Vertrauen ist die Basis für jede funktionierende menschliche Beziehung, egal ob privat oder beruflich. Dabei gibt es Vertrauen nicht nur im zwischenmenschlichen, sondern auch in bestimmte Dinge oder Institutionen. Jan Gustav Franke und ich beschäftigen uns in dieser Folge damit, wie Vertrauen entsteht, wie schnell es zerstört werden kann, und wie man Vertrauen wieder aufbaut.
Hier die Transkription des Podcast:
Jan
Herzlich willkommen zu einer neuen Folge von Coach und Coach Ich begrüße ganz herzlich Björn Hallo Björn, hallo Jan! Wir sprechen heute über ein Thema, das tatsächlich durch einen Hörer Wunsch zu uns gekommen ist, und zwar durch keinen geringeren als meinen Großvater, der letztens eine andere Folge von uns gehört hat und ich mich dann genau auf dieses Thema ansprach, das er sagte. Das wäre eigentlich auch mal ein gutes Thema für eine Folge. Und zwar geht es um das Thema Vertrauen. Und die Grundthese meines Großvaters ist in diesem Zusammenhang, dass, wenn man sich menschliche Beziehungen anschaut, von der von der engsten menschlichen Beziehungen oder der kleinsten sozusagen zwischen zwei Personen, vielleicht sogar zu sich selbst bis hin zu Familien, Gruppen, Firmen, Staaten oder internationaler Zusammenarbeit, dass dafür eigentlich immer Vertrauen die Basis ist. Und das haben wir zum Anlass genommen, heute mal über das Thema Vertrauen zu sprechen.
Björn
Jetzt hast du mir den Ball zugeworfen.
Jan
Ja, ich habe erstmal erst mal eine Pause gemacht und es als Aufforderung verstanden.
Björn
Ja, ich glaube, da ist sehr viel Wahres dran, was dein Großvater da als These aufgestellt hat. Ich möchte es noch ausweiten. Ich glaube, es geht nicht nur um Vertrauen in einzelne Menschen, sondern es geht auch um Vertrauen in wir hatten wir auch im Vorgespräch schon drüber gesprochen, um Vertrauen in Institutionen, auch in Dinge. Du hattest da zum Beispiel eben gesagt in eine Währung Vertrauen. Ich kann auch in Gegenstände das Vertrauen haben. Ich vertraue meinem Auto zum Beispiel, dass es mich jeden Tag dahin bringt, wo ich hin muss. Und genauso gibt es auch. Zum Beispiel haben wir beim Auto ich habe auch mal eins gefahren, dem habe ich hinterher nicht mehr vertraut, weil einfach zu viel passiert ist und ich das Vertrauen verloren habe. Also Vertrauen ist eigentlich etwas, was uns permanent begleitet und beeinflusst. Ja.
Jan
Und wenn man sich Vertrauen anschaut, dann stellt sich auch mal die Frage Was ist denn das überhaupt? Und das ist ja erst mal die persönliche Überzeugung davon, dass etwas ja war, es richtig ist, vertrauensvolles Glaube glaubhaft ist, dass wir also auch einer Sache einfach trauen und einer Sache trauen, heißt das schon, dass man es nicht weiß. Das hat nichts mit Wissen zu tun, sondern ich glaube daran, dass das so ist.
Björn
Ich möchte es noch ein bisschen allgemeiner formulieren. Ich glaube, es ist nicht nur, ob es der Wahrheitsgehalt ist, sondern ich glaube grundsätzlich, dass Vertrauen bedeutet, dass ich davon ausgehe, dass sich etwas oder jemand nicht zu meinem Schaden verhält.
Jan
Ich kann könnte auch darauf vertrauen, dass jemand auf jeden Fall Böses im Schilde führt.
Björn
Das ist, glaube ich, glaube ich, kein Vertrauen in der Definition, wie wir es jetzt gerade erfahren. Und das ist dann Misstrauen.
Jan
Ja, genau. Aber auf jeden Fall geht es um um um die Glaubhaftigkeit auch in diesem Zusammenhang zu sagen. Und jetzt ist es ja auch ganz interessant, wenn man sich jetzt Vertrauen anschaut, wenn man gerade kurz gesagt na ja, also Vertrauen sozusagen auch in andere Personen als kleinste Einheit des Vertrauens. Aber im Umkehrschluss gibt es das ja auch in die andere Richtung, in die andere Richtung. Es gibt ja auch das Selbstvertrauen, also das Vertrauen auf sich selbst. Und das ist ja quasi noch mal eine andere Komponente, die uns sicherlich auch regelmäßig begegnet ist. Aber vielleicht noch mal ein spezielles Thema.
Björn
Ich glaube, das wird eine eigene Folge. Ich glaube, auch da kann man noch viel mehr machen. So, denn warum vertraut man denn jemandem?
