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Präventives Coaching

Wann ist der rich­ti­ge Moment für ein Coa­ching? Ist es not­wen­dig zu war­ten, bis das Kind in den Brun­nen gefal­len ist, oder kann man Coa­ching auch prä­ven­tiv ein­set­zen? Die­ser Fra­ge und unse­ren eige­nen Erfah­run­gen gehen Jan Gus­tav Fran­ke und ich in die­ser Fol­ge nach.

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Hier die Tran­skrip­ti­on des Pod­cast:

Jan
Herz­lich will­kom­men zu einer neu­en Fol­ge von Coach und Coach Ich begrü­ße herz­lich Björn, Hal­lo Björn

Björn
Hal­lo Jan!

Jan
so, wir wol­len uns heu­te beschäf­ti­gen mit einem The­ma, das viel­leicht, was Coa­ching angeht, gar nicht so gewöhn­lich ist, denn wir wol­len heu­te spre­chen über Coa­ching als Prä­ven­ti­on oder Prä­ven­ti­ons­maß­nah­men. Das soll hei­ßen, wir wol­len uns damit beschäf­ti­gen. Was kann man dar­un­ter über­haupt ver­ste­hen? War­um soll­te man oder kann man das tun? Muss man das tun? Kann man das auch sein las­sen? Was gibt es da für Mög­lich­kei­ten und war­um unter­schei­det man da über­haupt zu gewöhn­li­chen Coa­ching Anläs­sen? Das war heu­te die Idee für unse­re Fol­ge.

Björn
Ja, so ist es. Viel­leicht soll­ten wir zur Ein­lei­tung sagen, was eigent­lich nor­ma­le Coa­ching Anläs­se sind. Also was sind die Grün­de, war­um Kli­en­ten uns besu­chen oder was, was Men­schen dazu brin­gen, zu einem Coach zu gehen? Die klas­si­schen Anläs­se sind ja in der Regel Kon­flik­te, Wün­sche, Ziel­er­rei­chung, Fra­gen wie Errei­che ich ein bestimm­tes Ziel, sol­che Din­ge? Und das fällt beim Coa­ching zur Prä­ven­ti­on erst mal weg. Das heißt, ich gehe nicht zu einem Coach, will erklä­ren Kommt nicht zu mir und sagt Ich habe fol­gen­des kon­kre­tes The­ma könn­te man jetzt auch sagen, ist eine net­te Gesprächs­run­de dann. Oder was meinst du?

Jan
Das ist immer die Fra­ge, was man dar­un­ter ver­steht oder wie man das sieht, wenn man das jetzt so flap­sig sagen woll­te. Ja. Aller­dings gibt es natür­lich auch trotz­dem am Ende des Tages einen Auf­trag für den Kli­en­ten, einen Coach oder an die Coach. Und so genau ist es halt nicht nur ein rei­nes Zusam­men­kom­men und Spre­chen letz­ten Endes. Aber es ist schon auf jeden Fall ein Unter­schied zu den übli­chen Anläs­sen, die wir haben. Also Coa­ching als Prä­ven­ti­ons­maß­nah­men in Anfüh­rungs­stri­chen ist Anlass-unbe­zo­gen. Und das ist auch inso­fern ganz inter­es­sant, als dass ja oft­mals auch die Coa­ching Bezie­hung auch als eine Bezie­hung auf Zeit ange­se­hen defi­niert wird. Das heißt, Ziel einer Coach gehen­den Bezie­hung ist dafür für gewöhn­lich nicht das. Also ins­be­son­de­re nicht, dass da irgend­ei­ne Art von Abhän­gig­keits­ver­hält­nis ent­steht oder so was. Son­dern in der Regel bear­bei­tet man ein The­ma zu einem Ergeb­nis und nach Mög­lich­keit wenn. Wenn das über­haupt so geht, defi­niert man auch am Anfang schon, wie vie­le Sit­zun­gen das unge­fähr in Anspruch neh­men wird und ver­sucht da eigent­lich schnellst­mög­lich zum Ziel zu kom­men. Es gibt ja durch­aus auch Coa­ches, die zu Recht sagen Mein Ziel ist, dass sie mich nicht mehr brau­chen.

