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Tagebuch, dein täglicher Freund

Tage­buch schrei­ben hat es in sich! Dabei gibt es nicht nur das klas­si­sche Tage­buch abends auf dem Nacht­tisch. Es gibt vie­le ver­schie­de­ne For­men, wie Bul­let-Jour­nal, Mor­gen­sei­ten oder das popu­lä­re 6 Minu­ten Tage­buch.
In die­ser Fol­ge von Coach&Coach betrach­ten Jan Gus­tav Fran­ke und ich den grund­le­gen­den Sinn von Tage­bü­chern und unse­re eige­nen, per­sön­li­chen Erfah­run­gen mit die­sem all­täg­li­chen Beglei­ter.

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Hier die Tran­skrip­ti­on des Pod­cast:

Björn
Hal­lo und herz­lich Will­kom­men zu einer neu­en Fol­ge von Coach und Coach, dem Coa­ching Pod­cast mit Jan Gus­tav Fran­ke, hal­lo Jan!

Jan
Hal­lo Björn

Björn
…Und mir Björn Bob­ach Ja, ich habe kein klei­nes rosa gebun­de­nes Buch mit Schloss auf dem Nacht­tisch lie­gen und trotz­dem schrei­be ich regel­mä­ßig Tage­buch. Mein Tage­buch sieht so aus Das ist eine ganz ordi­nä­re Klad­de, die ich mal irgend­wo in irgend­ei­nem Laden gekauft habe, weil es die gera­de güns­tig gab. Und ich weiß noch, dass ich damals mit gro­ßen Augen ange­schaut wur­de von jeman­dem Was, das ist dein Tage­buch, das ist doch etwas Hei­li­ges. Kannst du denn da so ein, so ein bil­li­ges In Anfüh­rungs­stri­chen Heft­chen neh­men? Habe ich gleich gekon­tert. Es kommt ja auf die Tätig­keit an, es kommt ja dar­auf an, dass ich es tue, dass ich ins Tage­buch schrei­be und nicht, dass es ein beson­ders edles, teu­res Buch ist. Siehst du das anders?

Jan
Na, erst mal kann man mal sagen, was unser The­ma heu­te ist und schwer zu hören war. Und ja, grund­sätz­lich ist ja immer die Fra­ge Was ist das rich­ti­ge Instru­ment für den jemand oder die­je­ni­ge, die es benut­zen? Und wenn du gut mit dei­ner Klad­de zurecht kommst, dann ist das wohl genau das Rich­ti­ge für dich. Wäre mei­ne Ver­mu­tung. In die­sem Zusam­men­hang.

Björn
Schreibst du Tage­buch.

Jan
Wir waren ja bis­her hier zwei Lager, kein Tage­buch und Lager Tage­buch. Und ich habe jetzt tat­säch­lich mal damit ange­fan­gen. Und zwar mit die­sem vor­ge­fer­tig­ten sechs Minu­ten Tage­buch.

Björn
Oh, ich applau­die­re aus­zu­pro­bie­ren.

Jan
Und ich muss sagen, ich per­sön­lich bin ganz begeis­tert. Macht gro­ßen Spaß und ist eine ganz schö­ne Rou­ti­ne. Das jetzt ein­fach mal aktu­ell aus und schau mal, was ich per­sön­lich so an Wir­kun­gen davon selbst fest­stel­le und wie man ja wie ich so damit klar kom­me, was ich so dar­aus zie­he. Das ist ja so auf­ge­baut, dass man mor­gens und abends dann dem­entspre­chend da rein­schreibt. Und ja, so gibt es ja auch ganz vie­le unter­schied­li­che Tage­buch Rou­ti­nen, wie man damit arbei­ten kann. Wie bist du denn an Tage­buch­schrei­ben gekom­men?

