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Selbstfürsorge verstehen und lernen

Eigent­lich soll­te Selbst­für­sor­ge doch selbst­ver­ständ­lich sein – war­um soll­ten wir uns nicht dar­um küm­mern, dass es uns selbst gut geht?  Vie­les kann einer gesun­den Selbst­für­sor­ge im Weg ste­hen und schon klei­ne Taten kön­nen unser Wohl­be­fin­den deut­lich stei­gern. 
In die­ser Fol­ge von Coach&Coach ergrün­den Jan Gus­tav Fran­ke und ich, war­um Selbst­für­sor­ge immens wich­tig ist, wie man sie för­dern kann und Hin­der­nis­se aus dem Weg räumt.

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Hier die Tran­skrip­ti­on des Pod­cast:

Björn
Herz­lich will­kom­men zu einer neu­en Fol­ge Coach und Coach. Wie immer mit mir Björn Bob­ach und Jan Gus­tav Fran­ke. Hal­lo, Jan.

Jan
Hal­lo, Björn!

Björn
Wir küm­mern uns heu­te dar­um, wie man sich um sich selbst küm­mert. Und zwar im Bereich Selbst­für­sor­ge. Und ich fra­ge dich mal, Jan, war­um ist es dir wich­tig, dass du dich sel­ber um dich sorgst?

Jan
Ja. Wenn ich es nicht tue, dann tut es kein ande­rer.

Björn
Das wage ich zu bezwei­feln.

Jan
Nein, aber es ist ein­fach wich­tig. Ja, gut mit sich umzu­ge­hen, damit man auch wei­ter gut in die Welt wir­ken kann. So zumin­dest die Hypo­the­se, die ich jetzt mal ganz steil hier in den Raum stel­le. Und wenn man sich so umschaut, auch im Bereich Social Media. Und so wei­ter. Was einem bei Face­book, Insta­gram und so dann auch über den Weg läuft, dann fin­det man ganz, ganz viel, wie man noch pro­duk­ti­ver, noch effi­zi­en­ter, noch schnel­ler, noch bes­ser, noch stär­ker wer­den kann. Alles Mög­li­che. Wie man ein noch grö­ße­res Geschäft auf­bau­en kann oder alle mög­li­chen Din­ge tun kann. Ich befürch­te, dass ich irgend­wo auch so gelis­tet bin, dass ich vie­le sol­cher Anzei­gen bekom­me. Auf jeden Fall gibt es Din­ge, die einem da so begeg­nen. Aber die Fra­ge ist halt kann man immer nur powern? Soll­te man das tun? Bzw. Wo ist es even­tu­ell auch wich­tig auf sich selbst zu ach­ten? Und war­um ist das der Fall und wie kann man es tun?

Björn
Jetzt könn­te man ja auch mei­nen. Ist doch eigent­lich absurd, dass man sich über­haupt dar­auf kon­zen­trie­ren muss. Weil eigent­lich soll­te es doch in der Natur des Men­schen lie­gen, sich sowie­so um sich zu küm­mern. Also Über­le­bens­trieb, Über­le­bens­wil­le. Natür­lich soll­te man doch eigent­lich wol­len, dass es einem sel­ber gut geht. Könn­te man so argu­men­tie­ren? Also was? Was soll das eigent­lich? War­um reden wir da über­haupt drü­ber? Es ist ja häu­fig dann doch so, dass die­se Selbst­für­sor­ge etwas zu kurz kommt. Du hast jetzt ja gera­de mein Thread­the­ma Die sozia­len Medi­en schon ange­spro­chen. Das ist ja genau das Gegen­teil von Selbst­für­sor­ge eigent­lich, wenn man sich da zu viel auf­hält, weil es ja genau das Gegen­teil mit einem macht. Zumin­dest zum gro­ßen Teil. Es ist einem ja immer nur eine Rea­li­tät. Eine per­fek­te Rea­li­tät vor­gau­kelt, die man nicht errei­chen kann. Und das ist ja eher das Gegen­teil von Selbst­für­sor­ge. Es ist ja eher etwas, was einen nicht so posi­tiv stimmt. Was pas­siert denn, wenn man sich nicht um sich sel­ber küm­mert? Was ist denn?

Björn
Was sind denn die Aus­wir­kun­gen davon?