Björn
Das ist, das ist eine tolle Frage, die es gibt ja da so ein Film so Phänomene, dass es Menschen gibt, denen man begegnet, denen man sofort vertraut, oder? Ich glaube, man spürt es deutlicher, dass es Menschen gibt, wo man sagt Dem traue ich nicht. Also müsste man jetzt mal überlegen, welche Signale empfängt man denn da, die einem sagen Ja, Vertrauen kannst du hier einschalten oder halt auch nicht. Ich glaube, da läuft sehr viel Unbewusstes ab. Es hat sehr wahrscheinlich ganz viel mit Erfahrung zu tun. Wie verhält sich jemand? Wie spricht jemand, wie, wie? Wo guckt er hin, wenn er mit mir spricht? Das ist ein ganz großer Schlüsselreize, den wir da empfangen. Also jemand, der einem nicht in die Augen guckt und er nicht. Man würde dann ja eher sagen nicht in die Augen gucken kann, signalisiert uns ja eigentlich eher Da ist was hinterm Busch, der hat was zu verbergen. Solche Sachen ist jetzt was ganz Offensichtliches, aber das spielt auch so was rein wie ein Tonfall Körpersprache hält er sich selbst auf Distanz, ist der, ist er offen von seiner Ausstrahlung her.
Björn
Das sind unheimlich viele Faktoren, die das bestimmen, bevor es zu einem wirklichen Erfahrungswert kommt mit einer Person. Hmm, also das ist jetzt sind wir wieder beim Selbstvertrauen ist beim Selbstvertrauen genau das gleiche. Auch da wieder die Erfahrung. Ein ganz großer wichtiger Faktor. Wenn ich. Keine positiven Erfahrungen gemacht habe mit mir selber in einem bestimmten Kontext werde ich mir sehr wahrscheinlich, dass er nicht, da er nicht vertrauen selber vertrauen, dass ich das beim nächsten Mal besser mache oder genauso gut mache oder überhaupt gut mache.
Jan
Ich bin noch hängengeblieben, gerade bei dem anderen Thema, nämlich wie das bei anderen Personen ist. In dem Zusammenhang. Und bevor wir dann in Europa zum Selbstvertrauen. Vielleicht fällt es mir schwerer, wobei da ja auch ein Thema auch sein kann die Autosuggestion, dass man sich ja so, dass man selbst sich gut zugeredet, auch etwas zu schaffen. Oder auch man man links und rechts schaut, was es für Ressourcen gibt aus anderen Bereichen, wo man vielleicht schon mal etwas geschafft hat, was man vielleicht auch übertragen kann oder so was. Aber ja, natürlich ist es immer Erfahrungsbereich basiert oder irgendwo bringt man es in ein Verhältnis zu anderen Themen. Andererseits finde ich, wenn man keine Erfahrung hat, dann kann es natürlich auch ganz schön sein. Also es gibt ja auch diesen Spruch, habe ich glaube ich schon an anderer Stelle gesagt. Alle sagen, es ging nicht. Und dann kam einer, der wusste es nicht und hat es einfach gemacht. Und das finde ich eben auch so schön. Ich kann auch quasi. Ich kann auch Selbstbewusstsein oder mit einer Naivität oder so was oder sagen.
Jan
Meine Offenheit, unabhängig davon, was was die Erfahrung ist oder einem Grundvertrauen in das Schicksal oder so was, kann ich auch durchs Leben gehen und unglücklich sein und Dinge erreichen. Es ist wahrscheinlich auch in diesem Zusammenhang sehr individuell, aber was mir gerade noch aufgefallen ist zu dem, was du gesagt hast, ist wenn mir jemand zum Beispiel nicht in die Augen schauen kann oder jemand, ob jemand offen ist oder so was, habe ich noch gedacht. Aber beim Gegenteil ist es ja auch genauso. Wenn mich jemand übermäßig anstarrt oder mir zu nahe kommt oder zu offen ist, zu aufdringlich ist oder so was, dann kann ich das auch als irgendwie nicht vertrauensvoll empfinden. Unter Umständen. Das heißt, wenn ich so drüber nachdenke, dann sind es natürlich ganz oft Dinge, die so weit auch von dem abweichen, was ich als angemessen erachte. Dass das für mich auffällig ist und dass das entweder nicht authentisch ist oder nicht in meinem Empfinden normal, was auch immer das bedeutet. Aber wo ich das Gefühl habe, da ist irgendwas nicht richtig, so in der Art und Weise.
