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Transparenz – alles nur durchschaubar?

Transparenz ist eines der Buzzwords, die einem häufig aus der Führungsetage entgegenwehen – aber was bedeutet transparentes Verhalten überhaupt? Was ist der Nutzen? Und gibt es Transparenz auch außerhalb des beruflichen Umfelds in privaten Beziehungen? In dieser neuen Folge von Coach&Coach gehen Jan Gustav Franke und ich Transparenz auf den Grund.

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Hier die Transkription des Podcast:

Jan
Herzlich willkommen zu einer neuen Folge von Coach&Coach. Und ich begrüße als erstes den Björn. Hallo, Björn.

Björn
Hallo, Jan.

Jan
Wir sprechen heute über ein Thema, das wahrscheinlich vielen von euch schon begegnet ist, sowohl beruflich als auch privat. Und zwar geht es heute um das Thema Transparenz. Ja ein Thema, das immer präsenter wird und das man aber ganz unterschiedlich verstehen kann, wie wir gerade in unserem Vorgespräch hier auch festgestellt haben. Und das wollen wir heute mal von unterschiedlichen Perspektiven aus betrachten oder durchleuchten. Was ja auch zum Thema Transparenz passt, zu dem Thema.

Björn
Mir fällt als erstes ein der Rahmen, in dem mir dieser Begriff besonders häufig begegnet. Ich gebe ja neben meiner Coaching Tätigkeit auch Workshops für Teams, für zu diversen Themen, aber unter anderem auch zu digitalen Tools. Und das, was mir da immer begegnet, begegnet, wenn es um Transparenz geht, ist die Reaktion oder bin ich ja Überwacher oder dann werde ich überwacht. Da kommen bei bestimmten Menschen sofort Reservierungen, wenn sie den Begriff hören.

Jan
Ja, ich habe. Das ist ja jetzt also so, wie ich das jetzt wahrnehme, wie du das berichtet. Wenn man jetzt von Teams spricht, jetzt im beruflichen Umfeld, dann kommt das Thema Transparenz, dann ist das vielleicht so ein bisschen der Blick von oben nach unten oder von unten nach oben, dass man denkt, okay, jetzt bin ich Richtung Führungsetage oder so was. Ja, sichtbarer oder durchsichtiger bzw transparenter. Da ist ja auch dieser Begriff der gläserne Mensch. Das begegnet mir tatsächlich auch relativ häufig in der Unternehmensberatung, auch im Thema Personal Bedarfsplanung unterwegs. Und da haben wir das auch, weil es da auch darum geht, Tätigkeiten aufzunehmen, zu überlegen, was wird in deiner Zukunft gemacht? Und auch da gibt es diese Berührungsängste, dass man denkt, jetzt wird man hier durchsichtig. Oder die Frage ist, woher kommt das überhaupt, dass das ein Thema sein könnte? Es gibt das aber, glaube ich, auch noch von der anderen Seite aus, und das ist der Blick von der Führungskraft aus. Und da auch das Thema Transparenz, nämlich wie transparent mache ich die Beweggründe für meine Entscheidungen, für meine Sicherheiten, Unsicherheiten?

Jan
So, das ist ja ein Thema, was sowohl Mitarbeitende als auch Führungskräfte beschäftigt, aber nicht nur im beruflichen Umfeld, sondern es betrifft uns auch ganz privat. Denn es kann ja auch im privaten Thema oder im privaten Umfeld das Thema Transparenz geben, beispielsweise auch in Beziehung.

Björn
Ich glaube, ganz wichtig ist, dass wir zunächst darüber sprechen, warum überhaupt Transparenz immer mehr im Kommen ist. Sagen wir mal so und was der Nutzen ist, weil ich glaube, dass solche Reaktionen, wie ich es jetzt gerade beschrieben habe, meistens daher rühren, dass dann vielleicht von den Chefetagen nur gesagt wird Jetzt sind wir ganz transparent, ab jetzt machen wir alles ganz transparent. Oder Wir sind jetzt viel transparenter und es wird gar nicht verstanden, warum. Was der Nutzen ist, weil es hat ja die letzten Jahre auch anders funktioniert. Da hat ja jeder für sich mit seinen Aktenordnern in seinem Büro gesessen. Und wenn jemand in die die Arbeit desjenigen reingucken wollte, musste der Klopfen um Erlaubnis fragen. Und auf einmal sollen die das alles sehen können. Und deswegen wäre es vielleicht wichtig, dass wir zunächst einmal darüber sprechen, was der Gewinn von Transparenz ist und warum das auch ein Prinzip ist, was, wie du sagst, nicht nur im beruflichen Umfeld, sondern auch im Privaten und Beziehungen, sogar in freundschaftlichen Beziehungen, natürlich im Freundeskreis, bei sämtlichen menschlichen Begegnungen eigentlich eine große Rolle spielt.

