeder ist ja erst­mal so gepolt für gewöhn­lich, dass man schon ver­sucht, das bes­te Ergeb­nis hin­zu­be­kom­men. Manch­mal kommt man halt eben mit dem Ansatz, den man gera­de hat, gera­de nicht dahin.

Björn
Ja und auch Feh­ler fei­ern, also den Mut hono­rie­ren, Feh­ler zu machen, weil man viel­leicht neue Wege aus­pro­biert hat. Das ist, glau­be ich, auch ein ganz ele­men­ta­res Ding. Das ist ja etwas, was jetzt im geschäft­li­chen All­tag sowie­so oft schwie­rig ist, auch schon im Kol­le­gen­kreis. Aber das ist auch in der Schul­zeit so, dass Feh­ler sind ja immer schlecht, die geben Punkt­ab­zug und füh­ren zu einer schlech­ten Note. Es wird sich ja sel­ten damit beschäf­tigt, war­um ein Feh­ler über­haupt auf­ge­kom­men ist und der der Mut, es mal anders zu machen. Es ist ja eigent­lich etwas total Posi­ti­ves und ist ja auch etwas, was dem dyna­mi­schen Selbst­bild, also die­sem Groß­meis­ter total inne ist, dass man halt auch ande­re Wege aus­pro­biert.

Jan
Rich­tig. Ich habe doch hier die­sen die­se berühm­te Geschich­te von jeman­dem. Das war doch war das nicht die Erfin­dung der Glüh­lam­pe oder was? Wo es dar­um ging, irgend­wie tau­send Ver­su­che gemacht und alles hat nichts, gar nichts geklappt. Und dann war qua­si die Ant­wort Ja, ich habe jetzt bereits tau­send Wege gefun­den, wie es nicht funk­tio­niert.

Björn
Das ist ja genau in der Sicht auf Feh­ler. Und inso­fern gibt es da schon unter­schied­li­che Mög­lich­kei­ten, damit umzu­ge­hen. Aber ganz essen­zi­ell ist fest­zu­stel­len, dass natür­lich je nach­dem auch wie wir viel­leicht schon von früh­kind­li­cher. Kind­li­chen alter geprägt sind sein kann, dass wir da schon eine gewis­se Form Pro­gram­mie­run­gen in Anfüh­rungs­stri­chen haben. Ob wir dar­an glau­ben, dass wir etwas ändern kön­nen, dass wir uns ent­wi­ckeln kön­nen oder ob wir glau­ben, es ist nun mal so. Und dann kann ich auch nichts ändern. Hmm.

Björn
So und da kommt mein. Da kommt mein Lieb­lings­the­ma Neu­ro­plas­ti­zi­tät. Ich und da dran fin­det sich auch die Fra­ge Wie kann man das ändern? Ich bin wie kann man das ändern, wenn man ein Typ ist, der halt eher ein sta­ti­sches Selbst­bild hat und sich dabei ertappt, dass man sich immer wie­der sel­ber sagt, dass da ganz lau­ter inne­re Kri­ti­ker sind, die sagen Das kannst du nicht, da hast du kein Talent für. Wie kann man das umpro­gram­mie­ren? Und ich sage bewusst pro­gram­mie­ren, weil Neu­ro­plas­ti­zi­tät bedeu­tet ja, dass unser Hirn bis zu dem Moment, wo wir ster­ben, in der Lage ist, neue Ver­bin­dun­gen zu knüp­fen. Das heißt, wir bil­den stän­dig neue Ver­bin­dun­gen in unse­rem Hirn, die uns ermög­li­chen, ein Leben lang zu ler­nen. Viel­leicht direkt vor­weg Ich glau­be, was man, was man, was man sich bewusst sein muss, ist, dass das kein Pro­zess über Nacht ist. Also man kann jetzt nicht sagen So, jetzt will ich mei­ne, ich will mein Mind­set ändern, ich will mein Selbst­bild ändern und in zwei, drei Tagen hat sich das erle­digt.

