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Lösungsorientierung — raus aus der Problemtrance

War­um fällt es Men­schen oft schwer sich auf die Lösung einer schwie­ri­gen Situa­ti­on zu kon­zen­trie­ren und statt­des­sen hän­gen sie in einer wahr­haf­ti­gen Pro­blem­trance? Der Begriff Lösungs­ori­en­tie­rung ist mitt­ler­wei­le lei­der fast zu einer inhalts­lo­sen Flos­kel ver­kom­men – was scha­de ist, denn es ist eine wich­ti­ge Grund­hal­tung, die man durch­aus trai­nie­ren kann. Jan Gus­tav Fran­ke und ich zei­gen Euch in die­ser neu­en Fol­ge von Coach&Coach, wie es geht.

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Hier die Tran­skrip­ti­on des Pod­cast:

Jan
Herz­lich will­kom­men zu einer neu­en Fol­ge von Coach und Gut mit Björn Bob­ach und Jan Fran­ke. Hal­lo Björn!

Björn
Hal­lo, Jan.

Jan
Wir spre­chen heu­te über ein The­ma, das teil­wei­se als Flos­kel abge­tan wird, aber unse­rer Mei­nung nach ein ganz wich­ti­ges The­ma ist, wenn es um die per­sön­li­che, pri­va­te wie auch beruf­li­che Lebens­ge­stal­tung geht, und zwar über das The­ma Lösungs­ori­en­tie­rung. Und um mal einen klei­nen Auf­hän­ger auch dafür zu brin­gen Ich hat­te letz­tens ein Gespräch, da ging es auch um eine geschäft­li­che Aus­rich­tung und dar­über, inwie­fern das Wort Lösungs­ori­en­tie­rung da jetzt einen Platz fin­det oder nicht. Und mein Gegen­über sag­te Ja, das ist doch nur eine Flos­kel, das sagt doch nichts aus. Und das habe ich auch noch mal als Anlass genom­men, da ein biss­chen drü­ber nach­zu­den­ken. Wir haben gera­de auch schon mal etwas dar­über dis­ku­tiert und wir kamen dann doch zu dem Schluss, dass es aus unse­rer Sicht ganz, ganz anders ist. Björn Wir spre­chen über das The­ma Lösungs­ori­en­tie­rung. Was fällt dir da asso­zia­tiv zu ein? Bzw in wel­chem Kon­text siehst du das?

Björn
Ich sehe es als etwas sehr, sehr Wich­ti­ges an, für auch für ein posi­ti­ves Mind­set, dass man. Sich eher auf die Lösung als auf das Pro­blem kon­zen­triert. Also nicht in so einer Pro­blem­zo­ne hän­gen, son­dern aber ich habe, genau­so wie du es geschil­dert hast, sofort Erin­ne­run­gen an Momen­te, wo es als Flos­kel auch genutzt wur­de. Ich kann mich an vie­le Mee­tings erin­nern, wo ich jeman­den, der es gar nicht war, sag­te Jetzt lass uns aber mal ganz lösungs fokus­siert sein oder lösungs­ori­en­tiert sein, dann aber trotz­dem eigent­lich eine Stun­de nur dar­über refe­rier­te, was das tat­säch­li­che Pro­blem ist, ohne das Pro­blem aber wirk­lich in dem Moment zu lösen. Und des­we­gen kann ich auch ver­ste­hen, dass Men­schen sagen Ach, das ist so eine Flos­kel, weil das ganz oft auch miss­braucht wird als Flos­keln. Also ich bin so unglaub­lich fort­schritt­lich, weil ich bin so lösungs­ori­en­tiert, aber es wird dann gar nicht rich­tig gelebt oder ver­stan­den. Und des­we­gen fin­de ich es auch sehr wich­tig, dass wir dar­über spre­chen. Weil was wirk­li­che Lösungs­ori­en­tie­rung bedeu­tet und wie man dahin kom­men kann und wie man sich da selbst zu kon­di­tio­nie­ren kann, das glau­be ich auch für den per­sön­li­chen Erfolg und das Per­sön­li­che ein sehr ent­schei­den­der Fak­tor.