Björn
Wer sagt denn sowas? Ja, ja, ich glau­be, den Satz habe ich schon mal benutzt, oder ist jetzt gera­de so nett gelacht. Des­we­gen habe ich gedacht, du woll­test mich zitie­ren. Aber das ist ein Satz, den von einem Guten, dem man von einem guten Coach eigent­lich regel­mä­ßig hören soll­te, dass der Kli­ent den Coach nicht mehr brau­chen soll­te und auch bei Ent­schei­dungs­fin­dun­gen in kei­ne Abhän­gig­keit von dem Coach besteht. Also nicht im Sin­ne von Jetzt habe ich hier eine neue Fra­ge­stel­lung. Da muss ich mal ganz drin­gend erst mit mei­nem Coach drü­ber spre­chen, bevor ich irgend­was ent­schei­den kann, son­dern genau das Gegen­teil ist ja eigent­lich das Ziel. Also muss man sich die Fra­ge stel­len Was soll Coa­ching als Prä­ven­ti­on dann eigent­lich brin­gen und wann ist es seri­ös? Wann ist das nicht eine Abhän­gig­keit? Ich sel­ber gebe es jetzt ein­fach mal zu, ich mache das. Ich habe selbst innen eine Coa­ching, die ich alle wie oft 3 4 Mona­te, so wie es in den Kalen­der gut passt, besu­che zur Prä­ven­ti­on ein­fach und mit der über alles mög­li­che spre­che, was so in der Zwi­schen­zeit gesche­hen ist.

Björn
Also was ich als per­sön­lich, als gra­vie­rend emp­fun­den habe, wo ich dann drü­ber spre­che. Und das ist völ­lig anders. Also ich kom­me nicht dahin. Ich habe so ein gro­ßes Pro­blem gera­de oder ich. Hier brau­che ich Unter­stüt­zung, da weiß ich nicht wei­ter, son­dern ich benut­ze das als Spie­gel in dem Moment als Kli­ent und anders­rum mache ich das dann genau­so. Ich benut­ze das als Spie­gel. Und damit kom­men wir eigent­lich schon zu einer Vor­aus­set­zung dafür. Das ist natür­lich nur mög­lich mit jeman­dem, mit dem man schon eine wirk­lich gute Coach Bezie­hung auf­ge­baut hat. Also wenn wir jetzt einen neu­en Kli­en­ten krie­gen und der sagt, ich möch­te prä­ven­tiv mal zum Coa­ching, wird es eher schwie­rig, weil bei aller Empa­thie, die wir besit­zen und bei allen Fähig­kei­ten, die wir sit­zen und Tools, die wir ken­nen, kann man natür­lich nicht so viel aus einem Gespräch her­aus­le­sen, wenn man den Kli­en­ten nicht so gut kennt.

Jan
Wobei die Viren sehr ger­ne mache. Also ich glau­be auch, dass das eine ande­re Bezie­hung ist, wenn man sich gut kennt. Wobei ich den­ke, dass es auch durch­aus inter­es­sant sein kann, auch als Kli­ent oder als Per­son, da ver­schie­de­ne Coa­ches aus­zu­pro­bie­ren und zu gucken, an wel­cher Stel­le funk­tio­niert das gut für mich. Und auch das kann ja sozu­sa­gen neue Impul­se geben. Es gibt ja auch durch­aus Bera­tungs Bezie­hun­gen, in denen viel­leicht auch mal irgend­was ein­ge­fah­ren ist und wo dann mal eine ganz neue Idee und eine ganz neue Art auch einen vor­an brin­gen kann. Aber auf jeden Fall ist es auch eine Mög­lich­keit, da qua­si in einem ver­trau­ens­vol­len Ver­hält­nis dazu zu arbei­ten und da qua­si anzu­schlie­ßen. Even­tu­ell auch schon an ein Coa­ching Erfol­ge, die man gemein­sam hat­te zu ande­ren The­men. Ja, ich du hat­test gera­de gesagt auch wie kann man dafür sor­gen, dass man nicht abhän­gig wird? Und ich glau­be, ein ganz wesent­li­cher Unter­schied ist, dass The­men zu Ende bear­bei­tet wer­den. Soll hei­ßen Wenn ein Kli­ent mit einem Anlie­gen kommt, dann soll­te die­ses Anlie­gen kon­se­quent durch­ge­ar­bei­tet wer­den und auch zu einem zufrie­den­stel­len­des Ergeb­nis kom­men.

