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Waldbaden — Erklärung un Nutzen

Wald­ba­den ist einer die­ser Mode­be­grif­fe, der uns auf jeder bes­se­ren Well­ness-Web­site ent­ge­gen­ge­wor­fen wird. Oft als nor­ma­ler Spa­zier­gang miss­ver­stan­den, gehört zum „rich­ti­gen“ Wald­ba­den aber eine beson­de­re Form der Acht­sam­keit, um die (nach­ge­wie­se­nen) bio­lo­gi­schen Wir­kun­gen des Wal­des auf unse­re Ver­fas­sung wirk­lich zu nut­zen.
Jan Gus­tav Fran­ke und ich spre­chen in die­ser Fol­ge von Coach&Coach über den Ursprung und die Wir­kung von Wald­ba­den und gehen der Fra­ge nach, war­um es in den letz­ten Jah­ren einen regel­rech­ten Boom zu dem The­ma gab.

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Hier die Tran­skrip­ti­on des Pod­cast:

Björn
Hal­lo und herz­lich will­kom­men zu einer neu­en Fol­ge von Coach und Coach mit mir Björn Bob­ach und Jan Gus­tav Fran­ke Hal­lo Jan, hal­lo hier und heu­te ein sehr schö­nes The­ma, wie ich fin­de. Und zwar eigent­lich ein Buz­zword, das soge­nann­te Wald­ba­den. Und ich frag­te Jan jetzt direkt ganz pro­vo­ka­tiv, so wie ich bin. Jan War­um sagt man denn nicht ein­fach spa­zie­ren gehen?

Jan
Ja, da kom­men wir gleich noch mal dazu. Ich erin­ne­re mich, als wir dar­über dis­ku­tiert haben, was wir über­haupt für The­men in unse­rem Pod­cast haben wol­len, hat­te ich gesagt, ich wür­de ger­ne über Wald­ba­den spre­chen, ja dazu gesagt “Ach, hör auf”.

Björn
Ach ja, nicht weil ich es blöd fin­de, son­dern weil das halt so eine Mode­er­schei­nung ist. Ich habe das Gefühl, Wald­ba­den wird einem jetzt an jeder Ecke ange­bo­ten. Ich war gera­de noch im Urlaub, da gab es auch Wald­ba­den, Wald­ba­den hier, Wald­ba­den da. Aber die Leu­te ver­ste­hen glau­be ich nicht wirk­lich, was es ist und was es bringt.

Jan
Ja genau. Und des­halb spre­chen wir heu­te dar­über, genau das ein biss­chen zu erläu­tern, was er ist und was das soll. Und ich per­sön­lich muss auch ganz ehr­lich sagen ich bin mit dem Begriff Wald­ba­den gar nicht so glück­lich, weil ich fin­de, das klingt halt so ein biss­chen so ein biss­chen Wischi­wa­schi. Ja, ja, und viel­leicht auch ein biss­chen eso­te­risch, ich weiß es nicht. Wobei ja, gegen Eso­te­rik ist da auch nichts zu sagen. Jeder muss das machen, wo er Spaß dran hat. Was mir aber immer wie­der begeg­net in dem Zusam­men­hang, ist das. Wenn ich gera­de mit Leu­ten spre­che, die auch im Forst arbei­ten und zu tun haben, dass die auch so ein biss­chen all­er­gisch auf die­sen Begriff reagie­ren, dann geht es dann im Grun­de genom­men hier um irgend­wel­che Leu­te und wol­len den Wald eigent­lich dann ja. Anders nut­zen als viel­leicht gedacht. Wobei man sagen muss, wenn man sich das anschaut in Deutsch­land. Dann ist es ja so, dass der Wald unter­schied­li­che Funk­tio­nen hat, also klar Wirt­schafts­sank­tio­nen für die für die Her­stel­lung von Holz.

Jan
Er hat ein Natur­schutz Funk­ti­on, aber er hat auch und das ist auch ganz wich­tig eine Erho­lungs Funk­ti­on. Das ist so fest­ge­schrie­ben und dafür ist er auch da. Und dann kom­men wir im Grun­de genom­men auch ein Stück weit hier zu die­sem The­ma Wald­ba­den. Und wo kommt das her? Und inter­es­san­ter­wei­se ist die­ser Begriff tat­säch­lich aus der Forst­ver­wal­tung. Näm­lich wur­de der Anfang der 80er Jah­re in Japan von dem Lei­ter der Forst­ver­wal­tung geprägt, der das also so ähn­lich for­mu­liert hat. Eigent­lich wie Son­nen­ba­den, also sich in die Atmo­sphä­re bege­ben, die die­ser Begriff Wald­ba­den. Das hat also nichts damit zu tun, dass man sich da jetzt im Boden wäl­zen muss und oder ähn­li­ches, son­dern es geht eigent­lich dar­um, zu begrü­ßen.

