Ein Mensch der durch zu viel Grübeln keine guten Entscheidungen trifft

Mit Grübeln aufhören

Habt ihr auch schon mal in so einer Denk­schlei­fe gesteckt und euch gefragt: wie kann ich mit Grü­beln auf­hö­ren? Vie­le ken­nen das: man wälzt sich nachts im Bett oder kann tags­über nicht von die­sen Gedan­ken ablas­sen. Ursa­chen dafür gibt es vie­le, aber auch genau­so vie­le Metho­den, um aus die­ser spe­zi­el­len Art von Pro­blem­trance zu ent­kom­men. In die­ser Coa­ching Pod­cast Fol­ge geht es um:

  • Defi­ni­ti­on was Grü­beln eigent­lich ist
  • Ursa­chen für zu viel Grü­beln erken­nen und ver­ste­hen
  • Metho­den um zur Ruhe zu kom­men

Ich freue mich über Anmer­kun­gen und The­men­wün­sche in den Kom­men­tar­funk­tio­nen. Natür­lich sind auch – hof­fent­lich posi­ti­ve – Bewer­tun­gen toll ☺️

Hier die Tran­skrip­ti­on des Pod­casts:

Herz­lich will­kom­men zu einer neu­en Fol­ge von Klaa­sicht, dem Coa­ching-Pod­cast mit mir, Björn Bob­ach. Dan­ke fürs Ein­schal­ten. In der heu­ti­gen Fol­ge beschäf­ti­ge ich mich mit Grü­beln bzw. damit, wie man mit Grü­beln auf­hö­ren kann. Da erst mal die Defi­ni­ti­on, was ist Grü­beln über­haupt? Und wenn man das nach­schlägt, dann bekommt man zum Bei­spiel fol­gen­de Defi­ni­ti­on. Das Grü­beln ist eine Form des Nach­den­kens, bei dem die Gedan­ken um meh­re­re The­men oder ein spe­zi­el­les Pro­blem krei­sen, ohne dabei zu einer Lösung zu gelan­gen. Es geht oft um vage The­men, all­ge­mei­ne Din­ge oder Zustän­de, aus denen es kei­nen Aus­weg zu geben scheint oder wo es auch kei­ne Ent­schei­dung zu geben scheint. Also man dreht sich im Kreis. Und das kennt ihr, glau­be ich, alle. Das haben wir auch alle schon mal erlebt, ich auch. Da liegt man dann nachts wach, die Gedan­ken krei­sen immer wie­der um das glei­che The­ma. Man kann schwer los­las­sen. Man kann kei­ne Ent­schei­dung tref­fen, dazu habe ich auch schon eine Pod­cast-Fol­ge vor kur­zem hier gera­de auf­ge­nom­men. Und man fin­det da ein­fach kei­ne Ruhe. Jetzt kön­nen das natür­lich auch Hin­wei­se auf eine tief­grün­di­ge­re Stö­rung sein, also dass man zum Bei­spiel eine Angst­ge­schich­te hat. Muss es aber nicht. Es kann ein­fach sein, dass man da in einen Grü­bel­mo­dus gekom­men ist. Oft nen­ne ich das auch Pro­blem­trans, also dass man um ein Pro­blem zu krei­sen scheint und nicht zu einer Lösung fin­det. Also was kann man da tun? Ich glau­be, die ers­te Fra­ge, die man sich stel­len soll­te, ist, erst mal klä­ren, um was sich die Gedan­ken eigent­lich dre­hen. Ist es viel­leicht wirk­lich nur eine über­fäl­li­ge Ent­schei­dung, die man seit Ewig­kei­ten vor sich her schiebt, weil man sie nicht fäl­len will oder kann? Wie gesagt, da gibt es eine Pod­cast-Fol­ge, die ich zuletzt hier ver­öf­fent­licht habe. Die könn­te man sich dann anhö­ren. Und es gibt vie­le Mög­lich­kei­ten, zu einer Ent­schei­dung zu kom­men, wenn es ein­fach nur um eine über­fäl­li­ge Ent­schei­dung ist und da nicht ande­res Grund­sätz­li­ches im Weg steht. soll­te man die­se Ent­schei­dung ein­fach fäl­len, dann ist der der Grü­bel, die Grü­bel­ur­sa­che eigent­lich besei­tigt. Vie­le grü­beln auch über unge­lös­te Kon­flik­te. Also da gibt es zum Bei­spiel Kon­flik­te in der Fami­lie, mit Freun­den, in der