Jan
Tja, aus mei­ner Sicht ist dann die Aus­wir­kung, dass man irgend­wann unter Umstän­den erschöpft ist. Bzw im schlimms­ten Fal­le sich selbst ver­liert. Bzw halt ein­fach sich selbst aus den Augen ver­liert und irgend­wann viel­leicht eben nicht mehr das tun kann, was man eigent­lich möch­te, weil man halt eben nicht so auf sich ach­tet. Das ist etwas, was es gibt und was auch nicht so sel­ten ist. Denn wenn ein Trend­the­ma ein nega­ti­ver Trend ist ja auch das The­ma Burn­out, auch wenn das jetzt schon seit Jah­ren irgend­wo durch die Dör­fer getrie­ben wird. Aber es wird ja immer mehr. Man spricht immer mehr über Angst­stö­run­gen, über Depres­sio­nen, über Burn out, was ja auch eine Erschöp­fung, Depres­si­on ist letz­ten Endes. Und das wür­de es ja in der Häu­fig­keit nicht geben. Unter Umstän­den stel­le ich jetzt auch mal so in den Raum, wenn mehr Selbst­für­sor­ge herr­schen wür­de. Wenn ich eine Erschöp­fung, Depres­si­on habe, einen Burn­out erlei­de, dann habe ich mich ja irgend­wo über einen Zeit­raum über­nom­men und ich über­neh­me mich dann, wenn ich mehr tue, als ich nach­hal­tig leis­ten kann.

Jan
Und da sind wir bei einem mei­ner Lieb­lings­the­men, näm­lich Nach­hal­tig­keit kommt ja aus der Forst­wirt­schaft, wie wahr­schein­lich ande­re weiß und wur­de damals tat­säch­lich ja dort eigent­lich so defi­niert, dass man also nicht mehr nut­zen soll­te, als nach­träg­lich oder nach­hal­tig auch nach­wächst. Und so kann man natür­lich mit natür­li­chen Res­sour­cen umge­hen, dass man da ver­sucht, die­se nach­hal­tig zu nut­zen. Aber so kann man natür­lich auch mit den eige­nen Res­sour­cen, mit den eige­nen Kräf­ten umge­hen. Das kommt von dem Hans Karl von Car­lo Witz. Falls es jemand nach­schla­gen möch­te.

Björn
Ich fin­de das ganz inter­es­sant, dass du sagst, das wird ja immer mehr mit dem Burn­out. Depres­sio­nen, Angst­stö­run­gen. Ja, habe ich auch so gele­sen und ich neh­me das auch so wahr, dass man das immer häu­fi­ger hört, auch im per­sön­li­chen Umfeld, dass jemand da betrof­fen ist. Gleich­zei­tig. Das habe ich auch aus einem Arti­kel und ich kann jetzt die Quel­le mal wie­der nicht benen­nen oder so was ver­ges­se ich dann ganz schnell. Aber ich habe gleich­zei­tig gele­sen Das Ver­rück­te ist, es gibt immer mehr Burn­out, immer mehr die­se Depres­si­on Erschei­nung. Aber die Men­schen arbei­ten eher weni­ger. Also es ist eigent­lich so, dass die Arbeits­zeit und die Arbeits­leis­tung eher run­ter­geht und die­se Stö­run­gen aber zuneh­men. Das heißt, es gibt ande­re Fak­to­ren, die dafür sor­gen. Also es muss ande­re Fak­to­ren geben, die dafür sor­gen, dass die­se Selbst­für­sor­ge halt nach­lässt. Es kann nicht an zu viel Arbeit lie­gen und das endet dann tat­säch­lich ganz häu­fig in die­sen, in die­sen Din­gen wie Burn­out, Depres­sio­nen, Bezie­hungs Stö­run­gen sind da oft auch eine Fol­ge von alles Mög­li­che, was wir uns eigent­lich nicht wün­schen.

Björn
Und wenn man selbst für­sorg­lich, also mit sich selbst für­sorg­lich umgeht, kann man da viel ver­hin­dern, glau­be ich.

