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Richtig Priorisieren lernen

Von Prio­ri­tät (das Vor­ders­te) kann es eigent­lich kei­nen Plu­ral geben. Rich­tig Prio­ri­sie­ren fällt auch genau des­we­gen vie­len so schwer. Anstatt sich für das Wich­tigs­te im jewei­li­gen Augen­blick zu ent­schei­den, wer­den zum Bei­spiel Lis­ten mit schein­bar gleich wich­ti­gen Din­gen gefüllt – die Pro­duk­ti­vi­tät wird dadurch jedoch sel­ten gestei­gert. Im Coa­ching ein häu­fi­ges The­ma!

In die­ser Fol­ge von Coach&Coach erklä­ren wir

  • wie man mit ver­schie­de­nen Mit­teln rich­tig prio­ri­siert
  • was zu tun ist, wenn man schein­bar Vie­les hat, was gleich wich­tig ist
  • was das Buch “Acht­sam Mor­den” damit zu tun hat ????
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Hier die Tran­skrip­ti­on des Pod­casts:

Björn:
Herz­lich will­kom­men zu einer neu­en Fol­ge von Coach & Coach, dem Coa­ching-Pod­cast mit Jan

Jan:
Hal­lo Björn!

Björn:
Gus­taf Fran­ke. Hal­lo Jan! mir, Björn Bob­ach. Wir freu­en uns, dass ihr dabei seid und dass ihr uns heu­te die Prio­ri­tät gege­ben habt, dass ihr uns zuhört. Denn wenn ihr den Titel gese­hen habt, wisst ihr schon, es geht um Prio­ri­tä­ten oder Prio­ri­sie­rung und ich fal­le mal gleich mit der Tür ins Haus. Prio­ri­tä­ten gibt es eigent­lich nicht. Also im Wort­sin­ne Prio­ri­tät, das Wich­tigs­te, kann es ja eigent­lich kei­nen Plu­ral

Jan:
Ja, Prio­ri­tät von Latei­nisch Pri­or der Vor­de­re. Also im Grun­de genom­men das, was als ers­te

Björn:
Es kann ja nicht meh­re­re Din­ge geben, die das Wich­tigs­te sind. Dann ist ja nichts mehr wich­tig, wenn alles wich­tig ist. Jan, sag was dazu.

Jan:
steht. bestä­tigt qua­si das was du sagst aber wenn ich jetzt mal irgend­wie um mich schaue auch in die orga­niza­ti­on von men­schen dann sehe ich oft­mals so kon­struk­te wie prio­lis­ten und die­se prio­lis­ten tei­len sich dann auf in prio eins lis­ten prio zwei lis­ten prio drei lis­ten prio vier lis­ten und am ende fragt man sich ok was ist denn jetzt in sum­me was hat denn jetzt prio­ri­tät und war­um und ich glau­be

Björn:
Du hast es schon gesagt, was hat Prio­ri­tät? Die Prio­ri­tät fin­de ich super. Mit Prio­ri­tä­ten kom­me ich immer wie­der ins Gefecht. Das ist auch im Coa­ching so. Wenn ich einen Auf­trag krie­ge, die Prio­ri­tä­ten von XY sind falsch oder mei­ne Prio­ri­tä­ten sind falsch, dann muss man als Ers­tes, fin­de ich, erst­mal hin­ter­fra­gen, okay, Prio­ri­tä­ten, jetzt erklä­ren Sie mir mal, wie Sie da unter­schei­den. Und jetzt hast du es so schön gesagt, es gibt immer Pri­or 1 oder 2, 3, 4. Ande­re machen es nach A, B, C, D. Aber das sind dann auch schon wie­der Lis­ten.

Jan:
Ja, also ich mei­ne, da gibt es natür­lich ver­schie­de­ne Mög­lich­kei­ten.