Part­ner­schaft, alles Mög­li­che kann da rein­spie­len und die­ser Kon­flikt ist viel­leicht aus irgend­wel­chen Grün­den nicht gelöst und da ist natür­lich das Werk­zeug, dass man hier Klä­rung sucht. Und wenn es so ist, dass einem das unmög­lich erscheint, weil viel­leicht der Kon­flikt so tief ist, dass man da gar kei­ne Kon­fron­ta­ti­on möch­te. Viel­leicht ist es auch gar nicht mög­lich aus räum­li­chen Grün­den. Viel­leicht ist es sogar ein Kon­flikt mit jeman­dem, der ver­stor­ben ist. Da kann Coa­ching hel­fen. Da kann ein Coach einen auch mit bestimm­ten Tools her­an­füh­ren. Die­se Kon­flik­te ohne. dass die Per­son anwe­send ist, für einen selbst etwas gelös­ter ist und auch das kei­nen einem aus dem Krü­beln her­aus­holt. Ist es viel­leicht eine bedroh­li­che Situa­ti­on, die uns zum Grü­beln bringt? Also ist es viel­leicht was exis­ten­zi­el­les? Ein dro­hen­der Job­ver­lust, sol­che Geschich­ten. Da soll­te man sich fra­gen, was kann man kon­kret tun? Weil wir befin­den uns dann häu­fig in so einer Art Opfer­hal­tung. Also wir haben das Gefühl, da ist irgend­et­was, das bedroht uns und wir kön­nen eigent­lich nichts ande­res tun, als abwar­ten, bis die Wel­le über uns her­ein­bricht. Aber das ist gar nicht so, weil wir sind eigent­lich alle immer … Herr unse­res Schick­sals. Also wir sind eigent­lich die, die uns selbst bestim­men. Und da muss man aus die­sem Pro­blem­den­ken raus­kom­men, die­sem Opfer­de­n­ken raus­kom­men, hier kommt irgend­was auf mich zu, Gott, son­dern den Gedan­ken umdre­hen in was kann ich jetzt kon­kret tun an die­ser Situa­ti­on? Wie kann ich hier Klar­heit fin­den? Wie kann ich eine Ent­schei­dung fäl­len, die mich aus die­sem bedroh­li­chen Sze­na­rio her­aus­holt? Also ins Machen kom­men. Und klei­ner Hin­weis hier auch. Da muss man sich Zeit neh­men. Also sol­che Situa­tio­nen sind meis­tens nicht von jetzt auf gleich zu lösen. Und wenn man sich den rea­lis­ti­schen Zeit­rah­men nimmt und weiß, okay, ich kom­me dar­aus, aber es wird viel­leicht zwei, drei Mona­te dau­ern, kommt man schon viel, viel mehr zur Ruhe und die­ses Grü­beln hört auf, weil man ein­fach weiß, ich muss auch Geduld haben, ich muss auch ein­fach zulas­sen, dass es ein biss­chen Zeit braucht jetzt. Und das hilft ganz häu­fig. Was auch häu­fig in bedroh­li­chen Situa­tio­nen hilft und was vie­le dann… sich nicht trau­en ist, nach Hil­fe fra­gen. Muss ich die­se Situa­ti­on wirk­lich allei­ne meis­tern? Vie­le neh­men dann nicht mal den Part­ner mit ins Boot, also ver­schwei­gen die Situa­ti­on auch vor dem Part­ner kom­plett. Und es wür­de schon unglaub­lich ent­las­ten und hel­fen, wenn man den mit rein­ho­len wür­de, bezie­hungs­wei­se viel­leicht auch wirk­lich um eine Hil­fe fra­gen, die einem aku­ter raus­rei­ßen kann, wenn man das aus eige­ner Kraft nicht kann. Zum Bei­spiel bei wirt­schaft­li­chen Din­gen, wenn es irgend­was Exis­tenz­be­droh­li­ches gibt. Gibt es viel­leicht jeman­den, der einem da hel­fen kann? Wir trau­en uns da oft nicht, uns ein­zu­ge­ste­hen, dass wir das allei­ne nicht kön­nen, aber es ist eigent­lich ein gro­ßes Zei­chen von Stär­ke, in so einer Situa­ti­on zu sagen, ich brau­che Hil­fe. Ist es viel­leicht eine Grund­si­tua­ti­on, die uns ins Grü­beln bringt? Und