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Transaktionsanalyse — Besser kommunizieren

Die Trans­ak­ti­ons­ana­ly­se – was klingt wie ein mathe­ma­ti­scher Grund­satz, ist tat­säch­lich ein von Eric Ber­ne defi­nier­tes Kom­mu­ni­ka­ti­ons­mo­dell, mit dem sich fast jede Art von Kom­mu­ni­ka­ti­ons­fal­le erklä­ren lässt: war­um trig­gert mich ein bestimm­ter Mensch immer wie­der, war­um reagiert jemand ande­res immer anders als ich es mir wün­sche? In die­ser neu­en Fol­ge von Coach&Coach erklä­ren Jan Gus­tav Fran­ke und ich das Modell aus­führ­lich und erläu­tern den prak­ti­schen Nut­zen im All­tag und im Coa­ching.

Ein Video (von mir) zu dem The­ma gibt es hier (You­Tube):

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Hier die Tran­skrip­ti­on des Pod­cast:

Björn
Herz­lich will­kom­men zu einer neu­en Fol­ge von Coach und Coach mit Jan Gus­tav Fran­ke, hal­lo Jan…

Jan
Hal­lo Björn!

Björn
…Und mir Björn Bob­ach. Wir grü­ßen euch und spre­chen heu­te mit euch über die Trans­ak­ti­ons­ana­ly­se. Und das ist nichts Finan­zi­el­les, son­dern das ist etwas. Es ist ein Kom­mu­ni­ka­ti­ons­mo­dell, also etwas, was einem hel­fen soll, bes­ser zu kom­mu­ni­zie­ren. Und das geht zurück auf Eric Burn und ist in Coa­ching Krei­sen zumin­dest rela­tiv bekannt. Ande­re bekann­te Kom­mu­ni­ka­ti­ons-Model­le sind ja vier Sei­ten einer Nach­richt von Schulz von Thun. Aber wir damit beschäf­ti­gen uns heu­te nicht. Viel­leicht ein ande­res Mal. Heu­te geht es um die Trans­ak­ti­ons­ana­ly­se und die besagt Wenn ich mal vor­grei­fen darf, dann, dass wir in unter­schied­li­chen Ich Zustän­den kom­mu­ni­zie­ren. Also soll hei­ßen Wer bin ich und wenn ja, wie vie­le?

Jan
Mal wie­der.

Björn
In.

Jan
Mei­ne Rich­tung oder war das qua­si nur? Woll­test du das jetzt rhe­to­risch nut­zen?

Björn
Fra­ge in dei­ne Rich­tung, aber du hast schon super geant­wor­tet, neh­me ich mal wie­der. Also wir hat­ten noch vor kur­zem die Fol­ge zum inne­ren Kind, wo wir uns auch wie­der damit beschäf­tigt haben, dass wir ver­schie­de­ne inne­re Antei­le haben. Und Eric Burn geht in sei­ner Theo­rie davon aus, dass wir in ver­schie­de­nen Zustän­den, also in ver­schie­de­nen Antei­len kom­mu­ni­zie­ren und oder bzw Din­ge äußern. Und das sind, wie könn­te es anders sein, Kind, Modi, Eltern, Modi und erwach­se­nen Modi.

Jan
Jetzt ist ja die Fra­ge Was unter­schei­det den Erwach­se­nen von Eltern?

Björn
Ja, dazu soll­ten wir viel­leicht eher viel­leicht soll­ten wir die Eigen­schaf­ten der ver­schie­de­nen Modi ein­mal beleuch­ten. Und viel­leicht fan­gen wir mit dem erwach­se­nen Ich an, das erwach­se­nen Ich. Damit ver­bin­det man ja etwas, wenn wir von einem erwach­se­nen Men­schen spre­chen. Und das ist vor allem geprägt von Sach­lich­keit. Was fal­len die da sonst? Für was fal­len dir Fer­ne da für Aus­sa­gen ein, wenn es um ein sach­li­ches erwach­se­nen Ich geht?

Jan
Also im Grun­de sagt Sach­lich­keit ja schon viel aus. Es geht weni­ger um Emo­tio­nen, es geht weni­ger um Befür­wor­ten, Beein­flus­sen oder wie auch immer. Es geht eigent­lich dar­um, den Sach­ver­halt nüch­tern zu betrach­ten und qua­si dar­auf­hin auch zu kom­mu­ni­zie­ren. Ohne Hin­ter­ge­dan­ken.

