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Warum können wir nicht reden?

  • 🤯 Wie knifflige Gespräche entstehen
  • 🗣️ Die wichtigsten Faktoren für eine gelungene Kommunikation
  • 🧠 Das Rübermodell: Ein Modell für besseres Verstehen
  • 🤗 Tipps für ein respektvolles Miteinander
  • 💥 Wie man mit Konflikten umgeht
  • ✨ Die Bedeutung von Authentizität


Takeaways:

  • Es gibt Menschen, mit denen Gespräche 😥 schwierig sein können. Aber meistens ist ein konstruktiver Dialog möglich! 👍
  • Knifflige Gespräche entstehen oft durch mangelnde Selbstreflexion und Kommunikationsfähigkeit auf beiden Seiten. 🤔
  • Wichtig ist es, sich auf die Situation und den Gesprächspartner einzustellen, aktiv zuzuhören und respektvoll zu kommunizieren. 👂🗣️
  • Das Rübermodell kann helfen, Missverständnisse zu vermeiden und ein gegenseitiges Verstehen zu fördern. 🤝🧠
  • Ehrlichkeit und Offenheit sind die Basis für Vertrauen. 🔐
  • Manchmal ist es besser, einen Konflikt zu akzeptieren und nach alternativen Lösungen zu suchen. 🤝💡


Kapitel:

  • 00:00 🎙️ Begrüßung und lockere Plauderei
  • 02:35 😥 Schwierigkeiten in der Kommunikation
  • 06:46 🗣️ Bewusstes Steuern der Kommunikation
  • 09:48 🧠 Das RÜBER-Modell
  • 12:27 🤗 Einschwingen aufeinander
  • 15:27 🗣️ Bewusste Gesprächsführung
  • 21:44 🤝 Akzeptanz und alternative Lösungen
  • 23:08 ✨ Fazit und Abschluss
  • 23:12 🎶 Coach&Coach Intro.mp3

Jan (00:00.26)
Herzlich willkommen zu einer neuen Folge von Coach &Coach. Es ist mir eine außerordentliche Ehre heute den lieben Björn Bobach zu begrüßen. Hallo Björn. Ja genau, mein Name ist Jan -Gustav Franke und ich freue mich, dass wir heute wieder zusammen sind zu dieser Folge. Und zwar geht es heute darum, was tun wir, wenn man einfach nicht miteinander reden kann.

Björn (00:04.048)
Hallo Jan, ganz was Neues, dass ich dabei bin, ja.

Jan (00:28.942)
Das ist das Thema, worüber wir sprechen wollen. Und das ist ja ein Thema, was uns beide immer wieder beschäftigt. Wenn wir Folgen hier aufnehmen, was tun wir eigentlich, wenn wir nicht miteinander reden können? Das ist genau glücklicherweise nicht so, sonst wäre dieser Podcast wahrscheinlich nicht entstanden. Ja, aber solche Situationen gibt es. Und meine Frage wäre jetzt initial, sind dir solche Situationen bekannt oder ist das bei dir so, Björn, dass du mit jeder Person …

Björn (00:31.296)
Gott

Jan (00:57.39)
super sprechen kannst und dich verstehst.

Björn (01:01.53)
Ich erlebe das auch, aber sehr, sehr selten, dass es Menschen gibt, mit denen ich einfach nicht klar komme, also wo ein Dialog nicht möglich ist. Ich habe jetzt, bevor wir hier die Aufnahmetaste gedrückt haben, tatsächlich so ein bisschen überlegt. Und ich glaube, ich kann, ich bin jetzt 50 und ich glaube, ich habe in diesen 50 Jahren das zwei - oder dreimal erlebt, dass es Menschen gab, wo ich einfach wirklich ein Problem hatte, in einen vernünftigen Dialog zu kommen. Und…

Das ist schon länger her, da wusste ich auch weniger, als ich jetzt weiß. Da habe ich noch nicht so viel, ich will nicht sagen Weisheit, aber Lebenserfahrung gehabt, glaube ich, oder verstanden, woran sowas liegen kann. Und rückblickend kann ich das ganz gut einordnen, warum das eigentlich so war. Aber natürlich habe ich das auch erlebt. Ich glaube, das kennt jeder, dass es Menschen gibt, wo man einfach auf keinen grünen Zweig kommt. Also wo jedes Wort gefühlt falsch ist, sowohl vom Gegenüber als auch von einem selbst.