das kann die Part­ner­schaft sein, das kann der Job sein, die viel­leicht, wo viel­leicht irgend­et­was nicht stimmt, was wir viel­leicht gar nicht rich­tig benen­nen kön­nen, wo wir uns aber sehr, sehr unwohl füh­len. Und das löst ein Grü­beln aus, ein Zwei­feln aus. Will ich das wirk­lich noch machen? Und wie kann ich es nicht machen? Und wie kann ich ver­hin­dern, das zu machen? Und wie kann ich mich dem ent­zie­hen? Wie kann ich aus­wei­chen? Und und und. Also sol­che Gedan­ken gibt es auch, die in denen wir dann krei­sen, die uns um die Ruhe brin­gen. Und da ist mein ers­ter Tipp ganz klar Aus­zeit neben. Und das muss nicht lang sein, also jetzt nicht mona­te­lang sich zurück­zie­hen, son­dern eine kur­ze Aus­zeit, ein klei­nes Wochen­en­de, ein klei­ner Trip irgend­wo­hin für sich allei­ne oder einen Mini-Urlaub vom Job kann da schon hel­fen. Und wenn man die­se Aus­zeit nimmt, ist es ganz wich­tig, einen Heli­ko­pter­blick zu bekom­men, also wirk­lich auf Abstand zu der Situa­ti­on zu gehen, zu die­ser Grund­si­tua­ti­on, die einen in das Goog­le bringt und sich zu fra­gen. Okay, wie sieht die Situa­ti­on tat­säch­lich aus? Was gibt es da für Fak­to­ren? Was tut mir gut an der Situa­ti­on viel­leicht? Was tut mir nicht so gut? Sich auch mal ganz sel­ber pro­vo­ka­tiv fra­gen, bringt es mir viel­leicht gera­de irgend­was, dass ich das pro­ble­ma­tisch sehe? Das ist eine Fra­ge, die stel­le ich ganz häu­fig im Coa­chings. Das nennt man pro­vo­ka­ti­ves Coa­ching. Was haben Sie von dem Pro­blem? Was habe ich davon, dass es gera­de pro­ble­ma­tisch ist? Also das ist auch eine Fra­ge, die man sich dann mal stel­len. Und dann ein ganz belieb­tes Tool auch im Coa­ching, das Ref­raming. Also wie wür­de das jemand anders sehen? Wie wür­de es sehen, wenn, wie wür­de die­se Situa­ti­on aus­se­hen, wenn ich in einer ande­ren Situa­ti­on wäre? Wie wür­de zum Bei­spiel, wenn ich von einer Part­ner­schaft spre­che und da ist eine schwie­ri­ge Situa­ti­on, wie wür­de die­se, die­se Part­ner­schaft aus­se­hen, wenn ich viel­leicht einen ande­ren Job hät­te? Viel­leicht ist es ja auch ein, ein ande­rer Wohn­ort. Also ein­fach mal die Situa­ti­on in einen ande­ren Rah­men packen und gucken. Was bleibt dann noch von die­ser pro­ble­ma­ti­schen Situa­ti­on übrig? Und natür­lich auch ganz häu­fig Per­spek­tiv­wech­sel. Was wür­de man viel­leicht einem engen Freund raten, der in einer ähn­li­chen Situa­ti­on ist? Oder was wür­de einem ein bestimm­ter Freund sagen, wenn man ihn ein­wei­hen wür­de in die Situa­ti­on? Ein ande­res The­ma, wenn es um Scr­übeln geht, ist nicht los­las­sen kön­nen. Und das ist auch recht häu­fig. Also dass zum Bei­spiel Men­schen bei einem gro­ßen Lebens­ab­schnitts­wech­sel nicht zur Ruhe kom­men und immer wie­der in Scr­übeln gera­ten und so ein biss­chen sich fra­gen, was mache ich denn jetzt den gan­zen Tag und sie krei­sen und krei­sen. Ganz klas­si­sches Bei­spiel ist hier zum Bei­spiel der Ein­tritt ins Ren­ten­al­ter. Also dass man mit dem Auf­hö­ren des Berufs­le­bens… über­haupt nicht klar­kommt. Und was hier häu­fig hilft, sind Ritua­le. Also im Sin­ne von das Ver­gan­ge­ne, viel­leicht ein­mal Ritu­al, wirk­lich zu ver­ab­schie­den. Ich habe schon mal, glau­be ich, im Coach&Coach