Jan
Und da kommt es, glaube ich, auch so ein bisschen an auf die, auf die Kongruenz, also wie eine Person ist. Also wenn du jemanden hast, der es gibt ja Menschen, die strahlen, was weiß ich, ist es vielleicht eher eine Unsicherheit aus, sind aber übertrieben offen oder oder sind eigentlich übertrieben offen, versuchen aber irgendwie eine übertrieben offen, sind sehr sehr offen, aber aber versuchen irgendwie extreme Seriosität, gelassene Gelassenheit, irgendwie fokussierter oder so was irgendwie darzustellen. Also überall da, wo Dinge nicht zusammenpassen. Es ist ja so, dass wir es auch oftmals wahrnehmen, dass wir das Gefühl haben, da ist irgendetwas irgendetwas im Busch in dem Zusammenhang.
Björn
Ja, ich glaube, dass das ein ganz wichtiger Faktor. Dieses, dass etwas nicht zusammenpasst. Also wenn es Körpersprache nicht zu dem passt, was gesagt wird, wenn der Tonfall nicht zum Inhalt oder zur Situation passt, dann. Das eine Gesagte, nicht zum anderen Gesagten passt. Wenn ein Mensch sich widerspricht innerhalb kürzester Zeit. Das sind alles Faktoren, die bei uns Misstrauen auslösen. D.h. Das ist jetzt die andere Frage ist, wie wir sprechen. Wir beide. Ich würde uns beide jetzt mal nicht als grundsätzlich misstrauisch bezeichnen. Ich glaube, wir sind beide relativ offene Menschen. So empfinde ich mich. Zumindest beobachte ich dich. Aber es gibt Menschen, die sind grundsätzlich misstrauisch. Es gibt ja wirklich von der Grundhaltung her misstrauische Menschen, die laufen eigentlich durchs Leben und vermuten eigentlich hinter jeder, jeder Nachricht, jeder Nachricht in den Nachrichten, also jedem Ereignis. In den Nachrichten. Hinter jedem potenziellen neuen menschlichen Kontakt. Ob es jetzt privat oder beruflich ist. Erst mal! Ein ein, dass da irgendetwas nicht stimmt, also die misstrauen grundsätzlich erst mal allem.
Björn
Ich würde behaupten, auch das muss etwas mit Erfahrung zu tun haben, weil wenn man jetzt mal sich Kinder anschaut. Kinder sind ja per se erst mal eher offen. Ich kenne kein Kind, das in ganz kleinem Alter schon grundsätzlich misstrauisch ist. Hast du oder es dir schon mal begegnet?
Jan
Ich muss ehrlicherweise sagen, dass die Anzahl von kleinen Kindern, die ich, die mir begegnet sind, tatsächlich in Summe eher gering sind. Aber in der Tat, das was ich sehe, ist, dass für gewöhnlich nicht ganz junge Kinder erst mal offen sind und natürlich auch erst mal die Welt entdecken wollen und ihre Erfahrungen machen wollen. Das ist ja genau das wie das blödeste Beispiel, was mir gerade einfällt. Aber es ist nun mal irgendwie in Treffen. Das ist ja das mit der heißen Herdplatte und du kannst dem Kind noch so oft sagen Das ist eine heiße Herdplatte, das wird wehtun. Es wird wahrscheinlich irgendwann mal drauf passen und ich muss mich selbst leider mit dazu zählen. Ich habe darauf gefasst, dass ich es tat weh und ich habe meine Erfahrungen daraus gemacht. Und jetzt bin ich nicht misstrauisch gegenüber Herdplatten geworden. Grundsätzlich ich kann einschätzen. Und ja, ich glaube auch, dass das auf jeden Fall was mit Erfahrung zu tun haben kann. Erfahrungen in dem Kontext. Also ich glaube, jeder von uns hat schon mal die Erfahrung gemacht, dass mal irgendwas anders gelaufen ist.
Jan
Also das ist auch die Frage, wo ist der Unterschied zwischen Misstrauen und Vorsicht? In dem Zusammenhang also grundsätzlich vielleicht ist es der einen oder anderen Person schon mal irgendwo was entwendet worden? Ein Portemonnaie oder eine Tasche oder keine Ahnung was. Irgendwo in einer Stadt führt das dazu, dass ich prinzipiell denke, alle Menschen sind schlecht, oder? Oder werde ich dann in solchen Situationen vorsichtig? Treffe Vorkehrungen? Ich glaube. Das die Frage ist, ob ich, wenn ich generell misstrauisch werde. Dann hat das natürlich auch irgendwas mit der allgemeineren Verallgemeinerung unter Umständen zu tun. Genauso wenn ich, wenn ich grundsätzliches Vertrauen in alles habe, dann ist das auch sicherlich eine Verallgemeinerung. Die Frage ist unter Umständen, womit man sich besser fühlt, wo man angenehmer lebt. Und finde ich mich persönlich. Die Frage stelle dann. Bin ich durchaus ein Mensch, der auch vorsichtig ist. Das heißt, ich bin ich, bin ich selbst nicht leichtsinnig in dem Sinne, aber ich versuche schon, eine vertrauensvolle Grundhaltung irgendwo in die Umgebung zu entsenden, das so wahrzunehmen.