Björn:
Dann hat man also, neh­men wir mal Prio 1 oder Prio A für das Wich­tigs­te und dann ste­hen da zehn Din­ge drauf. Was? Wie orga­ni­siert man sich denn dann, wenn man zehn Din­ge hat, die alle gleich­wer­tig das Wich­tigs­te sein sol­len?

Jan:
Grund­sätz­lich gibt es natür­lich auch die Mög­lich­keit zu sagen, ich habe eine Prio­ri­sie­rung in mei­nem Leben von The­men­be­rei­chen. An aller­ers­ter Stel­le kommt die Fami­lie. Das ist mei­ne Prio­ri­tät Num­mer eins. Dann kommt der Job, dann kommt mein Hob­by. Gibt es Men­schen, die das so für sich prio­ri­sie­ren? Ich fin­de, wenn man das für sich so klar macht und sagt, ich spre­che davon Prio­ri­tä­ten, ist das grund­sätz­lich auch in Ord­nung. Man muss ja auch nicht alles auf die Gold­waa­ge legen. Grund­sätz­lich stellt sich aber die Fra­ge, wenn ich infla­tio­när mit der Prio­ri­tät umge­he, was hat das dann noch für eine Bedeu­tung? Also wenn ich bei­spiels­wei­se sage, ich möch­te mich in mei­nem Arbeits­all­tag struk­tu­rie­ren und ich habe für einen Arbeits­tag neh­me ich mir jetzt mei­ne Lis­te an Tätig­kei­ten, die ich zu tun habe. Und da sage ich halt irgend­wie bei 50 Tätig­kei­ten, die haben hier Prio 1. Dann ist schon die Fra­ge, OK, was mache ich jetzt? Mache ich jetzt alles par­al­lel? Mache ich eins nach dem ande­ren? Oder wie gehe ich davor? So und.

Björn:
Du glaubst gar nicht, wie oft mir sowas begeg­net, wenn ich mit Fir­men arbei­te. Ich arbei­te ja mit so einem Soft­ware-Tool, das ich unter­rich­te, wo ich Leu­te trai­nie­re. Und da kann man so Tags set­zen, so Fähn­chen.

Jan:
Mhm.

Björn:
Meis­ter­task heißt die Soft­ware. Und ich emp­feh­le dann auch immer den Wich­tig-Tag, also dass man Din­ge mar­kiert, die wirk­lich wich­tig sind. Und in den Nach­ge­sprä­chen haben dann… 30 Auf­ga­ben, die sind wich­tig, den­ke ich, lache da jetzt ein biss­chen drü­ber,

Jan:
Mhm.

Björn:
weil das tat­säch­lich fast schon die Regel ist oder gewor­den ist. Und des­we­gen erklä­re ich dann in dem Zuge dann auch immer gleich noch­mal, dass man damit nicht so infla­tio­när umge­hen muss. Da muss­te ich gera­de dann den­ken, weil du das Wort infla­tio­när gebraucht hast.

Jan:
Mhm.

Björn:
Weil dann bringt das alles gar nichts mehr.

Jan:
Jetzt haben wir natür­lich auch im All­tag die Situa­ti­on, dass ich unter Umstän­den noch

Björn:
Und die sämt­li­che Prävi­sie­rung bringt es halt, bringt halt gar nichts, wenn man es total über­treibt.