Jan
Aber es soll­te sich nicht die Situa­ti­on ein­stel­len, dass die­ses The­ma zum Dau­er­bren­ner wird. Rich­tig. Wenn, wenn, wenn qua­si die Prä­ven­ti­on sozu­sa­gen nur ist, dass die­ses The­ma nicht zu Ende bear­bei­tet ist und das immer wie­der wie­der auf­taucht und es eigent­lich eine Sym­ptom­be­hand­lung ist über einen lan­gen Zeit­raum, dann wäre das jetzt. Nach mei­nem Ver­ständ­nis mag und mögen die Mei­nun­gen auch aus­ein­an­der­ge­hen, aber viel­leicht nicht unbe­dingt die rich­ti­ge Art und Wei­se. Dann soll­te man viel­leicht lie­ber noch mal schau­en, ob man sich der Sache anders wid­men kann, um dann mal zu einem Ergeb­nis zu kom­men. Und hier geht es ja wirk­lich tat­säch­lich dar­um, nicht The­men ewig vor­zu­füh­ren, son­dern eigent­lich zu sagen Hier gibt es viel­leicht gar kein kon­kre­tes The­ma, son­dern man spricht mal über die Din­ge, die einen aktu­ell beschäf­ti­gen, um da auch ein­fach mal neue Impul­se zu bekom­men.

Björn
Genau rich­tig. Ich glau­be die Prä­ven­ti­on, dass da kei­ne Abhän­gig­keit ent­steht, das ist vor allem Ver­ant­wor­tung des Coa­ches. Natür­lich kann man da auch als Kli­ent wach­sam sein, aber der Coach hat dann natür­lich die Haupt­ver­ant­wor­tung, wie du sagst, das The­ma rich­tig zu Ende behan­delt wer­den bzw. auch und das sind ja die Grund­sätz­lich kei­ten im Coa­ching, dass man eben die Ent­schei­dungs­fin­dung dem dem Kli­en­ten über­lässt und nicht Din­ge sagt wie sie müs­sen. Sie soll­ten, damit der Kli­ent die Ent­schei­dung wirk­lich für sich sel­ber trifft und nicht das Gefühl hat, ich brau­che jetzt eine exter­ne Quel­le, die das mir abnimmt. Die­se Ver­ant­wor­tung für mich sel­ber, dar­um geht es bei Coa­ching als Prä­ven­ti­on also über­haupt nicht. Ich glau­be, wir soll­ten auch dar­auf ein­ge­hen, was es für Vor­aus­set­zun­gen gibt, dass das funk­tio­niert, los­ge­löst davon, ob es eine gute Coach quä­len­den Bezie­hung gibt. Du hast schon recht, natür­lich. Auch wenn jemand jetzt frisch zum Coa­ching kommt, kann das ja trotz­dem berei­chernd sein, auch wenn man sich noch nicht gut kennt. Aber ich glau­be es gibt auch Kli­en­ten Sei­te ein paar Vor­aus­set­zun­gen, die sind schon wich­tig.

Jan
Wel­che Wit­ze denn dann?

Björn
Wenn ich mei­ne gelieb­te Acht­sam­keit steht, dann natür­lich ganz weit oben. Acht­sam­keit ist die­ser die­ser Mode­be­griff, der, wo ich ja immer den­ke, dass er uns an jeder Ecke um die Ecke, um den um die Ohren geschla­gen wird, ohne dass näher erklärt wird, was es eigent­lich ist und wie man wirk­lich acht­sam lebt. Aber Acht­sam­keit bedeu­tet in dem Fall ja, dass man so bewusst durchs Leben geht, dass man dann auch schon im Vor­feld so reflek­tiert ist, dass der Coach ein­stei­gen kann. Also wenn ich, wenn ich vom Coach sit­ze und dann nur sage Ja, und dann hat er und dann hat das und dann ist das pas­siert. Dann habe ich den Brief bekom­men oder sowas und dann noch über­haupt nicht in irgend­ei­nem Maße drü­ber reflek­tie­ren konn­te, weil mir die Acht­sam­keit fehlt, das gar nicht für mich per­sön­lich bewer­ten konn­te, habe ich natür­lich eine äußerst schwie­ri­ge Gesprächs­grund­la­ge.

Jan
Ich stel­le mir die Fra­ge, wie es aus Coa­ching Sicht ist, wenn der Coach ja prin­zi­pi­ell auch viel­leicht ja mit den rich­ti­gen Fra­gen dazu anre­gen kann, dann auch genau die­se Refle­xi­on zu kom­men.

Björn
Ja, ist was wah­res dran. Ich fin­de es effi­zi­en­ter, wenn die Acht­sam­keit auf Kli­en­ten Sei­te dann schon ein biss­chen erhöht ist.