Jan (01:59.27)
mhm

Björn (02:00.452)
und eigentlich die Eskalationsstufe sofort erreicht ist. Natürlich kann ich das. Wie ist es bei dir?

Jan (02:10.222)
Ja, also ich kenne das natürlich nicht. Nein, Quatsch. Ich kenne das natürlich genauso. Also ich würde auch sagen, dass es mir generell relativ leicht fällt, mit Menschen ins Gespräch zu kommen. Das ist mir auch generell leicht fällt, eine Konversation zu führen. Nichtsdestotrotz stoße ich auch auf Situationen oder komme auch in Kontakt mit Menschen, wo es entweder so ist, dass es

Björn (02:12.)
Hahaha!

Jan (02:40.166)
dass es mir vielleicht auch schwerer fällt oder dass ich das zuerst erstmal feststelle, dass die Kommunikation nicht ganz so intuitiv ist, dass ich mich mehr anstrengen muss oder mir mehr Mühe geben muss, damit, sag ich mal, ein vernünftiges Gespräch zustande kommt, was überhaupt gar keinen Urteil oder keine Wertung bezogen auf meinen Gegenüber darstellen soll, sondern wo ich einfach merke, da sind die Kommunikationskanäle einfach irgendwie unterschiedlich. Und das Schöne finde ich dann, wenn man dann aber in der Lage ist,

Vielleicht auch sich selbst so ein bisschen zu modulieren und darauf einzustellen und dann trotzdem so etwas zu ermöglichen. So, also das sind wiederum Fälle, die sind, sag ich mal, medium häufig. Und dann gibt es aber schon auch seltene Fälle, wo es also entweder richtig, richtig hart ist, dass man, dass man wirklich, also sich sehr, sehr viel Mühe geben muss, damit das überhaupt funktioniert. Oder wo man irgendwann vielleicht auch mal an den Punkt kommt und sagt, vielleicht klappt es dann auch nicht. Was auch, was auch eine Option sein kann.

Björn (03:34.896)
Ja.

Jan (03:39.182)
im Zusammenhang und diese ganze Bandbreite, also die stelle ich auf jeden Fall fest, dass es sie gibt. Aber wie gesagt, ich würde niemals sagen, dass das jetzt irgendwie am Gegenüber alleine liegt, sondern das hat ganz oft damit zu tun, wie man halt irgendwie miteinander kommuniziert. Manchmal verstehe ich auch vielleicht einfach gerade nicht, stehe ich immer auf dem Schlauch oder wie auch immer und manchmal gibt es halt einfach, es gibt Situationen, die sind kompatibler als andere. Das ist meine Wahrnehmung.

Björn (04:03.228)
Also meine Gedanken, dass so sind, ist auch wieder bezogen auf die paar Menschen, mit denen mir das so gegangen ist. Auch vor allem rückblickend ist natürlich, ja, es liegt definitiv nicht nur im Gegenüber. Es liegt natürlich zum Großteil sehr wahrscheinlich sogar an einem selbst. Auf beiden Seiten. Weil die, die … Naja, also ich meine, ich meine die …

Jan (04:22.498)
Zum Großteil liegt es auf beiden Seiten. Also liegt es 50 -50, oder?

Björn (04:31.22)
Nein, nein, aber ich meine die Ursachen dafür, wenn beide Seiten entsprechend reflektiert dann da reingehen könnten, was dann ja halt auf meiner eigenen Seite auch nicht ging, würde es ja wahrscheinlich anders aussehen. So ist es gemeint. Aber es ist einfach so und das hat ganz viel damit zu tun, zu der Grundhaltung, mit der man dann zum Beispiel in Unterhaltung geht, dass es nun mal Menschen gibt, die uns. Und das sind dann die Kommunikationskanäle, die dann verschlossen werden sofort, die uns triggern.

Jan (04:36.758)
Ja.

Jan (04:42.158)
Ja. Okay.

Jan (04:56.962)
Das war's für heute. Bis zum nächsten Mal.