Björn
Das ist es nicht. Also das ist ein Pro­zess, der sehr lang­sam vor sich geht und wo es sehr dar­auf ankommt, eine gewis­se, eine gewis­se Aus­dau­er zu haben. Aber ich habe so etwas schon selbst erlebt. Du den­ke ich auch, dass man gemerkt hat, das, dass man das umpro­gram­mie­ren kann. Wie macht man sowas? Ich habe ja schon mal das Buch das 6 Minu­ten Tage­buch erwähnt. Ich lese es noch­mal jedem Zuhö­rer ans Herz. Da geht es eigent­lich um Acht­sam­keit und eine posi­ti­ve Sicht auf Din­ge, die mir jeden Tag wider­fah­ren. Aber im Prin­zip muss man ja schon bei der Iden­ti­tät anset­zen. Also neh­men wir mal dein Bei­spiel Du bist schlecht in Mathe, wenn ich dich jetzt fra­gen oder nicht? Ja. Also neh­men wir mal dein Bei­spiel. Du sagst, du hast frü­her gesagt bekom­men es schlecht in Mathe und so geht auch so rum, stimmt’s? Wenn jetzt jemand sagt, ich kann so etwas ein­fach nicht, wie wür­de man da ran­ge­hen? Wie wür­de man das ändern?

Jan
Also ich glau­be, der aller wesent­lichs­te Punkt ist unab­hän­gig davon, dass es viel­leicht ein Pro­zess ist, der dau­ert, bis man bis man das umge­stellt hat, ist, dass man erst­mal. Erfährt, dass sich das über­haupt ändern kann. Hmmm. Weil wenn ich jetzt also das, wor­über wir sie spre­chen, ist er schon, setzt er vor­aus, dass ich über­haupt den­ke okay, da also du und ich und ande­re, die sich jetzt auch mit Coa­ching aus­ein­an­der­set­zen, die haben ja unter Umstän­den schon das Vor­wis­sen, dass man unheim­lich viel machen kann. Aber es gibt ja auch ganz vie­le Men­schen, die sagen erst mal Ja, das ist nun mal so. Ich bin nun mal schlecht in Mathe und ich bin nun mal ein unor­dent­li­cher Mensch. Ich bin nun mal über­ge­wich­tig, unter­ge­wich­tig, ich bin nun mal die­ses oder jenes und das ist nun mal so und vor allen Din­gen die Idee dahin­ter ist ja, das eine ist ja qua­si die Fest­stel­lung Das ist jetzt so und das ande­re ist das muss auch so blei­ben. Ich kann da nichts dran ändern und erst mal muss mir ja jemand erzäh­len.

Jan
Also ent­we­der muss ich da selbst ver­ste­hen, wenn ich das lese oder erfah­re oder es muss mir jemand sagen, dass ich etwas dar­an ändern kann. Und das ist ja, das kann ja eigent­lich schon eine. Das kann schon ein Tür­öff­ner sein und auch wirk­lich schon ein Ver­än­de­rungs Moment, dass ich fest­stel­le okay, das, was ich viel­leicht lan­ge geglaubt habe, ist gar nicht zwin­gend der Fall, son­dern ich habe die Mög­lich­keit, etwas zu ver­än­dern. Also die Erkennt­nis, dass es ver­än­der­bar ist. Und wenn ich erkannt habe, dass es ver­än­der­bar ist, dann kann ich auch dar­an arbei­ten, es zu ver­än­dern. Und ver­än­dern kann man etwas nur, indem man etwas tut.

Björn
Rich­tig und vor allem anders.

Jan
Genau rich­tig. Man muss sich über­le­gen, wie oder was muss ich denn ändern, damit ich zu einem ande­ren Ergeb­nis kom­me? Und dann gibt es eben unter­schied­li­che Ansät­ze, wie man da her­an­ge­hen kann. Also wenn ich bei­spiels­wei­se einen Fähig­kei­ten The­ma habe, ich möch­te sagen wir mal, ich wür­de eigent­lich super ger­ne Kla­vier spie­len kön­nen. Also dann ist es wahr­schein­lich unrea­lis­tisch, wenn ich heu­te noch gar nicht Kla­vier spie­len kann, dass ich mir mor­gen ein Notiz­buch kau­fe, mich anset­ze, mir das manch­mal anschaue und dann spie­le ich jetzt hier wie ein Meis­ter. Wahr­schein­lich eher nicht. Und wenn ich jetzt mich hin­set­ze und sage, ich möch­te jetzt das schwers­te Stück spie­len und beherr­schen in einer Woche, dann wer­de ich da wahr­schein­lich auch rela­tiv schnell fest­stel­len Das wird nicht klap­pen. Aber ich kann mir natür­lich Zie­le set­zen, die erreich­bar sind und denen ich auch Erfol­ge habe. Und vor allen Din­gen Ich kann regel­mä­ßig dabei­blei­ben und üben, üben, üben, üben, üben. Und dann wird mit der Zeit ein­fach der Pro­zess zu einem Ergeb­nis füh­ren.