Jan
Ja klar. Ich mei­ne es fällt einem dann leich­ter aus dem was was man an The­men hat, sozu­sa­gen für sich auch schon vor­weg her­aus­zu­kris­tal­li­sie­ren, was man auch, wor­über man auch spre­chen möch­te. Also ich mei­ne es ist trotz­dem so, auch wenn man das jetzt als Prä­ven­ti­on macht, dann sitzt man ja jetzt nicht drei Tage zusam­men und redet über alles, was über die letz­ten 3 Mona­te pas­siert ist. Und wahr­schein­lich hat man ja trotz­dem ein begrenz­tes Zeit­fens­ter von einer Stun­de, zwei Stun­den oder so was. Ja jetzt qua­si ein­fach nur von dem zu spre­chen, was einem zuletzt für eine Laus über die Leber gelau­fen ist. Oder viel­leicht nicht unbe­dingt direkt ziel­füh­rend. Aber nichts­des­to­trotz könn­te sogar dar­aus das was kom­men. Aber ja, es wird so, da will ich dir zustim­men. Es wird eigent­lich um so effi­zi­en­ter, wahr­schein­lich und ziel­ge­rich­te­ter, reflek­tier­ter und acht­sa­mer man auch für sich selbst ist. Und ja, je mehr man sich dar­über im Kla­ren ist, was die The­men sind, die einen beschäf­ti­gen oder wo auch viel­leicht noch ein biss­chen was mehr mit drin sein könn­te, dann gibt es viel­leicht Punk­te oder Begeg­nun­gen, die einen beson­ders getrig­gert haben.

Björn
So war es zum Bei­spiel, dass beschäf­tigt haben.

Jan
Oder ist da irgend­was, was einen nicht los­lässt oder ande­res oder was sich wie­der­holt? Also ein schö­nes Mit­tel, um das her­aus­zu­fin­den, ist Tage­buch­schrei­ben. Ich weiß nicht. Machst du das?

Jan
Ich schrei­be kein Tage­buch.

Björn
Ja, ich schon. Also ich set­ze mich schon jeden Abend hin, manch­mal auch im Lau­fe des Tages, und schrei­be mir Din­ge auf, die mir bemer­kens­wert erschei­nen. Ist ja auch eine gute Acht­sam­keits­übun­gen wie­der. Und was ich dann im Vor­feld von so einem ich nen­ne es ja TÜV, du weißt das schon von sei­nem TÜV Ter­min mache, ist, dass ich mir ein­fach die letz­ten Mona­te noch mal durch­schaue. Und ich habe mir dann in der Regel schon mar­kiert, wenn irgend­et­was mir beson­ders sich beson­ders ein­ge­brannt hat oder mir irgend­et­was auf­fällt. Das mar­kie­re ich dann. Und dann habe ich eigent­lich schon die The­men, über die spre­chen möch­te. Also du, kei­ne drei­tä­gi­ge Sit­zung, in der ich die letz­ten drei Mona­te wie­der­ge­be, son­dern ich habe dann schon das, wor­über ich spre­chen möch­te. Und dann ergibt sich eigent­lich der Rest der Coa­ching Sit­zung ganz von allei­ne.

Jan
Was natür­lich ein tol­les Tool und eine tol­le Vor­be­rei­tung für sol­che Sit­zun­gen ist. Ja, wenn man da auf einen sol­chen Fun­dus zurück­grei­fen kann, auch an Erfah­run­gen und Din­gen, die man noch als Wert emp­fun­den hat, nie­der­zu­schrei­ben und Tage­buch­schrei­ben es wirk­lich. Ich kann es dir nur ans Herz legen. Eigent­lich jedem ist eine wirk­lich tol­le Sache. Auch wenn man es viel­leicht nur befris­tet für einen Monat macht oder für eine Woche, reicht es schon, weil es fällt einem sehr viel auf in dem Moment, wo man es zu Papier bringt. Wie du sagst, bekommt es ein ganz ande­res Gewicht. Und wenn man zum Bei­spiel die glei­chen The­men oder das glei­che, auch wenn es immer ein paar Tage ver­setzt ist, immer wie­der auf­schreibt, fällt es einem viel mehr auf, wenn man es auf­schreibt und dadurch wird einem sehr viel bewusst. Was dann auch? Selbst wenn es jetzt Coa­ching ohne Prä­ven­ti­on wäre. Also wenn es jetzt bezo­gen ist Coa­ching. Dar­aus erge­ben sich manch­mal schon tat­säch­lich auch Coa­ching The­men, die man gezielt bespre­chen kann.

Jan
Ja, und dar­über hin­aus ist natür­lich das Tage­buch schrei­ben, wenn man es tut und wenn man dann so etwas sieht, sich dann auch anschaut, auch schon allein eine Mög­lich­keit, dass einem Din­ge offen­bar wer­den, an denen man schon selbst arbei­ten kann.