Jan
Also ich sage jetzt gera­de, das kann nicht all­zu viel Arbeit lie­gen. Das ist natür­lich nicht nur bei der einen Per­son so, bei der ande­ren so, es gibt wel­che, die sind ein­fach von Arbeit über­schüt­tet. Es gibt auch ande­re, die füh­len sich tat­säch­lich durch alles, was auf sie ein­strömt, ein­fach über­las­tet oder auch das, was sie den­ken, leis­ten zu müs­sen, auch jen­seits von Arbeit. Es kann ja auch sein, du hast gar das The­ma Social Media ange­spro­chen, wor­aus sich dann ja auch in Tei­len ein Grup­pen­zwang oder Gel­tungs­drang oder so was ent­wi­ckeln kann, dass man also meint, man muss da etwas dar­stel­len, man muss ein tol­les Leben füh­ren, man muss toll essen gehen, ein­kau­fen, Kon­sum­gü­ter zur Schau stel­len oder eine tol­le Bezie­hung zur Schau stel­len. All das kön­nen ja auch Stress­fak­to­ren sein. Und im Wesent­li­chen geht es viel­leicht auch dazu dar­um, mal wie ein sehr bekann­ter Fern­seh Dar­stel­ler aus Löwen­zahn der Peter Lus­tig sagt mal abzu­schal­ten und das viel­leicht auf auf allen Kanä­len nach außen und sich ein­fach mal um sich um sich selbst zu küm­mern.

Jan
In dem Zusam­men­hang ja ja.

Björn
Das fällt vie­len schwer, weil weil da gibt es ja diver­se Grün­de. Das kann ja schon Sucht Cha­rak­ter haben, aber halt auch eben eine man­geln­de Fähig­keit zur Selbst­für­sor­ge. Und das wäre jetzt der nächs­te inter­es­san­te Punkt. Was steht den denn im Weg, wenn jemand sich nicht für­sorg­lich mit sich selbst beschäf­ti­gen kann? Wenn jemand kei­ne Selbst­für­sor­ge betrei­ben kann? Was sind da die größ­ten hem­men­den Fak­to­ren? Ich per­sön­lich glau­be, dass einer der größ­ten Fak­to­ren ein man­geln­der Selbst­wert auch ist. Also wenn mein Selbst­wert gestört ist, wenn ich vom Selbst­wert nicht gut aus­ge­rüs­tet bin, wer­de ich auch weni­ger wahr­schein­lich mich für­sorg­lich um mich sel­ber küm­mern.

Jan
Das kann ein Fak­tor sein. Der Fak­tor kann auch sein, dass man es ein­fach, dass man sich selbst über­schätzt. Und das will man jetzt natür­lich nicht hören, wenn man Leis­tungs­trä­ger ist und und da auch von sich selbst über­zeugt ist. Aber auch das kann es natür­lich sein, weil man denkt, man braucht ein­fach kei­ne Erho­lung. Man braucht das nicht, dass man sich um sich selbst küm­mern kann, immer 120 % geben. Aber wenn man immer über der eigent­li­chen Kapa­zi­tät läuft oder über den eige­nen Res­sour­cen, dann geht man halt irgend­wann auf die­ses Mate­ri­al und das funk­tio­niert nicht. Wir hat­ten ja mal die Fol­ge zum The­ma Aus­zei­ten, wo wir auch dar­über gespro­chen haben. Wie ist es im Sport, wenn ich ein Trai­nings­la­ger aus­set­ze, eine Belas­tung habe, dass Wachs­tum auch Mus­kel­wachs­tum oder Erho­lung oder wie auch immer. Das funk­tio­niert ja nicht wäh­rend der Belas­tung, son­dern eigent­lich in den Pau­sen. Und so ist es halt eben auch da in der Rege­ne­ra­ti­on. Und das ist auch ganz wich­tig an der Stel­le, sich da eben die­sen Raum zu gön­nen. Und die­se Zei­ten, als ob das alles ande­re Din­ge sind, so Stress, Reduk­ti­on wie bei­spiels­wei­se Sport oder so was oder auch ein­fach aus­rei­chend Schlaf.