Björn
Genau. Also von der Aus­strah­lung her sind das Aus­sa­gen, die dann zu so was pas­sen wie Ich habe den Über­blick über etwas oder Ich habe auch die Kon­trol­le. Und ich ken­ne mich selbst und ich bin struk­tu­riert in Erwach­se­nen. Ich ist das Opti­ma­le eigent­lich, was Über­blick Rei­fe angeht und ist immer Herr der Lage.

Jan
Aber nicht in einer über­heb­li­chen Form.

Björn
Genau. Nicht über­heb­lich, son­dern ange­mes­sen sach­lich. Das erwach­se­nen Ich steht des­we­gen auch im kla­ren Gegen­satz zum Eltern Ich. Und das ist jetzt nicht wer­tend, das sagen wir viel­leicht auch mal direkt dazu. Es geht ja nicht dar­um zu sagen, das eine der eine Ich zustand ist bes­ser oder schlech­ter als der ande­re. Es sind ein­fach ver­schie­de­ne Zustän­de, in denen wir sind. Und beim Eltern unter­schei­det man dann zwi­schen für­sorg­lich und bevor­mun­dend. Und das leuch­tet sehr wahr­schein­lich ganz schnell ein, weil das ken­nen wir ja auch alle von eige­nen Eltern, dass die die­se bei­den Rol­len in unse­rem Leben spie­len. Also ent­we­der sind die für­sorg­lich, das heißt, die küm­mern sich um uns oder die sind bevor­mun­den, geben uns Vor­schrif­ten. Was fal­len dir dafür Aus­strah­lun­gen oder Bezie­hungs­wei­se Aus­sa­gen ein?

Jan
Man hat damit ja oft­mals auch die­sen die­sen Ver­gleich. Wenn man jetzt mit die­sem Es gibt ja das Modell mit dem okay sein ich bin okay, du bist oder wie auch immer und dabei ist es eben oft­mals ich bin okay, du bist nicht okay. Also die Eltern wis­sen ganz genau, wie es rich­tig ist, das Kind eher nicht. Und das kann eben auf einer posi­ti­ven Art und Wei­se sein oder eher auf einer nega­ti­ven. Also ent­we­der für­sorg­lich oder bevor­mun­dend. Letz­ten Endes also ein Eltern, die sagt Lass mich mal machen, ich weiß schon, wie das geht oder Wie kann ich dich dann unter­stüt­zen, damit es hin­be­kommst? Oder ich neh­me dir das ab, weil du kannst es da halt lei­der nicht. Das wäre wür­de ich auch sagen.

Björn
Genau und macht Vor­schrif­ten. So im Sin­ne von Jetzt benimm dich mal oder Jetzt halt den Mund oder jetzt red nicht so laut oder sol­che Geschich­ten. Das kommt dann aus Eltern Zustän­den und du hast jetzt schon was vor­weg­ge­nom­men damit die­ses ich bin okay, du bist nicht okay oder ich bin okay, du bist okay. Dar­auf läuft es am Ende hin­aus. Aber ich glau­be, wir soll­ten vor­her noch den Bogen schlie­ßen und den die drit­ten ich zustän­de, also die drit­te Grup­pe ein­mal beleuch­ten sind die Kind Ich Zustän­de und der unter­schei­det man dann wie­der zwi­schen frei­em Kind, einem rebel­li­schen Kind und einem ange­pass­ten Kind. Und das freie Kind ist zum Bei­spiel davon geprägt, dass es sagt Ich habe Spaß, ich mach, was ich will. Das rebel­li­sche Kind ist eher trot­zig, sagt Ich will nicht, ich habe kei­ne Lust. Und das ange­passt, sagt Sei nicht böse zu mir, ich kann das nicht. Ich brau­che dei­ne Hil­fe. Das sind so die STANDARD Aus­sa­gen, die aus dem Kind Ich komm.

Jan
Jetzt guckst du mich mit gro­ßen Augen an.

Björn
Ich dach­te, du glaubst dar­auf.

Jan
Aber um jetzt genau da mal wie­der zu sein, ist es eben oft­mals so, dass man dann halt eben in dem kind­li­chen ja eher einen einen natür­li­chen Ansatz auch in der Kom­mu­ni­ka­ti­on hat, der wenig reflek­tiert ist und sehr.