Jan
Ja, da kommen wir vielleicht noch mal von dem Begriff tatsächlich Transparenz. Also tatsächlich ja, übersetzt durchscheinend. Beziehungsweise gibt es ja dann im Wort Transparenz als Ja. Begriff an sich um die Durchsichtigkeit und damit er auch im Gegensatz zur Undurchsichtigkeit. Und da ist man bei einem wesentlichen Punkt nämlich lässt man jemanden rein schauen, dass man durchblicken, was Sache ist, oder tut man das nicht? Und. Was wir feststellen in unserer Gesellschaft ist ja, dass generell einfach Hierarchien fallen. Wir kommen immer weiter weg, eigentlich von der reinen Führung, von oben nach unten, immer mehr zu einem kooperativen Ansatz, der zumindest sagen wir mal, in unserem Kulturkreis. Und das heißt, es wird weniger über Hierarchie geführt, es wird weniger über reine Rollen geführt oder miteinander interagiert, sondern es geht halt mehr um Funktionen, um Kompetenzen und um Kooperation. Und Kooperation funktioniert natürlich am besten, wenn man wenig Grenzen hat bzw auch einen Zugang zu Informationen. Das ist jetzt relativ abstrakt, aber im Zweifel heißt das dann eben auch, dass man keine Silos hat, also dass man keine Abgrenzung hat innerhalb von Unternehmen beispielsweise oder immer weniger, und dass man nicht sagt, das ist aber Zuständigkeitsbereich A und das ist Zuständigkeitsbereich Bereich B und deshalb weiß ja nicht, was B macht und umgekehrt, sondern es geht darum, dass man da im Grunde genommen einen Einblick bekommen, dass man in Kommunikation miteinander tritt und dass man versteht auch Wo sind Synergien, also wo kann man sich gegenseitig unterstützen und wie kann man da weiterkommen?

Jan
Und das ist ja der wesentliche Ansatz mit dabei.

Björn
Ich glaube, ein ganz entscheidender Faktor ist aber auch ein sozialer Faktor. Die. Transparenz in Unternehmen schafft, also vor allem im Unternehmen, nicht so sehr im Privaten. Da auch, aber vor allem im beruflichen Umfeld. Schafft ja auch ein höheres Zusammengehörigkeitsgefühl. Es geht ja auch um das Gefühl, das das auslöst. Und wenn man jetzt nicht direkt sich überwacht fühlt, also jetzt nicht denkt, die wird eingeführt, damit ich überwacht werde, wo das herkommt, können wir ja auch gleich noch mal besprechen. Ist es natürlich so, dass wenn die Transparenz in beide Richtungen geht, also wenn es nicht nur so ist, dass der der Chef sehen kann, was die Mitarbeiter machen, sondern dass die Mitarbeiter auch sehen können, was der Chef macht, wächst man auch auf der emotionalen Ebene natürlich stärker zusammen und auch eine emotionale Bindung an das ganze Unternehmen und das dazugehörige Team stellt sich ein. Also es hat eigentlich, wenn man es richtig erklärt und richtig einführt, hat es eigentlich doch nur positive Folgen, oder würde es mir da widersprechen?

Jan
Ja, aber setzt halt eben die Voraussetzungen, dass es tatsächlich aufrichtig ist und eben beidseitig. Es ist keine Einbahnstraße, wie eben auch Respekt oder andere Dinge, sondern es hat damit zu tun, dass man es dann auch wirklich aufrichtig macht und beidseitig macht. Und daher ist es auch wichtig an der Stelle, dass es dann auch vorgelebt wird, auch von der Führung und dass man da eben auch etwas transparenter wird in den Entscheidungs wegen. Und so weiter ist es ganz interessant. Es gibt immer mehr Bestrebungen auch in Unternehmen, bei wesentlichen Entscheidungen, Meetings usw auch durchaus die Möglichkeit zu schaffen, Mitarbeitende teilnehmen zu lassen, beispielsweise über Teams, dass sie sich online dazu schalten können, zusehen können und einfach verstehen, was da passiert. Dass man auch immer mehr die Mitarbeitenden darüber informiert, was jetzt gerade vor sich geht. Und das ist interessant, weil es zeigt im Grunde genommen, dass es nicht nur darum geht, von oben nach unten zu sagen Wir wollen jetzt aber wissen, was ihr macht, sondern dass man sagt Okay, schaut doch auch gerne rein, was unsere Entscheidungswege sind.