Jan
Denn grundsätzlich ist meine Überzeugung, dass erst mal Menschen. Nicht primär deshalb etwas tun, um andere Menschen zu ärgern. Das heißt hinter jeder, hinter jeder Handlung steckt auch irgendwo eine, in welcher Art und Weise. Sinnvoll als sinnvoll empfundene oder als sinnvoll empfundene Grund dahinter jetzt mal ein positiver positiver Grundimpuls.
Jan
Also jetzt mal grundsätzlich von allen Dingen, die wirklich. Vollkommen aus der Mensch sind kriminelle Dinge usw. ausgeschlossen.
Björn
Der misstrauische Teil ist ja auch, den wir alle auch in uns tragen, ist ja auch ein Teil unseres inneren Teams. Also das ist ja ein Persönlichkeitsanteile, den wir alle haben. Das ist ja auch und das ist ja auch in Ordnung. Ich glaube nur, dass bei zu viel negativer Erfahrungen in bestimmten Bereichen oder gehäuft Erfahrung vielleicht in einem bestimmten Zeitraum wird. Dieser innere, wird dieser innere Anteil vielleicht manchmal dann einfach zu laut. Also der wird zu dominant und wird nicht mehr als Schutz Faktor oder als Schutz Teil des inneren Teams, weil der will uns ja nur beschützen. Der misstrauische empfunden, sondern als Richtungs gebender, also der ist dann der über überdeckt. Dann vielleicht andere innere Persönlichkeitsanteile, die wir haben, die uns eigentlich ermöglichen, sozial miteinander umzugehen und verträglich mit anderen zu sein. Weil jemand, der grundsätzlich nur misstrauisch ist, wird es natürlich gesellschaftlich sehr, sehr schwer haben. Weil wenn uns jemand gegenübertritt, der uns erst mal nicht traut, werden wir ja auch kein Vertrauen zurückgeben können.
Jan
Dass das vielleicht genau der Punkt in dem Zusammenhang, dass also das fehlende Vertrauen oder Misstrauen kann natürlich auch zur selbst erfüllenden Prophezeiung werden. Ich nehme mal das Beispiel einer Beziehung, wenn man in einer Beziehung ist. Dann ist eines vielleicht meiner Meinung nach ein sehr guter Grundstein, wenn man Vertrauen zueinander hat. Sollte das Thema jetzt kommen wir auf das Thema Misstrauen einer Beziehung. Eifersucht ist vielleicht gar nicht das richtige Wort. Aber sagen wir mal so eine Partnerschaft. Und der eine Partner misstraut dem anderen oder oder oder oder unterstellt demjenigen Du fühlst sowieso irgendwas im Schilde, du flirtest mit anderen, du machst das hinter meinem Rücken und so weiter und so fort. Dann heißt das ja auch erst mal, wenn ich dann misstrauisch bin, kein Vertrauen habe, unterstelle ich meinem Gegenüber ja etwas, dann unterstelle ich meinem Gegenüber erst mal, auch wenn das unbegründet sein kann, dass da jemand so etwas tun würde, mir etwas antun würde oder sagen wir mal etwas tun würde, was mich verletzt oder so etwas. Und das heißt, letzten Endes greife ich damit ja auch ein Stück weit mein Gegenüber an der Integrität.
Jan
Und irgendwann kann es natürlich auch dazu führen, wenn ich jemandem mein Misstrauen gegenüber bringe, dass derjenige sich dann auch denkt, wenn du sowieso nicht an mich glaubst. Warum?
Björn
Warum soll denn dann ist es auch egal. Genau deshalb ist es vielleicht egal, oder? Dann fühlt man sich vielleicht auch nicht wertgeschätzt, dann fühlt man sich vielleicht auch nicht wahrgenommen als ganze Person. Und ich glaube, dann entstehen eher Situationen, in denen so etwas passieren kann, beispielsweise. Insofern glaube ich, dass zum Beispiel Misstrauen von einer Seite auch aktiv dazu führen kann, dass dann tatsächlich auch eine negative Entwicklung in einer Beziehung, in welcher Art auch Weise, in welcher Art und Weise auch immer, passieren kann. Also ob das jetzt persönlich ist in einer Beziehung, ob das ist in einer Firma, ob das ist irgendwo anders. Denn in dem Moment, wo ich das Gefühl habe, mein Gegenüber zweifelt die ganze Zeit an mir, habe ich ja vielleicht auch Sorge. Vielleicht auch nicht unberechtigt, dass diese Person die ganze Zeit an der Art der Beziehung, an der Interaktion zweifelt, eventuell selbst auch nicht loyal ist.