Björn
Impul­siv ist.

Jan
Auch her­aus impul­siv ist. Genau. Und der kann dann halt eben dem­entspre­chend auch so sein, dass eher ein Ver­trau­ens­vor­schuss gewährt wird in alle Din­ge. Das wäre wie­der­um, um in dem Modus von gera­de­zu zu blei­ben, in dem ich bin, okay, du bist okay, alles ist toll bis hin zu Du bist okay, ich bin nicht okay. Was auch eine Mög­lich­keit ist, dass also aner­kannt wird, dass das qua­si das Gegen­über, das schon rich­tig weiß, wie alles ist und man selbst aber halt eben ein­fach nicht in der Lage ist, die Din­ge klar zu for­mu­lie­ren oder klar zu begrei­fen. Das heißt also, da sind wir auch ganz schnell wie­der bei so Punk­ten, die dann tat­säch­lich auch eine Ver­bin­dung zu dem haben, wie man viel­leicht. Früh­kind­li­che geprägt ist. Also auch wenn es qua­si in erwach­se­nen Situa­tio­nen dann aus die­sen Din­gen her­aus kom­mu­ni­ziert wird. Das heißt, wir kom­men ja auch gleich noch dazu, wie man dann mit­ein­an­der kom­mu­ni­ziert oder wie das dann qua­si auch im ech­ten Leben lau­fen kann. Es ist ja nicht so, dass wir jetzt hier­hin sprin­gen und Erwach­se­nen spie­len oder Kind spie­len und das nicht nur die­se Nuan­cen in der Kom­mu­ni­ka­ti­on dann halt wie­der­fin­den.

Jan
Und da wird qua­si eine Per­son, die halt eben auch zu die­sem ja eher ver­ängs­tig­ten oder unsi­che­ren kind­li­chen Ich neigt, halt eher schnell in die­se Situa­ti­on her­ein sprin­gen und in vor­aus­ei­len­dem Gehor­sam irgend­was tun. Bei Miss­ver­ständ­nis­sen den Feh­ler auf der eige­nen Sei­te suchen und so wei­ter und so fort. Das sind so Aus­prä­gun­gen.

Björn
Und da sind die Glau­bens­sät­ze unglaub­lich wich­tig. Genau wie du sagst. Also die­se, die­se, dass die­se kind­li­che Prä­gung, was man als Kind erlebt hat, ob man eher sich selbst in die in die Schuld schul­di­gen Rol­le drängt, sich sel­ber da viel­leicht eher rein begibt und direkt schon unter­wür­fig in so eine Situa­ti­on hin­ein­geht. Und was du gera­de auch gesagt, das fin­de ich total wich­tig. Es geht jetzt nicht dar­um, dass man, dass wir sagen oder dass die­se Theo­rie sagt, dass Eric Burn gesagt hat, wir spie­len irgend­wel­che Rol­len. Es geht um die­se Nuan­cen, es geht um die Schwin­gung, es geht um die Grund­hal­tung, mit der wir uns äußern. Und wir sagen Ja, das ist ein Kom­mu­ni­ka­ti­ons­mo­dell, aber das bedeu­tet ja nicht, dass man gleich mit­ein­an­der spricht, son­dern das bedeu­tet ja auch ein­fach, wie man sich in bestimm­ten Situa­tio­nen ver­hält, wie man sich äußert, in wel­cher Art und Wei­se man denkt auch über man­che Situa­tio­nen.

Jan
Und es gibt dazu ja auch ver­schie­dens­te Abbil­dun­gen. Und wenn man sich nur mal die­se Abbil­dung vor Augen ruft Mir hilft das immer, ich bin so ein biss­chen visu­el­ler Mensch, dann gibt es das oft auch in drei Krei­sen über­ein­an­der dar­ge­stellt. Das ist ganz oben, das Erwach­se­ne nicht ist, weil das halt eben auch oft­mals von oben nach unten kom­mu­ni­ziert in der Mit­te ist. Im Prin­zip, das habe ich gera­de Erwach­se­nen nicht gesagt, ganz oben ist, dass Eltern Ent­schul­di­gung, weil sie.

Björn
Rich­tig, ja rich­tig, genau.