Jan
Ja, das wür­de ich so nicht unter­schrei­ben. Tat­säch­lich ken­nen wir das ja auch aus dem aus dem Umfeld, oder? Wahr­schein­lich kennt das auch jede Per­son, dass es im Umfeld unter­schied­li­che Arten von Men­schen oder von mensch­li­chen Ver­hal­ten gibt und dass es da eben auch Men­schen gibt, die sind viel­leicht eher pro­blem­ori­en­tiert und ande­re, die sind lösungs­ori­en­tiert. Und das kann also ent­we­der natür­lich natür­lich sein, dass man halt eine Ver­an­la­gung hat oder irgend­wie so sozia­li­siert ist, dass sich das halt ein­fach schon bereits in der Per­sön­lich­keit aus­ge­prägt hat. Aber es kann natür­lich auch eine per­sön­li­che Ent­wick­lung dahin­ter ste­hen. Und wenn man sich das jetzt so anschaut, viel­leicht kön­nen wir auch noch mal kom­men von der Pro­blem Ori­en­tie­rung. Dann gibt es da ja wirk­lich vie­le Men­schen, die tat­säch­lich eher in Pro­ble­men den­ken. Also es pas­sie­ren Ver­än­de­run­gen. Unser Leben ist ja geprägt von Ver­än­de­run­gen und jede Ver­än­de­rung ist erst mal eher was Schlech­tes. Es bedeu­tet zusätz­li­chen Auf­wand oder es bedeu­tet Umstel­lung und das wird dann halt eher als nega­tiv emp­fun­den. Und so was ist natür­lich kraft­rau­bend, denn im Grun­de genom­men ist es dann so, dass alles, was pas­siert im Leben eigent­lich eher einen nega­ti­ven Aspekt hat, eher zu Pro­ble­men führt und dazu führt das man, dass man sich nicht so wohl­fühlt in sei­ner Haut oder in dem was man tut.

Jan
Und das kann natür­lich auch dann auf die Umwelt abstrah­len bzw hat dann auch einen Ein­fluss dar­auf, was über­haupt mög­li­che Hand­lungs­wei­sen sind in dem Umfeld. Kennst du sol­che Men­schen?

Björn
Ja, natür­lich. Ich glau­be, die ken­nen wir alle. Also, es ist, und ich mei­ne das gar nicht abwer­tend, son­dern es hat ja ganz viel damit zu tun, wie jemand groß gewor­den ist, was er für Glau­bens­sät­ze mit sich her­um­trägt, was er für Erfah­run­gen gesam­melt hat und aber natür­lich so, so Men­schen, die, die sich eher auf das Pro­blem kon­zen­trie­ren oder bzw sich manch­mal auch an Pro­ble­men fest­hal­ten. Also die tat­säch­lich als Stüt­ze nut­zen für ihr, für ihre Exis­tenz. Die ken­ne ich, da ken­ne ich sogar sehr vie­le. Es hat auch damit zu tun, wenn ich jetzt, wie ich eben schon jetzt wie­der an sol­che Mee­tings den­ke, wo es so eine Pro­blem Ori­en­tie­rung gab, dass es ganz viel mit Schuld zu tun hat. Es gibt ein Pro­blem Wer trägt die Schuld? Also das. Das hat einen ganz gro­ßen Stel­len­wert. Sich dar­über Gedan­ken zu machen, wer ist eigent­lich schuld und wer ist dafür, zur Ver­ant­wor­tung zu zie­hen? Es hat auch dann in dem Moment ganz viel mit Ablen­kung von sich selbst zu tun.