Björn
Hm. Du hast jetzt gerade schon angesprochen, auch in einer Firma. Das ist ja auch eine klassische Situation in Führungs Situation, dass es Vorgesetzte gibt, die ihren Mitarbeitern eigentlich nicht vertrauen, die Arbeit, die sie aufgetragen bekommen, anständig zu erledigen. Und wenn man so was erlebt, dass einem, dass das einem da nichts zugetraut wird, dass einem nicht vertraut wird, dass man etwas bewältigt, ist das natürlich kein Motivationsfaktor. Das ist natürlich etwas, was auch das Verhältnis untereinander zwischen Vorgesetzten und Angestellten oder auch untereinander im Team. Das muss ja nicht mal einen vorgesetzten Verhältnis sein. Sehr demotivierend und destabilisierend auf für ein ganzes Team wird. Und da gibt es ja auch genau deswegen in allen möglichen Team Workshops auch immer diese vertrauensbildenden Spiele oder Übungen. Nennen wir es Übungen, die dafür sorgen sollen, dass die Menschen lernen, sich einander zu vertrauen. Also ich weiß, sie sehen schon, das ist ein unglaublich breites Feld und ein Opa hat recht. Es ist tatsächlich etwas, was in fast jeder Situation unseres Lebens uns begleitet.
Björn
Also ob es jetzt die Beziehung ist, die die Liebesbeziehungen in der Partnerschaft oder die das Vertrauen, das ich in die Kassiererin im Supermarkt habe, dass die in dem Moment mir den richtigen Betrag abrechnet.
Jan
Oder dass wir daran glauben, dass dieses Stück Papier, was wir in der Hand haben, tatsächlich so viel wert ist.
Björn
Schafft man von dieser Währung. Ja, ja, genau.
Jan
Oder bleibt genau auch das?
Björn
Ja, genau. Eine andere wichtige Frage, finde ich, ist also wir haben jetzt darüber gesprochen, was Vertrauen ist, was es, warum es wichtig ist, was Misstrauen ist, wie das entsteht. Eine Sache, die wir im Vorgespräch auch uns uns notiert hatten, war, wie Vertrauen überhaupt entstehen kann und was ich auch spannend finde, ist, wie Vertrauen wieder entstehen kann. Also es gibt ja Situationen im Leben. Das muss nicht nur Partnerschaft sein, das kann auch im Beruflichen sein. Das kann auch so eine Situation sein wie Frieden, dass wir in einem stabilen Frieden leben. Das kann zerstört worden sein durch Erfahrung oder durch den Betrug, durch eine Lüge, durch ein Kriegs erleben. Um bei dem Beispiel von gerade zu bleiben. Wie kann Vertrauen wieder entstehen?
Jan
Hmm. Also. Ich glaube. Wieder entstehen ist schwieriger als überhaupt erst mal entstehen. Vielleicht überhaupt erst mal entstehen kommen, dann kommt Vertrauen ja glaube ich daher. Das eine ist das, das ich irgendwie Integrität habe, dass oder mein Gegenüber, dass ich das Gefühl habe, dass es wahr, was mir da entgegengebracht wird. Glaubhaft. Und dem möchte ich trauen, dem kann ich auch trauen. Und genauso gut natürlich finde ich Selbstvertrauen aufbauen möchte, dann muss ich da halt auch aufrichtig sein und die Dinge auch so meinen, wie ich sie sage. Und im Zweifel auch. Und da kommen wir wieder auf das Thema Erfahrung unter Beweis stellen, dass man mir vertrauen kann und das zeigt sich insbesondere auch mal in schwierigeren Situationen, indem man zu seinem Wort steht, indem man jemanden unterstützt, indem man jemandem zeigt, dass. Diese Person einem Selbstvertrauen kann sich meiner Meinung nach geht man bei Vertrauen auch immer war es immer, aber ich persönlich finde, das ist eine sehr vertrauensbildende Maßnahme, wenn man auch in Vorkasse geht, wenn man selbst nicht mehr investiert in eine Beziehung, ohne zu erwarten, dass irgendwas zurückkommt.
Jan
Ich bin auch bereit, etwas zu tun, von dem ich weiß. Ich ich weiß nicht, ob das zurückkommt in der Art und Weise, ob das so wahrgenommen wird. Aber ich bin bereit, das zu tun, denn ich möchte auch zeigen, dass man mir vertrauen kann in dem Zusammenhang. Das ist ja jetzt quasi die Vertrauensbildung an sich. Wenn ich das Vertrauen verloren habe, dann war ja mein Vertrauen da. Aus irgendeinem Grund. Vielleicht, weil ich mich getäuscht habe oder weil es tatsächlich so ist oder wie auch immer. Aber es gab dann unter Umständen einen Anlass. Nehmen wir mal ein ganz plastisches Beispiel. Vielleicht nehmen wir mal die Beziehung und den berühmten Seitensprung, der der genannt wird, also eine Beziehung. Es kommt zu einem Seitensprung. Das war bis dahin eigentlich eine gefühlt glückliche Beziehung mit, sagen wir mal wirklich das war, was er sich ein dummer Ausrutscher, also er eine schlecht ganz, ganz schlechte Entschuldigung dafür. Aber jetzt mal das typische Beispiel. Wie auch immer, da ist jemand. Es ist jemand schwach geworden, dass jemand wollen wir Reise ein fröhlicher Abend.
