Symbolbild für Gelassenheit

Gelassenheit, Mut und Weisheit! — Das Gelassenheitsgebet

Gelas­sen­heit – ein Begriff, der Ruhe, Balan­ce und Selbst­be­stim­mung ver­spricht. Doch in einer Welt, die zuneh­mend von Hek­tik, Schnell­le­big­keit und Stress domi­niert wird, erscheint Gelas­sen­heit oft wie eine schwer zu errei­chen­de Oase. Das Gelas­sen­heits­ge­bet – eine jahr­hun­der­te­al­te Weis­heit – bie­tet eine ein­fa­che, jedoch kraft­vol­le Anlei­tung, wie wir Gelas­sen­heit kul­ti­vie­ren kön­nen. Die Wor­te „Gelas­sen­heit“, „Mut“ und „Weis­heit“ bil­den das Fun­da­ment für einen bewuss­ten und erfüll­ten Lebens­weg. In mei­ner Arbeit als Coach sehe ich, wie wert­voll es sein kann, die­se Prin­zi­pi­en zu ver­in­ner­li­chen, um die Her­aus­for­de­run­gen des All­tags mit Klar­heit und Ruhe anzu­ge­hen.

Die­ser Blog­bei­trag beleuch­tet die Bedeu­tung des Gelas­sen­heits­ge­bets im Kon­text von Acht­sam­keit und Coa­ching und zeigt, wie die Prin­zi­pi­en der Gelas­sen­heit, des Muts und der Weis­heit dazu bei­tra­gen kön­nen, ein selbst­be­stimm­tes Leben zu füh­ren. Wenn Sie auf der Suche nach neu­er Klar­heit, inne­rer Stär­ke und einem tie­fe­ren Ver­ständ­nis für Ihre eige­ne Ent­wick­lung sind, könn­te das Coa­ching Ihnen hel­fen, die Bot­schaf­ten des Gelas­sen­heits­ge­bets in Ihr Leben zu inte­grie­ren.

Das Gelassenheitsgebet als Wegweiser für ein bewusstes Leben

Das Gelas­sen­heits­ge­bet lau­tet:

(Gott)
Gebe mir die Gelas­sen­heit,
Din­ge hin­zu­neh­men,
die ich nicht ändern kann.
Den Mut,
die Din­ge zu ändern,
die ich ändern kann,
und die Weis­heit,
das eine vom ande­ren zu unter­schei­den.

Das Gelas­sen­heits­ge­bet

Die Wor­te „Gelas­sen­heit“, „Mut“ und „Weis­heit“ ste­hen hier nicht zufäl­lig neben­ein­an­der. Jedes die­ser Wor­te ver­kör­pert eine Hal­tung, die ent­schei­dend für ein aus­ge­wo­ge­nes und erfüll­tes Leben ist:

Gelas­sen­heit: Die Fähig­keit, Situa­tio­nen anzu­neh­men, die außer­halb unse­rer Kon­trol­le lie­gen.

Mut: Die Kraft, das Leben aktiv zu gestal­ten und Ver­än­de­run­gen ein­zu­lei­ten, wo es mög­lich ist.

Weis­heit: Das Bewusst­sein, zwi­schen dem zu unter­schei­den, was wir beein­flus­sen kön­nen, und dem, was wir los­las­sen soll­ten.

Im Coa­ching arbei­ten wir genau mit die­sen Qua­li­tä­ten. Es geht dar­um, inne­re Ruhe zu fin­den, um mit äuße­ren Ein­flüs­sen gelas­sen umzu­ge­hen, die eige­ne Stär­ke zu mobi­li­sie­ren, um Ver­än­de­run­gen zu bewir­ken, und eine kla­re Per­spek­ti­ve zu ent­wi­ckeln, um auf dem Weg zu einem erfüll­ten Leben bewusst die rich­ti­gen Ent­schei­dun­gen zu tref­fen.

Die Kraft der Gelassenheit – Loslassen und innere Ruhe finden

Gelas­sen­heit ist nicht ein­fach eine Ent­span­nungs­tech­nik oder eine flüch­ti­ge Ruhe­pau­se. Gelas­sen­heit ist viel­mehr eine Hal­tung, die uns ermög­licht, die Din­ge so zu akzep­tie­ren, wie sie sind – beson­ders dann, wenn wir kei­nen Ein­fluss dar­auf haben. In unse­rer west­li­chen Kul­tur, die auf Leis­tung und Effi­zi­enz setzt, wird Gelas­sen­heit oft unter­schätzt. Doch sie ist ent­schei­dend, um lang­fris­tig gesund und glück­lich zu blei­ben.

Die Herausforderung der Akzeptanz

Eine der größ­ten Her­aus­for­de­run­gen im Coa­ching ist es, Kli­en­ten dabei zu hel­fen, sich selbst und ihre Lebens­um­stän­de anzu­neh­men. Es ist mensch­lich, gegen Din­ge anzu­kämp­fen, die wir nicht mögen. Doch die­ser Kampf kann Ener­gie und Zufrie­den­heit rau­ben. Das Gelas­sen­heits­ge­bet erin­nert uns dar­an, dass wir nicht alles in der Hand haben – und dass es befrei­end sein kann, die­sen Gedan­ken zuzu­las­sen. Akzep­tanz ist kein Zei­chen von Schwä­che, son­dern von inne­rer Stär­ke. Indem wir ler­nen, Din­ge los­zu­las­sen, die außer­halb unse­rer Kon­trol­le lie­gen, schaf­fen wir Raum für das, was uns wirk­lich wich­tig ist.

Gelassenheit durch Achtsamkeit entwickeln

Acht­sam­keit ist ein wert­vol­les Werk­zeug, um Gelas­sen­heit zu kul­ti­vie­ren. Im Coa­ching set­zen wir Acht­sam­keits­übun­gen ein, um Kli­en­ten zu hel­fen, den Moment bewuss­ter wahr­zu­neh­men und sich von stres­si­gen Gedan­ken zu lösen. Übun­gen wie Atem­tech­ni­ken, Medi­ta­ti­on und acht­sa­mes Beob­ach­ten der eige­nen Gedan­ken för­dern das Bewusst­sein für das Hier und Jetzt. Durch die­se Pra­xis ler­nen Kli­en­ten, sich selbst bes­ser ken­nen­zu­ler­nen und ihre Reak­tio­nen auf äuße­re Ein­flüs­se bewuss­ter zu steu­ern.