Björn
Tat­säch­lich durch Coa­ching, das ich sel­ber bekom­men habe. Da wur­de mir emp­foh­len, ein­fach mei­ne Gedan­ken mal auf­zu­schrei­ben. Und das habe ich dann getan und das ist bei mir sehr unstruk­tu­riert. Tat­säch­lich. Also ich mache das ad hoc, ich mache das in Momen­ten, wo ich das Bedürf­nis habe, oh, das muss ich. Das ist gera­de ein sehr wich­ti­ger Gedan­ke oder ein uner­war­te­tes Gefühl oder ein Gefühl, das mich sehr ermäch­tigt oder das mich sehr besitzt. Gera­de. Vie­le kön­nen einen ja beset­zen. Auch. Und die habe ich dann auf­ge­schrie­ben. Dass du das sechs Minu­ten Tage­buch jetzt regel­mä­ßig regel­mä­ßig machst, fin­de ich des­we­gen span­nend, weil ich ja dir auch ein paar­mal schon emp­foh­len habe, weil ich das ein ganz wun­der­ba­res Tool fin­de, das ja eine sehr spe­zi­el­le Form des Tage­buch­schrei­ben ist. Da geht es ja um das Erzeu­gen einer bestimm­ten phy­sio­lo­gi­schen Reak­ti­on in unse­rem Hirn. Ich habe das Tage­buch damals eigent­lich dazu genutzt, mei­ne Gedan­ken ein biss­chen zu sor­tie­ren, mei­ne Gefüh­le anders ein­zu­ord­nen. Ich habe schon meh­re­re, aller­dings auch davor Vari­an­ten aus­pro­biert von Tage­buch­schrei­ben, weil ich es grund­sätz­lich immer als sehr wohl­tu­end emp­fun­den habe, Din­ge, die sich in mei­nem Kopf abspie­len, zu Papier zu brin­gen.

Björn
Eine ande­re tol­le Vari­an­te sind die mor­gen Sei­ten. Hast du da schon mal von gehört?

Jan
Habe ich noch nicht von gehört? Nein.

Björn
Das ist aus dem Buch Der Weg des Künst­lers. Das ist damals, als ich noch gesun­gen habe, war das so der letz­te Schrei bei uns am Thea­ter, da hat­te das irgend­wie jeder und ich dann auch irgend­wann. Und eine Kol­le­gin, die uns, glau­be ich, auch regel­mä­ßig zuhört ich grü­ße Sie mal in anony­mer Wei­se, hat­te mir das damals emp­foh­len und ich habe das aus­pro­biert. Und das sieht so aus, dass man sich mor­gens früh direkt nach dem Auf­ste­hen, also nach dem Auf­wa­chen, eigent­lich hin­setzt und ohne den ers­ten Kaf­fee getrun­ken zu haben, ohne wirk­lich wach zu sein, drei Sei­ten run­ter schreibt. Und zwar wirk­lich run­ter­schrei­ben, was da gera­de aus einem aus dem Kopf raus pur­zelt. Ohne Pau­se. Also nicht hin­set­zen.

Jan
Und Schrift­grö­ße fünf oder was für drei Sei­ten?

Björn
Drei DinA4 Sei­ten. Ja, das ist so die gro­be, der gro­be Maß­stab. Und das ist anfangs ganz unge­wohnt, weil man, weil wir sind ja dar­auf trai­niert, uns dar­über Gedan­ken zu machen, was wir da zu Papier brin­gen. Also die­ser intel­lek­tu­el­le Angang, ich set­ze mich hin und ich for­mu­lie­re etwas. Und das ist bei den Mor­gen Sei­ten zum Bei­spiel ganz anders, weil da geht es wirk­lich dar­um, ein­fach nur run­ter zu schrei­ben. Was ich gera­de im Kopf habe, wer­te ich nicht, son­dern ich schrei­be es ein­fach auf und das war unglaub­lich beein­dru­ckend, was das mit einem macht. Da war man tat­säch­lich mor­gens früh sehr viel Nega­ti­ves schon, was einem so im Kopf rum schwirr­te, erst mal los war. Es war wie so ein Dampf rein Dampf. Die Kol­le­gin damals hat immer gesagt, dass wir ein­mal die Toi­let­te vor­zie­hen und man bekam auch auf ein­mal ganz ande­re Gedan­ken. Impul­se also es war tat­säch­lich, es war tat­säch­lich eine Übung. Das habe ich da nicht durch­ge­hal­ten. Ewig­kei­ten, das mache ich jetzt nicht mehr. Ich mache das punk­tu­ell, manch­mal noch für ein, zwei Wochen, wenn ich den Ein­druck habe, es könn­te mir gut tun, weil ich weiß, wie sich da was für eine, was für eine Reak­ti­on das bei mir aus­löst.