Björn (04:59.52)
die uns, die irgendetwas an sich haben. Ich möchte jetzt auch nicht zu konkret werden, weil ich will jetzt nicht, dass hier irgendjemand sich angesprochen fühlt, der vielleicht aus meiner Vergangenheit hier reingehaut. Dass es Menschen gibt, die triggern uns auf eine Art und Weise, die es uns unmöglich machen, rational wirklich sachlich in ein Gespräch zu gehen. Und das kann ja sehr verschiedene Ursachen haben. Das kann eine narzisstische Projektion sein. Also dass man da in der Person eine.

etwas sieht, was man selber nie durfte, was da wild ausgelebt wird. Es kann Erinnerung an jemand sein, der einem vielleicht mal nicht gut getan hat, irgendwann, die da sofort die Abwehrmechanismen hochfahren lässt und eine normale Kommunikation total einschränkt. Das kann einem aber auch mit Menschen passieren, finde ich, die einem sonst sehr nahe stehen. Das habe ich auch schon erlebt, dass ich mit Menschen, wo ich eigentlich dachte, da hast du einen guten Draht, auf einmal eine Situation entstanden ist,

Jan (05:43.022)
Hmm.

Björn (05:55.872)
wo ich wirklich fassungslos kurz wurde und was mir dann auch unmöglich machte, normal zu kommunizieren. Was dann eben ja auch zum Beispiel eine Reaktion ausgelöst hat, die nicht besonders förderlich war. Also das gibt es ja auch. Spannend ist natürlich die Frage, kann man sowas hundertprozentig steuern?

Jan (06:21.634)
Und jetzt sind wir in der Podcast Folge davor, nämlich stille. Kann man so was steuern? Ja, also ich glaube schon, dass man, also was meinst du jetzt konkret, was man steuern kann?

Björn (06:25.352)
Genau.

Björn (06:33.204)
Ja, also kann man solche Situationen sofort abfangen. Also ist es selbst als reflektierter Mensch, also ich würde jetzt behaupten, dass wir zwei zu sehr reflektierten Menschen gehören, die auch sehr bewusst in Konversation gehen. Das ist ja auch unser täglich Brot, wenn wir coachen. Wir sind ja einer sehr bewussten Kommunikation. Aber ist es wirklich möglich, in jeder Situation sofort zu reflektieren?

Jan (06:41.14)
Hm.

Björn (06:59.488)
und gegen zu lenken, wenn es aus dem Ruder läuft.

Jan (07:02.324)
Ich glaube, das hängt ganz, ganz stark davon ab, wie bewusst man ist als Mensch. So, also, das heißt, wie klar man auch über seine eigenen Verhaltensmuster Bescheid weiß und auch selbst reflektiert ist. Also, wenn man jetzt auch mal darüber spricht, auch mit Menschen, die halt irgendwie wirklich weit fortgeschritten sind.

auch in Themen wie Meditation und so weiter. Dann gibt es ja unterschiedliche Phasen. Das heißt, du nimmst einen Reiz auf, dann hast du eine, in Anführungsstrichen, intuitive oder initiale Reaktion darauf. Also so, wie du erst mal darauf reagierst. Und dann ist quasi die Frage, wie lang ist dieser Moment, dass das quasi aus dir kommt, ungesteuert, oder wann nimmst du wieder das Steuer in die Hand, in Anführungsstrichen. Also ich nenne jetzt mal ein Beispiel.

Björn (07:53.344)
Mmh.

Jan (07:59.114)
Keine Ahnung. Du stehst irgendwie an der Kasse, jemand drängelt sich vor und in dir kommt irgendwie auf eine empörte Reaktion. Und dann kommt die erstmal auf, aber dann die Frage, wie schnell steuerst du ein? Also fühlt es sich dazu, dass du erstmal durch den Laden brüllst, nach dem Motto, was das für eine Frechheit ist. Oder denkst du, na gut, vielleicht ist diese andere Person hat es einfach sehr, sehr eilig oder sie hat mich gar nicht gesehen und ja.

Björn (08:16.416)
Hahahaha.

Jan (08:25.642)
Das hängt davon ab. Von daher glaube ich, das hat damit zu tun, wie selbstreflektiert man ist, wie sehr man im Bewusstsein ist gerade in der Situation. Aber eben auch, was der Kontext in Summe ist. Wie viel Stress ist man gerade ausgesetzt? Was ist sonst gerade so los? Prinzipiell würde ich sagen, je gestresster Menschen sind, desto weniger bewusst sind sie oftmals. Sonst eher fallen sie in solche Reaktionsmuster rein, wo sie so ein initialer Impuls …

dann halt eben auch dann durchschlägt. Aber auch die Frage, wie man reagiert auf solche Sachen, hängt, glaube ich, auch ganz, ganz viel davon ab. Einerseits, was so die Grundausprägung der Persönlichkeit ist oder was man sich auch so für Verhaltensweisen über die Zeit antrainiert hat, sage ich jetzt mal. Also jemand, der quasi oder eine Person, die gewohnt ist, eher bewusst mit Dingen umzugehen, die wird eher

Björn (08:55.168)
Hm.