Jan:
unter­schied­li­che Auf­trag­ge­ber habe. Soll hei­ßen, ich ver­set­ze mich jetzt mal in die eige­ne Situa­ti­on. Ich habe einen Auf­trag­ge­ber, das ist viel­leicht die Fir­ma, für die ich arbei­te. Dann habe ich einen Auf­trag­ge­ber, das ist der Kun­de, für den ich arbei­te. im Rah­men mei­ner Rol­le als Bera­ter der Fir­ma, für die ich arbei­te. Dann habe ich aber auch noch einen Auf­trag­ge­ber, das ist zum Bei­spiel mei­ne lie­be Frau. Auch die hat Din­ge. Und jetzt kom­men im Grun­de genom­men unter­schied­li­che The­men rein. Die haben alle pri­or 1 jeweils von den unter­schied­li­chen Auf­trag­ge­bern. Das heißt aber am Ende des Tages ist das natür­lich jeweils die Prio­ri­tät 1 aus Sicht des jewei­li­gen Auf­trag­ge­bers. Und… Ich muss am Ende aber trotz­dem ent­schei­den, wie prio­ri­sie­re ich wie­der­um die­se Prio 1 Auf­ga­ben, die hier rein­flat­ten. Am Ende des Tages sind wir immer selbst dafür ver­ant­wort­lich zu sagen, was mache ich jetzt als ers­tes und was ist auch die Begrün­dung dafür. Das wird aber wahr­schein­lich nicht ohne wei­te­res mög­lich sein, alles zur glei­chen Zeit in einer her­vor­ra­gen­den Qua­li­tät abzu­lie­fern, son­dern wahr­schein­lich muss ich auch da sagen, ich habe eine Rei­hen­fol­ge. Jetzt stellt sich die Fra­ge, war­um funk­tio­niert das nicht?

Björn:
Hm.

Jan:
War­um kann ich denn nicht ein­fach die Sachen par­al­lel machen? Mul­ti­tas­king.

Björn:
Das geht nicht. Unser Hirn kann das nicht. Das ist, wir sind nicht mul­ti­tas­king­fä­hig. Es gibt ja auch immer wie­der die­se Behaup­tung, dass Män­ner das nicht kön­nen oder, nee, wie war es? Frau­en kön­nen es nicht, aber Män­ner kön­nen es. Oh Gott, oh Gott, jetzt brin­ge ich mich hier anders rum. Also, ich brin­ge

Jan:
Nein, anders­rum.

Björn:
mich in Teu­fels­kü­che. Jetzt natür­lich bei­de Geschlech­ter wer­den mich jetzt klop­pen. Nein, nein, wir kön­nen das grund­sätz­lich nicht. Unser Hirn kann das gar nicht. Wir kön­nen nicht par­al­lel uns auf ver­schie­de­ne Din­ge kon­zen­trie­ren. Das kann man ja ganz ein­fach aus­pro­bie­ren. Ich kann dir jetzt hier eine ganz kom­pli­zier­te Rechen­auf­ga­be geben und dich gleich­zei­tig bit­ten, irgend­ein Lied zu sin­gen. Das wirst du nicht hin­krie­gen. Das wird nicht funk­tio­nie­ren. Und das sind, das kann jeder, der hier uns zuhält, auch mal aus­pro­bie­ren. Geht ein­fach nicht. Und selbst wenn wir etwas aus­wen­dig kön­nen, kön­nen wir das nicht. Das ist uns bio­lo­gisch nicht gege­ben. Des­we­gen… Ist es, glau­be ich, wich­tig? Und jetzt kom­men wir mal zu der, wir schimp­fen die gan­ze Zeit dar­über, dass Prio­ri­sie­rung und meh­re­re Prio­ri­tä­ten gleich­zei­tig haben nicht funk­tio­niert. Also wie geht man damit jetzt um? Also wir haben ja durch­aus Din­ge, wie du auch gera­de geschil­dert hast, die wich­tig sind, die wir in irgend­ei­ne Hier­ar­chie brin­gen müs­sen. Mein Her­an­ge­hen ist dann immer zu fra­gen, wie orga­ni­sie­ren Sie denn ihren Tag? Und dann fängt es eigent­lich an, sehr inter­es­sant zu wer­den. weil da ist ganz oft dann über­haupt kein Kon­zept hin­ter. Also da ist dann, ich arbei­te so, wie es gera­de kommt. Vie­le Men­schen sind dann z.B. auch von ihrem Post­ein­gang dik­tiert, also E‑Mail-Post­ein­gang. Da bestimmt dann der E‑Mail-Ein­gang die Rei­hen­fol­ge der Din­ge, die sie abar­bei­ten. Sie hecheln den ande­ren Din­gen, die sie eigent­lich auch noch erle­di­gen müs­sen, so hin­ter­her, weil die E‑Mails immer dazwi­schen­kom­men. Und da gibt es natür­lich vie­le ganz hand­werk­li­che Din­ge, die man dann ver­su­chen kann, wie man das Dilem­ma der vie­len wich­ti­gen Din­ge… gelöst bekommt. Also zum Bei­spiel, was mir jetzt so spon­tan ein­fällt, ist Time Blo­cking, dass man sich für bestimm­te Din­ge tat­säch­lich im Kalen­der bestimm­te Zei­ten reser­viert, so wie wir zum Bei­spiel jetzt auch gera­de die­sen Slot für uns reser­viert haben, um die­se Auf­nah­me zu machen, kann man sich genau­so auch sel­ber in sei­nem Kalen­der, ich mache das auch zum Bei­spiel, Zeit­räu­me ein­la­den, in denen man etwas bestimm­tes erle­digt. Und je nach­dem, wie wich­tig das ist, Kann ich die­sen Zeit­raum ver­län­gern, ver­kür­zen vor ande­ren Pla­den? Kann dann sogar die­se Ter­mi­ne, die ich ja nur mit mir sel­ber habe in dem Moment, auch von der Rei­hen­fol­ge noch­mal ver­än­dern, wenn ich dann sage, das eine ist dann doch wich­ti­ger als das ande­re? Und das ist so eine der Her­an­ge­hens­wei­sen.