Jan
Was ganz wich­tig dafür ist, dass man sich tat­säch­lich wie­der rege­ne­rie­ren kann, dass man leis­tungs­fä­hig bleibt. Und so wei­ter und so fort. Und dazu neigt man ja. Oder könn­te man ja nei­gen, wenn man eben ein­ge­spannt ist? Auch gefragt ist viel­leicht als Exper­ten, Exper­te oder auch ein­fach im Freun­des­kreis, weil es da vie­le Ver­pflich­tun­gen gibt. Und so wei­ter. Dann neigt man viel­leicht dazu, immer zu tun und zu geben und zu machen. Und viel­leicht gibt man nicht nur für ande­re, son­dern viel­leicht tut man auch etwas, wofür man lei­den­schaft­lich brennt, wo man auch Spaß dran hat. Aber man muss auch immer schau­en, dass man die Akkus wie­der auf­lädt, damit man das wirk­lich auch dau­er­haft machen kann. Es gibt vie­le Men­schen, die sind mit Freu­de einen Herz­in­farkt rein­ge­lau­fen. Nicht weil sie mehr bewegt haben woll­ten, son­dern weil sie Freu­de an der Tätig­keit hat­ten. Oder haben. Die sie, die sie tun, aber die trotz­dem ein­fach nicht auf sich geach­tet haben, ist sicher­lich nicht der ein­zi­ge Fak­tor. Aber Stress ist da ja schon ein ganz wesent­li­cher Punkt.

Jan
Da kann ein wesent­li­cher Punkt sein.

Björn
Ja, das ist sehr viel­schich­tig. Das kann dann man­geln­de Acht­sam­keit sein. Das kön­nen auch ganz star­ke Glau­bens­sät­ze sein, die dahin­ter ste­hen. Nicht nein sagen kön­nen sol­che Sachen. Das ist super indi­vi­du­ell und müss­te dann im müss­te auch indi­vi­du­ell geklärt wer­den. Ich glau­be, ganz grund­sätz­lich ist es so, dass der Selbst­wert, die Acht­sam­keit und viel­leicht auch man­geln­de Abgren­zung, wenn ich das so sagen darf, dazu füh­ren kön­nen, dass es kei­ne Selbst­für­sor­ge gibt. Ich den­ke dann immer wie­der an die­ses Bei­spiel mit dem mit dem jun­gen Vater, der jeden Tag zwölf Stun­den im Büro ist, nach Hau­se kommt und dann den, ohne einen eine Sekun­de für sich selbst zu haben, sofort das Kind auf den Arm gedrückt bekommt und der gar kei­ne Chan­ce hat, sich um sich selbst zu küm­mern. Also dass sol­che Geschich­ten, also eine Abgren­zung auch nach außen, um sich einen eige­nen Raum zu schaf­fen, sol­che Sachen ste­hen da im Weg.

Jan
Ja, ich fin­de, wir hat­ten im Vor­ge­spräch auch schon schon drü­ber gespro­chen, die­ses Bild auch da ganz hilf­reich, was es ergibt aus dem Flug­ver­kehr. Wenn es also zu einem uner­war­te­ten Druck­ab­fall in der Kabi­ne kommt, dann kom­men ja die­se super Sau­er­stoff­mas­ken dann her­un­ter. Und da wird ja auch der Sicher­heits­hin­wei­se immer gesagt Set­zen Sie sich erst selbst die Mas­ke auf und dann hel­fen Sie ande­ren. Und das ist natür­lich auch was. Ich kann nur ande­ren hel­fen. Ich kann nur gut in die Welt wir­ken, auch wenn ich selbst in der Lage bin, auf mich zu ach­ten und wenn ich selbst ver­sorgt bin. Und das heißt, hier geht es nicht dar­um, sich selbst über ande­re zu stel­len oder ande­re zu zu ver­ges­sen, son­dern es geht dar­um, dass man dafür sorgt, dass man selbst die Luft hat zum Atmen und dass man selbst in der Lage ist, etwas zu tun, sodass man dann auch eben in die Welt hin­ein­wir­ken kann. Und das funk­tio­niert auf Dau­er nur, wenn man sich auch tat­säch­lich um sich selbst küm­mert.