Björn
Aber das ist so eine ande­re Vari­an­te. Also das war wahr­schein­lich die frü­hes­te, die ich mit Tage­buch­schrei­ben hat­te.

Jan
Okay. Ja, also man sieht, es gibt ganz, ganz vie­le unter­schied­li­che For­men von Tage­buch und Tage­buch schrei­ben. Und grund­sätz­lich ist es so, dass Tage­buch­schrei­ben immer popu­lä­rer wird. Auch von ganz, ganz vie­len Sei­ten emp­foh­len wird, sowohl von von Busi­ness Coa­ches, Erfolgs Gurus, allen mög­li­chen, die sagen, man soll run­ter­schrei­ben, was die eige­nen Zie­le sind. Und so wei­ter und so fort. Das sind die Sachen, die da manch­mal so ein biss­chen rei­ße­risch klin­gen, aber auch aus ganz seriö­sen Quel­len oder ganz seriö­sen Anbie­tern. Auch The­ra­peu­ten der Kli­ni­ken, nicht nur bei gesun­den Men­schen, son­dern auch durch­aus, wenn man even­tu­ell an Depres­sio­nen lei­det oder so was, kann es also durch­aus auch hel­fen, da im Tage­buch zu schrei­ben und die Gedan­ken eben ein­fach aus dem Kopf mal los­zu­wer­den. Und es gibt ja unter­schied­li­che For­ma­te. In dem Zusam­men­hang hat es jetzt gera­de schon die die mor­gen Sei­ten beschrie­ben, die ich noch nicht kann­te, dass man also eher intui­tiv asso­zia­tiv das, was einem im Kopf umher schwirrt, mal run­ter­schrei­ben los­wird. Man kann es aber auch nut­zen, dass man tat­säch­lich kon­kre­te Sor­gen unter­schreibt und die dann mal los wird.

Jan
Man kann aber auch ande­rer­seits hin­ge­hen und sagen, man möch­te viel­leicht etwas Posi­ti­ves schrei­ben und sich posi­ti­ve Bekräf­ti­gung suchen, Zie­le auf­schrei­ben oder auch per­sön­li­che Erfol­ge, die man den Tag über erlebt hat. So gibt es ganz, ganz unter­schied­li­che Mög­lich­kei­ten. Was ich jetzt immer öfter wahr­ge­nom­men habe und wo ich auch ein gro­ßer Fan von bin, ist der Hin­weis, dass man nach Mög­lich­keit nicht tip­pen soll­te, son­dern schrei­ben soll­te. Also tat­säch­lich mit dem Stift und Papier. Wie stehst du dazu?