Björn (09:02.114)
Das war's für heute. Bis zum nächsten Mal.

Jan (09:23.662)
auch unter Umständen entspannter sein und mit solchen initialen Reaktionen in Kontakt treten als jemand, für den eine solche bewusste Umgangsform eher ungewohnt ist oder die das nicht so regelmäßig praktiziert. Das heißt, das ist, glaube ich, persönlich abhängig, aber ich glaube nicht ganz abstellbar.

Björn (09:29.376)
Vielen Dank für's Zuschauen.

Björn (09:43.264)
Nee, glaube ich auch nicht. Also das kenne ich auch aus eigener Erfahrung. Wenn es Menschen gibt, wo man grundsätzlich sagt, das ist schon schwieriger für mich, damit vernünftig umzugehen, also angemessen umzugehen, weiß ich aus eigener Erfahrung, wenn ich in einer Situation stecke, wo das Stresslevel sehr hoch ist, wo ich gerade wenig Zeit für mich selber habe, nicht genug Ruhe habe, solche Sachen, dann versuche ich, solche Konfrontationen auch zu vermeiden. Also das ist dann, weil ich weiß,

dann ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass so ein Gespräch aus dem Ruder läuft. Ich glaube, das ist, wie du eben gesagt hast, dann nicht die richtige Situation. Aber das ist ja schon wieder eine Form von Selbstreflektion, die ja nicht jeder hat. Also es gibt genug Menschen, die sich gar nicht darüber bewusst sind, was für sie zum Beispiel eine stressige Situation gerade ist, in der sie solche Situationen vielleicht eher vermeiden sollen.

Und mein Gedanke war jetzt auch gerade, ich glaube auch nicht, dass man es hundertprozentig vermeiden kann, dass es Situationen oder Menschen gibt oder Dialoge mit Menschen gibt, die einfach irgendwie immer schwierig sind. Das kann man, glaube ich, nicht. Das liegt vor allem auch daran, dass das ja voraussetzen würde, dass beide Seiten bemüht sind, die Situation zu entschärfen. Und das ist, das ist ja schon recht viel verlangt, weil wir können ja nicht steuern, was unser Gegenüber denkt.

Jan (11:05.676)
Mmh.

Björn (11:11.552)
und wie sich unser Gegenüber verhält. Und dass dann wirklich beide losgelöst voneinander zu der Erkenntnis kommen, okay, das ist ein Mensch, der provoziert mich auf irgendeine Art und Weise und da will ich jetzt gegensteuern und es liegt nicht nur an dem, sondern halt auch an mir. Ich glaube, das ist schon relativ selten, dass das passiert. Weil es ist ja sehr weit verbreitet zu sagen, mit dem kann ich einfach nicht. Oder der ist schwierig oder irgendwie sowas.

Jan (11:30.99)
Mmh.

Jan (11:34.798)
Ja, genau. Genau, und ich glaube, dass jetzt beide Seiten zu gleichem Ergebnis kommen, ist vielleicht tatsächlich ein bisschen viel verlangt. Es ist halt die Frage, ob das immer passiert. Aber ich finde, man hat ja auch schon einiges in der Hand, wenn man sich selbst der Situation bewusst ist. Und auch wenn man sich vielleicht der Situation bewusst ist, dass man da vielleicht gerade was im Gegenüber auslöst. Oder dass das Gegenüber halt in einem selbst etwas auslöst. Und wovon ich einen riesen…

Fan Bin ist das Rübermodell. Hast du davon schon mal gehört? Das Rübermodell, ja, also im Grunde genommen, wie kommt man auch hier über einen Graben rüber, könnte man jetzt auch sagen. Aber das ist tatsächlich einfach nur eine Eselsbrücke. Sagt man Eselsbrücke?

Björn (12:07.36)
Also Rübermodell? Ne, ich lerne was Neues.

Björn (12:16.352)
Ah!

Björn (12:23.744)
Ich weiß noch nicht, worauf du hinaus willst. Erklär es uns.