Björn
Genau. Und der Schlüs­sel ist die Kon­zen­tra­ti­on auf den Pro­zess, also das wenn genau­so wie du es gera­de geschil­dert hast, dann blei­ben wir ger­ne bei dem Bei­spiel mit dem Kla­vier. Das ist viel­leicht ein biss­chen greif­ba­rer als als das mit dem Mathe ler­nen. Wenn ich Kla­vier spie­len will und ich kon­zen­trie­re mich nur das auf das Ergeb­nis, das aller­schwers­te Stück, dann wer­de ich wahr­schein­lich die­ses Bild ich kann nicht Kla­vier spie­len nicht ver­lie­ren. Aber wenn ich mich auf den Pro­zess kon­trol­lie­re und mich dar­auf ein­las­se, die­se klei­nen Schrit­te zu gehen und auch die­sen Weg zu fei­ern, also auch zum Bei­spiel ich mei­ne, das ken­ne ich noch aus dem Stu­di­um, so gran­di­os auf der Büh­ne zu ver­sa­gen bei dem Vor­spiel, das habe ich auch alles erlebt damals, also mich dar­auf ein­las­se und die­se Momen­te halt auch kon­struk­tiv nut­zen kann und ein­se­he oder ver­ste­he. War­um ist das pas­siert? Zum Bei­spiel jetzt als Sän­ger? Ich hat­te immer so ein Ding mit Atmung, also ich, wenn ich ner­vös wur­de, habe ich komisch geat­met. Ich habe schon sehr flach geat­met und das war für mich dann halt auch so ein Punkt, wo ich anfan­gen muss­te.

Björn
Okay, jetzt muss ich anschei­nend wirk­lich Atem­übun­gen machen. Vor­her habe ich es nicht ver­stan­den, weil ich immer dach­te Na ja, atmen kann ja jeder. Aber wenn ich so was halt als Zei­chen neh­me, okay, das ist jetzt wich­tig und das dann wei­ter­ver­folgt, dann wer­den sich Ver­bes­se­run­gen ein­stel­len. Die nicht Fokus­sie­rung aufs Ergeb­nis ist für mich der Schlüs­sel.

Jan
Ja, wür­de ich eben­falls sehen. Am schöns­ten fin­de ich per­sön­lich, dass es natür­lich eine per­sön­li­che Ein­stel­lung. Aber wenn das Ergeb­nis unpas­send kommt, das ist ein Teil des Pro­zes­ses. Genau. Ich mache ein­fach und es kommt dann nicht mit Kampf, son­dern es kommt mit einer gewis­sen Leich­tig­keit, fast Bei­läu­fig­keit gege­be­nen­falls. Genau dann ist es Schö­nes, emp­fin­de ich so. Es gibt sicher­lich auch. Es kann auch ein schö­nes Gefühl sein, wenn ein Ergeb­nis mit Kraft, sozu­sa­gen Kraft­akt und Wol­len und so wei­ter kommt. Gibt viel­leicht auch unter­schied­li­che Ergeb­nis­se, die man unter­schied­lich erzie­len möch­te. Aber auf jeden Fall ist es eine Mög­lich­keit, die eine gewis­se Frus­tra­ti­on ein­spart. Wenn ich, wenn ich mich eigent­lich mehr auf den Pro­zess kon­zen­trie­re und der Rest kommt dann ein­fach mit dabei. Und du hast ja über den Neu­ro­plas­ti­zi­tät des Gehirns gespro­chen und hast ja gesagt. Das ist wie ein Umpro­gram­mie­ren. Also erst mal sagt ja die Neu­ro­plas­ti­zi­tät des Gehirns, dass das Gehirn ver­än­der­bar ist und dass unser gesam­tes Leben lang. Und ich fin­de. Auch ein ande­res schö­nes Bild, das Pro­gram­mie­ren. Ich mag auch ger­ne, dass das Bild des Trai­nie­ren­de, dass ich damit etwas ver­än­de­re und dass wenn man das im Ver­gleich zu bei­spiels­wei­se mit einem Mus­kel, wenn ich ihn trai­nie­re, dann ver­let­ze ich den.