Björn
Also ich war es nicht. Wer war es also? Da hilft natür­lich eine Pro­blem Ori­en­tie­rung, auch weil man dann sich selbst ganz schnell aus dem Faden­kreuz ver­meint­lich neh­men kann. Aber ken­nen tue ich, tue ich sol­che Leu­te natür­lich. Und das ist auch nach­voll­zieh­bar. Und ich ver­ur­tei­le wie gesagt das nicht, weil es immer einen Grund dafür gibt, der auch sehr vali­de ist in der Regel. Ich erken­ne mich also ich sel­ber habe das ja auch schon mal, dass ich manch­mal mich selbst dabei ertap­pe, dass ich den­ke Jetzt komm, jetzt komm aus dei­nem Pro­blem raus und wie du das Gan­ze lösen kannst und reg dich nicht nur dar­über auf, wie schwer es ist, son­dern was kann ich da jetzt raus­ho­len, das erlebt. Das ken­ne ich auch von mir sel­ber. Das wirst du auch von dir ken­nen. Ja.

Jan
Das ist näm­lich auch noch ein Aspekt, der mir gera­de durch den Kopf ging in die­sem Zusam­men­hang, dass Men­schen natür­lich auch kei­ne sta­ti­schen Sys­te­me sind oder Per­sön­lich­kei­ten. Und das heißt, wir sind ja nicht alle nur schwarz oder weiß, die also nicht nur posi­tiv oder nur nega­tiv, nicht nur pro­blem­ori­en­tiert oder nur lösungs­ori­en­tiert, son­dern es hat ja auch ganz viel damit zu tun, wie gera­de der Rah­men ist. Also erle­be ich gera­de viel­leicht eine Durch­le­be ich eine stres­si­ge Lebens­pha­se? Habe ich viel­leicht Stress im Beruf oder pri­vat oder geht es mir eigent­lich rund­um gut? All das kann auch einen Ein­fluss dar­auf haben, wie ich Din­ge sehe. Und jetzt kommt ein­mal die Theo­rie dahin­ter. Ich glau­be, es hat auch ganz viel damit zu tun, wie man einer­seits eben vor­ge­prägt ist, was man schon schon mit­bringt, aber ande­rer­seits auch, wie man sich kon­di­tio­niert, wie man es übt, wohin man eher ten­diert. Soll hei­ßen Auch jemand, der viel­leicht eher nega­tiv ist, kann dahin kom­men, dass er unge­rich­tet, also ohne dass man das jetzt selbst steu­ert, in einem abso­lu­ten, posi­ti­ven Lebens­um­feld, wenn gera­de alles passt, sagt Ach, das ist ein schö­ner Tag, das sind tol­le Sachen und eher Rich­tung Rich­tung Lösun­gen auch denkt viel­leicht auch bei klei­nen Her­aus­for­de­run­gen.

Jan
Er sagt okay, das krie­gen wir schon alles irgend­wie hin und. Die Fra­ge ist aber immer dann, wenn ich in so einem wech­seln­den in einer wech­seln­den Umge­bung bin, wo auch durch­aus Her­aus­for­de­run­gen da sind, ten­die­re ich dann eher dazu, pro­blem­ori­en­tiert zu sein oder lösungs­ori­en­tiert zu sein. Und heu­te wol­len wir dar­über spre­chen, wie man sich qua­si in Rich­tung Lösungs­ori­en­tie­rung bege­ben kann, bewe­gen kann, ent­wi­ckeln kann. Und da jetzt qua­si genau die ande­re Rich­tung. Das ken­ne ich auch. Ich habe gera­de dir die Fra­ge gestellt Kennst du, kennst du Per­so­nen, die eher pro­blem­ori­en­tiert sind? Und du wirst genau­so wie ich auch Men­schen, die eher abso­lut posi­tiv sind, also Opti­mis­ten, die in allem das das Bes­te sehen und auch in Form oder Vor­fall vor Her­aus­for­de­run­gen gestellt sich eher fra­gen okay, wie kön­nen wir jetzt das Bes­te dar­aus machen und bei denen das irgend­wie so ganz aus dem Inne­ren her­aus zu spru­deln scheint? Die Fra­ge ist natür­lich kei­ne Ent­schul­di­gung.