Jan (12:25.422)
Ja, aber wenn man etwas erklärt, ich glaube, das ist Eselsbrücke. Also das Rübermodell ist quasi eine Abkürzung und steht für unterschiedliche Phasen eines Gesprächs. Nämlich Rapport ist das R am Anfang, dann Überleitung, Besprechen, Entscheiden und dann nochmal Rapport. Und Rapport, wenn man darüber spricht, dann ist die Reaktion, die ich oft gehört habe, das ist doch hier irgendwie Rapport geben, also irgendwie sozusagen Berichten.

Aber hiermit ist gemeint, eigentlich tatsächlich die psychische oder psychologische Nähe quasi in einem Gespräch herzustellen. Also sich auf die andere Person einzulassen und das quasi als Gesprächseinstieg zu nutzen. Das heißt also, dass man erstmal versucht, irgendwie …

auf eine Ebene zu kommen. Das kann zum Beispiel sein, indem man versucht, in einem Gespräch zunächst mal Gemeinsamkeiten zu finden. Also erst mal über einen Small Talk in ein Gespräch hineinkommt und dann vielleicht auch auf ein Thema eingeht, wo man weiß, die andere Person ist dafür empfänglich oder interessiert sich dafür oder wie auch immer, dass man da erst mal versucht, sich sozusagen auf eine Ebene zu begeben. Das gibt…

Das ist quasi die thematische Ebene. Aber dann gibt es natürlich auch noch die ganzen anderen Ebenen, nämlich dass man sich eventuell auch erstmal in der Sprache anpasst. Also es macht einen Unterschied, ob ich jetzt gerade mit, sag ich mal, jemandem hochfein spreche, ob ich mit jemandem eher handfesteren spreche. Und beide finden vielleicht auch die Ausdrucksform in der einen oder anderen Art und Weise komisch oder unangebracht. Das heißt, ich muss mich auch irgendwo in der Ausdrucksweise anpassen.

Und ich kann vielleicht sogar noch eine Ebene tiefer gehen, dass ich sage, wie kommuniziert die Person, kommuniziert sie eher schnell, eher langsam, ist eher laut, leise, ist ein Hau drauf. Was ist das für ein Mensch? Und ich kann mich da ein Stück weit auch anpassen, um halt einfach irgendwie zu connecten. Ich kann auch feststellen, er wartet mein Gegenüber eher von mir.

Jan (14:23.086)
hast du die Wote -Haltung in so einem Gespräch oder …

dass ich sehr selbstbewusst auftrete, die Führung übernehme. Sodass ich also darüber erst mal versuche, einen gewissen Einklang zu finden, darüber, wie wir miteinander kommunizieren, und erst mal darauf einschwingen, erst mal in Themen, um die es gar nicht geht, also Small -Talk -Themen, bevor man dann quasi zu dem eigentlichen Thema kommt, worum es geht. Also was man persönlich besprechen möchte, ob das jetzt auf persönlicher Ebene ist oder beruflich oder wie auch immer und so weiter und so fort. Sodass man da also erst mal auf einer Wellenlänge ist, da im Prinzip zum Ergebnis kommt,

Jan (15:02.668)
Ebenen abschließt. Und das ist eine Möglichkeit, wie man natürlich ehrlicherweise relativ bewusst solche Mittel einsetzt. Also man ist natürlich relativ schnell dann auch bei der Frage ist das jetzt Manipulation? Ja oder nein? Wenn man sich so verhält. Aber eigentlich ist es aus meiner Sicht, dass sich bewusst machen, was man sonst ganz natürlich tut, nämlich dass man sich irgendwie einschwingt aufeinander, aber halt eben über diesen bewussten Prozess das etwas besser steuern kann.

Björn (15:28.224)
Ich glaube, das ist eine ganz gute Technik. Also es klingt jetzt für mich so, dass ich auch glaube, dass etwas, was ein normaler Mensch sowieso tut, dieses Einschwingen, dann zum Thema kommen und am Ende noch mal zusammen auf ein Nenner einschwingen und so. Machen wir, glaube ich, machen die meisten Menschen sehr wahrscheinlich intuitiv. Aber es ist ja super, wenn man sich das so bewusst machen kann, wenn man weiß, jetzt gehe ich in ein schweres Gespräch. Ob das jetzt ein Personagespräch ist oder …

Bewerbungsgespräch, egal auf welcher Seite man da sitzt, dass man einfach weiß, ich kann das jetzt steuern und produktiver oder erfolgreicher gestalten, wenn ich versuche, mich an diesen diesen Schritten entlang zu hangeln. Ist das Manipulation? Ich weiß nicht. Manipulation würde für mich bedeuten, dass man seinen Gegenüber manipuliert.