Björn
Ja, total das Recht. Auch das in Maßen. Wie du schon gesagt hast, das darf dann nicht in Ego­is­mus mün­den. Ist ja auch ger­ne so ein The­ma, dass dann über­zo­gen wird, dass dann die­ser Satz Wenn es mir gut geht, geht es auch allen ande­ren um mich her­um gut, dass der dann irgend­wann als Ent­schul­di­gung für tota­le Ego­trips her­hal­ten muss. Also das ist natür­lich nicht damit gemeint. Aber nur wer sich gut um sich sel­ber küm­mert, kann sich auch wirk­lich um ande­re küm­mern. Das beschreibt die­se Situa­ti­on viel bes­ser. Ich muss aber immer wie­der lachen, wenn ich die­ses Bei­spiel aus dem Flug­zeug höre. Wenn ich mir vor­stel­le, wie jemand ganz beson­nen ist, wenn die­se die­se Mas­ken da von oben run­ter fal­len, dass jemand in dem Moment noch ah, jetzt küm­me­re ich mich erst mal um mich selbst und dann um ande­re hal­te ich immer für rela­tiv unwahr­schein­lich, weil ich glau­be, dann set­zen ande­re Instink­te ein. Aber das ist jetzt ein Exkurs in ein völ­lig ande­res Gebiet.

Jan
Ich glau­be, wenn es nicht getan wür­de, dann wür­de es viel­leicht genau so lau­fen. Aber das ist auch wie­der der Punkt. Wenn man es nicht weiß, dann macht man es unter Umstän­den anders und.

Björn
Die Wahr­schein­lich­keit ist grö­ßer, dass es rich­tig läuft. Wenn man es, wenn man es, wenn man es the­ma­ti­siert. Hast du recht? Ja, wie sorgst du denn für dich selbst?

Jan
Wie sor­ge ich für mich selbst? Ich sor­ge für mich selbst, indem ich mir die Zeit für mei­nen Sport gön­ne, die ich ger­ne brau­che. Das ist auch für mich ein guter, gutes Mit­tel, um Stress abzu­bau­en, um über­haupt mal den Kopf frei zu bekom­men. Tat­säch­lich wür­de ich den Kopf frei zu bekom­men. Mir hilft das auch im Den­ken ganz auf ande­re Gedan­ken zu kom­men. Aber es sind eben auch ande­re The­men, wie viel­leicht mal ein gutes Buch, ein schö­ner Spa­zier­gang, Medi­ta­ti­on. Das sind so Punk­te, die mir da hel­fen. Zeit mit der Fami­lie ist natür­lich was was ganz Beson­de­res in dem Zusam­men­hang. Und ja. Und sich viel­leicht auch ein­fach mal irgend­et­was gön­nen. Das kann, das kann mal was Lecke­res zu essen sein. Das kann viel­leicht auch mal was sein, was man sich schon lan­ge gewünscht hat, was man sich dann viel­leicht mal selbst erfüllt. Das kann eine schö­ne Akti­vi­tät sein, aber halt irgend­wo auch mal zu sagen, ich gön­ne mir mal etwas Zeit für mich und nut­ze die auch dem­entspre­chend. Hmm. Wie ist es bei dir?

Björn
Also bei mir ist tat­säch­lich die Zeit für mich allei­ne. Also nicht allei­ne sein. Das mei­ne ich nicht. Aber die Zeit für mich allei­ne. Sehr wert­voll im Sin­ne von das zu tun, wor­auf ich wirk­lich Lust habe. Also nichts zu müs­sen, son­dern etwas zu tun, was ich will. Das ist ein ganz zen­tra­ler Punkt. Ich fin­de grund­sätz­lich dem, dem Lust­prin­zip zu fol­gen, in die­ser Selbst­für­sor­ge eine ganz wun­der­ba­re Geschich­te. Und alles, was du gera­de beschrie­ben hast, ist Ja, ist ja Teil davon, etwas Gutes zu essen. Sich gön­nen, ein gutes Buch mit viel Freu­de und viel Lust dar­an lesen, eine Rei­se machen, eine Wan­de­rung also Din­ge, auf die man wirk­lich Lust hat, wo man sich nicht über­win­den muss. Das ist für mich ein ganz gro­ßer Fak­tor der Selbst­für­sor­ge. Sport zählt da natür­lich auch rein. Da muss man sich manch­mal über­win­den. Aber aber da steht, da steht immer das posi­ti­ve Gefühl am Ende im Vor­der­grund für mich. Wenn ich dann weiß, ja, ich über­win­de mich jetzt, aber dafür geht es mir in der Stun­de deut­lich bes­ser und füh­le mich für mich vita­ler, denn dann tut das ja auch sehr gut.