Jan
Erwach­se­nen ich was qua­si so auf der Waa­ge sprich, also aus­ge­wo­gen und ganz unten, auch mit Blick nach oben. In Anfüh­rungs­stri­chen ist dann eher das Kind Ich ange­sie­delt. Und so kann man dann im Grun­de genom­men wie so zwei Krei­se, also zwei mal drei Krei­se über­ein­an­der, sich gegen­über­stel­len, dass man im Prin­zip Männ­chen hat. Und da gibt es ver­schie­de­ne Model­le, wie man das dar­stel­len kann, wie dann auch die­se Trans­ak­ti­ons­ana­ly­se, die­se tat­säch­li­chen Kom­mu­ni­ka­tio­nen mit­ein­an­der ver­lau­fen, ob eher auf glei­cher Ebe­ne oder von oben nach unten. Das hilft auch ganz gut, um das zu visua­li­sie­ren und zu ver­ste­hen.

Björn
Und zwi­schen die­sen Krei­sen, wie du es jetzt beschrie­ben hast, gibt es also zwi­schen die­sen Zustän­den gibt es dann ja mög­li­che Ver­läu­fe. Und in der Theo­rie unter­schei­det man dann ja zwi­schen kom­ple­men­tä­ren und nicht kom­ple­men­tä­ren oder dys­funk­tio­na­len Ansät­zen. Und was man grund­sätz­lich sagen kann, ist, dass wenn ein Ein Ich Zustand mit dem ent­spre­chen­den Zustand auf der ande­ren Sei­te kom­mu­ni­ziert, funk­tio­niert das her­vor­ra­gend und ich fin­de, wir soll­ten uns ein Bei­spiel suchen. Ich hat­te jetzt gera­de im Bei­spiel die Situa­ti­on im Vor­ge­spräch, die Situa­ti­on, na ja, man ist im Auto und fin­det den Weg nicht, aber hast du viel­leicht eine ande­re, die dir lie­ber ist? Damit wird noch eine neue hier aus­ein­an­der dros­seln.

Jan
Wir kön­nen auch. Also es gibt da auch diver­se Büro Situa­tio­nen, war­um sie auf­ga­ben nicht auf mei­nem Schreib­tisch.

Björn
Neh­men wir die. Neh­men wir die. Okay, okay. Eine ein Chef und ein. Ein Ange­stell­ter. Also sehr wahr­schein­lich. Der Vor­ge­setz­te und ein Ange­stell­ter haben die Situa­ti­on, dass eine Auf­ga­be noch nicht erle­digt ist. Ja, es ist jetzt völ­lig egal, ob da eine Dead­line nicht ein­ge­hal­ten wur­de oder nicht. Aber wir kön­nen ja das Durch­spie­len anhand die­ser Situa­ti­on und schil­dern, wie die ver­schie­de­nen Zustän­de in so einer Situa­ti­on sich ver­hal­ten wür­den. Also eine Auf­ga­be ist nicht erle­digt. Was wür­de? Blei­ben wir mal beim Chef. Der erwach­se­ne Chef tun nicht der älter oder fan­gen wir oben an Was wür­de ein Eltern Chef tun?

Jan
Also Eltern­schaft wür­de unter Umstän­den rein gepol­tert kom­men und sagen Mül­ler, wo Sie Auf­ga­be, die habe ich immer noch nicht auf dem Schreib­tisch. Ja, ja, von oben nach unten. Oder war­um ist die Auf­ga­be das erle­digt? Also voll.

Björn
Da, genau for­dernd. Das wäre dann auch vom Ton­fall, weil man kann ja auch auch ganz sach­lich sagen, war­um ist denn die Auf­ga­be noch nicht fer­tig? Das wäre dann ja eher das erwach­se­nen Ich. Aber wenn es jetzt vom Ton­fall her so pol­ternd und von oben ist, wür­de man dann ja eher von einem for­dern­den Eltern spre­chen. Was wür­de denn ein ein für­sorg­li­ches Eltern ich in dem Moment sagen?

Jan
Das könn­te zum Bei­spiel sagen Hal­lo Tho­mas oder Hal­lo Eggert. Ich hat­te dich ja gebe­ten, mir eine Auf­ga­be zu erle­di­gen und ich habe jetzt zumin­dest auch nicht bei mir im Post Post­ein­gang gese­hen. Kann ich dich noch irgend­wie unter­stüt­zen dabei oder brauchst du noch Unter­stüt­zung um das hin­zu­be­kom­men?