Björn
Ich ken­ne aber vor allem auch Men­schen, bei denen es sich gewan­delt hat. Also ich ken­ne Men­schen, die von eher pro­blem­ori­en­tiert in eine tota­le Lösungs­ori­en­tie­rung sich gewan­delt hat, weil sie das ein­mal tat­säch­lich erlebt und erfah­ren, am eige­nen Leib erfah­ren haben, was eigent­lich pas­sie­ren kann, wenn man in einer Pro­blem­zo­ne hän­gen­bleibt und wenn man eben nicht in die­se Lösungs­ori­en­tie­rung kommt. Da ken­ne ich eigent­lich am meis­ten, muss ich sagen. Die meis­ten, die ich ken­ne, die jetzt sehr lösungs­ori­en­tiert sind, waren mal Pro­blem fokus­siert und pro­blem­ori­en­tiert. Also von daher, das ist ja eigent­lich auch sehr ermu­ti­gend, weil man dann, wenn man dar­an ja schon able­sen kann, dass sich sowas sehr wohl wan­deln lässt.

Jan
Ja, also ich glau­be, wich­tig ist in dem Zusam­men­hang auch noch mal das The­ma anzu­spre­chen, dass man nicht in der Ver­drän­gung kommt. Es geht ja nicht dar­um zu sagen, alles das, was jetzt eigent­lich nega­tiv ist, ist jetzt ein­fach nicht mehr nega­tiv, son­dern wir sagen, es gibt.

Björn
Auch nicht.

Jan
Alles toll, das gibt es viel­leicht gar nicht, es gibt ja kei­ne Pro­ble­me, son­dern alles ist eigent­lich toll. Dar­um geht es nicht, son­dern es geht tat­säch­lich eher dar­um, sich in die Lösung zu ori­en­tie­ren.

Björn
Und viel­leicht auch da noch mal Das hat­ten wir ja auch beim The­ma posi­ti­ves Den­ken. Es ist es ist ja völ­lig absurd, ein Pro­blem zu lösen, ohne sich des­sen bewusst zu sein. Man kann ja nichts lösen, was man nicht, was man ver­drängt. Also wenn man behaup­ten wür­de, es gibt etwas nicht, kann man es ja auch gar nicht lösen. Und ein gesun­der Umgang damit ist ja das, was wir hier eigent­lich mei­nen.

Jan
Rich­tig? Genau. Und wenn wir jetzt dar­über spre­chen, über das The­ma, dann ist ja jetzt eben die Fra­ge, wie kann ich mich dahin ent­wi­ckeln? Und erst mal ist, glau­be ich, auch da wie­der der Schritt fest­zu­stel­len, wann ich über­haupt ja viel­leicht in einer Schlei­fe hän­ge. Also wenn ich anfan­ge zu dra­ma­ti­sie­ren, wenn ich anfan­ge, mir dar­über Gedan­ken zu machen, was alles Schlim­mes pas­sie­ren kann und wei­ter, dann bin ich eigent­lich in einer Pro­blem­ori­en­tier­te drin. Wenn ich also schlim­men oder schlim­me­ren Fäl­len ist es auch die­ses Kata­stro­phe pas­sie­ren, dass ich also sage, das ist alles eine Kata­stro­phe, was hier jetzt pas­siert, ganz, ganz schlimm. Und so wei­ter und ich muss erst mal fest­stel­len, dass das der Fall ist. Also manch­mal kommt man ja auch so in ein Gedan­ken­ka­rus­sell hin­ein und ist sich dar­über gar nicht so rich­tig im Kla­ren. Das geht ein­fach von­stat­ten. Aber wich­tig ist hier­bei eben auch wie­der die­ses The­ma Selbst­re­fle­xi­on sich des­sen bewusst wer­den. Und das kann auf unter­schied­li­che Art und Wei­sen erfol­gen, bei­spiels­wei­se auch durch das The­ma Medi­ta­ti­on. Dar­über haben wir schon gespro­chen.