Jan:
Ja, rich­tig.

Björn:
Wir haben ja auch schon mal über die Eisen­hower-Matrix gespro­chen, dass das auch wich­tig ist, dass man als ers­tes mal fil­tert, was über­haupt wich­tig ist und was drin­gend ist.

Jan:
Also ich bin ja ein Rie­sen­fan von der Eisen­hower Matrix, wie ich ja glau­be ich auch zu dem

Björn:
Also das… ent­schei­de natür­lich auch, wann es in mei­nem Kalen­der erscheint. Das ist eine Her­an­ge­hens­wei­se, mit der man damit umge­hen kann, dass man eben nicht meh­re­re Din­ge gleich­zei­tig schafft.

Jan:
Zuhö­re­rin­nen und Zuhö­rern noch mal die Eisen­hower Matrix Fol­ge von uns ans Herz legen.

Björn:
Die ver­lin­ken wir natür­lich auch.

Jan:
Die ver­lin­ken wir auch ger­ne noch mal, genau. Und ja, tat­säch­lich also die Unter­schei­dung noch mal dar­an, was ist weder dring­lich noch wich­tig, was ist wich­tig, was ist dring­lich und was ist dring­lich unwich­tig? Dring­lich und wich­tig ist eigent­lich genau die­ses The­ma. Da haben wir Prio­ri­tät, rein theo­re­tisch, oder zumin­dest haben wir da erst mal eine hohe Dring­lich­keit und Wich­tig­keit, das getan wer­den muss. Und des­halb sagt man ja auch, das sind eigent­lich die Din­ge, die man sofort erle­di­gen soll­te. So und sofort erle­di­gen heißt dann unter Umstän­den auch, dass man sich dafür dann einen gewis­sen Zeit­raum pro Tag reser­viert, wo man genau die­se Din­ge dann auch abar­bei­ten kann. Da kann man ja immer noch für sich eine Rei­hen­fol­ge auch fest­le­gen, wie man das tun kann. Tat­säch­lich gibt es noch diver­se Fall­stri­cke auch bei Zeit­pla­nung, dass man in der Regel dazu neigt, zu wenig Zeit ein­zu­pla­nen, kei­ne Puf­fer­zei­ten ein­zu­pla­nen und so wei­ter und so fort, die einen dann auch noch mal immer wie­der ins Strau­cheln brin­gen kön­nen. Da kann man auch struk­tu­rell ran­ge­hen. Und es bringt natür­lich auch schon mal unheim­lich viel Ruhe auch in einen Geist hin­ein, sich mal bild­haft vor Augen zu füh­ren. Wie pla­ne ich denn über­haupt die Woche durch? Wel­ches The­ma wer­de ich wann behan­deln? Was habe ich gege­be­nen­falls auch für Puf­fer­zei­ten? Um auch wirk­lich mal abschät­zen zu kön­nen, was kann ich denn über­haupt leis­ten? Wir haben in der ande­ren Fol­ge auch schon mal über das The­ma Men­tal Load gespro­chen. wo wir also sagen, die­ses gan­ze Grund­rau­schen von Din­gen, die ich eigent­lich erle­di­gen muss, die halt irgend­wie alle wich­tig sind und so wei­ter und so fort, die ich aber gar nicht fas­sen kann, die kann ich natür­lich auch dar­über schon mal etwas struk­tu­rie­ren und auch die­se last­los wer­den, wenn ich mir tat­säch­lich einen Plan mache, wie ich die Din­ge umset­zen kann, wann ich das möch­te. Und auch in der Fest­stel­lung zu sagen, mehr wer­de ich nicht schaf­fen. Und dann ist auch mal gut,