Björn
Ich stel­le mir das gera­de vor, wie man sich, wie man sich im Wald ganz, ganz ent­spannt auf dem Boden wälzt und mit Laub ein­greift, auch nicht.

Jan
Aber das kann man tun, wenn man möch­te. Die Fra­ge ist, was man möch­te.

Björn
Aber wenn wir, wenn wir mal von dem Begriff aus­ge­hen, Baden, Wald­ba­den, da asso­zi­ie­re ich jetzt erst mal mit Ein­tau­chen. Baden ist ja ein Ein­tau­chen in etwas. Ja, und dann wür­de ich jetzt, der sich jetzt mit dem deut­schen Begriff nicht so aus­ein­an­der­ge­setzt hat, sagen. Das bedeu­tet für mich dann eigent­lich Ein­tau­chen in den Wald. Und das heißt ein­tau­chen. Heißt ja das, dass es mich wirk­lich voll­um­fäng­lich umschließt?

Jan
Genau. Ja, und das ist im Grun­de genom­men auch das, was damit gemeint ist, dass ich mich also in die Atmo­sphä­re des Wal­des bege­be und das zu einem. Ja. Bestimm­ten Zweck in Anfüh­rungs­stri­chen, also wenn man jetzt sagt, wo er her­kommt es ist wahr, dass er ursprüng­lich mal die Über­le­gung, über­haupt mehr Men­schen wie­der in die Wäl­der zu bekom­men. Daher kam man im Grun­de genom­men die­ser Begriff. Und mitt­ler­wei­le hat es sich aber etwas anders eta­bliert, denn auch da muss man Rich­tung Japan schau­en. Der Begriff Wald­ba­den es geht nicht nur um den Selbst­zweck, geht es mal in den Wald zu gehen, son­dern was halt ganz viel damit getan wird. Yuko heißt es im Japa­ni­schen bestimmt falsch, betont von mir aber, dass allein das Wie­der­ge­ben wie­der­ge­ge­ben. Zumin­dest mal die­sen Begriff geht es dar­um, dass man auch die die gesund­heits­för­dern­de Wir­kung des­sen nutzt. Soll hei­ßen Wir sind ja in unse­rer tag­täg­li­chen Umge­bung ganz, ganz vie­len Rei­zen aus­ge­setzt. Wir haben wir mitt­ler­wei­le eigent­lich größ­ten­teils vor Com­pu­tern, oder ganz vie­le Men­schen tun das, um zu arbei­ten.

Jan
Den gan­zen Tag. In der Frei­zeit schau­en wir auch wie­der auf Dis­plays, Moni­to­re. Wir haben eine ganz, ganz kras­se Ver­än­de­rung bezo­gen auf die Welt­be­völ­ke­rung, was den Anteil der Men­schen angeht, die in Städ­ten leben. Auch das war vor 100 Jah­ren zum Bei­spiel noch ganz deut­lich anders. Und so sind wir eigent­lich immer wei­ter von unse­rer ursprüng­lich natür­li­chen Umge­bung ent­fernt. Und die Theo­rie hin­ter die­ser gan­zen Geschich­te mit dem Wald­ba­den ist jetzt, dass gesagt wird Ja, wir sind in der Lage als Men­schen uns anzu­pas­sen vom Ver­hal­ten. Also wir kom­men klar in der Stadt und kön­nen uns qua­si kön­nen damit ler­nen, damit umzu­ge­hen, immer mehr Rei­ze zu bekom­men und so wei­ter und so fort. Unser Gehirn ist auch sehr wan­del­bar, aber was nicht so schnell funk­tio­niert, ist die Evo­lu­ti­on. Und das ist im Prin­zip die Anpas­sung unse­res Kör­pers dar­an also nicht die Lern­fä­hig­keit des Gehirns, son­dern die Fra­ge Wie geht denn der Kör­per damit um? Und unab­hän­gig davon, was wir jetzt ler­nen kön­nen im Umgang haben wir aber natür­lich auch vege­ta­ti­ve. Ja, Pro­zes­se in unse­rem, in unse­rem Kör­per.