Jan
Es kann aber auch erfol­gen. Über das The­ma Tage­buch­schrei­ben haben wir auch bereits eine Fol­ge gemacht, dass man also erst mal fest­stellt Womit setzt sich der Geist eigent­lich gera­de aus­ein­an­der und dass man sich mal hin­ter­fragt Sehe ich jetzt hier eigent­lich gera­de Pro­ble­me oder sehe ich jetzt hier Lösun­gen? Oder wie beschrei­be ich eigent­lich mei­ne aktu­el­le Situa­ti­on und wie neh­me ich das wahr? Das ist eigent­lich der ers­te Schritt aus mei­ner Sicht erst mal fest­zu­stel­len, was geht über­haupt gera­de in mei­nem Kopf vor?

Björn
Und einen beson­de­ren Fall möch­te ich auch noch ger­ne her­aus­stel­len. Und das ist, dass man sich viel­leicht auch mal fra­gen soll­te Bringt es mir gera­de irgend­was, dass ich mich auf das Pro­blem kon­zen­trie­re? Was habe ich gera­de davon, dass wenn ich mich auf ein Pro­blem kon­zen­trie­re und nicht auf die Lösung? Da sind wir auch an dem Punkt, mit dem ich weiß gar nicht, ob, weil ich das schon mal erwähnt habe, bestimmt den sekun­dä­ren Krank­heits­ge­winn, wie man das so nennt. Ich habe, ich habe, bin, ich habe so vie­le Pro­ble­me, ich lei­de, so, bemit­lei­det mich alle mal krie­ge ich dafür viel­leicht irgend­et­was, was ich mei­ne, auf kei­nem ande­ren Weg zu krie­gen? Da sind wir natür­lich dann auch haar­scharf an der Gren­ze zur Psy­cho­the­ra­pie, wo wir gar nicht hin­ge­hö­ren. Wir zwei aber auch da soll­te man sich mal fra­gen, wenn zum Bei­spiel ein Umfeld sagt Mensch, war­um bist eigent­lich immer so nega­tiv? Sich mal die Fra­ge zu stel­len Was bringt es mir, dass ich so nega­tiv bin? Ist das so, dass ich da irgend­ei­nen Nut­zen dar­aus zie­hen, dass ich es viel­leicht sogar nut­ze, um irgend­et­was zu bekom­men, was ich auf ande­rem Wege viel gesün­der und viel orga­ni­scher und natür­li­cher bekom­men wür­de?

Björn
Das ist dann noch mal ein spe­zi­el­ler Fall.

Jan
Und wenn wir jetzt da sind, dass wir erst mal fest­stel­len, wir sehen die Din­ge nicht objek­tiv neu­tral, son­dern wir sehen sie ein Stück weit eher nega­tiv bewer­tet. Dann kön­nen wir eigent­lich auch im nächs­ten Schritt hin­ge­hen und unser Den­ken trans­for­mie­ren oder ver­än­dern. Dass wir also weni­ger dar­über nach­den­ken und im inne­ren Gespräch sind, was alles Schlim­mes pas­sie­ren kann, son­dern dass ich mich fra­ge. Was ist denn der posi­ti­ve Kern davon? Bzw wie kann ich es zum posi­ti­ven wen­den? Was kann ich heu­te tun mor­gen tun, um die­se Situa­ti­on mög­lichst zu einem posi­ti­ven Ergeb­nis zu brin­gen? Und das ist eigent­lich schon der ers­te Schritt dahin gehend, den Blick dahin zu rich­ten, wie wir kon­struk­tiv mit Ver­än­de­run­gen umge­hen kön­nen.