Jan
Und so hat man, dann gibt man auch zurück. Und ich glaube, das ist eben auch gerade in Systemen wie Firmen das Thema, dass man auch diesen, dieses Vertrauen erst mal aufbauen muss. Man muss vielleicht auch mal einen Schritt vorangehen und zeigen Okay, wir leben euch das vor, wir machen das gerne vor. Und dann wächst auch das Vertrauen innerhalb der Belegschaft zu sagen. Das halten wir für authentisch und da gehen wir auch mit.

Björn
Und ich glaube, ganz wichtig ist, dass man erklärt, warum man das macht. Also einfach aus. Wenn man jetzt von jetzt auf gleich sagt, wir sind jetzt alle ultra transparent, führt dann vielleicht auch noch irgendein Tool ein, wo jeder Einsicht in die Arbeit des anderen kriegt und das nicht erklärt? Triggert man natürlich bei vielen Kollegen sehr wahrscheinlich auch irgendwelche Ängste, die da aufgrund von schlechten Erfahrungen vielleicht entstehen, weil man vielleicht mal überlegt, überlegt, überlegt würde ich schon sagen, aber tatsächlich passt auch das, weil man vielleicht mal erlebt hat, dass das jemand Einblick gefordert oder sich verschafft hat, der das dann hinterher nicht positiv genutzt hat, weil vielleicht keine gute Fehlerkultur herrscht in dem Unternehmen solche Sachen. Und deswegen ist glaube ich, dass das erklären, warum man das macht und das Beidseitige eine ganz große Voraussetzung. Und jetzt hast du im Vorgespräch einen Begriff genannt, den, finde ich, finde ich wunderbar, weil das eigentlich das Warum so schön erklärt. Und das ist die Nachvollziehbarkeit. Und die erklärt ja eigentlich auch, warum Transparenz nicht nur im geschäftlichen Umfeld, sondern auch im zwischenmenschlichen Umfeld sehr, sehr.

Björn
Förderlich ist, weil. Also es gibt ja, es gibt ja nehmen wir mal Beziehungen. Es gibt ja so Beziehungs Konstellationen, da gibt es einen Ernährer und jemand der sich um die Kinder kümmert und dann kommt der Ernährer nach Hause, der oder die Ernährer nach Hause. Hat vielleicht einen schlechten Tag in der Arbeit gehabt, ist grummelig, sagt kein Wort und verschwindet auf dem Sofa so und redet da nicht drüber. Das ist wohl nicht sehr transparent. Und was passiert ist, dass auf der anderen Seite vielleicht auch da genauso wie wenn ich jetzt sowas im geschäftlichen Umfeld erlebe, jemand denkt, ich liegt's an mir, habe ich was falsch gemacht? Ist der nicht glücklich mit mir? Kommt er nicht gerne nach Hause? Was auch immer dafür Gedanken entstehen können. Und das ist eine Folge von mangelnder Transparenz, auch in einer privaten Beziehung.

Jan
Genau. Und da kommt auch die alte Coaching Weisheit wieder zum Tragen. Man kann nicht nicht kommunizieren. Und das heißt also auch wenn man seine Entscheidung oder sein Verhalten einfach lebt und nichts dazu sagt, dann wird sich auf der anderen Seite der Kommunikationskanal ein Bild gemacht. Man hat dann aber keinen Einfluss mehr darauf, weil das Gegenüber nimmt nur wahr, wie ich mich verhalte, bekommt aber keine Erklärung dazu, warum das so ist. Und das ist genau der Fall. Nehmen wir das gleiche Szenario Person kommt nach Hause, ist total fertig von dem Tag und sagt Pass mal auf, ich freue mich total, zu Hause zu sein und ich freue mich, euch zu sehen. Aber ich bin einfach durch von dem Tag. Es war super stressig und anstrengend. Und so weiter. Und ich bin jetzt auch gerade im Kopf gar nicht in der Lage dazu, ein entspanntes Gespräch zu führen oder ob das Smalltalk ist oder tatsächliche Dinge, die wir gerade klären müssen. Ich brauche gerade einfach Raum für mich. Und deshalb ist es mir nicht übel.