Jan
Und ja, ein The­ma ist dabei bei­spiels­wei­se auch die Stress Regu­lie­rung. Und so ist es so, dass wir durch die erhöh­ten Rei­ze, die wir haben und auch per­ma­nent bei Smart­phones oder ähn­li­ches eine Viel­zahl an Rei­zen bekom­men bzw. denen aus­ge­setzt sind. Und das führt dazu, dass unser Gehirn ganz oft in per­ma­nen­ten Span­nungs­zu­stand ist. Das heißt also, unser unser ursprüng­li­ches Gehirn oder unse­re etwas ja noch ursprüng­li­che Anteil im Gehirn, der sich damit aus­ein­an­der­setzt, ist jetzt eine Gefahr. Ja oder nein? Also die­ser Fight Flight Modus. Muss ich jetzt kämp­fen oder muss ich flie­hen? Der wird viel öfter akti­viert, als das viel­leicht ganz frü­her der Fall war, weil wir per­ma­nent Rei­zen und Stress aus­ge­setzt sind. Und dem­entspre­chend haben wir also einen unheim­lich hohen Adre­na­lin­spie­gel. Mit der Zeit stei­gen­den Cor­ti­sol spie­geln also Hor­mo­ne, die der Kör­per tat­säch­lich aus­schüt­tet. Das pas­siert phy­sio­lo­gisch. Und das hat natür­lich auch eine Aus­wir­kung auf unse­re Kör­per. Und das lässt sich auch dadurch zei­gen, dass im Prin­zip der Anteil der tat­säch­li­chen Stress beding­ten Krank­hei­ten steigt. Das kann kön­nen Schlaf­stö­run­gen sein, das kön­nen Magen­pro­ble­me sein, das kön­nen Depres­sio­nen sein, Burn out Syn­dro­me, was ja auch eine Erschöp­fung Depres­si­on ist, aber eben anders benannt wird.

Jan
Unter­schied­lichs­te Punk­te, die sich da erge­ben. Und jetzt wie­der auf den Punkt zurück­zu­kom­men. Die Theo­rie ist, dass wenn wir uns in unse­re natür­li­che Umge­bung zurück bege­ben oder zumin­dest ein­mal ein­tau­chen beim Baden, dass das also einen posi­ti­ven Effekt auf unse­ren Stress Haus­halt hat. Und das wur­de und wird erforscht und es ist zu wirk­lich erstaun­li­chen Ergeb­nis­sen in dem Zusam­men­hang gekom­men.

Björn
Eine Sache, die mir jetzt gera­de in den Kopf kommt ist, dass ich gele­sen habe, dass die, dass fest­ge­stellt wur­de, dass Bäu­me im spe­zi­el­len jetzt so. Aber wie heißt das für die Boten­stof­fe? Also irgend­wel­che Boten­stof­fe ver­strö­men eine soge­nann­te Bit­te Mas­ter­plä­ne?

Björn
Ja, genau, die wir Men­schen wahr­neh­men, also auf­neh­men und die bei uns tat­säch­lich genau das Gegen­teil von dem aus­lö­sen, was du gera­de geschil­dert hast, näm­lich zur Ent­span­nung füh­ren. Also das ist etwas, das kennt man ja auch, wenn man durch den Wald läuft und man da mal tief Luft holt. Das emp­fin­det man ja sogar in der in dem Moment schon als unglaub­lich wohl­tu­end. Span­nend ist aller­dings, fin­de ich, wenn du sagst, das per­ma­nen­te Außen rei­ze Bim­meln des Smart­phones. Ja, aber wenn ich in einen Wald gehe und ich da ganz still bin und ganz inten­siv lau­sche, ist es da ja alles ande­re als ruhig.

Jan
Das ist rich­tig. Genau das ist rich­tig. Es ist natür­lich auch leben­dig, aber es spricht qua­si etwas ande­res in uns an und es hat eine ande­re Atmo­sphä­re. Es gibt ja nichts, was jetzt kom­plett. Klar, es gibt ruhi­ge Räu­me oder so etwas in der Art und Wei­se ist aber auch nicht natür­lich, son­dern die­ses will ich mit allen Sin­nen wahr­neh­men. Dar­um geht es ja auch ein Stück weit auch die Welt, die Kon­zen­tra­ti­on auf etwas ande­res zu bekom­men oder auch natür­lich eine Geräusch­ku­lis­se zu haben, all das ent­spannt ja unse­ren Kör­per. Und was wird gera­de gesagt? Das genau. Es gibt im Grun­de zwei Effek­te. Das eine ist das, was jetzt stoff­lich pas­siert. Da kom­men dann eben sol­che Boten­stof­fe, unter ande­rem eben jene, denen auch nach­ge­sagt wird, dass sie bei­spiels­wei­se die, die die Pro­duk­ti­on von Tequi­la, Zel­len und so wei­ter stei­gern und unser Immun­sys­tem stär­ken. Das sind im Prin­zip stoff­li­che Din­ge. Und das ande­re sind die Din­ge, die auf unser Gehirn wir­ken, wie bei­spiels­wei­se all­ge­mein die unter­schied­li­chen Grün­tö­ne, die da sind, aber eben auch die unter­schied­li­chen Geräu­sche, die wir haben, die durch oder Licht, das durch das Grün der Blät­ter kommt und so wei­ter und so fort.