Björn
Schul­di­gung, ich wider­spre­che dir gera­de. Das klingt für mich fast schon wie­der nach einem Erwach­se­nen. Ich. Ich glau­be, dass für­sorg­li­che Eltern. Ich wür­de eher sagen Schaffst du das wie­der nicht allei­ne, ich neh­me die. Ich mach das mal für dich.

Jan
Kommt dar­auf an, wie man sieht. Also auch da gibt es sicher­lich Nuan­cen. Was ich damit mei­ne, wes­halb ich es so aus­ge­drückt habe, ist letz­ten Endes der zumin­dest der die. Die Fra­ge dahin­ter, ob da qua­si eine Unter­stüt­zung benö­tigt, ist, weil man es der Per­son sozu­sa­gen selbst nicht zutraut. Also klar, ja, mei­ne Prä­mis­se wäre jetzt, dass es grund­sätz­lich klar ist, dass das allei­ne erle­digt war, ist aber ansons­ten poin­tier­ter. Ist es so, wie du es gera­de dar­ge­stellt hast?

Björn
In der Mit­te das Erwach­se­nen? Ich hat mir jetzt schon gesagt, ich wür­de sach­lich fra­gen Wann ist die Auf­ga­be denn fer­tig? Oder War­um ist die Auf­ga­be nicht fer­tig? Brau­chen Sie Unter­stüt­zung? Ganz sach­lich. Danach fra­gen die drei Kin­der. Das fin­de ich ja immer am span­nends­ten, wie die sich äußern wür­den. Was wür­de ein rebel­li­sches Kind viel­leicht sagen?

Jan
Das wür­de jetzt viel­leicht tat­säch­lich so was sagen wie Mensch, ich habe dir doch gesagt, ich möch­te jetzt die Auf­ga­be haben und die ist immer noch nicht da. War­um ist das nicht der Fall?

Björn
Ja, genau. Genau, oder? Will sagen, ich habe mich so dar­auf gefreut, dass die Auf­ga­be, fer­tig zu wer­den.

Jan
Wenn mög­lich.

Björn
Geschei­tert wäre. Wir über­trei­ben ja bewusst so genau, oder? Oder es wür­de viel­leicht sagen Ach, das ist ja so trau­rig, dass die Auf­ga­be noch nicht fer­tig ist. Wie auch immer, wir über­trei­ben natür­lich. Also es ist die Grund­hal­tung, um die es geht. So, das wäre jetzt der Chef in den drei ver­schie­de­nen Zustän­den. Jetzt neh­men wir mal den ande­ren, den Ange­stell­ten, fan­gen wir da auch wie­der oben an! Was wür­de denn ein wie wür­de sich denn ein der Ange­stell­te in einem für­sorg­li­chen oder bevor­mun­den­den Eltern ver­hal­ten?

Jan
A Muss ich jetzt eine Reak­ti­on machen und kom­men­tie­ren?

Björn
Nein. Na ja, wenn ich mich nicht irre.

Jan
In den unter­schied­li­chen Trans­ak­tio­nen.

Björn
Und ja.

Jan
Jetzt wäre es ja so, wenn man jetzt in den kom­ple­men­tä­ren anfan­gen wür­de, also dass man.

Björn
So genau.

Jan
Wie man ange­spro­chen wird, am ein­fachs­ten am. Hier wer­den wir jetzt gleich den stärks­ten Fäl­len nen­nen. Der Chef wür­de even­tu­ell rein­kom­men und uns tat­säch­lich Eltern kom­mu­ni­zie­ren sagen War­um ist das noch nicht fer­tig? Hat er gesagt, er soll fer­tig sein? Und wenn jetzt der Ange­stell­te genau­so reagiert, also in der glei­chen Rol­le, dann wäre die Ant­wort Ich muss gar nicht glau­ben, dass sie mir irgend­wel­che Ansprü­che stel­len kann. Ich mache gesagt, dann wer­de ich, wenn ich das für rich­tig hal­te, so dass es.