Jan
Ich setze mich da mal hin und brauch einfach mal ein bisschen meine Ruhe. Und vielleicht können wir eine halbe Stunde oder Stunde sprechen, wenn ich ein bisschen runtergefahren bin. Das ist dann eine ganz andere Botschaft.

Björn
Und ich würde sogar noch weitergehen. Vielleicht reicht es sogar. Vielleicht reicht es manchmal sogar nicht zu sagen Ich hatte einen anstrengenden Tag im Büro. Sondern Transparenz zu sein bedeutet dann vielleicht auch, warum man einen anstrengenden, anstrengenden Tag im Büro hatte. Man muss ja nicht die absoluten Details gehen. Darf man ja vielleicht manchmal auch gar nicht. Je nachdem, was man für einen Job hat. Aber ich glaube, es ist in so einem Fall auch wichtig, wirklich ganz, ganz offen zu sagen, was denn schwierig war, weil nur dann wird es und da nehme ich dann den Begriff wieder auf, nur dann wird es wirklich nachvollziehbar. Anders rum könnte dann ja auch entstehen. Das ist ein Vorwand. Das ist keine richtige Erklärung. Das ist keine Idee. Der will nicht mit mir sprechen oder irgendwie so was. Und das können wir jetzt auch wieder ganz genauso auf auf das geschäftliche Umfeld übertragen. Wenn ich eine Maßnahme verkünde und eine Begründung liefer, dann muss die ja auch Substantiv substantia sein. Jetzt fällt mir das Wort nicht ein, will so substanziell sein, und die muss begründet sein.

Björn
Danke schön. Das heißt, die muss muss so erklärt sein, dass es auch wirklich für jeden nachvollziehbar ist. Wie ist es zu dieser Entscheidung gekommen ist. Nur dann bin ich wirklich transparent, wenn ich das so wischiwaschi mache und sage Ja, wir entscheiden uns jetzt für die Maßnahme, weil die Einnahmen nicht dem entsprechen, was uns, was wir uns erwartet haben. So als Beispiel. Dann wird das nicht reichen, weil dann werden sich ganz viele fragen Warum sind die Einnahmen schlecht? Heißt das, wir sind im Vertrieb nicht gut genug? Heißt das, die Kunden mögen uns nicht mehr? Oder heißt das, wir stehen kurz vor der Pleite oder irgendwie was auch immer für Gedanken da entstehen können? Ich glaube, dass es extrem wichtig ist in dem Moment, wo man transparent ist, es dann auch wirklich sehr konsequent, durchgängig zu sein.

Jan
Und ich meine, das ist ja noch der in Anführungsstrichen positive Fall, den du jetzt beschrieben hast. Es gibt ja auch durchaus Entscheidungen, die werden dann einfach verkündet und die sind so, wie sie sind. Und da wird es dann halt ganz schwierig, weil dann hat auch die Belegschaft gar keine Möglichkeit, überhaupt nachzuvollziehen, wie jetzt diese Entscheidung zustande kommt. Und da sind wir auch bei einem wesentlichen Punkt, der halt im Management immer wieder aufkommt. Es gibt ja kein absolut richtig oder absolut falsch so, sondern Management ist immer Entscheidung unter Unsicherheit. Das heißt, es gibt immer eine Unsicherheit und ist eine Abwägung auf Basis der Informationen, die vorliegen. Und dann wird eine Entscheidung getroffen und. Das aber auch geeignet zu kommunizieren, dass man nicht ein absolutes Allwissen hat, sondern dass man im Prinzip auf Basis unterschiedlicher Gründe handelt und das auch nachvollziehbar macht. Das ist eine hohe Kunst, denn auch als Führungskraft macht man damit natürlich deutlich, dass man eben nicht allwissend ist, dass es eben nicht das absolut richtig oder falsch gibt.