Jan
Und so gibt es im Grun­de auch eine erfah­rungs basier­te oder Wahr­neh­mungs basier­te Wahr­neh­mungs basier­ten Ein­fluss auf uns. Und das Inter­es­san­te ist jetzt in die­sem Zusam­men­hang, dass also eben auch in Japan da geforscht wur­de und wird und auch nach­ge­wie­sen wur­de, dass also allein ein Spa­zier­gang im Wald oder ein hal­ber Tag im Wald wirk­lich nach­weis­bar zu Stress Reduc­tion füh­ren kann, dass zwei Tage, die man sich dort auf­hält, dann schon dazu füh­ren kann, dass das wirk­lich auch zwei bis vier Wochen nach­weis­bar anhält. Eben die­se Reduk­ti­on. Und wenn wir eine gerin­ge­re, ja ein gerin­ge­res Stra­ßen­ni­veau haben im Kör­per, hat das natür­lich auch posi­ti­ve Effek­te auf uns.

Björn
Viel­leicht muss man auch ja, ent­schul­di­ge.

Jan
Also um das zu Ende zu brin­gen. Und des­halb ist nun auch der Ansatz dahin­ter zu sagen Es ist gut, das regel­mä­ßig zu prak­ti­zie­ren, in den Wald zu gehen, das wahr­zu­neh­men, um im Prin­zip da auch die­sen Effekt auf den Stress­le­vel zu haben. Und in Japan ist es mitt­ler­wei­le so weit insti­tu­tio­na­li­siert, dass es also ver­schie­dens­te Stand­or­te gibt, wo es also auch so Wald­ba­den Pfa­de gibt, wo es geführ­te Kur­se gibt dafür. Und teil­wei­se wer­den sol­che Anwen­dun­gen oder Semi­na­re The­ra­pien auch von der Kran­ken­kas­se getra­gen, weil das natür­lich letz­ten Endes auch dazu führt, dass die Gesund­heits­sys­te­me ent­las­tet wer­den, wenn weni­ger Stress Krank­hei­ten auf­tre­ten. Was ich rela­tiv fort­schritt­lich fin­de, sehr fort­schritt­lich ist, wäre viel­leicht sogar sinn­vol­ler als das, was man­che deut­sche Kran­ken­kas­sen ja für sinn­voll erach­ten, was sie bezah­len. Aber es wäre jetzt ein ande­res The­ma. Ich glau­be das, was wich­tig ist, dass man es auch noch mal unter­schei­det von dem, was wir ja auch bei­de sehr schät­zen und auch anbie­ten, sind die­se Coa­ching Works, also Coa­ching in der Natur, also bei einem Spa­zier­gang, weil ich glau­be, da geht es um ande­res.

Jan
Die das Wald­ba­den an sich spricht ja von der direk­ten phy­sio­lo­gi­schen Wir­kung auf uns, die es auf uns hat. Die­se Sin­nes­rei­ze und die Stof­fe, die wir da durch die Atmung auf­neh­men oder auch über die Haut, neh­men wir ja auch schon sehr viel auf. Bei einem Coa­ching Walk geht es ja eigent­lich um ande­re Din­ge, da geht es um bild­li­che Din­ge. Natür­lich hat man ja auch die posi­ti­ven bio­lo­gi­schen Effek­te, aber beim Wald­ba­den geht es jetzt nicht dar­um, dass man zum Bei­spiel Ana­lo­gien eigent­lich sicht­bar vor Augen hat. Nur Kreis­läu­fe, Jah­res­zei­ten, sym­bio­ti­sche Wege. Und so war es. Dar­um geht es beim Wald­ba­den ja nicht genau.

Jan
Also ich glau­be, da sind noch mal drei Din­ge, die man unter­schei­den muss. Also der eine Punkt ist, was du gera­de gesagt hast. Wenn wir jetzt mal zum Coa­ching kom­men, wird ein Coa­ching Walk, der kann ja erst­mal über­all statt­fin­den und er kann jeden Tag statt­fin­den, der kann im Statt­fin­den der gan­zen Stadt statt­fin­den. Das, was das jetzt erst mal aus­macht, ist, dass man sich bewegt und dabei qua­si ein Coa­ching hat. Dann gibt es qua­si mit mehr Natur Bezug das the­ma Natur Natur Coa­ching. Wo man also akti­ve natur ele­men­te mit. Bringt genau das, was du gera­de geschil­dert hast was sind viel­leicht Kreis­läu­fe? Was? Was pas­sier­te auch mit Natur­ma­te­ria­li­en, arbei­ten und so wei­ter. Das ist ein ande­rer Punkt. Und Wald­ba­den selbst ist eigent­lich rela­tiv unge­rich­tet. Es geht dar­um, in den Wald zu gehen und den Wald wahr­zu­neh­men, wie er ist. Das heißt also nicht. Also es ist nicht Wald­ba­den im eigent­li­chen Sin­ne. Jetzt mit dem Moun­tain­bike maxi­mal Kara­cho durch den Wald zu bal­lern. Und es ist auch nicht zwin­gend, Wald waren durch den Wald zu jog­gen oder jetzt kon­zen­triert zu wan­dern, auch wenn das sicher­lich auch alles die­se Effek­te hat, son­dern tat­säch­lich ruhig und gemäch­lich sich in den Wald zu bege­ben.