Jan
Getränke nicht nachgedacht, sich der Sache hingegeben. Und jetzt kommt es dann heraus oder es wird auch genannt oder wie auch immer. Dann ist ja die Frage. Ist jetzt damit alles abgerissen? Also ist jetzt damit für immer verbrannte Erde oder kann man wieder Vertrauen aufbauen? Wird das Vertrauen dadurch überhaupt in Mitleidenschaft gezogen? Ich glaube ganz, ganz viel davon, ob man einander vertrauen kann und ob auch Probleme oder sagen wir mal so Ausreißer in der in dem Verhältnis, das man miteinander hat, ob die tatsächlich zu Problemen führen oder dazu, dass das Vertrauen abgebrochen wird, hängt auch damit zusammen, wie stark dieses Vertrauen in so ist und wie glaub mir das auch ist, dass das was passiert ist, keine böse Absicht war.
Björn
Ich glaube, das ist so vielschichtig ich glaube auch ganz entscheidend ist. Ich habe das gerade mir überlegt in dem Beispiel mit dem Seitensprung, aber das gilt auch für alles mögliche. Andere ist, in welcher Form das Vertrauen missbraucht, der Vertrauensbruch offenbar wird. Das ist ein ganz entscheidender Faktor. Wenn wir bei dem Beispiel Seitensprung bleiben, ist es so, wenn wir uns das vorstellen, dass dann der eine Partner zum anderen Partner geht und sagt Schatz, mir ist da was passiert. Es tut mir fürchterlich leid. Ich weiß, dass dich das verletzt. Also offen das direkt kommuniziert, halte ich es für sehr wahrscheinlich, dass die die Chance, das Vertrauen. Wiederherzustellen und das Halten nicht viel abreißt und nicht viel zusammenbricht für sehr, sehr groß. Wenn dieser Seitensprung dazu führt, dass eine Kettenreaktion in Gang gesetzt wird. Also es wird gelogen, es wird verheimlicht, es wird vertuscht und es kommt zufällig raus. Ist der Schaden natürlich viel, viel größer. Und das ist jetzt am Beispiel Seitensprung. Aber das geht natürlich genauso in allen möglichen anderen Beispielen.
Björn
Nehmen wir das Beispiel in der Firma, also in einer Firma. Ein Mitarbeiter macht einen Riesenfehler und es kostet die Firma viel, viel Geld. Der Mitarbeiter, der dann zu seinem Chef geht und sagt Hör mal, ich habe Mist gebaut und das und das ist passiert, das wird uns das etwas kosten. Tut mir leid, ich habe das und das falsch gemacht. Also das einfach erklärt. Dem wird der Chef sehr wahrscheinlich viel schneller wieder vertrauen, als wenn der Mitarbeiter versucht, es ewig zu vertuschen und geheim zu halten. Also wenn man vertrauen muss, wenn man einen Vertrauensbruch begeht und dann aber offensiv in die Klärung geht, ist eine Vertrauens Wiederherstellung sehr viel wahrscheinlicher. Nach meiner Theorie.
Jan
Hm hm. Ja also mag sein. Ich glaube halt insbesondere, dass da auch die sind. Ich meine, man kann das nicht von einem Fall für alle sagen. Wir haben uns natürlich auch plakative Beispiele in dem Zusammenhang. Ich habe auch schon von Menschen gehört, die sagen, wenn mein Partner den Ausrutscher hätte, dann würde ich mir wünschen, er sagt mir da gar nichts davon, wenn ich weiß, dass es nicht das ist nicht extra war so, sondern sondern dann glaube ich auch daran, dass er weiter treu ist oder wie auch immer. Nichtsdestotrotz ist die Frage ist eigentlich auch dabei wiederum die Aufrichtigkeit. Also geht es quasi darum, dass man, dass man offen und ehrlich mit einer Sache umgeht und dass man das sozusagen im besten Sinne macht. Nach dem Verständnis insgesamt und überall da, wo es wo es darum geht, sich zu sich Vorteile zu verschaffen oder zu übervorteilen, da wird es dann glaube ich auch tatsächlich schwierig in dem Zusammenhang. Also aber immer da denke ich, wie du schon sagtest, wo. Wo ist nicht ein Ausrutscher ist, sondern wo es dann quasi systematisch wird?