Jan
Und da gehört natürlich auch eine persönliche Stärke dazu, das entsprechend zu kommunizieren. Das heißt? Mit größerer Unsicherheit neigt man gegebenenfalls dazu, eher nicht so transparent zu werden, sondern zu sagen So und so ist es und basta. Die große Politik. Und wenn ich aber auch, ja wirklich in mir in der Mitte bin, tatsächlich weiß, warum ich es tue und gut gut abwägen kann, was jetzt die Unterschiede Entscheidungs Gründe sind, dann kann ich das auch gut vertreten und gegebenenfalls auch gut kommunizieren. Und ich denke, das ist aber auch etwas, was man lernen muss und was auch in diese Unternehmenskultur passen muss. Und unter Umständen habe ich auch eine Führungskultur in einem Unternehmen, die das bisher gar nicht vorsieht, dass überhaupt darüber gesprochen wird. Und es kann auch durchaus sein, dass man auch als Führungskraft, wenn man beispielsweise diesen Weg beschreiten möchte, da auch auf Widerstände stößt, auch bei anderen Führungskräften, die dann vielleicht schon seit Jahren, Jahrzehnten genauso handeln. Ich kann nicht verstehen, warum jetzt dieser Kulturwandel kommen soll.

Jan
Nur ist es halt so, dass und das ist ja ein Riesenthema in jeglicher Branche, es gibt einen riesen Fachkräftemangel, überall wird wirklich Krieg geführt um die Talente. Also man möchte Talente an sich binden und sie für sich gewinnen. Und was man halt feststellt ist, dass Menschen immer mehr auch neben dem Thema Einkommen auch wichtig ist, dass sie sich eingebunden fühlen, dass sie verstehen, was auch der Sinn, der Zweck, der Purpose ist. Ja so ein riesen Begriff auch dieses Unternehmens ist, warum auch von den entsprechenden Führungskräften wie gehandelt wird und das heißt das ist eine Forderung, die halt irgendwo auch immer mehr sich im Markt bzw das ist ja nicht nur der Markt, sondern ist auch unsere Gesellschaft, die halt einfach größer wird diese Forderung und immer mehr in den Vordergrund rückt. Und von daher ist das glaube ich ein Weg, den man zumindest nicht aus dem Auge verlieren darf und ein Thema, mit dem man sich da auseinandersetzen muss oder damit leben muss, was passiert, wenn man es nicht tut.

Björn
Ich glaube sogar, dass transparente Kommunikation und transparenter Führungsstil in einem Unternehmen dazu führt, dass die Entscheidungen besser werden. Weil wenn ich eine Entscheidung fälle und ich schon im Bewusstsein die Fälle, das muss ich auch meinen, meinen Mitarbeitern offenlegen, wie ich dahin gekommen bin, ich muss den Weg und das Warum und die Nachvollziehbarkeit gewährleisten, werde ich sehr wahrscheinlich bessere Entscheidungen treffen, weil mein Gedanken eigener Gedanken weg ja auch ein ganz anderer ist, weil ich ja nichts aus der Menge raus mache und mal kurz einen Schnellschuss wage, sondern das muss ja sehr, sehr gut überlegt sein. Ich muss mehr. Ich muss ja im Prinzip mir im Vorfeld schon die Argumentationskette mit überlegen, wie ich zu dieser Entscheidung gekommen bin. Das heißt, ich kann keine Schnellschüsse machen, wenn ich diese, diese Transparenz Kultur auch wirklich selber glaube und selber lebe. Also eigentlich hat das ganze nur Gewinner. Ich überlege die ganze Zeit, ob es auch Nachteile gibt. Mir fallen nur keine ein.

Jan
Also ein Thema, was ja immer wieder auch genannt wird. Ist das Thema Transparenz auch gegenüber jetzt nicht nur nach innen, sondern auch nach außen, was zum Beispiel den Wettbewerb angeht. Also man kann jetzt auch draußen an Informationen. Ist das gut oder ist das nicht gut? Und da finde ich ja beispielsweise diesen Ansatz auch von von Ihnen ganz interessant, was jetzt auch verschiedene Patente usw angeht. Im technischen Bereich bei Tesla, der gesagt hat, wenn wir diese Dinge freigeben und die Konkurrenz eigentlich auch mit unserem Wissen da arbeitet, dann wird das dazu führen, dass mehr Wettbewerb da ist, der bekanntlich das Geschäft belebt und dass quasi Markt hochlaufen da kommt. Und das heißt, die große Frage, und das ist ja auch eine philosophisch philosophische Frage ist. Fördert man ein Herrschaftswissen in Anführungsstrichen, also irgendwo etwas, was quasi eingekapselt wird und was man sagt Nee, das sind nur wir. Oder geht man auch da in die Transparenz und sorgt gegebenenfalls dafür, dass sich die Dinge auch entsprechend weiterentwickeln können? Wieder von anderen weiter gedacht.