Mut – Die Energie, aktiv zu gestalten

Mut ist das Gegen­stück zur Gelas­sen­heit. Wäh­rend Gelas­sen­heit oft ein pas­si­ves Los­las­sen erfor­dert, geht es beim Mut dar­um, aktiv Ent­schei­dun­gen zu tref­fen und ins Han­deln zu kom­men. In jeder Ver­än­de­rung steckt Unsi­cher­heit – aber auch das Poten­zi­al für per­sön­li­ches Wachs­tum. Mut bedeu­tet, die Kom­fort­zo­ne zu ver­las­sen und Risi­ken ein­zu­ge­hen, um sich selbst und das eige­ne Leben zu ver­bes­sern.

Der erste Schritt: Verantwortung übernehmen

Im Coa­ching erle­be ich oft, dass Kli­en­ten Ver­än­de­run­gen wün­schen, aber zögern, aktiv zu wer­den. Hier beginnt die Arbeit am Mut. Ver­ant­wor­tung zu über­neh­men bedeu­tet, sich ein­zu­ge­ste­hen, dass wir die Macht haben, unser Leben zu gestal­ten – auch wenn das manch­mal unbe­quem ist. Ein zen­tra­ler Bestand­teil des Coa­chings ist es, die­se Ver­ant­wor­tung schritt­wei­se zu über­neh­men, und dabei erken­nen zu las­sen, dass jede Ent­schei­dung – sei sie noch so klein – eine Ver­än­de­rung bewir­ken kann.

Klei­ne Schrit­te statt gro­ßer Sprün­ge

Für vie­le Men­schen ist der Gedan­ke an Ver­än­de­rung über­wäl­ti­gend. Des­halb arbei­ten wir im Coa­ching oft mit der „klei­nen Schritte“-Strategie. Anstatt auf eine radi­ka­le Ver­än­de­rung hin­zu­ar­bei­ten, fokus­sie­ren sich Kli­en­ten auf klei­ne, mach­ba­re Zie­le, die sie in ihrem All­tag umset­zen kön­nen. Die­ser Ansatz ermög­licht es, Ängs­te zu über­win­den und den Ver­än­de­rungs­pro­zess nach­hal­tig zu gestal­ten. Der Mut, der dadurch ent­wi­ckelt wird, ist eine inne­re Kraft­quel­le, die lang­fris­tig Selbst­ver­trau­en auf­baut.

Weisheit – Der innere Kompass für Klarheit

Die Weis­heit, das eine vom ande­ren zu unter­schei­den, ist wohl der anspruchs­volls­te Teil des Gelas­sen­heits­ge­bets. Denn oft ist es schwer zu erken­nen, was wirk­lich wich­tig ist und wo wir los­las­sen dür­fen. Weis­heit ist eine Fähig­keit, die mit Acht­sam­keit und Selbst­re­fle­xi­on ent­wi­ckelt wird. Sie erfor­dert, dass wir unse­re eige­nen Wer­te und Prio­ri­tä­ten ken­nen und uns nicht von äuße­ren Erwar­tun­gen ablen­ken las­sen.

Achtsamkeit als Weg zur inneren Weisheit

Acht­sam­keit spielt auch hier eine ent­schei­den­de Rol­le. Sie ermög­licht es, die eige­nen Gedan­ken und Emo­tio­nen nicht zu bewer­ten, son­dern sie als wert­vol­le Hin­wei­se zu betrach­ten. Im Coa­ching füh­ren wir häu­fig reflek­tie­ren­de Übun­gen durch, die dazu bei­tra­gen, Klar­heit zu schaf­fen. Das soge­nann­te „Mindful Jour­na­ling“ – das bewuss­te Auf­schrei­ben und Reflek­tie­ren von Gedan­ken und Gefüh­len – hilft Kli­en­ten dabei, sich selbst bes­ser zu ver­ste­hen und den Blick auf das Wesent­li­che zu rich­ten. Durch die­se Tech­nik ler­nen sie, ihre eige­nen Wer­te und Bedürf­nis­se zu erken­nen und sich von Erwar­tun­gen zu befrei­en, die nicht ihren inne­ren Über­zeu­gun­gen ent­spre­chen.

Entscheidungen treffen mit Weisheit und Klarheit

Weis­heit bedeu­tet, Ent­schei­dun­gen auf Basis des eige­nen inne­ren Kom­pas­ses zu tref­fen. Durch eine kla­re Unter­schei­dung zwi­schen dem, was wich­tig ist, und dem, was los­ge­las­sen wer­den kann, gewin­nen Kli­en­ten mehr Auto­no­mie und Selbst­be­stimmt­heit. Ein zen­tra­les Ziel des Coa­chings ist es, die­se Unter­schei­dungs­fä­hig­keit zu schär­fen und die Selbst­wahr­neh­mung so zu ent­wi­ckeln, dass die Kli­en­ten bewusst und authen­tisch han­deln kön­nen.

Fazit: Das Gelassenheitsgebet als Leitfaden für ein selbstbestimmtes Leben

Das Gelas­sen­heits­ge­bet ist mehr als ein Gebet – es ist eine Phi­lo­so­phie, die uns dazu anlei­tet, bewuss­ter und acht­sa­mer zu leben. Gelas­sen­heit, Mut und Weis­heit sind Eigen­schaf­ten, die nicht nur für per­sön­li­che Zufrie­den­heit, son­dern auch für men­ta­le Gesund­heit und inne­re Balan­ce wich­tig sind. Sie ermög­li­chen es, das eige­ne Leben aktiv zu gestal­ten und dabei klar zu erken­nen, wo unse­re Gren­zen lie­gen.

Im Coa­ching kann das Gelas­sen­heits­ge­bet als Inspi­ra­ti­ons­quel­le die­nen, um Her­aus­for­de­run­gen zu reflek­tie­ren und gezielt an den eige­nen Ent­wick­lungs­po­ten­zia­len zu arbei­ten. Es lädt dazu ein, sich selbst bes­ser ken­nen­zu­ler­nen, muti­ge Ent­schei­dun­gen zu tref­fen und das Leben mit einer Hal­tung der Gelas­sen­heit und Dank­bar­keit zu leben. Wenn Sie sich davon ange­spro­chen füh­len und eine tie­fe­re Ver­bin­dung zu sich selbst und Ihrem Poten­zi­al suchen, könn­te ein Coa­ching-Gespräch der ers­te Schritt auf Ihrem Weg zur Gelas­sen­heit sein.