Jan
Da wird es halt problematisch oder immer problematischer, dann letzten Endes auch, dass das Vertrauen aufrecht zu erhalten wahrscheinlich wahrscheinlich auch nicht für jeden Menschen. Das ist auch wieder individuell. Aber jetzt wahrscheinlich werden für einen Großteil der Menschen in dem Zusammenhang und wiederum anders in die Richtung. Wenn Vertrauen weg ist in diesem Zusammenhang und es soll wieder aufgebaut werden, dann gehört aber auch da unter Umständen wieder dazu, auch wieder in Vorkasse zu gehen. So sage ich jetzt mal zu investieren und auch zu beweisen, dass man vertrauenswürdig ist. Es muss jetzt nicht auf eine plakative Art und Weise sein, aber eben auch aufrichtig glaubhaft zu machen, dass einem an der Beziehung, in welcher Art und Weise auch immer liegt, sozusagen.
Björn
Und dass man sich auch bewusst ist, dass es ein Vertrauensbruch war. Ich glaube, das ist auch entscheidend für das Gegenüber. Also wenn ja wenn man, wenn das Vertrauen, das eigene Vertrauen missbraucht wurde, quasi und ein ein Vertrauensbruch stattfand, werden wir ja nicht einem Menschen, der so sagt, auch das ich weiß gar nicht, was du dich so hast, ist doch alles gar nicht so schlimm. Jetzt wird es sehr wahrscheinlich uns schwerer fallen, dem wieder zu vertrauen, aber es ist alles unglaublich eng, auch mit dem eigenen Wertesystem gekoppelt. Das wird mir jetzt, auch wenn wir drüber sprechen, wieder so deutlich, weil du hast jetzt das Beispiel gesagt, mit dem ich will es gar nicht wissen. Das ist es für mich. Der hat sich bei mir sofort. Meine wenigen Haare haben sich mir sofort aufgestellt, weil ich gedacht habe, es wäre für mich schrecklich, weil für mich Ehrlichkeit und Wahrheit sei. Ein unglaublich hohen Stellenwert haben aber ist bei anderen natürlich wieder nicht so. Ich meine, das heißt ja, dass da nicht ist, es nicht darum geht, dass derjenige nicht Ehrlichkeit schätzt, sondern es kann ja sein, dass wenn er weiß, dass der Partner das nicht böse gemeint hat und dass dann gesagt wird Was bringt mir diese zusätzliche Information außer Schmerz?
Björn
Ja, ja, das kann ich nicht nachempfinden. Genau ist es. Das ist halt das Interessante mit dabei. Man kann es sicherlich nicht verallgemeinern. Jetzt kommt aber noch ein Aspekt, und zwar durch den Kopf Wer ist jetzt echt schwer? Hat dein Vertrauen wiederzugewinnen? Ist dein Auto. Ich muss nicht mehr vertrauen, weil das Auto kann ich sagen Ja, es tut mir leid, dass der kein Wissen ist, aber da komme ich quasi zum anderen Aspekt. Und das ist der die Zeit heilt viele Wunden. Ja, in dem Zusammenhang auch. Das heißt, ich glaube, das kann man auch ein stückweit wieder übertragen auf menschliche Beziehungen. Das ist sozusagen dieses Thema, wenn der Kontakt nicht komplett abgerissen ist, sondern man dann wieder miteinander umgehen kann und man sagt Okay, wir versuchen es zusammen, dass dann unabhängig von jetzt persönlicher Investition, dass man jetzt ganz besonders beweisen muss, dass man vertrauensvoll ist, das dann aber sozusagen die Verlässlichkeit über die Zeit dann auch wiederum dazu führen kann, dass man wieder Vertrauen aufbauen, um jetzt zu dem Auto zu kommen, nur weil man jetzt einmal eine Panne hat, dann denkt man beim nächsten Mal Hoffentlich kommt es nicht die nächste.
Björn
Aber wenn du halt irgendwie die nächsten 40000 km gefahren bist, ohne dass was passiert ist, dann wirst du irgendwann auch wieder ruhiger. Unter Umständen, ob das gerechtfertigt ist oder nicht. Wobei, wobei, wenn weniger Vertrauen auf.