Björn
Könn­te. Mei­ne Kon­flikt­si­tua­ti­on weiß ich nicht mal, ob das ein Kon­flikt wäre oder ob das tat­säch­lich das Eltern ich wäre was ant­wor­tet, weil das Eltern ich könn­te ja auch sagen ja das auch schlimm, dass das immer so lan­ge dau­ert. Ich war­te ja auch auf die Zuar­beit von den ande­ren. Also könn­te man jetzt auch sagen, ob nicht das rebel­li­sche Kind eher so zurück pol­tern wür­de. Ach, sagen wir, das ist halt, wenn wir nicht ver­wei­sen. Wenn man so hypo­the­tisch sieht, ist ja alles mög­lich. Aber du hast jetzt was Wich­ti­ges ange­spro­chen, näm­lich dass also wenn zwei auf der glei­chen Ebe­ne mit­ein­an­der kom­mu­ni­zie­ren, gibt es sel­ten, gibt es sel­ten Schwie­rig­kei­ten, zwei erwach­se­nen ichs mit­ein­an­der ja sowie­so nicht. Aber auch zwei rebel­li­sche Kin­der, zwei ange­pass­te Kin­der, zwei freie Kin­der kön­nen wun­der­bar mit­ein­an­der kom­mu­ni­zie­ren, ohne dass es Rei­be­rei­en gibt. Schwie­rig wird es, wenn jemand rein­kommt. Da spricht man dann von nicht kom­ple­men­tä­ren Trans­ak­tio­nen und nimmt mit dem Bevor­mun­den Eltern raus, pol­tert und eigent­lich erwar­tet, dass ein unter­wür­fi­ges Kind ant­wor­tet. Das sagt Ja, es tut mir auch leid, ich bin jetzt spät oder irgend­wie so was.

Björn
Und dann ant­wor­tet ein Erwach­se­ner nicht. Dann wird’s schwie­rig. Es wird. Dann kreu­zen sich die Lini­en. Ja, das hängt davon ab. Also, dass wenn der dann die­ser bereit ist, sei­ne Ebe­ne zu wech­seln, wenn er dann bereit ist, aus die­sem, aus die­ser Hal­tung raus­zu­ge­hen, dann kann das sich wun­der­bar auf­lö­sen. Aber das ist ja lei­der oft nicht so, da hat man dann so eine. Wird die Erwar­tungs­hal­tung nicht befrie­digt, der will ja viel­leicht gera­de eine Ent­schul­di­gung hören, kriegt die nicht, der kriegt viel­leicht eine sach­li­che Ant­wort, war­um die Auf­ga­be nicht erfüllt wur­de und kann damit gar nicht umge­hen und pol­tert dann noch mal hin­ter­her. Das gibt es auch. Es ist unheim­lich schwie­rig, so was an sol­chen aus­ge­dach­ten Situa­tio­nen dar­zu­stel­len, aber ich glau­be, unse­ren Zuhö­rern wird es jetzt kla­rer. Also es ist tat­säch­lich so, dass die­se Zustän­de, wenn sie nicht zuein­an­der pas­sen, 111 Risi­ko für Zünd­stoff bie­ten. Und was man damit jetzt. Ja.

Jan
Ich wür­de aber ger­ne noch mal dar­auf zu spre­chen kom­men, weil wir haben es gera­de eben die­ses Bei­spiel genannt, dass qua­si aus dem Erwach­se­nen nicht geant­wor­tet wird. Und aus mei­ner Sicht ist es eigent­lich, also ist es schon so, dass wenn jetzt Din­ge nicht so ver­lau­fen wie jetzt gedacht, also bei­spiels­wei­se Erwach­se­nen, ich gehe ein Kind, ich und es kommt ein Erwach­se­ner nicht zurück. Also das Gegen­über lässt sich nicht dar­auf ein, son­dern stellt sich dann wie­der­um eigent­lich noch über den­je­ni­gen, der ange­fan­gen hat. Dann ist es auf jeden Fall eine kla­re Kon­flikt­si­tua­ti­on. Ich per­sön­lich fin­de, dass eben die­se Ant­wort aus dem erwach­se­nen Ich eigent­lich die Situa­tio­nen zwar auch eska­lie­ren las­sen kann, wenn jetzt, wenn die ers­te Per­son da nicht sich bestä­tigt fühlt in die­ser Trans­ak­ti­on, aber das ist eigent­lich auch die ein­zi­ge rich­ti­ge Weg ist, die Sache wirk­lich auf ein sach­li­ches Niveau zu brin­gen und dahin zu brin­gen, dass man sich wie­der sach­lich mit­ein­an­der unter­hal­ten kann, son­dern jetzt.

Björn
Abso­lut.