Jan
Alles wahr­zu­neh­men, sich viel­leicht mal hin­zu­set­zen, das viel­leicht auch mit einer Medi­ta­ti­on zu ver­bin­den oder Atem­übun­gen oder ein­fach mal dem Ver­wei­len und Aus­blick, dem was man dort hat, tat­säch­lich ein­fach nur hin­zu­ge­hen und sich das Ja auf sich wir­ken zu las­sen. Das ist im Grun­de genom­men, weil Baden im eigent­li­chen Sin­ne ja, ist ja so ein biss­chen ange­lehnt auch an das, was es auch ja heu­te noch gibt. Das sind die Luft­kur­ort. Also es gibt ja beson­de­re Fle­cken, auch in Deutsch­land, ein paar, vor allem auch an der Küs­te, die als Luft­kur­ort dekla­riert wer­den, weil da eine beson­de­re Luft ist, weil da ein beson­de­res Kli­ma ist, was bei bestimm­ten Erkran­kun­gen beson­ders för­der­lich ist. Und so kann man es ja im Prin­zip dann auch sehen, dass man sagt Wäl­der sind da. Wobei ich da noch eine Fra­ge habe, weil du ja nun auch viel mit Forst­wirt­schaft. Wäl­der sind per se vom vom Kli­ma her, von der natür­li­chen Umge­bung her für uns gesund­heits­för­dernd ist, ist es wich­tig, was es für ein Wald ist. Also muss man, muss man dann vor­her schau­en, ist der Wald gesund oder ist der Wald?

Jan
Hat er bestimm­te? Ist das Natur Wald? Ist es im Wald? Ist das wich­tig?

Jan
Also da geht’s schon los. Im Grun­de genom­men. Also um es vor­weg zu neh­men wich­tig ist, dass man sich wohl­fühlt dort aus mei­ner Sicht. Das ist das Wich­tigs­te. Unab­hän­gig davon ist es so, dass in Deutsch­land also eigent­lich kei­ne, also mit weni­gen Aus­nah­men es kei­ne Urwäl­der oder sowas gibt, son­dern es sind alles letz­ten Endes nur Wäl­der, die unter­schied­lich bewirt­schaf­tet wer­den. Es gibt dann wel­che, die sind halt eher eher dar­auf aus, wirk­lich maxi­mal Wirt­schaft Nut­zen zu brin­gen. Dann gibt es wel­che, die sind etwas natur­nah und auch natur­nah Wald Baum. Aber letz­ten Endes haben wir kei­ne Urwäl­der mehr in Deutsch­land. Also auch das ist das, was man sich immer ver­ge­gen­wär­ti­gen muss, auch wenn man den Wald geht. Man geht jetzt nicht in die in unbe­rühr­te Natur oder so etwas, son­dern das sind alles bewirt­schaf­te­te Wäl­der. Und der Herr hat über­all der Mensch die Fin­ger mit im Spiel. Das heißt aber nicht, dass es schlecht sein muss, son­dern man muss sich halt ein­fach dar­über im Kla­ren sein, dass das eben der Fall ist. Und wich­tig ist dabei letz­ten Endes wie gesagt, dass man sich wohl­fühlt.

Jan
Es gibt da schon auch eben inner­halb unter­schied­li­cher Baum­ar­ten unter­schied­li­che Kon­zen­tra­tio­nen von von bestimm­ten Stof­fen, die da aus­ge­drückt wer­den. Aber letz­ten Endes ist eigent­lich das Wich­ti­ge beim Wald­ba­den. Aus mei­ner Sicht, dass man sich wohl fühlt, da es gibt ja Men­schen, die füh­len sich von von Nadel­wäl­der ange­spro­chen, ande­re fin­den das unheim­lich. Wenn es noch ein biss­chen düs­te­rer ist, dann gibt es wel­che, die die mögen total ger­ne unter­schied­li­che Laub­baum, Wäl­der und ich per­sön­lich mag das mag ger­ne die Abwechs­lung bei­spiels­wei­se. Es gibt auch wun­der­schö­ne Wäl­der, die sowohl das eine als auch das ande­re bie­ten und wo man im Prin­zip auch zwi­schen den unter­schied­li­chen Orten mal hin und her gehen kann und die Atmo­sphä­re auf sich wir­ken las­sen kann. Und das ist eigent­lich das Wesent­li­che. Und ansons­ten kann es aber eigent­lich rund um das Jahr über­all prak­ti­ziert wer­den.