Björn
Auch wenn das auch noch mal eine eige­ne Fol­ge wert, den­ke ich.

Björn
Tage­buch­schrei­ben ja, ob man jetzt qua­si ein all­ge­mei­nes Tage­buch schreibt? Es gibt Men­schen, die schrei­ben Erfolgs, Tage­bü­cher, Gefühls, Tage­bü­cher, alles Mög­li­che. Inso­fern ist das schon. Ist das ja auch ein The­ma, was inter­es­san­ter­wei­se doch immer wie­der auf­taucht. Es ist nicht so sel­ten, dass das auch getan wird. Und eigent­lich eine, wie ich fin­de, schö­ne, schö­ne. Gewohn­heit?

Björn
Ja, eine sehr schö­ne Gewohn­heit. Es gibt da ja tat­säch­lich mitt­ler­wei­le auch ver­schie­dens­te Tech­ni­ken. Ja, das alles wird ja auch das in irgend­ei­ner Form kom­mer­zia­li­siert. Das ist ja so, da gibt es ja zig Apps auf den diver­sen App Stores, die einem das erleich­tern wol­len. Da bin ich kein Freund von. Ich glau­be dar­an, dass dann in dem Fall hand­schrift­lich wirk­lich bes­ser ist, obwohl ich ja in vie­len Berei­chen so ein Digi­tal Ver­fech­ter bin. Dann gibt es im hand­schrift­li­chen Bereich das Bul­let Jour­nal, das bestimmt schon mal gehört, was für eine spe­zi­el­le Tech­nik ist. Ach, dann habe ich jetzt noch nicht das Sims Jour­nal mal gese­hen. Das heißt ich Sims Tech­nik. Also da gibt es alles mög­li­che. Ich benutzt davon gar nichts. Ich schreib ein­fach das, was mir im Kopf ist und ich gehe. Und das schrei­be ich auf. Ich habe Bul­let Jour­nal tat­säch­lich mal ver­sucht. Das ist ganz, ganz span­nend, weil es ja auch To-Do-Lis­ten mit ein­be­zieht, die man sich dann dar­stellt. Aber für mich ist ein Tage­buch eher eine Refle­xi­on, eine Mög­lich­keit und nicht irgend­was, wo ich irgend­wel­che Tasks auf­schrei­be, die ich unbe­dingt erle­di­gen muss.

Björn
Das mache ich mit ande­ren Din­gen.

Jan
Also das tra­di­tio­nel­le Tage­buch mit einem klei­nen klit­ze­klei­nen Schlöss­chen dran geschrie­ben.

Björn
Ich habe kein Schloss. Nein.

Jan
Ja, da stellt sich ja trotz­dem noch die Fra­ge War­um soll­te man jetzt über­haupt Coa­ching als Prä­ven­ti­on betrei­ben? Also wir haben jetzt gesagt, es ist anders, unge­zo­gen. Das heißt, man tut es und kommt dann auch auf The­men, die einen viel­leicht gera­de beschäf­ti­gen. Aber was ist jetzt Sinn der Sache? Was kann ein da oder war­um kann einen das wei­ter­brin­gen? Dar­über haben wir jetzt noch nicht gespro­chen und wir hat­ten ja gera­de kurz in dem in dem Vor­ge­spräch schon uns aus­ge­tauscht. Und da ist mir die­ses Bild in den Kopf gekom­men von einem Feld, was irgend­wie gewäs­sert wird und frucht­bar gehal­ten wird und so gar nicht erst aus­trock­nen anfängt zu bren­nen. Also im Grun­de genom­men schon vor­her auf­zu­pas­sen und und das woll­te ich jetzt hier zumin­dest mal stra­pa­zie­ren, zumin­dest bei mir.