Pod­cast davon berich­tet, es gibt die­ses Bei­spiel von dem Mann, der sei­ne Kra­wat­te beer­dig­te, also nach dem Aus­schei­den aus dem Berufs­le­ben. Es gibt Men­schen, die Din­ge in ein Böt­chen set­zen, auf einen Fluss stel­len und es davon schwimmt. Sol­che Sachen oder viel­leicht ins Was­ser wer­fen, irgend­was. Es gibt ja die­ses ganz klas­si­sche nach einer Part­ner­schaft die Lie­bes­brie­fe ver­bren­nen, so was. Aber das sind Ritua­le, die uns hel­fen, los­zu­las­sen und dann auch die Gedan­ken frei wer­den zu las­sen. Grund­sätz­lich natür­lich hilft es, sich nach vor­ne zu ori­en­tie­ren und auch Neu­es anzu­fan­gen. Ich zum Bei­spiel habe mal nach einer nach einer Tren­nung ganz spon­tan ange­fan­gen, tau­chen zu ler­nen. Ich habe dann in mich hin­ein­ge­hor­chen. Das wür­de ich euch halt auch. sehr emp­feh­len, da ein­fach mal in euch rein­zu­hö­ren, was brau­che ich jetzt, um mich von die­ser Situa­ti­on zu lösen, wenn ihr in so einer Grü­bel­schlei­fe hängt? Was brau­che ich? Was holt mich da raus? Und das kann sein, dass man etwas völ­lig Neu­es anfängt. Zum Bei­spiel in mei­nem Bei­spiel war es jetzt gera­de so, ich habe dann tau­chen gelernt, ich habe dann einen Tauch­schein gemacht und das hat mir so die Per­spek­ti­ve ver­än­dert, dass auch die Tren­nung ganz schnell über­wun­den wird. Ja, und was kann man dann kon­kret tun, um die­se Unru­he zu bewäl­ti­gen, die einen über­mannt, wenn man im Grü­beln ist und viel­leicht die Lösung noch gar nicht hat? Und da gibt es natür­lich die ganz klas­si­schen Tipps. Also auto­ge­nes Trai­ning kann hel­fen, pro­gres­si­ve Mus­kel­ent­span­nung kann hel­fen. Und wenn man dar­in schon geübt ist, kann natür­lich auch Medi­ta­ti­on hel­fen, wobei mit Medi­ta­ti­on ein­zu­stei­gen, wenn man in so einer Grü­bels­tau­fe hängt, ist ziem­lich schwer. Also dann wür­de ich eher so eine sehr tech­ni­sche Geschich­te wie auto­ge­nes Trai­ning oder pro­gres­si­ve Mus­kel­ent­span­nung mal aus­pro­bie­ren. Da gibt es zum Bei­spiel auch Anlei­tun­gen auf diver­sen Platt­for­men wie You­Tube. Ein­fach goo­geln, pro­gres­si­ve Mus­kel­ent­span­nung. Das spricht einem jemand vor und man fin­det damit tat­säch­lich auch kör­per­lich zur Ruhe. Und das kann die Gedan­ken auch lösen und aus die­sem Grü­bel­zu­stand raus­ho­len. Und ganz kla­re Emp­feh­lung, wenn man den Ein­druck hat, so rich­tig gelingt es einem nicht allei­ne, Hil­fe suchen. Das kann ein Coach sein. Und wenn es ein gut aus­ge­bil­de­ter Coach ist. Dann sagen wir halt auch, wenn wir den Ein­druck haben, da sind wir als Coach über­for­dert, weil manch­mal steht da schon ein biss­chen mehr hin­ter, was über das Coa­ching hin­aus­geht. Ist nicht häu­fig, aber es kann so sein. Und dann wür­den wir auch eher eine Psy­cho­the­ra­pie emp­feh­len zum Bei­spiel. Aber grund­sätz­lich, wenn man den Ein­druck hat, ich habe jetzt alles aus­pro­biert und ich kom­me da irgend­wie jetzt schon rela­tiv lan­ge nicht aus die­sem Rübeln raus, Hil­fe suchen, weil von extern kann man da meis­tens etwas bewe­gen. Ich hof­fe, ich habe euch jetzt nicht ins Grü­beln gebracht, son­dern viel­leicht ein biss­chen da raus­ge­holt. Ich bedan­ke mich für eure Treue und euer Zuhö­ren und ich sage bis zur nächs­ten Woche. Ciao.