Logo KlarSicht Podcast mit Björn Bobach

Wie erreicht man Ziele?

Wie erreicht man Zie­le? Die­se Fra­ge hört man als Coach im Coa­ching beson­ders häu­fig. Kli­en­ten sind oft frus­triert, weil Sie ein Ziel auch nach zig Ver­su­chen immer noch nicht erreicht haben. Ein ande­res Phä­no­men ist, dass man­che ihre Zie­le sehr häu­fig wech­seln. Manch­mal gibt es fast wöchent­li­che Wech­sel, oft aus dem Gefühl her­aus, dass das zuletzt gewähl­te Ziel eh nicht erreich­bar ist.

  • In die­ser Fol­ge von Klar­sicht:
  • War­um errei­chen wir Zie­le nicht?
  • Wer­te­ba­sier­te Zie­le ver­ste­hen
  • Wie klei­ne Gewohn­hei­ten hel­fen, gro­ße Zie­le zu errei­chen
  • Struk­tu­rie­ren von Zie­len
  • Wie SMART Zie­le hel­fen, Träu­me zu ver­wirk­li­chen

+++

Links

Buch: Die 1 % Metho­de (Affi­lia­te-Link)

Buch: Das 6 Minu­ten Erfolgs­jour­nal (Affi­lia­te-Link)

Ich freue mich über Anmer­kun­gen und The­men­wün­sche in den Kom­men­tar­funk­tio­nen. Natür­lich sind auch – hof­fent­lich posi­ti­ve – Bewer­tun­gen toll ☺️

Hier die Tran­skrip­ti­on des Pod­casts:

Herz­lich will­kom­men zu einer neu­en Fol­ge von Klar­sicht, dem Pod­cast mit mir Björn Bob­ach. Ich freue mich sehr, dass ihr dabei seid. Und heu­te geht es um ein sehr belieb­tes The­ma im Coa­ching, näm­lich Zie­le bzw. wie man Zie­le erreicht oder war­um man sie auch nicht erreicht. Denn das ist wirk­lich eines der häu­figs­ten The­men, die einem begeg­nen als Coach. Zumin­dest mir. Dass Leu­te zu mir kom­men und sagen ich habe da so ein Ziel und ich errei­che es ein­fach nicht. Ich kom­me da nicht an. Ich weiß nicht, wie ich anfan­gen soll oder ich ver­su­che es immer wie­der und ich errei­che es nicht. Und dabei möch­ten die Unter­stüt­zung haben. Es ist auch sehr häu­fig, dass jemand zu mir kommt, sagt, ich habe irgend­wie stän­dig ande­re Zie­le und errei­che eigent­lich keins davon, kann mich auf keins wirk­lich kon­zen­trie­ren. Das schwankt teil­wei­se wöchent­lich, dass immer ein neu­es Ziel gesetzt wird und man kann es wirk­lich errei­chen. Das frus­triert natür­lich auf Dau­er, weil wenn man sich ein Ziel setzt und nicht erreicht, wird das per­sön­lich ja oft als Nie­der­la­ge emp­fun­den.

Natür­lich kann man sich jetzt grund­sätz­lich fra­gen Ist es über­haupt not­wen­dig, dass man per­ma­nent Zie­le hat und die auch erreicht? Dar­über habe ich mich mit mei­nem Coach­kol­le­gen Jan Gus­tav Fran­ke im Coach&Coach Pod­cast auch schon mal aus­ge­tauscht. Das hat natür­lich viel mit unse­rer Gesell­schaft zu tun, dass wir eine leis­tungs­ori­en­tier­te Gesell­schaft sind, dass uns das Anse­hen bringt, wenn wir Zie­le haben und die auch errei­chen, auch wenn es gro­ße Zie­le sind, vor allem. Aber das ist ein ande­res The­ma. Das gehört jetzt nicht hier­her. Aber grund­sätz­lich sind Zie­le natür­lich etwas sehr Posi­ti­ves. Die trei­ben uns an, die geben uns eine Rich­tung vor. Also war­um errei­chen wir Zie­le häu­fig nicht? Ich habe da für mich zwei grund­sätz­li­che Ursa­chen erst mal her­aus­ge­fun­den, kann es natür­lich noch viel mehr geben, aber das sind für mich die zwei am häu­figs­ten vor­kom­men­den. Und das ist zum einen zum Ers­ten, dass Zie­le dann oft nicht erreicht sind, wenn sie nicht wer­te­ba­siert sind. Und was mei­ne ich mit Wer­ten? Damit mei­ne ich die per­sön­li­chen, eige­nen Grund­wer­te, das, was uns wirk­lich wich­tig ist.