Björn:
Mhm.

Jan:
da müs­sen halt ande­re Din­ge lie­gen blei­ben und dann ist das auch in Ord­nung, aber da hat man auch nicht im Kopf, oh mann. Das müss­te ich jetzt aber eigent­lich auch noch sein. Man kann sich schon vor­her dar­auf ein­stel­len, das wird vor­aus­sicht­lich das Pen­sum sein, was ich schaf­fen kann. Und dann, weiß ich auch schon früh­zei­tig und nicht erst bis zur letz­ten Sekun­de eine Abga­be oder wie auch immer, dann pass mal auf, die­sen Punkt, der hat jetzt eine nach­ge­la­ger­te Prio­ri­tät, bezie­hungs­wei­se hat in die­sem Zusam­men­hang kei­ne Prio­ri­tät. Das kann ich zu einem spä­te­ren Zeit­punkt erst machen. Dann müs­sen wir noch­mal die Frist ver­schie­ben oder wie auch immer. Aber dann kann ich auch früh­zei­tig kom­mu­ni­zie­ren. Das bringt mich dann auch weni­ger in die Bre­douil­le im Umgang mit ande­ren Men­schen, die even­tu­ell auch auf die­se Ergeb­nis­se war­ten.

Björn:
Und das kann ich aus eige­ner Erfah­rung sagen, was viel­leicht auch eine ganz gute Prio­ri­tät ist, ist, dass man sich wohl­füh­len muss. Das habe ich zum Bei­spiel auch ler­nen müs­sen. Also, dass es unter­streicht, ja, das mit den eige­nen Gren­zen, mit den Prof­fert­sei­ten ein­pla­nen und so wei­ter, dass man immer, also, dass ich muss­te ler­nen, dass ich immer die­sen Fil­ter an habe auf Emp­fang stel­le, geht es mir gera­de gut mit die­ser Situa­ti­on.

Jan:
Wie unan­ge­nehm, da sparst du doch gesteu­ern, das ist doch dann ange­nehm.