Zum The­ma Gelas­sen­heits­ge­bet gibt es auch eine Fol­ge von Coach&Coach. Wir set­zen uns mit den Kern­aus­sa­gen des Gebets aus­ein­an­der, erklä­ren die Wir­kung und spre­chen dar­über, was es für uns per­sön­lich bedeu­tet.

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Jan
Herz­lich will­kom­men zu einer neu­en Fol­ge von Coach und Coach. Ich darf ganz herz­lich Björn begrü­ßen. Hal­lo, John.

Björn
Hal­lo Jan!

Jan
Und ich freue mich, dass wir heu­te über etwas aus mei­ner Sicht ganz Beson­de­res spre­chen. Denn es sind ein paar Zei­len, die wir heu­te bespre­chen wer­den und aus­ein­an­der neh­men wer­den, die ganz, ganz viel zu bie­ten haben. Und zwar geht es heu­te um das Gelas­sen­heit Gebet. Wir wer­den es gleich auch noch mal zitie­ren, bevor wir dann im Detail rein­ge­hen. Und das Gelas­sen­heit Gebet ist etwas, das muss man gar nicht zwin­gend in einem reli­giö­sen Kon­text sehen. Da kom­men wir gleich auch noch mal dazu. Es stammt aber tat­säch­lich von einem US ame­ri­ka­ni­schen Theo­lo­gen, Rein­hold Nie­buhr. Ich weiß nicht, ob der Nach­na­me tat­säch­lich ame­ri­ka­nisch so aus­ge­spro­chen wird, aber geschrie­ben wie deutsch Nie­buhr. Und es ist vor oder wäh­rend des Zwei­ten Welt­kriegs geschrie­ben wor­den, also in einer sehr aus­sichts­lo­sen Zeit für vie­le Men­schen, gera­de heu­te, auch ange­sichts aktu­el­ler Kon­flik­te. Es ist viel­leicht noch mal beson­ders aktu­ell, noch in dem Zusam­men­hang. Und ja, es kann gar nicht genau zurück­da­tiert wer­den, wann es ver­fasst wur­de. Aber es spielt auch im End­ef­fekt kei­ne gro­ße Rol­le, denn es ist letz­ten Endes wahr­schein­lich ja für immer aktu­ell.

Jan
Und bevor wir jetzt hier wei­ter im Nebel ste­hen und gar nicht wis­sen, wor­über wir spre­chen. Björn Ich glau­be, du hast da was vor­be­rei­tet.

Björn
Ich mache es jetzt ohne den lie­ben Gott. Wenn man möch­te, kann man sich jetzt vor dem Text auch noch das Gott vor­stel­len. Aber das Gelas­sen­heit Gebet lau­tet eigent­lich Gib mir die Gelas­sen­heit, Din­ge hin­zu­neh­men, die ich nicht ändern kann. Den Mut, Din­ge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weis­heit, das eine vom ande­ren zu unter­schei­den. Stil­le. Das ist es schon. Aber in die­sen paar Zei­len steckt ja unglaub­lich viel an Gehalt, fin­de ich. Und wir hat­ten jetzt im Vor­ge­spräch uns über­legt, dass wir ein­mal die drei gro­ßen Schlag­wör­ter jeweils für sich betrach­ten und uns dazu Gedan­ken machen, was das eigent­lich für unse­ren All­tag und für unse­ren Umgang mit uns selbst und mit den Men­schen um uns her­um bedeu­tet. Also ganz am Anfang steht einem erst mal die Gelas­sen­heit Gib mir die Gelas­sen­heit, Din­ge hin­zu­neh­men, die ich nicht ändern kann. Ich glau­be, das fällt. Vie­len Men­schen nicht so leicht. Fällt dir das immer leicht?

Jan
Ja immer leicht wäre ver­mes­sen. Also ich wür­de sagen, Gelas­sen­heit ist schon so eines und eine der Eigen­schaf­ten, die ich auch immer wei­ter ver­su­che zu anzu­stre­ben und zu kul­ti­vie­ren in mir selbst. Ich fin­de es also auch ganz wich­tig, dass man dif­fe­ren­ziert. Gelas­sen­heit heißt nicht Gleich­gül­tig­keit im Sin­ne von ist mir egal, son­dern die Gelas­sen­heit, gera­de jetzt, hier, in die­sem Kon­text Din­ge hin­zu­neh­men, die man nicht ändern kann. Zeich­net ja tat­säch­lich aus, dass man bereit ist zu akzep­tie­ren, was gera­de ist. Es pas­siert even­tu­ell etwas. Etwas Schö­nes kann es sein. Es kann auch etwas weni­ger Schö­nes sein, etwas Schlim­mes sein. Was pas­siert aber, wenn etwas pas­siert ist? Dann muss es erst mal so ange­nom­men wer­den und dann bringt es auch nichts mehr, sich dar­über zu ärgern oder auf­ge­bracht zu wer­den. Und das ver­ste­he ich dar­un­ter. Und es ist sicher­lich nicht so, dass mir das immer gelingt. Von ande­ren Fak­to­ren zusam­men aber schon etwas, was ich anstre­be.

Björn
Ja, die ich fin­de das, was du gera­de gesagt hast, dass die. Der Ver­gleich zwi­schen Gelas­sen­heit und einer ist mir egal Hal­tung, den fin­de ich ganz ent­schei­dend, weil etwas, was mir egal ist, da reagie­re ich ja sehr wahr­schein­lich gar nicht drauf oder nur sehr, sehr ober­fläch­lich. Und es ist ja die gro­ße Kunst, auf etwas gelas­sen zu reagie­ren, was einem nicht gefällt oder was viel­leicht sogar bedroh­lich ist oder einen nega­ti­ven Ein­fluss auf uns hat. Und da gelas­sen zu reagie­ren, weil man es nicht beherr­schen kann, weil man es nicht ver­än­dern kann, weil man es nicht beein­flus­sen kann. Also für mich ist jetzt zum Bei­spiel das Ver­hal­ten ande­rer Men­schen da ein ein ganz gro­ßer, ein ganz gro­ßer Fak­tor. Ich kann ja, das haben wir ja auch im Coa­ching immer wie­der, ich kann ja ande­re nicht ändern. Ich kann ja auch, wenn ich einen Kli­en­ten im Coa­ching habe und der hat einen Kon­flikt mit einem ande­ren Men­schen. Den kann ich ja nicht ändern, den kann auch der Kli­ent nicht ändern. Und die gro­ße Kunst, dann da gelas­sen zu reagie­ren, ist wirk­lich eine gro­ße Kunst.