Björn
Ja, rund um das Jahr ist ja sogar noch das Aller­schöns­te dar­an, weil man ja, wenn man durch den­sel­ben Wald so im 3 Monats Takt geht. Also wenn man ein und die­sel­be Stre­cke inner­halb von drei Mona­ten immer wie­der läuft, wird man den wird man die Stre­cke fast nicht wie­der­erken­nen, weil sich ja so unheim­lich viel ver­än­dert. Also für mich ist es in mein Bild rein zu waschen. Ich habe natür­lich über­haupt kein Pro­blem mit Wald waren. Ich tue mich nur schwer, wenn Din­ge so geübt wer­den oder so Buz­zwords sind. Jaja, ich war Wald­ba­den. Ich fin­de grund­sätz­lich ich ich habe ja auch einen Hund und gehe mit dem sehr ger­ne in den Wald und gehe mit dem auch ger­ne aus­gie­big durch Wäl­der wan­dern. Ich fin­de gera­de das so eine so tol­le Kom­bi­na­ti­on von den von den bio­lo­gi­schen Fak­to­ren, die da auf mich ein­strö­men. Die Luft, die Gerü­che, das Licht, die Far­ben, die intel­lek­tu­el­le Geschich­te. Da pas­siert, dass man den Wan­del der Jah­res­zei­ten sieht. Also wenn man dann im Früh­jahr, so wenn es eigent­lich noch kalt ist, sieht, dass die Natur schon in den Start­lö­chern steht und alles qua­si nur dar­auf war­tet, dass es die ers­ten war­men Tage gibt.

Björn
So was kann man ja auch beob­ach­ten. Das ist etwas, was der dem, dem der See­le und dem dem eige­nen Stress­le­vel unheim­lich gut tun. Jetzt ist die Fra­ge Braucht es dafür ein Rezept? Also Du hast ja das ja eben gesagt. In Japan zah­len das teil­wei­se schon die Kran­ken­kas­sen. Ich fin­de es eigent­lich. Ich fin­de es eigent­lich eher Teil eines gesun­den Lebens­wan­dels, dass man sich auch in die Natur begibt, dass man halt auch die Wäl­der, die um einen her­um sind. Wenn wir bei­de wur­den jetzt in einer, in einer Regi­on, wo es wirk­lich sehr viel Wald drum her­um gibt. Also das ist ja egal in wel­che Rich­tung ich fah­re. Ich bin inner­halb von 20 Minu­ten wie­der in irgend­ei­nem Wald des Ber­gi­schen Lan­des um die Ecke, was ja auch von einem Wald qua­si bedeckt ist. Gro­ßen­teils braucht man dafür ein Rezept. Soll­te das nicht eigent­lich so sein, dass man sich des­sen nur bewusst wird und sich das immer wie­der gut als Gutes tut?

Jan
Prin­zi­pi­ell ja, aber das ist halt wie bei so vie­len Din­gen. Also braucht man ein Rezept dafür, um abzu­neh­men? Oder reicht es, sich anders zu ernäh­ren? Manch­mal braucht man Anlei­tung dafür, weil man es nicht gelernt hat oder nicht kennt oder wie auch immer oder ver­lernt. Viel­leicht ja, viel­leicht ver­lernt, viel­leicht aber auch nie erlernt. Also wenn ich mir sozu­sa­gen im rei­nen städ­ti­schen Umfeld groß gewach­se­ne groß gewor­den bin, dann weiß ich viel­leicht auch gar nicht unbe­dingt, wo ich, wo ich hin müss­te oder so was oder wo es schön ist letz­ten Endes. Und gera­de im länd­li­chen Bereich ist natür­lich auch ein ganz ande­rer Kon­takt über­haupt zur Natur und zur Natur. Akti­vi­tä­ten ist auch immer die Fra­ge Ist das so not­wen­dig und muss das insti­tu­tio­na­li­siert wer­den? Ja oder nein? Grund­sätz­lich fin­de ich, ist es gut, wenn man auch irgend­wo mit ange­lei­tet wird. Ich möch­te mal ein Bei­spiel nen­nen Ich bin ja viel in der Eifel unter­wegs, weil ich da ja auch sage, wie du weißt. Und da ist es zum Bei­spiel so jetzt auch in Coru­na Zei­ten.