Björn
Ich habe eine, eine alte, eine alte Gewohn­heit von mir. Jetzt gera­de wie­der vor ein paar Wochen wie­der gestar­tet. Das ist das sie­ben Minu­ten Trai­ning. Hast schon mal davon gehört?

Jan
Nein.

Björn
Nein, das ist eine wun­der­ba­re Art der Selbst­für­sor­ge. Das mache ich jeden Mor­gen. Kann man mit diver­sen Apps machen. Gibt es, gibt es zuhauf, müs­sen wir jetzt kei­ne Wer­bung für irgend­ei­ne machen? Aber das ist qua­si so ein Mini Zir­kel­trai­ning, da brauchst du kei­ne, brauchst du kei­ne Gerät­schaf­ten für in der Regel ein Stuhl und eine Wand und das dau­ert nur sie­ben Minu­ten. 30 Sekun­den Belas­tung, zehn Sekun­den aus­ru­hen. Und das geht so schnell. Das kannst du so im Vor­bei­lau­fen machen. Aber es ist so ein Kon­zen­trie­ren auf den auf einen ener­ge­ti­schen, posi­ti­ven Start in den Tag. Es ist für mich gera­de das größ­te Maß an Selbst­für­sor­ge über­haupt. Es ist schön ener­ge­tisch, ener­ge­ti­siert mich jeden Mor­gen wie­der aufs Neue und ich suche mir eigent­lich immer Din­ge, die mir aktu­ell gut tun, wo ich im Moment den Ein­druck habe, das brau­che ich jetzt.

Jan
Ja, ich den­ke, das ist auch auch mit Sinn der Sache, dass man da auch ein­fach mal in sich hin­ein hört und schaut, was man da gut tun könn­te und dass man sich viel­leicht auch ein­fach ein biss­chen Zeit dafür blockt bzw ein­plant. In dem Tage, wo man dann sagt, dass es dann tat­säch­lich auch Zeit ist für genau so etwas nut­ze.

Björn
Was ist mit ande­ren um uns her­um, die nicht in der Lage sind, sich selbst für­sorg­lich zu ver­hal­ten? Kön­nen wir denen über­haupt hel­fen?

Jan
Ich fin­de es erst mal schwie­rig, das über­haupt von außen zu beur­tei­len oder ein­zu­schät­zen, weil man das gar nicht zwin­gend weiß. Also am ein­fachs­ten ist es natür­lich, wenn das jemand äußert, dass ihm irgend­et­was fehlt oder der Per­son irgend­et­was fehlt. Und dann hat man zumin­dest schon mal einen Blick dar­auf. Dann könn­te man auch dar­an arbei­ten oder viel­leicht auch da Hil­fe­stel­lung geben. Aber die Fra­ge ist ja Wie ist es, wenn es, wenn es auch nicht geäu­ßert wird? Oder wenn jemand ein­fach nur macht und tut und man sieht es, das tut der Per­son even­tu­ell nicht gut. Es gibt ja durch­aus Men­schen, die, die machen das so intui­tiv, die müs­sen auch nichts pla­nen, son­dern die sind da in sich und und krie­gen das irgend­wo ein­fach für sich in ihren Ablauf. Aber dann gibt es auch die­je­ni­gen, die viel­leicht mehr zur Selbst­aus­beu­tung nei­gen. Und ja, da könn­te man natür­lich erst mal das das Bewusst­sein dafür erwe­cken, dass es sinn­voll sein könn­te, sich da auch etwas um sich zu sor­gen. Grund­sätz­lich etwas vor­schrei­ben schwie­rig ist nicht mög­lich.

Björn
Nein, bei selbst wenn das ist ja auch wie­der die­ses die­ses Prin­zip, was mir gut tut, muss nicht ande­ren gut tun.

Jan
Also jetzt sagen Sie nur mal ent­spannt.