Björn
Ist aber ein schö­nes Bild, weil man gießt. Ja, das fällt tat­säch­lich im Vor­feld, bevor es so dürr ist, dass es kein Was­ser mehr auf­neh­men kann. Also wenn die Kri­se eigent­lich schon ein­ge­tre­ten ist, wenn wir bei dem Bild blei­ben und eine schö­ne Meta­pher ist das und dann fließt das Was­ser halt nur ab oder man braucht erheb­lich mehr Zeit, damit das Was­ser auch wirk­lich zu den Wur­zeln drängt. Und so ist es beim Kochen zur Prä­ven­ti­on halt, auch wenn wenn man ähm, ich will es so sagen wenn. Wenn wir unse­ren All­tag neh­men. Und wir. Wir haben in unse­rem All­tag, egal was wir für einen Job haben, wir wer­den befeu­ert. Jeden Tag mit tau­send The­men. Das ein­drü­cken Ver­än­de­run­gen. Kol­le­gen kom­men, Kol­le­gen gehen. Neue Auf­ga­ben­be­rei­che, neue digi­ta­le Tools zum Bei­spiel, mit denen wir arbei­ten müs­sen. Irgend­wie so was. Und wir haben eigent­lich gar nicht die Zeit, uns im All­tag. So inten­siv mit sol­chen The­men, die da an uns vor­bei­rau­schen, aus­zu­tau­schen. Und ich glau­be, dass Coa­ching da hel­fen kann, Pro­ble­me zu ver­hin­dern, wo sie sonst viel­leicht über einen län­ge­ren Zeit­raum ent­ste­hen könn­ten.

Björn
Dass das eine das ande­re ist. Ich bin ja ein gro­ßer Freund von Sche­ma Coa­ching, auch wenn ich die Aus­bil­dung noch nicht fer­tig gemacht habe. Aber Sche­ma Coa­ching ist ja ein ganz span­nen­des The­ma für mich. Was ja besagt, dass wir allen alle nach Mus­tern han­deln und die­se Mus­ter sehr, sehr früh in uns ein­ge­brannt wer­den und dass man die­se Mus­ter ja ver­än­dern kann. Und ich glau­be tat­säch­lich, dass es auch wenn man ein The­ma aus­führ­lichst behan­delt hat und für sich da Lösun­gen gefun­den hat, dass es sein kann, dass sol­che Mus­ter wie­der auf­fla­ckern. Dass das aus der tie­fen, hin­ters­ten Win­keln unse­res Hirns sich irgend­wann mal wie­der mel­det. Und dann ist Coa­ching zur Prä­ven­ti­on ein­fach auch ein schö­nes Tool, um das früh­zei­tig zu erwi­schen. Also dass man wie­der viel­leicht in Fahr­was­ser gerät, was man eigent­lich durch ein Coa­ching mal been­det hat. Ich hat­te das noch mit einer Kli­en­tin vor gar nicht lan­ger Zeit, dass ich den Satz gehört habe Ach, dann kam ein ste­ti­ges und flüch­ti­ges Wort. Hat mich das wie­der ein­ge­holt? Und weil das eigent­lich ein The­ma war, das schon vor zwei, drei Jah­ren mit einem ande­ren Coach mal bespro­chen wur­de.

Björn
Und da habe ich noch gedacht Siehs­te, da wäre es viel­leicht schön gewe­sen, wenn man da zwi­schen­durch ein­fach ein biss­chen durch so ein Gespräch mit einem Coach ein­fach dran geblie­ben wäre, damit es einen nicht mehr ein­holt. Das ist auch ein schö­ner Anlass für ein Coa­ching.

Jan
Und Prä­ven­ti­on ist ja auch in ande­ren Berei­chen des Lebens eigent­lich gar nicht unüb­lich. Also wenn du schon sagst, du bezeich­nest es auch als etwas regel­mä­ßi­ges Coa­ching, auch ohne Anlass, dann ist es ja so, dass es bei Tech­nik sowie­so so gemacht wird, dass regel­mä­ßig gewar­tet wird. Also eine War­tung statt­fin­den wird. Und auch in ande­ren Berei­chen unse­res Lebens ist es ja so, dass wir auch durch­aus prä­ven­tiv unter­wegs sind. Also wir gehen ein­mal im Jahr zum Doc, zum Check up, las­sen regel­mä­ßig die Zäh­ne kon­trol­lie­ren. Wir tun auch sport­li­che Din­ge, um uns fit zu hal­ten. Auch das ist natür­lich was. Wenn ich mei­nen Kör­per stär­ken kann, dann klappt das auch nicht bei der kleins­ten Belas­tung zusam­men.

Björn
Und das ist ein schö­nes Bild. Jan Ent­schul­di­ge, wenn ich dir ins Wort fal­len, aber das ist ein schö­nes Bild mit dem Sport, wenn. Wenn man erst dann Sport macht, wenn man den Herz­in­farkt schon hat­te, dann ist es ja eine Reha­bi­li­ta­ti­on, dann ist es kei­ne Prä­ven­ti­on. Und das ist viel, viel müh­sa­mer.