Björn:
Und damit mei­ne ich jetzt nicht, dass ich unan­ge­nehm Din­gen aus­wei­che. Natür­lich habe ich auch unan­ge­neh­me Din­ge, Ter­mi­ne beim Steu­er­be­ra­ter oder sol­che Sachen, die viel­leicht… Als Selbst­stän­di­ger zahlt man in der Regel mehr nach, aber das ist ein ande­res The­ma. Also, dass ich mich nicht vor unan­ge­neh­men Din­gen drü­cke, son­dern dass ich halt schaue, habe ich gera­de auch genug Res­sour­cen, um mich mit Din­gen, die viel­leicht nicht ange­nehm sind, aus­ein­an­der­zu­set­zen. Und wenn ich die nicht habe, wo hole ich mir die her? Und das ist für mich die obers­te Prio­ri­tät. Jetzt habe ich es gera­de selbst gemacht. Das ist für mich eigent­lich die ein­zi­ge Prio­ri­tät. Es muss mir gut gehen. mit dem, was ich tue und alles ande­re ord­net sich dem unter. Und das klingt jetzt so unglaub­lich nach nach nach Well­ness und Wischi­wa­schi und so nach dem Mot­to Flucht vor Arbeit oder was weiß ich. Aber das ist es nicht. Das ist eigent­lich eine Mög­lich­keit. Ganz viel Ener­gie zu haben für die wirk­lich wich­ti­gen und drin­gen­den Din­ge und über Time Blo­cking und so wei­ter. Das dann in der. .. eine gute Struk­tur zu krie­gen. Das ist jetzt ein Weg, der für mich funk­tio­niert hat,… .. aber das muss man bei einem Coa­ching,… .. bei einem Kli­en­ten natür­lich auch immer indi­vi­du­ell schau­en. Es gibt ja auch Men­schen, die sich unglaub­lich wohl damit füh­len,… .. stän­dig unter Strom zu ste­hen… .. und denen das auch über­haupt nichts aus­macht,… .. habe ich auch schon erlebt,… .. dass mir jemand sei­nen Tages­ab­lauf schil­der­te… .. und ich dann hin­ter­her dach­te,… .. boah, ich… .. wird das nicht mal drei Tage durch­hal­ten,… .. aber für den war das in Ord­nung und er brauch­te das. Und das ist ja auch fein. Dafür sind wir Coa­ches ja auch… .. da und dafür ver­set­zen wir uns ja auch nicht… .. in die Rol­le des Rat­schlag­ge­bers. .. der auf die Fin­ger klopft, son­dern… .. wir neh­men den Kli­en­ten ja damit, wo er gera­de ist. Aller­dings ist es tat­säch­lich eine… .. Gesetz­mä­ßig­keit, die ich beob­ach­tet habe,… .. dass es, wenn man mit die­sem Begriff…

Jan:
Also wich­tig ist den­ke ich auch in dem Zusam­men­hang ein­fach, dass die Sache, dar­über hast du ja

Björn:
.. Prio­ri­tät, Prio­ri­tä­ten… .. nicht rich­tig umgeht, nicht… .. in gesun­dem Maße umgeht, das eher zu nega­ti­ven Din­gen führt.