Das tut man ja nicht, wenn man selber versucht, auf einen Nenner zu kommen. Ich manipuliere meinen Gegenüber nicht, es sei denn, ich spiele ihm was vor. Ich glaube, die Authentizität ist dann sehr, sehr wichtig. Also wenn ich jetzt in diesem ersten Rapport, wie es dann heißt, mich verstelle und so tue, sagen wir mal, ich habe ein Gespräch mit einem Mitarbeiter, der mir ein totaler Dorn im Auge ist, überdenke mich auch regelmäßig Ärger.

Jan (16:32.95)
Ja.

Björn (16:49.952)
Und ich tue dann aber in dem Rapport so, als wären wir total dicke Freunde, ist ja total unglaubwürdig. Und das wird auch beim Gegenüber garantiert nicht eine positivere Grundhaltung auslösen, weil der fühlt sich dann ja manipuliert. Also ich glaube, die Authentizität ist dann total wichtig, dass man selbst bei dem Einschwingen schon darauf achtet, dass man trotzdem bei sich auch bleibt, auch wenn man versucht, das Gegenüber wahrzunehmen. Das ist im Prinzip auch unsere Coaching -Grundhaltung. Natürlich schwingen wir uns ja auch auf unsere Klienten ein.

Aber wir müssen ja auch immer noch Jan und Björn bleiben. Also wir können ja jetzt nicht bei einem Klienten auf einmal ein völlig anderer Mensch sein. Das würde ja nicht funktionieren. Bei allem Einschwiegen, auch auf die Kommunikationsweise und so. Alles total fein. Und solange man bei sich bleibt, manipuliert man, glaube ich, auch nicht.

Jan (17:22.604)
Mmh.

Jan (17:38.126)
Naja, also ich würde auch manipulieren, quasi da sehen, wo man bewusst auch jemanden dazu bringt, Dinge zu tun, die die Person nicht möchte. Aber das ist ja immer die Frage. Also eine Frage, die schnell im Raum steht, wenn man halt irgendwie über Gesprächstechniken und so weiter auch spricht. Aber ich sehe das genauso wie du. Das ist im Prinzip, wo man etwas zum Wohle …

der Situation in Summe tut, dass das in Ordnung ist und dass es auch mal helfen kann, sich einfach das einfach mal vor Augen zu führen, was auch üblicherweise passiert in einem solchen Gespräch. Wie du sagst, das ist eigentlich der natürliche Verlauf, aber es ist jetzt hier nochmal in einem Modell dargestellt, sodass man es besser nachvollziehen kann. Denn das ist ja irgendwie auch…

Björn (18:08.83)
Mhm.

Jan (18:26.478)
ist ja auch ein Teil, wie man im Coaching wirksam werden kann, dass man also auch mit Modellen arbeitet und die begreift. Wir hatten ja auch darüber gesprochen, ob wir irgendwann mal eine Folge zum Thema Psycho -Education machen, wo wir nämlich genau darüber sprechen, was auch das Erklären von Mustern von Modellen bewirken kann, auch im Rahmen des Coachings. Und das würde dazu natürlich auch passen. Aber wir sind jetzt tatsächlich dazu gekommen, wie kann man jetzt damit umgehen, wenn man sich nicht versteht?

Und wir haben festgestellt, es gibt unterschiedliche Punkte, die dazu führen können, dass man also etwas in seinem Gegenüber sieht, was einen selbst stört, das vielleicht beim Gegenüber auch so ist. Es können unaufgelöste Beziehungsthemen sein, die man da projiziert. Eltern -Kind -Verhaltensweisen, das passiert auch in Hierarchiebeziehungen so, wenn man jetzt irgendwie im Job ist mit einem Vorgesetzten oder Auftraggeberkunde oder sowas. Das sind eben solche Dinge, die dazu führen können.