Björn
Wobei. Wenn ich so drüber nachdenke, ist es nicht mal so, dass ich dem Auto nicht getraut habe, sondern dass es dazu geführt hat, dass ich das Vertrauen in eine Marke komplett verloren habe. Es ist tatsächlich so, dass ich von dieser Marke und ich werde sie jetzt nicht nennen, aber von dieser Marke mir nie wieder ein Auto kaufen würde. Und das hatte nichts mit dem Auto so per se an sich zu tun, sondern tatsächlich auch wieder damit, wie mit der mit der Situation umgegangen wurde seitens der Werkstatt. Also da wurde, da wurde auch gelogen. Also da ich könnte die Geschichte erzählen, die ist sogar ein bisschen lustig. Aber egal, dass ich jetzt die aber da wurde halt auch gelogen und immer behauptet und es war einfach nachweisbar, einfach nicht wahr. Und das hat dann dazu geführt, dass ich der gesamten Marke nicht mehr getraut habe. Und das ist natürlich total in dem Kontext, in dem Beispiel jetzt auch ganz, ganz schwer war. In dem Moment, wo ich sage da von dieser, von dieser Firma kaufe ich nie wieder etwas, kann ich auch keine positiven Erfahrungen sammeln.
Björn
Und da kommen wir wieder zu dem Invest, auch von dem, der das Vertrauen nicht mehr hat. Ist tatsächlich auch so, es könnte ja sein, dass wenn ich mir jetzt dann doch wieder ein Auto von denen kaufe, das jetzt völlig anders läuft und man sich dieses Vertrauen wieder einstellt. Aber dazu kommt es ja gar nicht. Weil ich halt für mich beschlossen habe, das geht nicht mehr, müsste ich vielleicht auch wieder offener sein.
Jan
Weiß ich nicht, ob du das muss. Aber es ist eigentlich ganz interessant. Ich wollte, weil auch. Es ist insofern finde ich ganz interessant, weil es eigentlich noch mal wieder etwas zeigt, wie enorm eigentlich die. Die Strahlkraft von Vertrauen ist dann letzten Endes hatte ich ja nicht. Das Auto hatte ich nicht betrogen, auch die Marke hatte ich da jetzt nicht über den Tisch gezogen. Persönlich. Und wenn wahrscheinlich, dass wenn der CEO wüsste, was da passiert ist er von der Marke, dann wird er wahrscheinlich der Werkstatt da auf die Füße treten unter Umständen, sondern letzten Endes war es quasi eine Einzel Interaktion zwischen Menschen, die dazu führt, dass du das Vertrauen da verloren hast und das sogar überträgst. Letzten Endes ja auf diese auf auf die gesamte Marke in dem Zusammenhang. Und da sieht man auch weshalb Vertrauen so ein. Weil das Vertrauen selbst eine wichtige Währung ist und weshalb auch Integrität und und und auch vertrauensvolles Auftreten auch in Beziehungen, aber auch in Unternehmen so hochgehalten wird. Denn man sagt auch immer so schön Vertrauen braucht unheimlich lange, bis es aufgebaut ist, aber es kann unheimlich schnell zerstört werden.
Jan
Und das ist ja auch durchaus oftmals oder kann auch in Kundenbeziehungen der Fall sein. Also eine ganz, ganz schlechte Erfahrung führt dazu unter Umständen, dass man jetzt wie in deinem Beispiel sich entschließt, nie wieder sozusagen mit dem ganzen Unternehmen etwas zu tun zu haben. Wohingegen wenn du jetzt beispielsweise ein kompletter Marken Fan gewesen wärst von dieser Marke, hättest du unter Umständen für dich nur beschlossen. Diese Werkstatt ist aber doof. Ich gehe das nächste Mal zu einer anderen.
Björn
Richtig so ist und und da sieht man tatsächlich, was für ein weitreichendes Thema das ist. Und was für eine Strahlkraft das hat. Insofern kann man gar nicht sagen, wie wichtig vertrauensvoller Umgang miteinander ist und wie wichtig das auch ist. In unterschiedlichen Beziehungen. Dass man von sich aus Vertrauen gibt. Aber auch ja. Versucht vertrauensvoll zu handeln.
Björn
So ist das. Also ich muss deinem Großvater danken. Ich fand, das war eine tolle Anregung, war ein tolles Thema. Über das Thema Selbstvertrauen machen wir definitiv auch noch mal eine Folge, weil das natürlich noch mal eine andere Dimension hat. Was wie es dazu kommen kann, dass man sich selbst nicht mehr etwas zutraut oder das Vertrauen in sich selbst vielleicht Macken hat oder wackelt. Und da gibt es ja auch Möglichkeiten, daran zu arbeiten. Wir danken euch für euer Vertrauen, dass ihr euch uns heute wieder angehört hat. Wir hoffen, ihr bleibt uns gewogen und ihr müsst nicht mit uns verwandt sein, um uns Themen vorzuschlagen. Das kann ich auch machen. Bin ja nicht der Großvater vom Jenseit oder irgendwie mit mir verwandt seid. Die Kontaktdaten findet ihr in der Podcast Beschreibung genauso wie die Links zu unseren Homepages. Und wir freuen uns auf die nächste Folge für euch und ich sage Tschüss! Und Jan sagt:
Jan
Auf Wiederhören.