Jan
Auto­ma­tisch zum Bruch die­ses Sche­mas und führt dazu, dass die­ses Spiel nicht wei­ter­ge­spielt wer­den kann, wenn man es denn durch­hält. Aber tat­säch­lich neigt man dazu, eigent­lich ganz schnell in die­se Rol­len hin­ein zu sprin­gen. Man braucht da schon auch eine gewis­se. Ein gewis­ses Selbst­be­wusst­sein ersetzt, nicht in Form von von die­sem Wort Selbst­be­wusst­sein, son­dern in Form von Man muss sich eigent­lich der eige­nen Reak­ti­on auch bewusst sein, wie man viel­leicht auch intui­tiv reagiert, um ent­spre­chend auch kon­tern zu kön­nen und dann wirk­lich stand­haft zu blei­ben in der Situa­ti­on und nicht sofort in Deckung zu sprin­gen oder ein­fach dage­gen zu pol­tern.

Björn
Genau. Und des­we­gen ist die Kennt­nis von die­ser von von des­we­gen bin ich ja so ein Fan von von der Trans­ak­ti­ons­ana­ly­se und des­we­gen ist es so wert­voll, sich dar­über klar zu wer­den. So hilf­reich, weil es einem hilft, sol­che Situa­tio­nen eben genau so auf­zu­lö­sen, egal auf wel­cher Sei­te man ist. Also des­we­gen, wenn man es weiß, dass es so, dass es sol­che Zustän­de gibt und sich da sel­ber auch ein biss­chen hin­ter­fragt, in wel­chem Zustand kom­mu­ni­zie­re ich denn häu­fig? Oder ganz klas­sisch sind. Ja ist es ja so, dass es immer in beson­de­ren Kon­stel­la­tio­nen nicht funk­tio­niert in der Kom­mu­ni­ka­ti­on. Das kennt jeder, das einen Kol­le­gen hat, er einen auf die Pal­me bringt oder man immer denkt Egal was, ich mache das. Ich habe immer das Gefühl, wir wir kom­mu­ni­zie­ren nicht rich­tig. Wenn man sich sol­che Situa­tio­nen auf bei­den Sei­ten aller­dings mal genau­er anschaut und sich hin­ter­fragt, in wel­chem Maße die kom­mu­ni­zie­ren wir ja eigent­lich kann man es ganz schnell auf­lö­sen, wenn bei­de bereit sind, die­se, die­se, die­se Modi zu ver­las­sen, auf die Erwach­se­nen Ich Ebe­ne zu wech­seln.

Björn
Auch in dem Moment, wo man viel­leicht pol­tern­de Bevor­mun­dung des Eltern ich ent­ge­gen­ge­schleu­dert bekommt, eben nicht zurück zu hau­en, son­dern erwach­sen zu blei­ben. Dann muss der ande­re natür­lich auch bereit sein, auf die erwach­se­nen Ebe­ne run­ter­zu­ge­hen. Und die­ser schö­ne Satz Ich bin okay, du bist okay soll­te eigent­lich das Cre­do für jede Kom­mu­ni­ka­ti­on sein. Das sage ich zumin­dest immer mir sel­ber so und habe ich auch schon so gesagt, wenn man so kom­mu­ni­ziert, wenn man immer davon aus­geht, ich bin okay, es ist okay, was ich sage, es ist für mich okay und es ist auch für alle ande­ren okay. Und was ich jetzt zurück­be­kom­me, wird auch okay sein. Dann hat man schon mal einen ganz gro­ßen Teil des Kon­flikt­po­ten­zi­al aus der Kom­mu­ni­ka­ti­on raus­ge­nom­men. Das ist sehr schwer. Das ist sehr schwer, weil wir in. Weil wir oft so viel so unbe­wusst kom­mu­ni­zie­ren und von uns geben, braucht eine gan­ze Men­ge an Selbst­be­herr­schung Selbst­re­fle­xi­on. Gera­de wenn das so Men­schen sind, die uns trig­gern, die immer wie­der so ein rebel­li­sches Kind aus­lö­sen oder irgend­was mit uns ver­an­stal­ten.

Björn
Aber es kann unheim­lich hilf­reich sein, sich dar­über mal bewusst zu wer­den.