Jan
Wenn da also bei­spiels­wei­se ist, fällt Schnee, dann fährt qua­si das gesam­te Rhein­land und Ruhr­ge­biet und und und. Auf den ers­ten Hügel, um da zu rodeln und weiß aber nicht, dass eigent­lich einen Hügel wei­ter ist es viel schö­ner und viel weni­ger los. Und genau­so, wenn jetzt in Coro­na Zei­ten konn­test du nichts machen, Lock­down und so wei­ter und so fort. Die Leu­te sind wan­dern gegan­gen und stel­len sich auf den erst­bes­ten Park­platz und ren­nen dann da so eine Stra­ße hoch und run­ter, die aber auch nicht unbe­dingt schön ist. Es gibt schö­ne Ecken, aber man muss es wis­sen, wo die­se sind. Und das ist das, wo ich auch sage, macht es unter Umstän­den Sinn, auch so etwas ange­lei­tet zu tun. Und was ich halt wich­tig fin­de, ist und das ist halt eben bei vie­len Men­schen nicht der Fall. Und das ist nicht böse gemeint. Aber wenn du nicht weißt, wie du dich in einer Umge­bung ver­hältst oder ver­hal­ten soll­te, dann kannst du da halt auch viel ver­kehrt machen. Das eine ist Wie wirkt es auf dich?

Jan
Aber das ande­re ist auch wie wirkst du auf die Umge­bung? Und von daher fin­de ich die­sen Ansatz zu sagen. Es gibt auch Semi­na­re zum The­ma Wald­ba­den oder Ent­span­nung im Wald oder im Wald. Nut­zung zum Zwe­cke der Erho­lung, wenn man da qua­si eine Anlei­tung fin­det. Dazu auch was. Wie tun kann? Wo kann man sich wie bewe­gen? Was soll­te ich viel­leicht tun­lichst ver­mei­den? Wie kann ich mich im Grun­de genom­men auch mit bestimm­ten, viel­leicht auch Ent­span­nungs­übun­gen oder so etwas dann noch wei­ter in die­se Atmo­sphä­re hin­ein­be­ge­ben, dann sind das natür­lich Din­ge, die viel­leicht dann eher so eine Art Semi­nar Cha­rak­ter haben. Und dann fin­de ich das auch nicht ver­kehrt, wenn das im Grun­de genom­men von bei­spiels­wei­se Kran­ken­kas­sen oder sowas getra­gen wür­de. Ich glau­be schon, dass es sinn­voll sein kann, auch dazu was zu ler­nen und was mir auf­ge­fal­len ist bei der gan­zen Recher­che zu Lite­ra­tur und so wei­ter zu die­sem The­ma ist und das fin­de ich eben ein biss­chen schwie­rig. Ganz ehr­lich, es ist eine Geschmacks­sa­che am Ende des Tages. Aber das ist, wie du schon sagst, es ist so ein Hype.

Jan
Es ist ein Buz­zword und es gibt ganz vie­le Men­schen, die füh­len sich beru­fen jetzt da ein Wochen­end Kurs zu machen zum The­ma Wald­ba­den, The­ra­peut und dann dazu ver­öf­fent­li­chen und so wei­ter. Und letz­ten Endes gibt es ganz vie­le sehr, sehr eso­te­ri­sche Ansät­ze. Die befas­sen sich auf zwei Sei­ten, damit das gesagt wird. Ich will gar nicht sagen eso­te­risch, aber zumin­dest sagen wir etwas. Umge­wan­del­te ande­re Ansät­ze, das heißt, sie befas­sen sich Buch zwei Sei­ten mit ihm, weil das ist schön und das ist auch gesund. Und dann kom­men 50 Sei­ten unter­schied­li­che Yoga Übun­gen, dann letz­ten Endes ein Yoga Buch für den Wald, aber viel­leicht nicht so viel damit zu tun und die­sen Ansatz auch zu sagen, etwas zu ver­mit­teln zum The­ma Wald wis­sen und wie kann ich mich da? Wie kann ich mich da bewe­gen? Was kann ich tun? Als ob ich sein las­sen? Wie kann ich da einen guten Tag ver­brin­gen und eine gute Zeit ver­brin­gen? Wie wirkt das auf mich? Da bin ich. Gibt es eine gewis­se Lücke, die man wei­ter wei­ter fül­len kann?

Björn
Im Ende hat es ja was mit Acht­sam­keit zu tun. Also dass man in den Wald auch rein­geht und sehr acht­sam auch ist, dass man die­se Ein­drü­cke alle wahr­nimmt, die Geräu­sche wahr­nimmt, die die Gerü­che wahr­nimmt. Und wenn man dann auch noch weiß, dass das Gan­ze bio­lo­gisch, also tat­säch­lich fak­tisch bio­lo­gisch eine posi­ti­ve Wir­kung auf mei­nen Orga­nis­mus hat, auf mein Stress­le­vel hat, ist es ja noch mal schön, was es nicht ist im klas­si­schen Sin­ne ist. Und ich will jetzt auch wirk­lich nie­man­dem zu nahe tre­ten. Aber die­ses sehr stark eso­te­risch Wald­ba­den bedeu­tet nicht, dass man sich mit Bäu­men unter­hält und mit den Geis­tern, die im Wald unter­wegs sind, irgend­wel­chen, wel­che Bünd­nis­se ein­geht. Das ist alles nicht gemeint. Wo du jetzt gera­de eben sag­test, dass vie­le Leu­te wan­dern gegan­gen sind in Coro­na Zei­ten. Ja, ich auch. Ich habe das aber auch sehr bewusst gemacht um run­ter zu kom­men am Wochen­en­de, also um die­se um eben die­sen bewuss­ten Gegen­pol zu set­zen. Also im Prin­zip ein unbe­wuss­tes Wald­ba­den, wenn du so willst, weil ich halt auch nicht ger­ne bewe­ge.