Björn
Sehe ich ähn­lich. Ich glau­be auch da gibt es jetzt kei­ne abso­lu­te Wahr­heit. Also ich wür­de jetzt jeman­dem, der sagt, er schreibt Tage­buch digi­tal und kommt damit zurecht, wür­de ich jetzt nicht sagen. Es ist Koko­lo­res, alles zu las­sen. Ich habe aber eine ähn­li­che Erfah­rung gemacht, weil ich glau­be, es gibt ja ganz vie­le Apps, da gibt es wie hei­ßen Sie denn ohne Dia­ry? Grid Dia­ry ist so ein ande­res und das habe ich nie so posi­tiv emp­fun­den. Es gibt eine offen­sicht­lich eine psy­cho­lo­gi­sche Rück­kopp­lung dazu, wenn wir etwas in unse­re Hand­schrift auf Papier nie­der­schrei­ben. Das emp­fin­de ich per­sön­lich auch als befrie­di­gen­der. Es ist ja nicht so, dass ich das hin­ter­her irgend­wo ver­öf­fent­li­chen will, was ich da schrei­be. Aber trotz alle­dem. Nein, um Got­tes Wil­len, es will auch kei­ner lesen. Aber es ist ein ande­res. Es ist eine ande­re, eine ande­re Wahr­neh­mung, wäh­rend man das tut. Ich emp­fin­de mich nicht ent­schul­di­ge. Ich emp­fin­de mich als reflek­tier­ter und reflek­tie­ren­der, wenn ich es hand­schrift­lich mache.

Jan
Also wenn, was ja auch ich als hand­schrift­lich durch­ge­hen las­sen wür­de, wäre tat­säch­lich mit einem digi­ta­len Stift auf dem Tablet run­ter­schrei­ben. Da wür­de ich sagen, das kann doch noch mit­hal­ten mit dem Papier. Ich glau­be, es muss wahr­schein­lich nicht am Papier lie­gen, aber ich glau­be, der ganz wesent­li­che Punkt ist tat­säch­lich die­ses In Hand­schrift schrei­ben. Und da gibt es, glau­be ich, auch mitt­ler­wei­le ver­schie­de­ne Stu­di­en, so dass das tat­säch­lich einen ande­ren Ein­fluss hat, als wenn ich es run­ter tip­pe, weil es noch mal anders durch den Kopf geht. Auch weil ich natür­lich je nach­dem. Wenn ich jetzt ein­fach nur run­ter tip­pe und jetzt nicht nur asso­zia­tiv oder intui­tiv schrei­be, dann den­ke ich ja unter Umstän­den auch noch mal dar­über nach, was ich jetzt da schrei­be. Und beim Tip­pen bin ich viel schnel­ler. Ich tip­pe wie­der löschen. Und so wei­ter und so fort. In dem Moment, wo ich dann und da ist dann tat­säch­lich wie­der­um das Papier, viel­leicht tat­säch­lich die, die die nach­hal­ti­ge­re oder die, sagen wir die ande­re Vari­an­te. Ich krieg’s dann nicht ein­fach wie­der weg­ge­wischt, son­dern ah, und das heißt, ich mach mir viel­leicht auch noch mal etwas anders Gedan­ken dar­über, was ich da auf schrei­be.

Jan
Das muss.

Björn
Unter­schied­li­che.

Jan
Sti­le, aber ich mer­ke das selbst auch, dass ich mir auch durch­aus Gedan­ken dar­über mache, was möch­te ich denn da gera­de auf­schrei­ben? Und auch wenn man jetzt, sage ich mal, für sich selbst oder auf sich selbst hört, in sich selbst hin­ein horcht, dann hört man da viel­leicht auch wir den­ken mal an unse­re Fra­ge vom inne­ren Team, auch unter­schied­li­che Stim­men dazu, wie man über einen bestimm­ten Sach­ver­halt denkt und beleuch­tet das viel­leicht auch noch mal anders.