Björn
Also ich glau­be, das ist eine Lebens­auf­ga­be, dass man in sol­chen Momen­ten sich abfängt und wirk­lich eine eige­ne Hal­tung ent­wi­ckelt, so dass es einem nicht scha­det, also dass einem der Ärger dar­über nicht scha­det, weil dar­um geht es ja, man kann ja die Situa­ti­on, also das Ding, was, was man nicht ändern kann, kann man ja nicht, auch nicht aus der Welt den­ken oder aus der Welt ver­drän­gen. Es ist bleibt ja da, aber es wür­de einem ja sehr viel mehr Scha­den machen, wenn man dann da auch noch so viel Ener­gie ver­lie­ren wür­de, weil man, weil man dage­gen ankämpft, obwohl es kei­nen Sinn macht.

Jan
Ja, und ich fin­de auch, dass gera­de die­ses The­ma Ver­hal­ten von ande­ren auch noch mal eine gro­ße Rol­le dabei spielt. Ich mei­ne, hier kann man davon aus­ge­hen, dass man unter­schied­li­che Sach­ver­hal­te sich anschaut. Das eine wäre Din­ge, die pas­sie­ren. Ein Unfall kann pas­sie­ren, an denen jetzt auch kei­ner aktiv schuld ist oder das vor­sätz­lich getan hat. Aber es kann auch ein­fach das Ver­hal­ten sein von ande­ren Per­so­nen, das ent­we­der ziel­ge­rich­tet gegen uns geht oder ein­fach nur so ist, wie es ist und eigent­lich gar nicht auf uns gemünzt ist. Aber wir ver­ste­hen das even­tu­ell so und das ist glau­be ich auch ein ganz wesent­li­cher Punkt dabei, dass letz­ten Endes die Außen­welt so sein kann, wie sie möch­te. Aber unse­re Reak­tio­nen dar­auf, die kön­nen wir selbst beein­flus­sen. Und die­se Reak­ti­on, die kann zum Bei­spiel, wenn mir jemand, ich sage es jetzt mal bewusst wer­tend Wenn mir jemand unver­schämt gegen­über kommt, dann kann mich das auf die Pal­me brin­gen, es kann mich ver­let­zen oder es kann mich auch even­tu­ell gar nicht berüh­ren. Und letz­ten Endes. Tref­fe ich selbst die Ent­schei­dung dar­über.

Jan
Wie ich damit umge­he und wel­che Gefüh­le ich da auch in die­sem Zusam­men­hang ent­wi­ckel, das ist nichts, was ich von heu­te auf mor­gen zwin­gend tun kann. Sicher­lich auch ein Ent­wick­lungs­pro­zess in dem Zusam­men­hang. Aber letz­ten Endes ist sind ist das Außen nicht für die inne­ren Gefüh­le ver­ant­wort­lich, son­dern da sind wir ein Stück weit auch selbst in der Ver­ant­wor­tung zu sagen, wie neh­me ich das auch auf? Die Fra­ge ist Auf was? Gibt man ande­ren Per­so­nen einen Stel­len­wert, dass sie die das eige­ne Wohl­be­fin­den da über­haupt beein­flus­sen kön­nen? Oder sagt man Nein, da bin ich unab­hän­gig von Was ande­re machen, ist nicht mein Zir­kus.

Björn
Jetzt hast du eben gesagt, dass man sel­ber. Ich hof­fe, ich zitie­re dich nicht falsch, aber dass man sel­ber ent­schei­det, wie man auf etwas reagiert. Das setzt ja vor­aus, dass man immer Herr sei­ner Emo­tio­nen ist. Eine Reak­ti­on auf jeman­den kann ja auch etwas sein, was emo­tio­nal getrig­gert wird. Und ich glau­be, es setzt ein ganz hohes Maß an Selbst­re­fle­xi­on vor­aus, dass man in sol­chen Situa­tio­nen sich wirk­lich fra­gen kann War­um reagie­re ich gera­de so und wie kann ich das ändern? Also da lau­fen ja auch Mus­ter ab. Das ist wie­der das Stich­wort Sche­ma Coa­ching. Da wer­den Mus­ter akti­viert, viel­leicht bei bestimm­ten Per­so­nen oder bei bestimm­ten Din­gen oder Sät­zen, die gesagt wer­den. Und die­se Gelas­sen­heit kann man ja eigent­lich nur dann ent­wi­ckeln, oder Wider­sprich mir bit­te, wenn ich jetzt, wenn das nicht dei­ne Mei­nung ist. Über die­se Gelas­sen­heit kann man ja eigent­lich nur ent­wi­ckeln, wenn man für sich sel­ber weiß War­um reagie­re ich so gelas­sen und was ver­schafft mir Gelas­sen­heit in Zukunft? Und dar­an kann ich arbei­ten. Alles ande­re ist ja ver­ge­be­ne Lie­bes­müh.

Jan
Ja, also ich bin bei dir, dass man zumin­dest erst mal fest­stel­len muss, dass man dar­auf reagiert und dass da etwas in einem drin pas­siert. Also ich bin mir nicht sicher, ob man jetzt abschlie­ßend dafür wirk­lich her­aus­fin­den muss, war­um das so ist. Das kann hel­fen, um das zu ver­ste­hen, den­ke ich. Aber grund­sätz­lich ist es wich­tig, dass man eben zwi­schen der initia­len, zwi­schen dem initia­len Impuls, den man in sich hat, wie man auf etwas reagiert, und dem tat­säch­li­chen Reagie­ren oder Han­deln, dass man da wie so einen klei­nen Break dazwi­schen hat, dass man da in der Lage ist zu dif­fe­ren­zie­ren. Und das kann auf unter­schied­li­che Art und Wei­se pas­sie­ren. Und sicher­lich ist es so, dass wenn, wenn es tie­fer­ge­hen­de Mus­ter sind, die halt immer wie­der auf­tre­ten, dass es dann auch hilft zu ver­ste­hen, was das so ist. Aber grund­sätz­lich wäre ein­fach eine acht­sa­me Hal­tung zu sagen, da kom­men jetzt Gefüh­le und die­se Gefüh­le kom­men jetzt, obwohl ich viel­leicht gar nicht so den­ke oder den­ken muss oder möch­te. Die wür­de ja eigent­lich schon hin­rei­chend sein.