Jan
Und das ist, genau das ist der Punkt auch mit dabei. Und ich fin­de also oft­mals begeg­net mir das, ich weiß nicht, wie das geht, aber das eben auch Din­ge getrennt betrach­tet wer­den und wir sind halt ein­fach kei­ne getrenn­ten Wesen. Also es gibt sowohl wie wir bestehen aus unse­rem Kör­per, aus unse­rem Geist und alles kommt zusam­men und. Es ist natür­lich so, dass wenn ich mich. Sport­li­che Ertüch­ti­gung hal­te nur bewusst ernäh­re, auf mein Gesamt­erschei­nung ach­te, dann füh­le ich mich men­tal schon bes­ser und das hilft mir. Und genau­so ist es so Wenn ich mich men­tal gut füh­le, dann bin ich auch eher in der Lage, mich fit zu hal­ten, ande­re Din­ge zu machen und so wei­ter und so fort. Das heißt, das eine greift auch in das ande­re über, beein­flusst sich auch und sowohl das, was wir in Akti­vi­tä­ten tun, auch sport­lich oder beruf­lich usw. Das hat alles einen Ein­fluss auf unse­re Psy­che, auf unser Emp­fin­den, auf unser Wohl­be­fin­den. Und wie gesagt, genau­so die die Psy­che, auch auf die ande­ren Berei­che. Und des­halb fin­de ich das auch ehr­li­cher­wei­se zu kurz gegrif­fen.

Jan
Gera­de wenn man eben auch in for­dern­den Situa­tio­nen ist, das bei­sei­te zu las­sen. Zumin­dest gibt es das Risi­ko, dass es sich dann eben in eine Rich­tung ent­wi­ckelt, die viel­leicht nicht so super ist. Und da gibt es natür­lich ganz, ganz vie­le unter­schied­li­che Wege, die man damit gibt, die man da gehen kann. Es gibt ganz vie­le Din­ge, die kann man selbst tun. Man kann ja auch durch­aus ein sehr bewuss­tes Leben füh­ren und ein gutes Leben und ein psycho gesun­des Leben, ohne dass man ein Coa­ching hat. Also auch ein Coa­ching ist ja nur ein Ange­bot und nur ein Tool. Es gibt auch Men­schen, die machen regel­mä­ßig Sport, die ande­ren kom­men bes­ser zurecht, wenn sie einen pas­sen­den Trai­ner teil­wei­se an der Sei­te haben, der auch mal guckt Wie ist denn die Hal­tung mit dabei? Und so wei­ter. Und ähn­lich sehe ich das im Grun­de genom­men im Coa­ching. Auch das hilft uns auf der men­ta­len Sei­te. Und es ist kein Qua­li­täts­merk­mal, ob man es tut oder ob man es nicht tut. Man kann sich auch anders auch men­tal gut hal­ten.

Jan
Manch­mal braucht es viel­leicht auch mal ein biss­chen pro­fes­sio­nel­le Unter­stüt­zung irgend­wo. Aber ich glau­be, wich­tig ist halt ein­fach, dass man auf sich ach­tet und eben nicht die Sache so wei­ter­lau­fen lässt, dass es halt eben erst zur Kri­se kommt, erst zur Kata­stro­phe und man dann anfängt zu arbei­ten, weil dann ist der Weg natür­lich viel län­ger und müh­sa­mer.

Björn
Genau­so ist glau­be ich auch ganz schö­nes Tool um. Also wir hat­ten ja neu­lich hat­ten, als wir mit Naray­en mit­ein­an­der spra­chen, jetzt nicht im Rah­men des Pod­cast, son­dern wir reden ja auch sonst mit­ein­an­der und da haben wir ja auch das Know how hat­ten wir, haben wir ja auch dar­über gespro­chen, dass wie­der so eine Dis­kus­si­on ent­brannt ist über Busi­ness Coa­ching und per­sön­li­ches Coa­ching, also inwie­weit sich das tren­nen lässt oder auch nicht tren­nen lässt. Und da hilft Coa­ching zur Prä­ven­ti­on halt auch wenn ich in einem, wenn ich in mei­nem per­sön­li­chen Umfeld zum Bei­spiel irgend­ein Dra­ma habe, eine Tren­nung oder auch was ande­res, was Posi­ti­ves ein Kind wird gebo­ren, sol­che Geschich­ten, dann wird das. Ohne Zwei­fel Ein­fluss auf mein beruf­li­ches Tun und Sein haben, das kann man nicht tren­nen. Es gibt nicht die­sen Men­schen, der die eige­ne Per­sön­lich­keit zu Hau­se lässt, in den Job fährt und dann da auf ein­mal ein völ­lig ande­rer Mensch ist, den das alles nicht tan­giert und umge­kehrt ja genau­so. Also habe ich im Job eine gra­vie­ren­de Ver­än­de­run­gen, einen neu­en Chef, ande­re Kol­le­gen, viel­leicht ein ganz neu­er Arbeit­ge­ber.