Ein klei­nes Bei­spiel Wenn ich als Ziel mir set­ze, ich will mehr Geld ver­die­nen, ist das viel­leicht ein Ziel, das man haben kann. Aber wel­cher Wert wird denn damit über­haupt reprä­sen­tiert? Mehr Geld kann ja ver­schie­de­ne Wer­te haben. Das kann zum Bei­spiel Anse­hen haben. Es kann aber auch Unab­hän­gig­keit als Grund­wert haben. Ein ande­res Bei­spiel ist weni­ger arbei­ten. Ist hier das der Grund­wert dahin­ter? Ich habe ein gro­ßes Frei­heits­be­dürf­nis. Ich möch­te mehr Frei­heit haben. Oder ist es ein Selbst­be­stim­mungs­sbe­dürf­nis, dass ich sel­ber ent­schei­den möch­te, wie ich mit mei­ner Zeit umge­he? Das ist schon recht wich­tig, denn wenn ich nicht weiß, war­um ich die­ses Ziel mir eigent­lich set­ze, dann ist die Wahr­schein­lich­keit, dass ich es nicht ver­fol­ge, sehr, sehr viel höher. Und ganz anders ist es, wenn ich mir ein wer­te­ba­sier­tes Ziel set­ze. Sagen wir als Bei­spiel Ich habe als Ziel Ich möch­te unab­hän­gig sein. Das ist mein Grund­wert, den ich ver­fol­gen möch­te. Dann kann ich mir für mei­ne Zie­le klei­ne Gewohn­hei­ten ange­wöh­nen, die mich die­sem Grund­wert Unab­hän­gig­keit immer näher brin­gen. Und das Ziel zum Bei­spiel mehr Geld.

Das stellt sich schon fast von sel­ber ein. Weil wenn ich genug Geld auf dem Kon­to habe, bin ich auch unab­hän­gi­ger von ande­ren wirt­schaft­lich. Und ganz wich­tig ist, dass klei­ne Gewohn­hei­ten, dass ich eben erwähnt habe, wenn ich ein wer­te­ba­sier­tes Ziel anstre­be und ich möch­te das jetzt mit unglaub­lich gro­ßen Ver­än­de­run­gen machen, ist die Chan­ce zu schei­tern wie­der sehr, sehr groß. Denn wir Men­schen sind Gewohn­heits­tie­re und eine neue Gewohn­heit, sich anzu­ge­wöh­nen ist das wird, wer­det ihr wis­sen, wenn ihr es mal ver­sucht habt. Gar nicht so ein­fach. Also so ein schö­nes Bei­spiel ist, man möch­te sport­li­cher sein und wir ken­nen das alle, das gera­de so zum neu­en Jahr sich Vor­sät­ze gemacht wer­den und dann gehen die Anmel­de­zah­len in den Fit­ness­stu­di­os in die Höhe. Also die explo­die­ren gera­de­zu. Und wenn man in so einem Fit­ness­stu­dio ange­mel­det ist und dann mal so in den ers­ten zwei Wochen des Jah­res da sich auf­führt, dann fal­len einem ganz vie­le Leu­te auf, die man noch nie vor­her gese­hen hat, die alle top aus­ge­stat­tet sind und dann auch stän­dig da sind und auf ein­mal gar nicht mehr.

Und das hat damit zu tun, dass die Gewohn­heit, die da angeht, trai­niert wer­den soll, also die­se Ver­än­de­rung viel zu groß ist. Also wenn ich mit dem Sport anfan­gen will und mir direkt dann als Ziel set­ze, jetzt gehe ich jeden Tag und min­des­tens zwei Stun­den jeden Tag. Ja, ist eigent­lich schon fast zum Schei­tern ver­ur­teilt, weil das hält fast kei­ner durch. Die klei­ne Gewohn­heit hin­ge­gen, die in mei­nen All­tag bequem passt, die kann sich aus­bau­en, die kann zu einer grö­ße­ren wer­den. Und des­we­gen zum Bei­spiel wenn ich sage, ich möch­te etwas sport­li­cher wer­den, kann man zum Bei­spiel sagen, Ich neh­me grund­sätz­lich kei­nen Fahr­stuhl mehr und grund­sätz­lich kei­ne Roll­trep­pe. Das ist eine ganz klei­ne Gewohn­heit, die man sich täg­lich ange­wöh­nen kann. Oder wenn man es noch genau­er defi­nie­ren will, kann man zum Bei­spiel in sei­nem täg­li­chen All­tag sich über­le­gen, bei so einem Vor­satz wie Ich möch­te sport­li­cher wer­den, Wo gibt es denn Stel­len, wo ich eher zu Fuß gehen könn­te, als dass ich den Bus neh­men oder gar das Auto? Also klei­ne Gewohn­hei­ten brin­gen uns unse­ren wer­te­ba­sier­ten Zie­len deut­lich zuver­läs­si­ger näher als gro­ße Ver­än­de­run­gen, die wir am Ende nicht durch­hal­ten, weil sie uns aus unse­rem zu sehr aus unse­rer Wohl­fühl­zo­ne raus­zie­hen.