Jan:
gera­de auch schon gespro­chen im Sin­ne von Mul­ti­tas­king ist nicht mög­lich, dass die Sache, zu der ich mich jetzt ent­schlie­ße sie zu tun, dass sie dann auch in die­sem Moment Prio­ri­tät hat und auch mei­nen vol­len Fokus. Und dazu wür­de ich ganz ger­ne noch mal etwas zitie­ren. Ich habe es gera­de schon kurz ange­kün­digt. Und zwar begeg­net einem das auch immer mal wie­der, wenn man sich mit dem The­ma Zen aus­ein­an­der­setzt, aber gege­be­nen­falls auch bei ande­ren Strö­mun­gen und so wei­ter, die sich auch mit dem The­ma Acht­sam­keit und so wei­ter aus­ein­an­der­set­zen. Und zwar gibt es so die­ses viel zitier­te Zitat, das ein Schü­ler fragt oder meh­re­re Schü­ler ihren Meis­ter fra­gen, war­um er denn so zufrie­den und glück­lich ist. Und dann ant­wor­tet der Meis­ter, wenn ich ste­he, dann ste­he ich. Wenn ich gehe, dann gehe ich. Wenn ich sit­ze, dann sit­ze ich. Wenn ich esse, dann esse ich. Wenn ich lie­be, dann lie­be ich. Wenn ich bete, dann bete ich und so wei­ter und so fort. Dann ant­wor­ten die, ja, aber das tun wir doch auch. Was machst du dar­über hin­aus? Und dann erwi­dert er das ein­fach noch ein­mal genau so. Wenn ich ste­he, dann ste­he ich. Wenn ich gehe, dann gehe ich und so wei­ter und so fort. Und sie wie­der­ho­len dann wie­der, ja, das tun wir doch genau­so. Und dann sagt er, nein, wenn ihr sitzt, dann steht ihr schon. Und wenn ihr steht, dann lauft ihr schon. Und wenn ihr lauft, dann seid ihr eigent­lich schon am Ziel. Und das ist ja eben auch so ein Punkt. In dem Moment, wo ich eigent­lich immer nicht bei der Sache bin, son­dern immer schon einen Schritt vor­aus, habe ich eigent­lich kei­ne Acht­sam­keit, kei­nen Fokus auf die Sache, auf die Prio­ri­tät, die ich mir eigent­lich gesetzt habe für den Moment. Und das heißt, ich wer­de eigent­lich auch nie das hun­dert­pro­zen­ti­ge Ergeb­nis brin­gen, einer­seits. Oder sagen wir ein gutes Ergeb­nis, müss­te ja nicht hun­dert­pro­zen­tig sein, aber ein gutes Ergeb­nis brin­gen. Und ich wer­de auch irgend­wo mich immer zer­ris­sen füh­len zwi­schen unter­schied­li­chen Punk­ten. Oder zumin­dest besteht die Mög­lich­keit, dass das der Fall ist. Das fin­de ich eigent­lich auch noch­mal eine schö­ne Sache, eigent­lich tat­säch­lich bei der Prio­ri­tä­ten­set­zung, ja, oder bei der Prio­ri­täts­set­zung, dann tat­säch­lich die Din­ge, die Sache, die Prio­ri­tät hat, dann auch zu fokus­sie­ren. Und das ist auch eine Sache, die man trai­nie­ren kann und muss, weil wir sind zum aktu­el­len Zeit­punkt sehr, sehr geneigt und krie­gen auch immer wie­der Ange­bo­te, eigent­lich genau das nicht zu tun. Also, vie­le ken­nen es. Man sitzt… beim Essen und ist geneigt irgend­wie das Tele­fon klin­gelt, man nimmt das Tele­fon aus der Tasche und guckt was da eben gera­de kommt. Dann kriegt man eine Nach­richt, eine Nach­richt und dann poppt irgend­was auf dem Bild­schirm auf, auf dem Han­dy, dass außer­dem noch in einem ande­ren Netz­werk auch noch was gepos­tet wird und dann kommt man daher, dann kommt man vom Hölz­chen auf Stöck­chen und immer wei­ter. Und ehe man sich ver­sieht, ist der Tel­ler, der vor einem steht, kalt. Ja, man hat immer noch nichts geges­sen.

Björn:
Der Part­ner sau­er?

Jan:
Der Pader sau­er. Man ist immer noch nicht schlau­er. und ist eigent­lich im Geist kom­plett rast­los. So und ich glau­be, dass es etwas, was uns gut tut, auch in der aktu­el­len Zeit durch­aus mal wie­der ein­fach den Fokus auf die Din­ge zu legen.

Björn:
Ich habe im Urlaub ein Buch gele­sen, das scheint es ja schon län­ger zu geben, das heißt, ich bin gespannt, ob du es kennst, das heißt, acht­sam mor­den.

Jan:
Viel drü­ber gele­sen, noch nicht gele­sen.