Jan
Da hast du übri­gens auch noch einen Aspekt jetzt mit auf­ge­bracht, den wir noch gar nicht ange­spro­chen haben. Und das sind die ver­deck­ten Trans­ak­tio­nen, näm­lich die Din­ge, die wir auch sagen, ohne sie zu sagen. Und das sind die, die augen­schein­lich auf einer Ebe­ne statt­fin­den, bei­spiels­wei­se auf der erwach­se­nen Ebe­ne sach­lich for­mu­liert, die aber eine ande­re Bot­schaft mit­schwin­gen las­sen, also bei­spiels­wei­se irgend­wie Part­ner kommt spät nach Hau­se oder so was. Und die Fra­ge dann Wo bist du denn gewe­sen? Also die Fra­ge, die kann ein­fach nur das mein wo bist du denn gewe­sen? Es kann aber je nach Ton­la­ge oder auch. Bewusst­heit oder Gefühl, das gegen­über eine ande­re Fra­ge mit­schwingt, näm­lich War­um kommst du denn jetzt erst nach Hau­se? War­um hast du mir nicht gesagt, wo du bist? Das sind im Grun­de genom­men Din­ge, die viel­leicht auch auf einer ande­ren Ebe­ne mit­schwin­gen kön­nen und die eben auch über ande­re ich zustän­de kom­men kön­nen in die­sem zusam­men­hang.

Björn
Da muss man ja, da muss man schon auf­pas­sen und sich auch genau fra­gen Habe ich das jetzt? In wel­chem Modus habe ich das jetzt gesagt? Habe ich das wirk­lich als Erwach­se­nen im erwach­se­nen Ich for­mu­liert oder schwingt da nicht was ande­res mit? Unser schö­nes Bei­spiel hat­ten wir im Vor­ge­spräch. Das haben wir in der Aus­bil­dung, als wir das gelernt haben, so gehört. Und das fin­de ich immer noch ein wun­der­ba­res Bei­spiel für ver­deck­te Trans­ak­tio­nen ist die schö­ne Fra­ge an den Part­ner Wo hast du denn wie­der den Dosen­öff­ner ver­steckt? Ganz sach­li­che Fra­ge eigent­lich. Aber was eine pas­si­ve Aggres­si­vi­tät da drin steckt und was da eigent­lich für einen Erwach­se­nen lau­ert in dem Moment und da muss man sich schon sehr genau hin­ter­fra­gen. Dan­ke noch mal für den Ein­wurf.

Jan
Was kann Erwach­se­nen bit­te? Was darf ein Eltern?

Björn
Ja, Ent­schul­di­gung, mein­te ich. Eltern lau­ert. Ja, manch­mal ver­tut man sich da ja gern. Was da für ein Eltern lau­ert? Genau. Also, da muss man auf­pas­sen.

Jan
Tja, jetzt haben wir euch wahr­schein­lich hier kom­plett kon­fus gemacht mit allen Zustän­den Eltern, Erwach­se­nen, Kind, die es hier gibt auf die­ser Erde. Viel­leicht gibt es sogar noch mehr, mit denen man arbei­ten könn­te, wenn man möch­te. Wir hof­fen trotz­dem, dass die­ser Über­blick für euch inter­es­sant war und viel­leicht könnt ihr auch mal an der einen oder ande­ren Stel­le auf­mer­ken in Gesprä­chen. Und euch mal vor Augen füh­ren, was das jetzt hier für eine Trans­ak­ti­on sein könn­te, auf wel­chen Ebe­nen gera­de kom­mu­ni­ziert wird. Und ich glau­be, wir kön­nen nur aus unse­rer Erfah­rung sagen, dass es unheim­lich viel Spaß macht, die Kom­mu­ni­ka­ti­on auch mal durch die­se Bril­le zu sehen. Ganz viel wird einem auf ein­mal klar, war­um es viel­leicht auch an der einen oder ande­ren Stel­le mal gehakt hat oder hakt. Und wir wün­schen euch ganz viel Spaß dabei, das ent­spre­chend auch aus­zu­pro­bie­ren. Wir freu­en uns auf Euer Feed­back und eure Rück­mel­dung dazu. Ansons­ten freu­en wir uns wei­ter­hin dar­auf, euch nächs­te Woche wie­der zu hören. Und bis dahin ver­ab­schie­den wir uns von euch. Björn, du hast das vor­letz­te Wort.

Björn
Das bleibt. Vie­len Dank fürs Zuhö­ren.

Jan
Das war mehr als ein Wort. Auf Wie­der­hö­ren. Ciao.

Björn
Tschüss.