Das wird wun­der­bar erklärt in dem Buch Die 1 % Metho­de oder auf Eng­lisch Ato­mic Habits von James Clear. Und grund­sätz­lich zu wer­te­ba­sier­ten Zie­len kann ich euch das 6 Minu­ten Erfolgs­jour­nal von Domi­nik Spenst emp­feh­len, der dar­in auch eine eine klei­ne Arbeit macht, einen klei­nen Mini­work­shop mit sich selbst, den man mit sich selbst abhal­ten kann, durch­führt, wie man sei­nen Grund­wer­ten auf die Spur kom­men kann, wie man her­aus­fin­den kann, wel­che Grund­wer­te einen eigent­lich antrei­ben. Ich bie­te dazu eigent­lich auch Work­shops an, aber das ist eigent­lich ein ganz schö­ner Ansatz, wie man sich sei­nen eige­nen Grund­wer­ten klar wer­den kann und dann auch sei­ne Zie­le ent­spre­chend ver­steht und anders ein­ord­net. Und aus per­sön­li­cher Erfah­rung, auch aus der Erfah­rung mei­ner Kli­en­ten kann ich sagen Das sind Zie­le, die dann wirk­lich nach­hal­tig mit klei­nen Gewohn­hei­ten ver­folgt wer­den und der in der Regel auch zum Erfolg füh­ren. Das ist der eine Grund. Also, dass Zie­le oft nicht wer­te­ba­siert sind. Der ande­re Grund ist Die Zie­le sind zu groß. Und das muss ich sofort wie­der rela­ti­vie­ren. Die­ser Satz Die Zie­le sind zu groß, denn gro­ße Zie­le sind was Tol­les.

Es ist wun­der­bar, ein gro­ßes Ziel zu haben. Es gibt ja auch die­sen schö­nen Satz Wer auf einen Gip­fel will, muss nach den Ster­nen grei­fen und da ist ganz viel Wah­res dran. Also soll jetzt nicht hei­ßen Setzt euch kei­ne gro­ßen Zie­le, aber gro­ße Zie­le haben die Eigen­schaft, dass sie uns oft uner­reich­bar schei­nen. Also wenn ich zum Bei­spiel ein Ziel habe ich möch­te ein Haus bau­en und ich bin gera­de erst mit dem Job ein­ge­stie­gen, in den Job ein­ge­stie­gen und ver­die­ne noch klei­nes Geld. Dann ist ein Haus bau­en ein Ziel. Das ist so unfass­bar weit ent­fernt. Das fühlt sich so weit ent­fernt an, dass es mich frus­trie­ren könn­te und sehr wahr­schein­lich wird und ich das Ziel dann irgend­wann auf­ge­be oder nicht so nach­hal­tig ver­fol­ge, wie ich es ver­fol­gen könn­te, wenn ich es cle­ver gestal­te. Und das cle­ver gestal­ten ist eigent­lich ganz sim­pel, näm­lich Zwi­schen­zie­le. Die meis­ten set­zen sich ein rie­si­ges Ziel und ver­ges­sen die Etap­pen dazwi­schen. Also Zwi­schen­zie­le defi­nie­ren. Wenn ich ein gro­ßes Ziel habe, wird es ganz vie­le meis­tens geben, die ich auf dem Weg dahin errei­che.

Und wenn ich mir die­se klei­nen Zwi­schen­etap­pen, die­se Zwi­schen­sie­ger in Anfüh­rungs­stri­chen ein­mal klar mache, kann ich mir auch für die­se Zwi­schen­zie­le ganz genau über­le­gen Was hilft mir dabei, die­ses Zwi­schen­ziel zu errei­chen? Was hin­dert mich viel­leicht dar­an, Wen oder was brau­che ich dazu? Habe ich da viel­leicht eine inne­re Blo­cka­de, die ich mit einem Coach bespre­chen möch­te? Brau­che ich da eine bestimm­te Res­sour­ce, die ich nicht sel­ber lie­fern kann? Brau­che ich jeman­den ande­ren? Und das ist für Zwi­schen­zie­le wie­der viel, viel ein­fa­cher, als wenn ich das für ein rie­si­ges Ziel, das ganz weit weg ist, mache. Da brau­che ich näm­lich sehr wahr­schein­lich so viel Hil­fe und so vie­le Res­sour­cen, dass ich die gar nicht alle auf ein­mal orga­ni­sie­ren kann und auch nicht muss. Die sind für die Zwi­schen­zie­le wich­tig. Also gro­ße Zie­le her­un­ter­bre­chen in klei­ne Etap­pen und dann ganz wich­tig für die­se Etap­pen jeweils sich über­le­gen, was hilft mir, was hin­dert mich und wen oder was brau­che ich dazu? Und für die­se Zwi­schen­zie­le kann man dann auch wun­der­bar das Smart Prin­zip nut­zen. Davon habt ihr bestimmt schon mal gehört, wenn ihr euch mit Zie­len grund­sätz­lich aus­ein­an­der­ge­setzt hat.