Jan
Ich muss ja eigent­lich gar nicht den Grund zwin­gend erfah­ren. Aber das heißt nicht, dass es nicht loh­nens­wert sein kann, sich damit aus­ein­an­der­zu­set­zen oder dar­an zu arbei­ten. Aber das Wich­ti­ge ist und das ist ja das, was du gera­de auch gesagt hast Man kann dar­an arbei­ten, da hin­zu­kom­men, man kann das ent­wi­ckeln und das ist eigent­lich das Wert­vol­le Wir sind nicht. Skla­ve unse­rer Gefüh­le. Oder wir sind nicht zwin­gend dem aus­ge­lie­fert auf ewig, son­dern wir kön­nen uns da auch auf den auf den Pro­zess bege­ben, das zu bear­bei­ten.

Björn
Wir sind uns vor allem auch nicht sel­ber aus­ge­lie­fert. Ich glau­be, das ist das. Ganz ent­schei­dend ist, dass man man, nur weil man in der Ver­gan­gen­heit viel­leicht immer wie­der auf 180 war, bei bestimm­ten, in bestimm­ten Situa­tio­nen heißt das ja nicht, dass man das auf alle Ewig­keit immer wie­der sein muss. Also wir sind uns auch selbst nicht aus­ge­lie­fert. Ich glau­be, das ist eine ganz ent­schei­den­de Geschich­te. Und die­ses gelas­se­ne ich glau­be tat­säch­lich, was ich eben gesagt habe, dass man ver­ste­hen muss, war­um man so reagiert. Das bezieht sich vor allem auf Situa­tio­nen, wo man sich viel­leicht mal sel­ber nicht ver­steht, wo man irgend­et­was hat, was einen und gelas­sen sein lässt und man weiß gar nicht, war­um. Ich glau­be, das hat auch schon jeder mal erlebt, dass bestimm­te Per­so­nen nur den Raum betre­ten müs­sen und man hat schon, hat schon, ist schon auf Kriegs­zeit auch ein­fach. Das ich Graf so was kennt, kennt irgend­wie jeder. Und das zu ver­ste­hen, war­um das so ist, das kann in sol­chen Situa­tio­nen hel­fen, ist aber natür­lich nicht immer not­wen­dig.

Björn
Aber in Momen­ten, wo man viel­leicht denkt War­um ist das eigent­lich so, war­um rege ich mich immer wie­der dar­über auf? Also wenn man sich immer wie­der die Fra­ge stellt, war­um reagie­re ich so? Macht das Ver­ste­hen, glau­be ich viel Sinn und kann auch sehr viel hel­fen.

Jan
Ja.

Björn
Der zwei­te Punkt Mut. Ich zitie­re noch mal den Satz Den Mut, Din­ge zu ändern, die ich ändern kann. Ja, und das fin­de ich ganz fas­zi­nie­rend, weil man könn­te ja jetzt pro­vo­ka­tiv fra­gen Ja, wenn man etwas ändern kann, war­um hat man denn dann den Mut nicht sowie­so?

Jan
Tja, erst mal ist es ja die, die die Sache auch in die­sem Zusam­men­hang Ich begrei­fe viel­leicht, dass ich etwas ändern kann, aber bin ich auch bereit? Das Risi­ko ein­zu­ge­hen. Dabei zu schei­tern. Denn dass sich etwas ändern kann, heißt ja nicht, dass es eine Garan­tie dafür gibt, dass es mir gelingt. Ist auch zu ändern. Das heißt. Wenn man etwas ändern möch­te, dann und den Mut hat, das zu tun, dann geht man natür­lich auch ins Risi­ko, das anzu­ge­hen und und da etwas zu gestal­ten. Und dafür braucht man schon Mut.

Björn
Der Mut setzt ja vor­aus, dass man also, wenn man sagt, man braucht Mut für etwas, setzt das ja vor­aus, dass man vor etwas Angst hat. Also ich brau­che ja Mut, um etwas zu über­win­den, wovor ich ängst­lich bin, was ich mich nicht traue oder wo ich sehr wahr­schein­lich vor den Kon­se­quen­zen Angst habe. Und ich glau­be, das ist der ent­schei­den­de Punkt. Wenn wir etwas ver­än­dern, wer­den wir eine Ket­te von Ereig­nis­sen in Gang set­zen. Wir wer­den Kon­se­quen­zen davon zu tra­gen haben. Und das hat viel­leicht zum einen die Kon­se­quenz, dass sich das ändert, was wir ändern wol­len. Aber das hat auch ande­re Kon­se­quen­zen. Als Bei­spiel Ich bin in einer toxi­schen Part­ner­schaft, so als Bei­spiel und ich wer­de schlecht behan­delt und. Trotz­dem gibt es ja vie­le Men­schen, die sich in sol­chen Situa­tio­nen dann nicht tren­nen kön­nen, weil sie Angst haben vor dem Allein­sein, weil sie Angst haben vor sozia­ler Iso­la­ti­on, weil sie Angst haben vor dem Ver­lust des Freun­des­krei­ses. Und so wei­ter. Und ich glau­be tat­säch­lich, dass die­ser Mut auch ganz viel damit zu tun hat, dass man bereit ist, das, was man da tut, auch in der letz­ten Kon­se­quenz durch­zu­hal­ten.

Björn
Hmm.

Jan
Ja, also ich tu mich so ein biss­chen schwer mit dem Begriff der Angst in dem Zusam­men­hang. Also ich fin­de, mir fällt es leich­ter, dann tat­säch­lich über Risi­ko zu spre­chen, weil man ich mal vom Sta­tus quo, den man hat. Also man ver­sucht es zu ändern. Und wie du sagst, es wird Kon­se­quen­zen haben. Das heißt also, ich ver­su­che etwas zu ändern. Danach wird wahr­schein­lich die Situa­ti­on nicht mehr so sein wie vor­her. Aus zwei Grün­den oder in zwei, zwei Optio­nen. Einer­seits kann es sein, ich schaf­fe es so zu ändern, wie ich es auch woll­te. Dann ist qua­si der erwar­te­te Ziel­zu­stand erreicht. Ich weiß aber noch gar nicht, wie füh­le ich mich dann in die­sem Ziel­zu­stand? Das ist der eine Punkt. Und der ande­re ist, wenn es mir nicht gelingt, gelin­gen soll­te. Das ist ja das Risi­ko. Dann habe ich auch die Erfah­rung gemacht, dass es mir nicht gelun­gen ist. Und die ist ja auch in mir drin in die­sem Zusam­men­hang. Das heißt also, die­ses Risi­ko habe ich auf jeden Fall immer.