Jan
In der Ruhe rege­ne­riert er sich und wird qua­si noch stär­ker. Und ähn­lich ist es ja zumin­dest. Etwas ähn­lich ist es ja im Grun­de auch beim Ler­nen. Wenn ich jetzt bei­spiels­wei­se Kla­vier ler­ne, wor­über wir jetzt gera­de gespro­chen haben, dann bil­den sich ein­fach neue syn­ap­ti­sche Ver­bin­dun­gen im Gehirn in den Area­len, die dafür ver­ant­wort­lich sind. Und so wird es immer bes­ser. Es wird immer bes­ser. Mei­ne Fin­ger Koor­di­na­ti­on, es wird immer bes­ser. Auch, dass die Ver­knüp­fun­gen zwi­schen zwi­schen Hören und Spie­len und das Gehirn ent­wi­ckelt sich also wei­ter und das funk­tio­niert mit allen Din­gen. Das funk­tio­niert übri­gens auch, und das ist die Kehr­sei­te der Medail­le. Funk­tio­niert auch, wenn wir uns auf Din­ge kon­zen­trie­ren, die viel­leicht nicht so gut für uns sind, die sich nicht genau gut anfüh­len. Das heißt also, ich kann mir auch antrai­nie­ren, ein sta­ti­sches Selbst­bild zu haben und das immer wei­ter zu ver­knüp­fen. Also eigent­lich ist es so Ich neh­me mir immer ger­ne die­ses Bild von dem Wald­weg, der je öfter er gegan­gen wird, des­to frei­er wird er. Und je weni­ger er gegan­gen wird, des­to mehr wächst er zu.

Jan
Und so ist es hier auch. Wenn ich regel­mä­ßig mich damit befas­se, mich zu ent­wi­ckeln, zu ler­nen und so wei­ter und so fort. Dann wer­den qua­si die­se Berei­che auch immer mehr aus­ge­bil­det und auch die auch das Selbst­bild. Also auch wenn ich selbst von mir den­ke, ich kann mich ent­wi­ckeln, dann wer­de ich auch immer mehr dar­an glau­ben und dann wer­de ich auch immer mehr Mög­lich­kei­ten sehen, das zu tun.

Björn
Und das hilft ja eigent­lich auch, das ist ein schö­nes Bei­spiel, was du gera­de gesagt hast, das oder eine gute Anmer­kung, dass das auch in die nega­ti­ve Rich­tung funk­tio­niert, dass man sich auch da qua­si zum Trai­nie­ren, Umpro­gram­mie­ren, wie auch immer kann, wenn man einen Kli­en­ten zum Bei­spiel hat. Oder wenn jetzt ein Zuhö­rer von uns sagt Ja, aber ich bin mir gar nicht sicher, ob das über­haupt mög­lich ist, was ihr da redet. Wenn man ganz ehr­lich zu sich sel­ber ist und man hat irgend­et­was, wo man sagt, das fällt mir schwer oder das kann ich nicht oder das, das ist fürch­ter­lich an mir oder irgend so ein Satz. Die meis­ten erin­nern sich an eine Zeit, wo das noch nicht so war. Die sagen Hach, wenn es doch wie­der wäre wie frü­her, da war ich ja so mutig. Allei­ne die­se Tat­sa­che ist ja schon Indiz dafür, dass das funk­tio­niert. Weil wenn ich das ver­lernt habe und sich mein Hirn auf in die Rich­tung umge­wan­delt hat, kann es sich ja auch genau­so gut wie­der in die ande­re Rich­tung umdre­hen.