Und je nachdem, wie halt eben diese Menschen einfach miteinander agieren, kann es dazu kommen, dass solche Irritationen aufhören. Und manchmal ist es halt eben intuitiver lösbar und manchmal dann halt eben etwas bewusster unter Umständen. Und vielleicht gibt es auch Situationen, die trotz aller Mühe und trotz allem Wollen sozusagen nicht auflösbar sind.

Björn (19:40.928)
Ich glaube, das ist auch noch ein entscheidender Punkt. Manche Sachen …

funktionieren halt einfach nicht. Und damit tun sich auch viele schwer, dass sich einfach einzugestehen, dass das nicht funktionieren wird. Und ich bin der Meinung, das ist überhaupt kein Beinbruch. Also wenn es Menschen gibt, die warum auch immer nicht miteinander sprechen können, die auch auf keinen guten Zweig kommen, ist es eigentlich das Beste, wenn man sich das ehrlich sagt, völlig vorwurfsfrei, weil sehr wahrscheinlich haben sich das beide nicht ausgesucht und einfach feststellt, hör mal,

Ich glaube, wir kommen da einfach nicht auf den grünen Zweck. Wir können da einfach nicht miteinander reden. Lass uns nach einer Alternative suchen. Das ist eigentlich das Fährste, was man tun kann. Das fällt aber tatsächlich auch vielen sehr schwer, sich so was einzugestehen. Habe ich oft beobachtet, auch in so vorgesetzten Angestelltenbeziehungen, wo der Vorgesetzte einfach sich nicht eingestehen konnte, dass er bei einem Mitarbeiter, der eigentlich nichts Böses getan hat, aber einfach nie die richtigen Worte fand. Und da ist es…

Jan (20:21.462)
Hm.

Björn (20:44.192)
Das ist dann so was wie ein eingestehen einer, ich würde es in Anführungsstrichen Niederlage nennen, sehe ich aber nicht so, sondern einfach die Einsicht, wir können einfach nicht miteinander, das ist in Ordnung so und dann lassen wir das und wer anders kann das übernehmen. Das ist ein Schritt, der glaube ich sehr schwierig ist für viele, sich einfach auch zu sagen, lass uns das bleiben, lass uns, wir suchen eine alternative Form oder andere, jemand anderen, der das statt mir macht oder.

Jan (21:10.102)
Mmh.

Björn (21:13.732)
in die Richtung gehend, ist halt manchmal der einzige Ausweg.

Jan (21:18.99)
Ja, genau. Aber nichtsdestotrotz darf es ja auch die Ultima Ratio bleiben. Man kann es erst mal probieren. Und das ist ja auch etwas, wofür ich zumindest stehe. Zu sagen, erst mal zu schauen, was gibt es für Möglichkeiten, da doch zu handeln und das auch zum Besseren zu bewegen. Was ja auch nur eine interessante Aufgabe ist und auch schön ist und auch das menschliche Leben, finde ich, ein Stück weit ausmacht. Dass man halt eben doch schaut, was gibt es für Möglichkeiten für gemeinsame Wege oder Brücken, über die man dann gehen kann.

Björn (21:24.736)
Genau.

Björn (21:47.648)
Ja, natürlich. Also das ist natürlich die letzte Möglichkeit zu sagen, das macht keinen Sinn. Vorher sollte man schon probieren, ob es nicht doch klappt. Du, ich freue mich total, dass wir heute gegen alle Erwartungen mal nett miteinander gesprochen haben. Ja, genau. Spannendes Thema, finde ich. Sehr schön, sehr lebensnahes Thema, finde ich, weil ich glaube, das können auch unsere Zuhörer, haben sie ja wahrscheinlich jetzt auch direkt so ein paar…

Jan (22:01.358)
Das kann ja auch mal passieren. Was willst du machen?

Björn (22:17.632)
Menschen im Kopf, wo sie das schon mal erlebt haben. Und vielleicht hat ja die Folge ein bisschen was dazu beigetragen, dass man anders aufeinander zugeht oder vielleicht auch eine vergangene Situation ganz anders beleuchtet. Wir danken euch fürs Zuhören. Wir freuen uns, wenn ihr uns treu bleibt. Wenn ihr Kontakt aufnehmen wollt, findet ihr die Möglichkeiten wie immer in der Podcast Beschreibung oder auf unseren Homepages. Sprecht gut miteinander. Ich wünsche euch noch einen schönen Tag und sage bis bald.

Jan (22:27.66)
Mhm.

Jan (22:43.534)
Auf Wiederhören!