Jan
Aber es gibt noch eine ande­re Geschich­te. Und die soll­te man ich auch nicht aus dem Auge ver­lie­ren, denn. Es ist natür­lich auch immer eine Ent­schei­dung, etwas nicht zu tun. Und auch das hat Kon­se­quen­zen. Soll hei­ßen Kei­ne Ent­schei­dung ist auch eine Ent­schei­dung und heißt dann im Umkehr­schluss, dass ich akzep­tie­re, dass die Situa­ti­on gege­be­nen­falls so bleibt, wie sie ist. Und damit wird es auch zu mei­ner Ver­ant­wor­tung, dass sie so ist oder dass ich sie so ertra­ge. Das heißt also. Man kann sich da nicht aus der Ver­ant­wor­tung steh­len in die­sem Zusam­men­hang. Das ist das Inter­es­san­te dabei. Aber nichts­des­to­trotz ist es ja oft­mals so, dass Men­schen auch dazu nei­gen, eher eine Situa­ti­on, die viel­leicht auch unan­ge­nehm ist, bei­zu­be­hal­ten statt. Jetzt kom­men wir wie­der zu dem Punkt, den Mut zu haben, etwas zu ver­än­dern mit der Chan­ce dar­auf, dass es bes­ser wird.

Björn
Und da glau­be ich halt den oder.

Jan
Die Angst haben, wie du sagst, dass.

Björn
Er danach.

Jan
Schlim­mer wer­den könn­te oder anders wer­den könn­te.

Björn
Oder dass sie die Kraft nicht haben, das zu zu ändern oder dass sie, die das Durch­hal­te­ver­mö­gen nicht haben oder nicht kom­pe­tent genug sind, oder da gibt es 1000 Grün­de, aber ich glau­be tat­säch­lich, dass die Angst da ein ein ent­schei­den­der Fak­tor ist.

Jan
Na ja, und hier kann man viel­leicht auch noch mal den Bogen dazu schla­gen, zum inne­ren Team und zum inne­ren Kri­ti­ker. Das heißt, man kennt ja auch durch­aus die inne­re Stim­me, die ja viel­leicht ein biss­chen kri­tisch ist und sagt Das schaffst du nicht oder Das ist schwie­rig. Und so wei­ter und so fort. Und da lohnt es sich dann gege­be­nen­falls auch zuzu­hö­ren in einer sol­chen Situa­ti­on. Was möch­te mir denn mein inne­rer Kri­ti­ker, mei­ne inne­re Stim­me an die­ser Stel­le sagen? Und was ist denn viel­leicht auch die posi­ti­ve Bot­schaft, die ich da her­aus­le­sen kann? Oder was ist das, wofür hier gera­de sen­si­bi­li­siert wird? Und wenn ich das wert­schät­ze, dass das auch sei­ne Berech­ti­gung hat, denn die inne­re Kri­tik dient ja. Auch letz­ten Endes dazu. Zu schüt­zen oder etwas zu ver­mei­den, näm­lich ein Risi­ko. Dann kann ich viel­leicht auch ein­fa­cher damit umge­hen und dann auch den Mut auf­brin­gen, etwas zu tun, etwas zu ver­än­dern.

Björn
Ja, also Angst ist ja grund­sätz­lich auch kein Nein, kei­ne etwa ängst­lich zu reagie­ren ist ja jetzt genau wie du sagst, jetzt erst mal nichts, was man ver­ur­tei­len muss. Da will ja einem, da will man sich ja selbst etwas sagen. Die­ser Anteil von mir, einem drin, genau wie du sagst, will einen ja war­nen vor etwas. Da ist es halt der Mut, den man da braucht. Es sich damit aus­ein­an­der­zu­set­zen und sich zu fra­gen okay, inwie­weit hat das Bestand? Was kann ich tun, um das zu ver­hin­dern? Wie kann ich damit umge­hen? Wie kann ich das? Wie kann ich Din­ge ver­än­dern, ohne dass das, was da in mir drin gera­de Alarm­ruf zu einer Gefahr wird, das ist, das ist ganz, ganz wah­re Beob­ach­tung, glau­be ich, dass man in dem Moment nicht den­ken soll­te. Ja, Angst erst mal doof, weg damit, alles ver­drän­gen, son­dern ganz gemäß dem inne­ren Team, so wie du sagst, auch da irgend­wie in so einen Dia­log mit tre­ten und das auch akzep­tie­ren, dass man kann ja auch mutig sein und trotz­dem ängst­lich.

Björn
Nein. Also ganz, ganz bana­les Bei­spiel Wenn ich in eine Ach­ter­bahn stei­ge, bin ich auch mutig und ich habe Angst und ich habe trotz­dem Spaß. Und sie sind mir trotz, denn die Angst kann ja auch ein biss­chen mit antrei­ben. Also es muss einen ja nicht läh­men.

Jan
Jetzt haben wir etwas Angst fokus­siert. Wie kann man, wie kann man denn unab­hän­gig davon, dass man dar­um bit­tet, mutig zu wer­den, Mut auch kul­ti­vie­ren? Wie kann man denn mutig sein?

Björn
Ich glau­be tat­säch­lich, dass das Aus­ein­an­der­set­zen mit der Furcht oder mit der Angst jetzt ist. Da ist es sehr wich­tig, dass das tat­säch­li­che Aus­ein­an­der­set­zen damit auch Mut ent­wi­ckeln kann, dass man das ratio­na­li­siert, dass man wirk­lich ganz sach­lich die­se Angst ein­mal betrach­tet und sich fragt Inwie­weit bedroht mich das wirk­lich? Ist das etwas, was mich am Ende zer­stört? Das sind ja die meis­ten Sachen nicht. Ich glau­be, dass sich dar­aus auch Mut ent­wi­ckeln kann, indem man ratio­nal und sach­lich sich mit die­ser Angst oder mit dem, was einen da furcht­ein­flö­ßend aus­ein­an­der­setzt.