Björn
Hm, ich glau­be, das mit dem das ist dann auf Papier auch für alle Ewig­kei­ten auf die­sem Papier steht, ist tat­säch­lich eine eine wich­ti­ge Kom­po­nen­te. Das ande­re, war­um ich auch zum Bei­spiel das mit dem mit dem digi­ta­len Stift auf einem Tablet nicht so genau­so wie tip­pen, nicht so pro­duk­tiv oder nicht so gut für mich per­sön­lich emp­fin­de, ist das. Das sind mei­ne Arbeits­ge­rä­te. Also wenn ich was tip­pe auf mei­nem Lap­top oder auf mei­nem Tablet, mit dem mit dem Stift arbei­te, mit den Gerä­ten arbei­te ich also das ist mei­ne sind mei­ne Geld­ver­die­nen Maschi­nen, das ist das, wo ich geschäft­li­che Din­ge drü­ber mache und ich tren­ne das ger­ne. Ich habe ger­ne dafür, auch wenn es ein bil­li­ges Heft­chen ist. Ich habe ger­ne dafür ein, ein eige­nes, ein eige­nes Objekt, das auch die­sem Zweck vor­be­hal­ten ist, weil das ist für mich dann tat­säch­lich schon so, in dem Moment, wo ich es auf­schla­ge, wo ich es in die Hand neh­me, bin ich schon in einem ganz ande­ren Modus. Dann bin ich schon in einem refle­xi­ons modus, dann bin ich schon in einem öff­nungs modus, wenn ich so bin.

Björn
Wenn man so sagen will. Und ich fin­de an einem Lap­top oder einem Tablet ist man in der Regel eher ana­ly­tisch unter­wegs und um Ana­ly­se geht es ja eigent­lich gar nicht.

Jan
Tja, je nach­dem, was man so vor­hat oder wie man da unter­wegs. Es gibt aber viel­leicht auch Men­schen, die schrei­ben den gan­zen Tag per Hand und defi­nierst das dann am Lap­top, was ande­re nur auf das Hand­schrift­li­che an was kon­di­tio­niert sind. Aber klar, das ist viel­leicht auch eine indi­vi­du­el­le Sache.

Björn
Hm, darf ich fra­gen, wenn du jetzt gera­de mit dem Sechs Minu­ten Tage­buch wie lan­ge machst du das schon?

Jan
Ich bin jetzt, glau­be ich, eine gute Woche dabei.

Björn
Das ist ja, das fokus­siert sich ja sehr auf Acht­sam­keit, Stei­ge­rung und eine grö­ße­re Wer­tung und eine ande­re Ver­drah­tung im Kopf, sage ich mal so, was die posi­ti­ven Ein­flüs­se angeht, da kon­zen­triert sich das ja sehr drauf. Das ist sehr wahr­schein­lich, nach einer Woche zu früh zu fra­gen, ob du schon eine Wir­kung spürst.

Jan
Eine Wir­kung? Das weiß ich jetzt nicht. Aber es gibt ja unter­schied­li­che Punk­te. Das eine ist ja, es gibt ja wie gesagt eine Mor­gen­rou­ti­ne Abend Rou­ti­ne, wo man dann mor­gens auch auf­schreibt, was man an die­sem Tag, wie man die­sen Tag schön machen möch­te oder wun­der­voll machen möch­te, wofür man dank­bar ist, wie man sich posi­tiv selbst bekräf­tigt usw. Das, fin­de ich ist schon irgend­wie eine ganz gute Sache. Also auch die­ses Wie möch­te ich den heu­ti­gen Tag wun­der­voll machen? Weil man sich auch viel­leicht schon mal selbst dar­über Gedan­ken macht. Womit könn­te ich denn auch den Tag noch mal gar­nie­ren, was mir Freu­de berei­tet? Und auch am Abend die Rou­ti­ne. Das sind ja im Wesent­li­chen auch drei Fra­gen. Das ist ja die Fra­ge Was habe ich heu­te für einen ande­ren Men­schen getan? Was kann ich mor­gen bes­ser machen? Und die letz­te Fra­ge ist mir jetzt tat­säch­lich, obwohl es nur drei Fra­gen sind schon wie­der ent­fal­len. Aber im Wesent­li­chen ist es ja die. Was habe ich heu­te? Tol­les Erleb­nis. Eine gute Fra­ge. Und das heißt auch da sowohl mor­gens als auch abends fängt man auch an, Din­ge zu sam­meln.