Björn:
Ja, es ist mitt­ler­wei­le eine Serie. Es gibt vier Bän­de. Ich habe den ers­ten gele­sen, den zwei­ten jetzt zur Hälf­te und es ist eine ganz abge­fah­re­ne Geschich­te. Ich kann es wirk­lich nur emp­feh­len, vor allem alle, die sich ein biss­chen mit Acht­sam­keit aus­ein­an­der­ge­setzt haben, die viel­leicht auch den­ken, das ist so tot­ge­nu­delt, die­ses The­ma, und ich kann es eigent­lich nicht mehr hören, das nimmt die­ses The­ma so ein biss­chen auf die Schip­pe, aber es ist unheim­lich viel ein Rechts­an­walt von sei­ner Frau gezwun­gen wird, einen Acht­sam­keits­kurs bei einem Coach zu machen. Und dann pas­sie­ren all mög­li­chen Din­ge, die ich jetzt nicht vor­weg­neh­men will. Aber was ich erzäh­len möch­te, wäre dann eine schö­ne Geschich­te zum Schluss. Bei dem ers­ten Ter­min, den er mit die­sem Coach hat, kommt er zu spät, weil er natür­lich ein unheim­li­cher Erfolgs­an­walt ist und er kommt zu spät. Und der Coach lässt ihn vor der Tür ste­hen. Ich glau­be, er steht da zehn Minu­ten. bis der Coach dann irgend­wann mal reagiert und ihn rein­lässt. Und die­sen Moment nimmt der Coach dann spä­ter auf, um ihm zu erklä­ren, was Acht­sam­keit ist. Und dann sagt er, als sie eben vor der Tür stan­den, auf mich gewar­tet haben, haben sie sich da geär­gert. Und dann sagt der Anwalt, ja. Und dann sagt er, sehen Sie, Sie hät­ten jetzt ein­fach vor der Tür ste­hen kön­nen und war­ten kön­nen. Aber wenn Sie vor der Tür ste­hen und war­ten und sich gleich­zei­tig dar­über ärgern, ist das nur doof. Das ist also nicht acht­sam.

Jan:
Ja.

Björn:
Acht­sam wäre es gewe­sen, ein­fach nur zu war­ten. Und da muss­te ich das ers­te Mal sehr lachen, als ich das gele­sen habe. Es ist natür­lich total rich­tig, aber in einem völ­lig aus dem nor­ma­len, gewohn­ten Kon­text gezo­ge­nen Geschich­te. Und das ist aber im Prin­zip genau das. Und da sieht man, wie schön das alles mit­ein­an­der zusam­men­hängt, dass die rich­ti­ge Prio­ri­tät im rich­ti­gen Moment wie­der ganz viel mit Acht­sam­keit zu tun hat. Und des­we­gen krie­gen wir ja auch zu ger­ne davon. Und des­we­gen ist es auch so wich­tig, sich damit aus­ein­an­der­zu­set­zen. Und so greift dann irgend­wie auch alles inein­an­der.

Jan:
es ist ein traum also schön zusam­men­ge­fasst wun­der­bar dann darf ich jetzt tat­säch­lich hier die ehre haben nach­dem ich beim letz­ten mal glau­be die rein­fol­ge durch­ein­an­der gebracht habe mit dem schluss­wort aber dan­ke dir wir hof­fen euch hat spaß gemacht hier auch mit

Björn:
Ach Gott.

Jan:
zu den­ken mit zu prio­ri­sie­ren über das the­ma prio­ri­tät zu spre­chen oder prio­ri­tät zu spre­chen fin­det für euch die rich­ti­ge Prio­ri­tät, auch den rich­ti­gen Fokus, die rich­ti­ge Acht­sam­keit, die Din­ge umzu­set­zen, die ihr umset­zen möch­tet und freu­en uns wie immer über euer Feed­back, auch über even­tu­el­le Fra­gen, auch über The­men­wün­sche, falls ihr die mal haben wollt und freu­en uns schon auf das nächs­te Mal. Und inso­fern, Björn, wenn du magst, kannst du dich ver­ab­schie­den. Auf Wie­der­hö­ren.

Björn:
Vie­len Dank fürs Zuhö­ren und bis bald. Ciao.

Jan:
Tschüss.