Wenn nicht, erklä­re ich euch das noch ein­mal schnell. Smart ist eine Abkür­zung für ins­ge­samt fünf Eigen­schaf­ten, die ein gutes Ziel haben soll­te. Das bedeu­tet, ein Smart Ziel ist wie das ers­te. Der ers­te Buch­sta­be sagt spe­zi­fisch, also ein S Für spe­zi­fisch bedeu­tet das Ziel so genau wie mög­lich defi­nie­ren. Das M steht für mess­bar. Es muss ein Ziel sein, das ich auch wirk­lich mes­sen kann, dass ich es erreicht habe. Es muss attrak­tiv sein, das ist ganz wich­tig. Es muss attrak­tiv im Sin­ne mei­ner eige­nen Wer­te sein. Damit kom­men wir wie­der zum Ers­ten Punkt. Wenn die­ses Ziel nicht mit mei­nen Grund­wer­ten über­ein­stimmt, wer­de ich es sehr schwer haben, es wirk­lich durch­zu­zie­hen und zu errei­chen. Es muss rea­lis­tisch sein. Das heißt, Traum­schlös­ser brin­gen mir hier über­haupt nichts. Gera­de bei den Etap­pen­zie­le bringt mir das gar nichts. Da kommt wie­der das Run­ter­bre­chen die klei­nen Zwi­schen­zie­le ins Spiel, wenn ich ein rie­si­ges Ziel habe. Sagen wir, ich bin Berufs­ein­stei­ger und sage, ich möch­te mir ein Haus bau­en, wird das sehr wahr­schein­lich erst mal unrea­lis­tisch sein.

Wenn ich mir aber klei­ne Etap­pen­zie­le set­ze, die kön­nen sehr viel rea­lis­ti­scher gestal­tet wer­den. Bau­spar­ver­trag abschlie­ßen zum Bei­spiel, so als klei­nes Zwi­schen­ziel. Also ganz wich­tig Das muss ein Ziel sein, das ich auch rea­lis­tisch in einer gewis­sen Zeit mess­bar errei­chen kann. Und gewis­se Zeit. Damit kom­men wir näm­lich schon zu dem letz­ten Buch­sta­ben T ter­mi­niert. Also ich muss die­ses Ziel zu einem bestimm­ten Zeit­punkt, den ich mir auch sel­ber set­ze, errei­chen kön­nen. Und wenn ich die Etap­pen nach die­sen Smart Prin­zi­pi­en auf­set­ze, kom­me ich mei­nem gro­ßen Ziel, das viel­leicht eigent­lich unrea­lis­tisch und unglaub­lich weit weg erscheint, Schritt für Schritt näher. Ich habe immer sicher­ge­stellt, durch den Fak­tor von attrak­tiv, dass es mit mei­nen Wer­ten über­ein­stimmt und auch dann wer­de ich die­ses Ziel mit ganz gro­ßer Wahr­schein­lich­keit errei­chen. Im Coa­ching erle­be ich das ganz häu­fig, dass ich so eine Ziel­ar­beit mache und das in dem Moment, wo man dann ein gro­ßes Ziel in die­se Etap­pen­zie­le unter­teilt ist, eigent­lich schon fast von selbst aus mei­nen Coa­ching­kli­en­ten her­aus spru­delt. Und ab der ers­ten Etap­pe, wenn man die­se ein­zel­nen Zie­le nach dem Smart Prin­zip ein­mal auf­rollt, alles ande­re schon fast von sel­ber pas­siert und ich dann schon gar nicht mehr gebraucht wer­de.

Dass ich als Coach tat­säch­lich immer der schöns­te Moment, wenn ich mer­ke, okay, eige­ne Res­sour­cen sind im Gang und das Ziel rückt tat­säch­lich in greif­ba­re Nähe. Ich hof­fe, da war etwas für euch dabei. Ich fin­de das ganz das The­ma ganz wich­tig. Zie­le sind wich­tig und ein span­nen­des The­ma. Ich wür­de natür­lich inter­es­sie­ren, wie das bei euch so ist, ob ihr das auch schon erlebt hat oder ob euch einer die­ser Tipps was gebracht hat. Ger­ne in den Kom­men­ta­ren unter dem Pod­cast oder auch direkt an mich über mei­ne Kon­takt­da­ten in der Pod­cast­be­schrei­bung oder über mei­ne Web­site. Ich freue mich, dass ihr mir treu bleibt und sage Bis zum nächs­ten Mal. Ciao!