Björn
Ich wür­de es noch viel ein­fa­cher machen. Ich glau­be, für mich ist der ers­te Schritt, sich erst mal dar­über klar zu wer­den. Wie wäre es denn, wenn es das Pro­blem nicht mehr gäbe? Was wäre denn die Lösung? Wie wäre es denn in der Lösung? Wie wür­de es sich anfüh­len, wenn ich mich in der Lösung befin­den wür­de, also in der end­gül­ti­gen Lösung befin­den wür­de? Wie wür­de ich das mer­ken? Also was? Was wäre? Was wäre weg, wenn ich mich. Wenn das Pro­blem gelöst wäre? Was wäre da, wenn das Pro­blem gelöst wäre? Wie wir? Was wir? Wie wäre ich anders? Wie wäre mein Umfeld anders ver­än­dert? Wenn ich in der Lösung wäre. Ich fin­de das noch viel, viel grund­le­gen­der und ein­fa­cher, als schon in kon­kre­ten Schrit­ten zu den­ken Was müss­te ich jetzt tun? Son­dern erst mal sich dar­über klar zu wer­den Wie wäre es denn dann? Weil ganz viel sich ja zumin­dest aus mei­ner Erfah­rung dann schon von sel­ber ergibt. Also in dem Moment, wo ich mir dar­über klar wer­de, wenn das alles jetzt gelöst wäre, wäre es so und so, dann habe ich eigent­lich intui­tiv schon fast ganz vie­le Schrit­te, die ich gehen kann, die sich aus die­sem die­ser Situa­ti­on in der Lösung erge­ben.

Björn
Habe ich das klar genug aus­ge­drückt oder war das zu kom­pli­ziert?

Jan
Also es ist nicht kom­pli­ziert. Es ist natür­lich ein etwas ande­rer Ansatz. Ich glau­be, das ist auch nicht immer ganz inter­es­sant, wenn wir bei­de über The­men spre­chen, weil wir immer schnell in Maß­nah­men, sozu­sa­gen sehr ope­ra­tiv und. Und ich glau­be, du hast ja auch in Tei­len einen, einen auch etwas emo­ti­ons basier­ten Ansatz, in dem, wie du denkst und han­delst und arbei­test, so dass das im Prin­zip auch für dich noch mal ein ande­rer Ein­stieg ist oder so was. Ich glau­be, das ist halt auch wirk­lich ein biss­chen Typ abhän­gig. Einer­seits ist das Typ abhän­gig. Wie man her­an­ge­hen kann. Oder es gibt ver­schie­de­ne Metho­den, wie man sich der Sache annä­hern kann man. Aber die Fra­ge ist natür­lich auch, was hilft man dem Gegen­über, wenn wir es mal hier raus­neh­men aus unse­rem Gespräch, son­dern mal auf eine Coa­ching Situa­ti­on kom­men, dann wird es Men­schen geben, die kom­men bes­ser mit einem emo­ti­ons basier­ten Ansatz klar. Es gibt Men­schen, die sind eher in einem struk­tu­rier­ten Maß­nah­men bezo­ge­nen Ansatz. Füh­len Sie sich wohl? Und da muss man natür­lich auch als Coach ein­fach gucken, was ist für mein Gegen­über jetzt eigent­lich genau der rich­ti­ge Weg?