Björn
Also schö­nes Bei­spiel ist übri­gens bei vie­len Flug­angst. Also die meis­ten haben im Flug­zeug als Kind oder als jun­ger Erwach­se­ner erst mal über­haupt kein Pro­blem und dann kommt der ers­te Flug mit schlim­men Tur­bu­len­zen und dann fängt sich da an, etwas qua­si zu stei­gern. Also das erle­be ich ganz oft. Das habe ich auch bei mir selbst erlebt, habe das auch von Freun­den erzählt bekom­men, dass die sagen, das wird eigent­lich schlim­mer. Und das ist genau das, was wir machen. Die­se nega­ti­ve Erfah­rung Oh Gott, flie­gen ist tur­bu­lent, das sind unan­ge­neh­me Gefüh­le. Und dann steigt bei vie­len die­ser Pegel. Ich möch­te jetzt hier nicht in Ängs­te gehen. Sowas ist eigent­lich das fal­sche The­ma. Aber das ist auch so ein Punkt, wo wir mer­ken, unser Hirn kon­di­tio­niert sich um mit je mehr Erfah­rung es in eine bestimm­te Rich­tung macht. Aber das geht halt auch in die posi­ti­ve Rich­tung und da kann man sich damit eigent­lich schon selbst bewei­sen.

Jan
Na ja, also ich habe gera­de noch mal drü­ber nach­ge­dacht. Ich weiß gar nicht, wie das bei mir als Kind beim Flie­gen. Ich glau­be, ers­tens hat­te ich kei­ne Angst, dann hat­te ich Angst, dann habe ich wie­der kei­ne Angst gehabt. Also irgend­wann habe ich mir das dann auch eher so über über Wahr­schein­lich­kei­ten, über wahr­schein­lich wie­der abtrai­niert. Fähig­keit abtrai­niert. Genau.

Björn
Ja, ja, genau. Es ist im Prin­zip der Weg. Das ist genau das, wie ich da auch zum Bei­spiel mit umge­gan­gen bin, weil ich irgend­wann gemerkt habe, jetzt wur­de es unan­ge­nehm. Und dann habe ich mich damit ein biss­chen inten­si­ver zusam­men­ge­setzt und dann hat es wie­der abge­nom­men. Also das ist es. Wir sind da sehr wan­del­bar. Das ist was Schö­nes. Und das bedeu­tet nicht, dass wir ande­re Men­schen wer­den. Also man ver­än­dert ja nicht sei­ne Per­sön­lich­keit aus hei­te­rem Him­mel. Das hat natür­lich was mit Iden­ti­tät zu tun und wie man sich sel­ber sieht. Aber im Kern blei­ben wir uns sehr treu.

Jan
Hm, ja, aber zumin­dest sehen wir. Man kann etwas ändern, wenn man möch­te. Man kann etwas erler­nen, wenn man möch­te. Und das hat eben etwas damit zu tun, was wir für ein Set haben. Ob es eher ein ein Fix­stern ist, ein sta­ti­sches Selbst­bild oder ein Gold­mün­ze, ein dyna­mi­sches Selbst­bild. Und so kön­nen wir qua­si uns auch selbst gestal­ten, was sehr schön ist.

Björn
Wun­der­bar.

Jan
Das heißt also Nie­mand muss so, muss so blei­ben, wie er ist, wenn er nicht möch­te.

Björn
Genau. Schö­ner Schluss­satz. Ja, das war unse­re Fol­ge zum The­ma Growth Mind­set. Wie wir hof­fen, dass der Hörer, der uns ange­regt hat, dar­über mal zu spre­chen, sich freut dar­über und auch zufrie­den ist mit dem, was wir getan haben. Wir sagen bis zum nächs­ten Mal. Ihr könnt uns kon­tak­tie­ren, wenn auch ihr einen Wunsch habt zu einem The­ma, über das wir spre­chen sol­len. Die Kon­takt­da­ten sind wie immer unter der Pod­cast­fol­ge hin­ter­legt oder auf unse­ren Home­pages. Und ich sag schon mal bis zum nächs­ten Mal. Und der Jan sagt sein berühm­tes

Jan
Auf Wie­der­hö­ren.