Jan
Und ich glau­be auch, das, was eben­falls gut ist, ist auch da die Moti­va­ti­on, Sei­te mit zu berück­sich­ti­gen und zu schau­en, was sind denn die Gewin­ne des Mutes in die­sem Zusam­men­hang? Also wenn ich jetzt mutig bin und wenn ich etwas ver­än­de­re, was erwar­tet mich denn dann, dass ich mir das auch visua­li­sie­re, vor­stel­le und mich auch da hin­ein füh­le, was das für mich bie­tet, wenn ich da anpa­cke und etwas tue und bereit bin, etwas zu ändern und auch viel­leicht schaue, was ist mir auch schon in der Ver­gan­gen­heit gelun­gen zu tun und wo habe ich da schon mal Mut auf­ge­bracht und wo wur­de das auch belohnt?

Björn
Res­sour­cen Arbeit ist da, glau­be ich erst recht. Ist auch eine ganz ganz gute Sache und hat Lösungs fokus­siert aus die­sem Pro­blem. Und Angst­ha­se raus­kom­men und das Ziel sehen und die Lösung sehen. Und dar­aus kann man bestimmt auch viel Mut und Kraft schöp­fen.

Jan
Na?

Björn
Ja und zu guter Letzt oder fast zu guter Letzt die Weis­heit. Also der Satz lau­tet Und die Weis­heit, das eine vom ande­ren zu unter­schei­den. Und das fin­de ich ganz span­nend. Also noch mal.

Jan
Weil wir gera­de so viel gere­det haben. Also einer­seits die Gelas­sen­heit, die Din­ge hin­zu­neh­men, die ich nicht ändern kann, ihren Mut, die Din­ge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weis­heit, das eine vom ande­ren zu unter­schei­den.

Björn
Genau. Und das fin­de ich ganz span­nend, weil beim ers­ten Hören wür­de man ja mei­nen ja, war­um soll man das nicht unter­schei­den kön­nen? Aber ich glau­be tat­säch­lich, das ist der Kern­satz. Die­ses Gelas­sen­heit des Gebets, weil das ist die hohe Kunst, das wirk­lich zu unter­schei­den und wirk­lich so reflek­tiert zu sein und so klar auf eine Situa­ti­on oder Situa­tio­nen zu bli­cken, dass man das wirk­lich erkennt. Kann ich hier über­haupt etwas aus­rich­ten? Nein. Aber ich kann den Mut haben, das zu tun, was am Ende zu einem bes­se­ren Ergeb­nis führt. Ich glau­be, das ist die gro­ße Kunst, da wirk­lich klar das eine vom ande­ren aus­ein­an­der­hal­ten zu kön­nen.

Jan
Und es ist natür­lich auch. In der nächs­te Schritt, die die Situa­ti­on auch in kom­ple­xen Fra­ge­stel­lun­gen. Es ist ja oft­mals die, dass man sich da eben nicht sicher ist und dass man also dass man Unsi­cher­hei­ten dabei hat. Und Unsi­cher­hei­ten beglei­ten uns ja im Leben immer, denn es gibt kei­ne, kei­ne abso­lu­te Gewiss­heit in der Regel. Das heißt also, wir haben immer gewis­se Unsi­cher­hei­ten, Risi­ken, Chan­cen und wir müs­sen es irgend­wie bewer­ten, durch die­se Weis­heit tat­säch­lich eine Unter­schei­dung und damit eigent­lich letz­ten Endes eine Ent­schei­dung zu tref­fen, ob es jetzt etwas ist, was hin­zu­neh­men ist oder änder­bar ist. Dadurch kom­men wir natür­lich aus die­ser Star­re her­aus in die mög­li­che Akti­vi­tät, ent­we­der in die Akti­vi­tät, dass wir sagen, ich kann es nicht ändern, also neh­me ich Sinn und kann mich men­tal auf ande­re Din­ge fokus­sie­ren. Also kann ich es abha­ken und zu den Akten legen oder dahin, dass wir sagen, es ist etwas, was ich ändern kann, und des­halb geht es jetzt los, jetzt packe ich an und jetzt ände­re ich auch was. Und das ist.

Jan
Nein, ich glau­be, das ist ein Ham­mer. Das ist eigent­lich. Es ist so ein schnell zitier­tes Spruch. Aber es ist halt schon. Da steckt rich­tig was drin.

Björn
Das hat ja auch viel mit Pro­blem Fokus­sie­rung zu tun oder Pro­blem etwas zu tun. Weil so eine klas­si­sche Situa­ti­on im Coa­ching ist ja, dass jemand zu einem kommt und ein Pro­blem mit einem Kol­le­gen oder einem Vor­ge­setz­ten hat, zum Bei­spiel. Und es geht die gan­ze Zeit um den die­sen Vor­ge­setz­ten. Es geht die gan­ze Zeit dar­um, der ist schwie­rig, der ist nar­ziss­tisch, der ist unver­schämt und der ist mutet mir zu viel zu und was auch immer. Und das erlebt man ja im Coa­ching tat­säch­lich dann des Öfte­ren, dass in die­ser Pro­blem Trance und die­sem Fokus­sie­ren auf den schwie­ri­gen Vor­ge­setz­ten völ­lig außer Acht gelas­sen wird. Das ist ja noch die Opti­on gibt, dass man Din­ge ändern kann und dass man die­sen Mut auf­brin­gen kann, Din­ge zu ändern. Und das gelingt ja vie­len nicht, dann in so einer Situa­ti­on zu sagen, okay, ich hal­te mich jetzt hier so aktiv an dem bösen Vor­ge­setz­ten fest und ver­lie­re völ­lig außer Acht, dass ich ja jeder­zeit den Job wech­seln könn­te, dass ich ja jeder­zeit aus die­ser Situa­ti­on mich selbst befrei­en kann. Und also die­ser Wech­sel von der Lösung Stra­ße in die Ent­schul­di­gung, von der Pro­blem­stel­lung in die Lösung spielt hier glau­be ich eine gro­ße Rol­le.

Björn
Bei die­sem Weis­heit Teil.

Jan
Auf jeden Fall und viel­leicht sogar ja nicht nur jetzt die­ses Bei­spiel. Und es kann ja auch sein, dass die Lösung gera­de noch nicht mal sein muss. Ich wech­sel den Job, son­dern ich akzep­tie­re ein­fach, dass ich mein Gegen­über nicht ver­än­dern kann. Aber was ich ja jeder­zeit ver­än­dern kann, ist auch mein eige­nes Ver­hal­ten. Und even­tu­ell kann ich auch in mei­nem Ver­hal­ten etwas ändern, was dazu führt, dass die­se Situa­ti­on ent­las­tet und gelas­se­ner wird.

Björn
Das wäre jetzt die opti­ma­le Lösung, wenn man gefor­dert wird.