Jan
Und so weiter und so fort. Da ist man dann auch nicht nur bei Collaboration Kooperationen innerhalb des Unternehmens, sondern auch außerhalb. Und das ist, denke ich, ein Thema, was ganz, ganz vielfältig diskutiert wird, auch gerade in der Wirtschaft. Man muss wahrscheinlich auch zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht so den den Stein der Weisen gibt. Wobei ich halt immer denke, es ist gut, wenn man miteinander spricht, wenn man voneinander lernt und wenn man die Dinge weiterentwickelt und versucht einfach gemeinsam das Beste daraus zu machen. Ob man jetzt komplett die Hose runterlassen muss, ist vielleicht noch mal eine andere Frage und ist nicht so allgemein zu. Sagen.

Björn
Ich glaube auch da liegt der ist der goldene Mittelweg, wieder der entscheidende. Und interessant ist das zum Beispiel auch das, was du jetzt gerade beschrieben hast, was Firmen angeht und die Öffnung nach außen natürlich auch wieder so eine Balance Geschichte ist. Weil Tesla jetzt zum Beispiel so eine Elon Musk Firma wird natürlich nicht auf die Idee kommen, alles nach außen zu legen, dass sie einfach kopierbar wären. Aber wenn es um Das hat viel mit der Vision zu tun, die ein Unternehmen hat und was die vorantreiben wollen, wenn es dazu führt, dass der, der ist, der Impact, den eine Firma hat, größer wird und das dazu führt, dass die Akzeptanz insgesamt für das, was die tun, größer wird und dadurch mehr Kunden generiert werden, ist das natürlich eine sehr clevere Transparenz. Und das lässt sich übrigens auch wieder auf Beziehungen übertragen, also auf das private Umfeld. Weil natürlich ist es auch schön, wenn man zum Beispiel als Paar nach außen kommuniziert, wenn man mal eine Krise hat. Aber ich glaube auch, da muss man sehr, sehr gut balancieren, dass man Sachen auch für sich behält und nicht nach außen trägt, weil auch das natürlich wieder und das kennen wir ja auch alle ein bisschen verstörend aufs Umfeld wirken kann.

Björn
Aber ich glaube, es ist wie immer Du sagst es immer, es ist die goldene Mitte, die man da suchen muss.

Jan
Grundsätzlich auch die Frage Was sagt mir das wiederum für mein Umfeld, wenn es das Umfeld dann durcheinander wirft? Ja, ja, ja, wenn man so etwas nach außen trägt, aber grundsätzlich innerhalb von Beziehungen, um dann noch mal drauf zu kommen, ist dieses Thema. Wir haben ja zwischendurch auch schon gehabt Nachvollziehbarkeit, wirklich verstehen, warum tut denn mein Gegenüber das oder warum mache ich das? Führt natürlich eben auch dazu, dass man ein stückweit verletzbarer wird. Also das heißt, man lässt da ja auch ein bisschen die Deckung fallen und macht sich verletzbar. Aber wie gesagt, das schafft eine Nachvollziehbarkeit und damit auch die große Möglichkeit, dass man einander wirklich versteht. Und das ist ja auch eigentlich das, worauf es in Beziehungen ankommt. Und da bin ich auch der Meinung, das ist nicht nur privat, sondern auch beruflich so, dass wenn man versteht, was im anderen vorgeht, dann kann man viel mehr nachvollziehen, dann kann man dafür auch Verständnis aufbringen und dann kann man auch gemeinsam schauen, was vernünftige Lösungen sind.

Björn
Das war ein schönes Schlusswort. Wir hoffen, euch hat es auch interessiert und gefallen. Diesen Begriff von Transparenz ist auch so ein Buzzword, dass einem so gerne entgegengeworfen wird. Nein, wir sind jetzt transparent. Aber dass euch diese Auseinandersetzung mit dem Begriff auch Spaß gemacht hat, wenn ihr Fragen oder Wünsche habt, was Themen angehen, könnte ich immer wieder an uns wenden. Über die Kontaktdaten in der Podcast Beschreibung bleibt uns gewogen und ich sag bis nächste Woche auf Wiederhören.