Björn
Ja, ja, genau die. Es kann ja viel­schich­ti­ge Grün­de haben, war­um das jemand gera­de nicht kann, sich um sich selbst zu küm­mern. Ich glau­be, man kann halt nur das Bewusst­sein erzeu­gen. Hör mal, also in einem guten Gespräch viel­leicht sagen Hast du dir eigent­lich mal Zeit für dich selbst genom­men oder was tust du denn gera­de eigent­lich für dich sel­ber? Das kann viel­leicht etwas bewir­ken im Sin­ne von, dass dem Gegen­über dann bewusst wird Ach Moment, da war was, da muss ich viel­leicht mal wie­der ein biss­chen rein. Wenn es aber so sein soll­te, dass dazu gar kei­ne Fähig­keit besteht, dann ist man als Coach sowie­so und ich glau­be auch als enger Freund eigent­lich außen raus aus der The­ma­tik, weil gut eine gute Selbst­für­sor­ge da eigent­lich immer aus einem guten Selbst­bild auch kommt. Und wenn, wenn jemand dazu gar nicht in der Lage ist, dann müss­te man sich pro­fes­sio­nel­le Hil­fe holen. Aber bei den meis­ten reicht es glau­be ich schon, wenn man den Leu­ten kurz bewusst macht Was ist eigent­lich mit dir?

Jan
Ja, bzw. Auch, dass man da ein Stück weit dafür sen­si­bi­li­siert. Dar­über spricht auch, dass man ein­fach mal her­vor­hebt, wofür das über­haupt not­wen­dig ist. Denn viel­leicht wird es auch in Tei­len gar nicht ver­stan­den. Es gibt ja auch Men­schen, die die ein­fach machen und tun und das gar nicht im Blick haben und sich dann viel­leicht wun­dern, war­um sie so aus­ge­laugt sind in dem Zusam­men­hang. Und das heißt, da kann man natür­lich auch das Gespräch suchen und mit unter­stüt­zen. Da gibt es natür­lich auch im Coa­ching jede Men­ge Tools, mit denen man da arbei­ten kann. Wir hat­ten im Vor­ge­spräch auch mal über das Auf­trags Karus­sell gespro­chen. Wäre sicher­lich auch etwas, was man in dem Zusam­men­hang womit man da arbei­ten könn­te oder belas­tungs übun­gen usw um ein­fach ein gefühl zu für zu schaf­fen. Viel­leicht auch ein kör­per­li­ches Gefühl, wo es viel­leicht ein stück­weit fehlt, um so etwas an der Stel­le zu tun zu ent­wi­ckeln.

Björn
Ja, gera­de bei die­sem Tool Auf­trags Karus­sell, ohne dass wir da jetzt zu tief ein­stei­gen in die­ses Tool. Aber da ist es ja ganz span­nend, weil man da ja ganz schnell raus­fin­det, auch von wem die Auf­trä­ge, die man da abar­bei­tet, jeden Tag oder im Lau­fe einer Woche oder was auch immer für einen Zeit­raum eigent­lich kom­men. Ob das Sachen sind, die mir von außen zuge­tra­gen sind, oder ob das Din­ge sind, von denen ich nur glau­be oder sel­ber ein­fach nur mei­ne. Ich muss die machen. Das sind die Sachen, die man, wenn sie einen belas­ten, auch in der Regel sehr schnell abstel­len kann, wenn das nur von einem sel­ber kommt. Aber das ist, das ist ein span­nen­des Tool dafür. Man kann auch viel über Medi­ta­ti­on machen, auch sogar eine Start-Ziel auf­stel­lung kann dazu füh­ren, dass man sich über über Schrit­te, die einem gut­tun, bewusst wird. Da gibt es, da gibt es jede Men­ge Mög­lich­kei­ten.

Jan
Der. Dann, den­ke ich, haben wir eini­ges zum The­ma Selbst­für­sor­ge heu­te bespro­chen. Wir hof­fen natür­lich, dass ihr ohne­hin sehr für euch sorgt oder dass viel­leicht auch der Pod­cast dazu bei­trägt, dass das The­ma noch­mal etwas in den Fokus rückt. Und wenn ihr Lust habt, euch dazu aus­zu­tau­schen, dann ste­hen wir euch natür­lich ger­ne zur Ver­fü­gung. Die Kon­takt­da­ten fin­det ihr in der Pod­cast Beschrei­bung oder auf unse­ren Home­pages. Und dann freu­en wir uns schon das nächs­te Mal mit euch zu spre­chen. Nächs­te Woche und ver­ab­schie­den uns. Bis dahin auf Wie­der­hö­ren.

Björn
Ciao.