Jan
Also einer­seits sam­melt man Din­ge, wie man einen Tag wun­der­voll gestal­ten kann, ande­rer­seits hat man abends eben auch etwas, was man Schö­nes erlebt hat. Und das heißt, du bist ja damit kon­fron­tiert, dass du es auch mal in dich gehst und reflek­tiert, ja, was hat mir gut gefal­len, um da auch noch den Fokus dar­auf zu len­ken. Das ist ja auch wie­der was, wenn wir spre­chen im Coa­ching über Pro­blem Stra­ße, dass ich also die Din­ge auf die posi­ti­ven Din­ge fokus­sie­re und rich­te. Und das ist natür­lich eine schö­ne Sache, denn ich den­ke, das geht ja auch vie­len Kli­en­ten so, auch ande­re Men­schen, mit denen man ganz unab­hän­gig vom Coa­ching Kon­text zu tun hat, dass viel­leicht auch im All­tag oft­mals nicht die Zeit dafür da ist, wert­zu­schät­zen, was dann eigent­lich auch alles Schö­nes da ist. Und das ist natür­lich eine schö­ne Rou­ti­ne und so bekommt man über die­ses Tage­buch ich bin ja schon gespannt, wie sich das dann über die nächs­ten bes­ten­falls ent­wi­ckelt, wenn ich die­se Rou­ti­ne so bei­be­hal­ten. Ent­wi­ckelt sich natür­lich auch ganz schön viel Spei­cher an Din­gen, die man dann eben erlebt hat und auf die man zurück­blickt, was natür­lich auch eine tol­le Res­sour­ce ist.

Jan
Also auch wenn man viel­leicht mal schlech­te­re Tage hat oder so etwas stres­si­ge Tage, dann hat man immer im Grun­de genom­men da phy­sisch ein Buch voll mit schö­nen Erleb­nis­sen, die man hat, auf die man auch zurück­bli­cken kann. Das ist ja eine tol­le Sache, denn oft­mals ist es ja auch so, dass Men­schen in stres­si­gen Situa­tio­nen auf ein­mal ein­fach ver­ges­sen, was denn auch schön ist im Leben, was schön war, was tol­le Momen­te waren. Und so wei­ter. Und so hat man auch die Mög­lich­keit, da viel­leicht ein­fach mal drin zu blät­tern, noch mal zu schau­en und sich dar­an zu erin­nern, was es so für einer­seits schö­ne Erin­ne­run­gen gibt und ande­rer­seits auch Mög­lich­kei­ten, um sich etwas Gutes zu tun.

Björn
Also ich habe nicht, dass ich das jetzt schon vor­weg­neh­men will, es kann ja auch bei dir wie­der anders sein. Ich habe damals dann so nach Na, wie lan­ge hat es gedau­ert? Fünf, sechs Wochen viel­leicht eine deut­li­che Inten­si­vie­rung posi­ti­ver Erleb­nis­se emp­fun­den. Also die posi­ti­ven Din­ge waren sofort. Spür­ba­rer und nach­hal­ti­ger. Und das waren wirk­lich Klei­nig­kei­ten. Ein schö­nes Bei­spiel ist eigent­lich, an dem ich es auch gemerkt hat Da hat mir mal jemand die Tür auf­ge­hal­ten. Da habe ich mich unglaub­lich dar­über gefreut. Nicht jetzt, nicht im Sin­ne von Juhu, son­dern im Sin­ne von Ich habe das als sehr posi­tiv emp­fun­den. Und das zog sich dann so wei­ter. Auch über ande­re Din­ge, klei­ne Auf­merk­sam­kei­ten, die man viel­leicht sonst so ja Dan­ke­schön, also so, so akzep­tiert. Hat­ten eine ganz ande­re Wer­tung und eine Wert­schät­zung auch dem ande­ren gegen­über für Din­ge, die viel­leicht ein biss­chen grö­ßer waren. Die ist dadurch enorm gestie­gen. Ich glau­be, dass dar­auf fokus­siert sich ja das sechs Minu­ten Tage­buch auch. Auch, dass es, dass es uns kon­di­tio­niert dar­auf, die posi­ti­ven Din­ge stär­ker zu emp­fin­den.