Jan
Und da gibt es natür­lich unter­schied­li­che Pha­sen inner­halb eines Coa­chings, wie man im Grun­de genom­men sich dann der Sache annä­hern kann. Aber genau das ist der Punkt. Einer­seits gibt es die Mög­lich­keit, sich da hin­ein­zu­füh­len. Wie wäre es, wenn es gelöst wäre? Wor­an mer­ke ich das? Und so wei­ter und so fort. Der ande­re Punkt ist, dass ich qua­si von die­sem Ziel­zu­stand, also noch­mal vom Ziel­zu­stand, den du gera­de beschrie­ben hast, rück­schlie­ßen. Wir sind die Schrit­te dahin, oder ich kann natür­lich auch kom­men und sagen Was sind die Schrit­te dahin, dass ich zu einem Ziel Zustand kom­me und wie müss­te der sein? Also das sind im Grun­de genom­men die­se bei­den Bewe­gungs­rich­tung, in dem man sich da im Coa­ching fort­be­we­gen kann. Und das Inter­es­san­te dabei ist ja aber eigent­lich das, was pas­siert, näm­lich dass sich unser Den­ken ver­än­dert und dass man, je mehr man das übt, je mehr man da rein­geht, sich auch dar­auf kon­di­tio­niert, sich die rich­ti­gen Fra­gen zu stel­len, die lösungs­ori­en­tier­ten Fra­gen zu stel­len und damit auch ten­den­zi­ell zukünf­tig eher in Lösun­gen zu den­ken.

Jan
Das funk­tio­niert aber tat­säch­lich nur, wenn man es regel­mä­ßig übt. Also da sind wir wie­der bei dem The­ma Neu­ro­plas­ti­zi­tät des Gehirns. Wie kön­nen wir unser Gehirn dahin­ge­hend ver­än­dern, dass es eher so arbei­tet, wie wir das möch­ten, näm­lich posi­tiv ori­en­tiert. Denn wenn wir qua­si immer so wei­ter­ma­chen wie bis­her in den Gedan­ken­ka­rus­sell uns ver­lie­ren oder gehen las­sen, dann wird es wahr­schein­lich auch zukünf­tig wei­ter so lau­fen. Wir müs­sen die ers­ten Male tat­säch­lich. Wie bei einer Übung, wie bei einer Sport Übung und zwei erst mal hin­brin­gen, dass wir das dis­zi­pli­niert durch­ar­bei­ten und mal in die­se Rich­tung den­ken.

Björn
Genau. Das ist ein trä­ger Pro­zess. Das ist ja auch etwas, was nicht von jetzt auf gleich pas­siert ist. Man macht das nicht ein­mal und auch nicht nur zwei­mal oder drei­mal, son­dern das muss man über eine län­ge­re Zeit immer wie­der machen, in klei­nen Dosen. Und dann? Wer hat das? Hat­ten wir ja neu­lich, als wir uns auch noch mal pri­vat über das Sechs Minu­ten Tage­buch unter­hal­ten haben. Und dann ist es so, dass es eigent­lich einen Moment gibt. Das wird mir zumin­dest von den meis­ten, mit denen ich mich dar­über unter­hal­te, so geschil­dert, dass es irgend­wie einen Moment gibt, wo man ganz plötz­lich sehr über­rascht über sich sel­ber ist. Jetzt habe ich ja ganz anders reagiert, als ich es eigent­lich tue und das gefällt mir rich­tig gut. Also jetzt den­ke ich tat­säch­lich eher in einer Lösung, als dass ich das Pro­blem erst mal über mich hin­weg schwap­pen las­se. Oder im posi­ti­ven Den­ken Ich sehe sofort etwas Posi­ti­ves, auch wenn es gera­de etwas Nega­ti­ves ist, was pas­siert ist. Aber das ist ein trä­ger Pro­zess.

Björn
Ich glau­be, das muss. Da muss man sich dar­über bewusst sein, dass das nicht so ist, dass man das ein, zwei­mal macht. Und auf ein­mal ist man ein ande­rer Mensch. Das pas­siert nicht so, da muss man mit sich selbst sehr gedul­dig sein, aber es lohnt sich halt, weil die Der Moment der Über­ra­schung ist unheim­lich schön. Da kann ich aus Erfah­rung spre­chen. Ich weiß nicht, ob du so was auch schon mal erlebt hast, dass man so einen Moment hat, wo man auf ein­mal denkt Mensch, so ist es noch ange­neh­mer.