Björn
Wird das auch Aus­wir­kun­gen auf mein per­sön­li­ches Umfeld haben? Und da ist so ein Coa­ching Gespräch eine wun­der­ba­re Mög­lich­keit, wenn man das denn möch­te. Die­se Ver­än­de­rung so zu reflek­tie­ren, dass sich das auch mit­ein­an­der inte­griert, weil das ist ja ganz häu­fig so, dass die Berei­che so künst­lich getrennt wer­den zum Schutz des jewei­li­gen ande­ren Bereichs, dass man da in einen inne­ren Kon­flikt gerät, weil man das ein­fach nicht mehr über­ein­an­der bringt. Ein Bei­spiel Ich habe einen ande­ren Job, der kos­tet deut­lich mehr Zeit. Dar­über ist der Part­ner dann sau­er. Das krie­ge ich nicht. Fair argu­men­tiert. Dann mache ich mir Sor­gen. Ich schla­fe schlecht, weil ich nicht mehr so viel Leis­tung muss, noch mehr arbei­ten. Also so ein Schnee­ball­sys­tem. Und da kann Coa­ching rela­tiv früh eigent­lich zur Prä­ven­ti­on hel­fen, um so bes­ser zu inte­grie­ren. Hmm, ja.

Jan
Ja, ja, genau. Ich war ja mit dem oder oder Teu­fels­krei­se oder wir. Ja, ich glau­be auf jeden Fall, das eine bedingt das ande­re und hat dar­auf.

Björn
Ja, ja, ja, ich glau­be bei­des wäre rich­tig, weil auch noch auf das The­ma Work-Life-Balan­ce. Hm, das wäre ja auch noch mal ein schö­nes The­ma für eine ande­re Fol­ge. Und eben die Fra­ge wie du schon sagst, kann man sie über­haupt getrennt betrach­ten oder kann man das nicht in die­sem Zusam­men­hang? Und was hat das eine für einen Ein­fluss auf das ande­re?

Björn
Ja, so ist es ja.

Jan
Also wir haben über eini­ges gespro­chen. Hast du Lust ein klei­nes Fazit zu zie­hen?

Björn
Ja, ich fand eigent­lich das. Du hast so ein schö­nes Schluss­wort schon gespro­chen. Du hast gesagt Coa­ching ist Prä­ven­ti­on ist auch nur ein Ange­bot. Es gibt sehr wahr­schein­lich genug von unse­ren Hörern, die, die so bewusst durchs Leben gehen, allein durch Hören die­ses Pod­casts viel­leicht schon, dass sie schon so hoch reflek­tiert sind, dass sie das viel­leicht gar nicht für sich in Anspruch neh­men müs­sen. Aber selbst für die kann so ein völ­lig offe­nes Coa­ching hel­fen, um früh­zei­tig und ein Bild wie­der auf­zu­grei­fen, den Acker zu bewäs­sern, um ihn nicht aus­trock­nen zu las­sen und zu ver­hin­dern, dass Kri­sen oder wirk­lich Kon­flik­te oder brenz­li­ge Situa­tio­nen über­haupt ent­ste­hen. Es tut sehr gut, sich aus Erfah­rung her­aus räumt den Kopf dann auch noch mal auf, selbst wenn man schon reflek­tier­ter Mensch ist. Aber wie gesagt, wer möch­te, der kann. Wer nicht möch­te, der muss nicht.

Jan
Ja, alles kann, nichts muss.

Björn
Genau. Ja, wir hof­fen, es hat euch gefal­len. Heu­te so ein biss­chen mehr im Plau­der­ton, weil das The­ma ja auch dadurch, dass es so ein Anlass-unbe­zo­ge­nes Coa­ching ist, so ein biss­chen mehr Frei­raum bie­tet. Wir wür­den uns freu­en, wenn ihr uns treu bleibt. Wenn ihr Wün­sche für The­men habt, könnt ihr uns die ger­ne schi­cken. Unse­re Kon­takt­da­ten sind wir immer unten in den Pod­cast Notes ver­merkt und wir hof­fen, ihr bleibt uns gewo­gen und freu­en uns auf die nächs­te Woche mit euch. Bis bald.

Jan
Auf Wie­der­hö­ren!