Jan
Und das ist ja auch ein The­ma im Coa­ching tat­säch­lich, was auch regel­mä­ßig ist das tat­säch­lich die­ser die­ser Shift von der Fokus­sie­rung auf mein Gegen­über zu mir selbst, dass das ein ganz Weg, eine ganz wesent­li­che Erkennt­nis ist in dem The­ma. Und dass wir da auch oft drin­ste­cken, dass wir fest­stel­len, irgend­wie ist die ande­re Per­son komisch und des­halb ist die Situa­ti­on so schwie­rig. Ja, okay. Wenn das die Mei­nung ist, dann ist das die Mei­nung. Aber was kannst du dann tun? Die ande­re Per­son wirst du nicht ändern. Was wir ändern kön­nen, das sind immer wir selbst.

Björn
Genau oder unse­re Hal­tung zu bestimm­ten Din­gen, was ja ein Teil von uns ist. Ja, und dann habe ich ja gera­de gesagt, der letz­te Punkt, weil wir ich habe ja am Anfang den lie­ben Gott aus­ge­klam­mert, ich habe ja das Gan­ze ohne Gott gemacht, aber ich möch­te da trotz­dem ger­ne noch mal drauf zurück, weil es ja zwei Ver­sio­nen davon gibt. Ein­mal One und ein­mal fängt es ein­fach mit Gott. Gib mir die Gelas­sen­heit an und ich fin­de, das ist noch mal ein Zusatz Punkt. Weil war­um Gott? War­um wird hier auf eine höhe­re Macht ver­wie­sen? War­um wird hier eine höhe­re Macht gefragt, dass es einem gege­ben wird? Was meinst du?

Jan
Also in die­sem Zusam­men­hang ist die Her­lei­tung rela­tiv ein­fach aus mei­nem Ver­ständ­nis, weil es aus der Feder eines Theo­lo­gen stammt, der Welt­bild rela­tiv tief ver­an­kert hat, dass es eine höhe­re Macht gibt in die­sem Zusam­men­hang. Unab­hän­gig davon ist es aber natür­lich auch so, dass es grund­sätz­lich Men­schen sogar leich­ter fällt, gelas­sen durchs Leben zu gehen, wenn sie an eine höhe­re Ord­nung, an eine höhe­re Kraft. Sei das jetzt Gott oder was auch immer sein Glau­ben. Das heißt also die­se Hal­tung, dass da auch etwas ist, was irgend­wo am Ende des Tages man weiß, man ver­steht nicht, war­um, weil die Wege uner­gründ­lich sind. Man ver­steht nicht war­um, aber es wird ein höhe­res Prin­zip dahin­ter sein, war­um es am Ende des Tages gut ist, dass es so ist. Das kann das per­sön­li­che Emp­fin­den ent­las­ten.

Björn
Ich glau­be auch, dass es so ist, dass das tat­säch­lich damit zu tun hat, dass in dem Moment, wo ich das an eine höhe­re Macht, die die Dicke, die Din­ge lenkt und die die Geschi­cke lenkt, adres­sie­ren. Habe ich ja die Gelas­sen­heit schon. Also ich bin ja schon einen Schritt wei­ter. Ich gebe ja die Ver­ant­wor­tung für das, was ich hin­neh­men muss, schon ab. Ich bin ja schon an dem Punkt, wo ich sage, da gibt es Din­ge, die kann ich nicht beein­flus­sen. Das ist eine höhe­re Macht, die das steu­ert. Und das macht es natür­lich viel ein­fa­cher, als ein­fach zu sagen Das ist alles Zufall oder das ist Steu­ern, ande­re Men­schen, das ist ein­fa­cher. Und von der Geis­tes­hal­tung tat­säch­lich glau­be ich, ein ein­fa­cher Schritt, ein­fa­che­rer Schritt zu sagen, es gibt eine höhe­re Macht und die bit­te ich jetzt, dass sie mir Kraft gibt, die Din­ge hin­zu­neh­men, die ich nicht ändern kann, son­dern die in der Ver­ant­wor­tung woan­ders lie­gen. Und den Mut, das zu ändern, was ich ändern kann und auch soll und auch darf.

Björn
Und die Weis­heit, das eine vom ande­ren zu unter­schei­den. Ich glau­be, das macht es ein­fa­cher.

Jan
Ja. Wür­de ich unter­strei­chen.

Björn
Ja, und damit sind wir eigent­lich am Ende für heu­te. Ich möch­te noch per­sön­lich sagen, dass ich die­ses Gelas­sen­heit Gebet oder die­sen Gelas­sen­heit Aus­spruch tat­säch­lich sehr, sehr berei­chernd emp­fin­de. Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber das ist etwas, was mir tat­säch­lich durch man­che schwie­ri­ge Situa­tio­nen immer mal wie­der hilft. Los­ge­löst, ob ich jetzt mit dem lie­ben Gott oder ohne ist. Aber die­se Gewiss­heit ein­fach zu ent­wi­ckeln, dass es Din­ge gibt, die ich nicht beein­flus­sen kann, aber dass das in Ord­nung ist und dass ich dafür aber ande­re Din­ge anpa­cken kann und mit umso ungleich mehr Ener­gie, weil es ja Din­ge gibt und die ich mich gar nicht küm­mern kann und muss. Das trägt mich oft durch schwie­ri­ge Momen­te.

Jan
Ja, ich fin­de auch das ist ein sind Zei­len, die sehr viel zu geben haben und ich den­ke da auch regel­mä­ßig dran und fin­de das immer wie­der. Ich bin immer wie­der beein­druckt von der schlich­ten Ein­fach­heit und trotz­dem Tie­fe die­ser Wor­te.

Björn
Ja, und in die­sem Sin­ne ent­las­sen wir euch für heu­te. Wir hof­fen, das hat euch etwas gege­ben. Ich glau­be, Jan und ich sind davon gera­de auch wie­der ganz bewegt. Eigent­lich, weil das wirk­lich eine ganz viel Weis­heit in die­sen, in die­sen paar Zei­len steckt. Wir dan­ken euch fürs Zuhö­ren, wir hof­fen, ihr bleibt uns gewo­gen und wir freu­en uns natür­lich über Anre­gun­gen über unse­re Kon­takt­da­ten, die wie immer in der Pod­cast Beschrei­bung ste­hen. Ich sag bis nächs­te Woche und der Jan sagt

Jan
Auf Wie­der­hö­ren.