Björn
Und ich glau­be, das klas­si­sche Tage­buch­schrei­ben, also die­ses Nie­der­schrei­ben Was ist pas­siert, wie reflek­tie­re ich dar­auf oder was beschäf­tigt mich gera­de? Ist vor allem eine Klä­rung. Da geht es ja nicht so sehr um eine Ver­stär­kung von einem bestimm­ten emo­tio­na­len Anteil von uns, son­dern dar­um, erst mal auch Ord­nung und Struk­tur und Rich­tung in unse­re Gedan­ken und Gefüh­le zu brin­gen. Dazu haben wir nicht immer Zeit. Es strömt ja viel auf uns ein. Und das Tage­buch­schrei­ben an sich ist eine wun­der­ba­re Mög­lich­keit für mich, die die­se gan­zen Din­ge, die sich auch in mir sel­ber abspie­len im Lau­fe des Tages. Ich mache das nicht wirk­lich nicht abends regel­mä­ßig, son­dern ich mache das im Lau­fe des Tages. Ich mache es auch mal nicht, wenn jetzt sich da nichts ange­bo­ten hat. Aber in dem Moment nie­der­zu­schrei­ben und dann spä­ter noch mal rein zu gucken und zu den­ken Ja gut, das ord­net sich so und so ein. Jetzt den­ke ich da anders drü­ber, es ver­stärkt sich oder es erscheint mir gar nicht mehr so groß, wie es in dem Moment war, sol­che Sachen.

Björn
Also das hat für mich da eher eine klä­ren­de Funk­ti­on.

Jan
Ja, das sind Klä­rung oder? Also das Klä­ren und Ord­nen. Und wenn man jetzt noch mal auf die­se, auf das sor­gen The­ma zurück­kommt, dann ist es natür­lich auch eine Mög­lich­keit, ein­fach mal etwas los­zu­wer­den. Also Sor­gen los­zu­wer­den, Gedan­ken los­zu­wer­den, Gedan­ken über Pro­ble­me mal run­ter zu schrei­ben und dann viel­leicht auch ein­fach mal zusam­men­zu­pa­cken und in den Schrank zu stel­len. Also raus aus mei­nem Kopf und weg damit. Was auch gut tun kann und was er auch von Depres­sio­nen Pati­en­ten bei­spiels­wei­se auch als posi­tiv beschrie­ben wird in dem Zusam­men­hang. Das heißt also, wir sehen, das ist ganz, ganz viel­sei­tig ein­setz­bar an der Stel­le. Tja, also das war heu­te mal ein klei­ner Exkurs zum The­ma Tage­buch schrei­ben. Wir hof­fen, es hat euch neu­gie­rig auf mehr gemacht. Wir sind gespannt dar­auf, von euch zu hören, ob ihr viel­leicht auch Tage­buch schreibt, wie ihr es nutzt, ob ihr viel­leicht sogar noch ande­re Anwen­dungs­mög­lich­kei­ten habt. Wenn ihr wei­te­re Fra­gen dazu habt oder euch dazu aus­tau­schen möch­tet, dann kon­tak­tiert uns ger­ne über unse­re Home­pages oder auch über uns Kon­takt­da­ten, die in der Beschrei­bung des Pod­casts fin­det.

Jan
Und ansons­ten freu­en wir uns schon auf das nächs­te Mal mit euch, dan­ken euch fürs Zuhö­ren und ich ver­ab­schie­de mich mit einem Auf Wie­der­hö­ren.

Björn
Ciao.