Björn
Und zum The­ma immer den glei­chen Weg rauf und run­ter. Ich kann nur jedem Zuhö­rer sehr ans Herz legen. Es gibt Apps dafür. Ich habe damals kom­mod genutzt, die, wo man sehr gezielt aus­wäh­len kann, wo eine Wan­de­rung statt­fin­den soll, wie lan­ge sie dau­ern soll, wie schwer sie sein soll. Damit bin ich unheim­lich gut gefah­ren und habe ich fast die Zeit jetzt nicht mehr. Ich habe es noch nicht, gab ich schon mal erwähnt, damit so unglaub­lich vie­le Wan­de­run­gen gemacht und war nie auf der glei­chen Stre­cke. Zwei­mal und hat­te. Das hat mir wirk­lich sehr, sehr gut getan. Also, um einen Ein­druck von die­ser Fort­wir­ken rein zu waschen, dass ich, dass ich was dage­gen habe, zu Waden oder über­haupt im Wald zu sein. Ganz im Gegen­teil, es ist ja auch super. Ich mache das ja auch jedem ans Herz legen, geht raus in den Wald, lasst ein­fach die Atmo­sphä­re da auf euch wir­ken und ent­spannt da. Das tut so gut und es gibt so viel Kraft auch für den All­tag und ist nach­ge­wie­se­ner­ma­ßen sogar sehr gesund.

Björn
Inso­fern ist das total pri­ma. Und natür­lich ist es auch da wie über­all anders im Leben. Man soll­te halt irgend­wo auch da sorg­fäl­tig und acht­sam damit umge­hen und es nicht so hin­ter­las­sen, wie man es eigent­lich vor­fin­den möch­te. Und da gehört halt eben auch ein stück­weit Auf­merk­sam­keit und Acht­sam­keit mit dazu. Und dann ist es aber eine tol­le Sache und ich kann das nur jedem Men­schen ans Herz legen, dass ein­fach mehr auch für sich zu nut­zen und die­se posi­ti­ven Effek­te für sich zu nut­zen.

Björn
Ich habe immer sehr viel Respekt, wenn ich im Wald bin. Also Respekt vor der Natur. Also wenn da Bäu­me ste­hen, die so alt sind, dass sie viel­leicht schon zwei Welt­krie­ge über­stan­den oder erlebt haben, so rie­si­ge rie­si­ge Bäu­me. Ich weiß, ich bin ein­mal durch die Eifel gelau­fen, in einem gigan­ti­schen Nadel­wald wo und da sind wir wie­der beim intel­lek­tu­el­len Teil, den so war es dann halt, wo man sich sei­ner eige­nen Pro­ble­ma­tik so noch mal ein biss­chen bewusst wird. Auch im Zusam­men­hang mit sol­chen Zei­ten wie jetzt gera­de die­ser Zeit der Pan­de­mie, wo man sich dann noch mal klar macht, dass so ein Baum da viel­leicht schon hun­dert Jah­re steht und er steht immer noch und sie hat nichts umge­ris­sen oder weg gebrannt, ist das auch, was sehr wohl­tu­end ist?

Jan
Na, auf jeden Fall.

Björn
Ich freue mich jetzt schon wie­der aufs Wochen­en­de und auf den Wald.

Jan
Gut, dass wir heu­te Wochen­en­de haben und das dann in den Wald zusam­men­hang.

Björn
Ja genau.

Jan
Pri­ma, dann ja. Hof­fen wir euch hat die­se Fol­ge das The­ma Wald­ba­den etwas näher gebracht. Wenn ihr Fra­gen habt, auch mal Fra­gen dazu, wo man das denn tun kann, in wel­cher Umge­bung? Dann mel­det euch ger­ne an, da haben wir sicher­lich eini­ge Tipps für euch und ansons­ten bleibt qua­si der Appell Geht raus in den Wald, lasst es euch gut gehen, genießt es und wir freu­en uns schon dar­auf, beim nächs­ten Mal wie­der mit euch zu spre­chen. Also alles Gute und jetzt auf Wie­der­hö­ren.