Jan
Auf jeden Fall. Und wich­tig hier­bei ist aber auch, dass man irgend­was hat, wor­an man das mes­sen kann. Also ent­we­der kommt die­ser Moment so aus dem Nichts. Was einem die Sache aber ver­ein­fa­chen kann, ist auch da tat­säch­lich, dass man das ein Stück weit struk­tu­riert beglei­tet, bei­spiels­wei­se durch ein Tage­buch, wo man auch mal auf­schreibt Wie füh­le ich mich bei­spiels­wei­se oder habe ich heu­te so oder so gedacht? Oder dass man sich tat­säch­lich auch abends hin­setzt und drei Din­ge auf­schreibt, in denen man lösungs­ori­en­tiert gedacht hat. Und das führt ein dazu, dass man abends, wenn man fest­stellt Oh, habe ich nicht getan, am nächs­ten Tag viel­leicht den Wecker hat, dass man über­legt, was eine mög­li­che Situa­ti­on, wo ich eher lösungs­ori­en­tier­ter den­ken kann. Und ande­rer­seits, wenn man das jetzt über eine gan­ze Zeit lang durch­zieht, hat man natür­lich hier auch ein tol­les Reper­toire oder eine Samm­lung an Refe­renz Erleb­nis­sen, wo einem das gelun­gen ist. Und so kann man dann auch tat­säch­lich über einen gewis­sen Zeit­raum dann mal sagen okay, jetzt habe ich schon einen Monat das gemacht und in die­sem Monat habe ich von 30 Tagen 25 wirk­lich was eher lösungs­ori­en­tiert.

Jan
Ich habe fol­gen­de Punk­te da auch tat­säch­lich lösungs­ori­en­tiert gemeis­tert und so blickt man dann natür­lich auch anders dar­auf zurück und kann es auch eher grei­fen, denn es wird auch trotz­dem Tage geben, die sind mies. Wir hat­ten ja schon mal eine Fol­ge zu mie­sen Tagen, wo man das Gefühl hat, alles ist irgend­wie doof. Das kann natür­lich pas­sie­ren. Aber wenn man weiß und auch für sich so ein biss­chen mal ein Ver­hält­nis dafür bekommt, wie oft ist man eigent­lich eher posi­tiv ori­en­tiert, lösungs­ori­en­tiert? Wie oft kommt das noch vor, dass man eher pro­blem­ori­en­tiert ist? Dann sieht man natür­lich auch eine Ent­wick­lung über die Zeit und kriegt auch da wie­der um die Selbst­be­stä­ti­gung, die Refe­renz, Erleb­nis­se, auf dem man auf­bau­en kann und auch sieht, dass man sich ent­spre­chend ent­wi­ckelt.

Björn
Ich fin­de, das hast du schön zusam­men­ge­fasst.

Jan
Dan­ke schön.

Björn
Ich hof­fe, oder wir hof­fen euch hat das heu­te auch etwas gebracht, was eure per­sön­li­che Lösungs­ori­en­tie­rung angeht? Und mein per­sön­li­cher Wunsch wäre, dass er gedul­dig mit euch sagt, wenn ihr euch da anders aus­rich­ten wollt, das wie gesagt nicht von jetzt auf gleich geht, dass es kei­nen Schal­ter ist, son­dern dass es ein Pro­zess ist und dass ihr euch auch nicht zu sehr dafür schel­te, soll­tet ihr noch ein wenig in der Pro­blem­ori­en­tiert ver­haf­tet sein. Wir hof­fen, ihr bleibt uns treu. Unse­re Kon­takt­da­ten ste­hen wie immer und in der Pod­cast Beschrei­bung. Wir freu­en uns natür­lich über Kom­men­ta­re und Anre­gun­gen für zukünf­ti­ge The­men. Und für heu­te sage ich bis nächs­te Woche und der Jan ver­ab­schie­det sich mit sei­nem gewohn­ten:

Jan
Auf Wie­der­hö­ren!